de.wikipedia.org

Kochertalbahn – Wikipedia

Waldenburg (Württ)–Forchtenberg
Strecke der Kochertalbahn
Streckennummer (DB):4956
Kursbuchstrecke (DB):784 (bis 1981)
Kursbuchstrecke:323c (1946)
Streckenlänge:23,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 38 

Strecke

von Heilbronn

Bahnhof

0,0 Waldenburg (Württ) 350 m

Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts

nach Crailsheim

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

0,2 Am Bahnhof

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

0,7 Epbach

Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)

0,9 A 6

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

1,6

Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)

1,7 Hesselbronn (1892 bis 1924) 354 m

Brücke (Strecke außer Betrieb)

1,19 B 19

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

2,4

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

2,7 Alte Haller Straße

Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)

3,7 Anschluss Lagerhaus Kupferzell

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

3,7 Öhringer Straße

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

3,9 Kupferzell (1892 bis 1991) 337 m

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

4,0 Obere Vorstadt

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

4,2 Kupfer

Brücke (Strecke außer Betrieb)

4,2 Gerberstraße

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

4,4 Künzelsauer Straße

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

4,6 Lilienbachweg

Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)

5,2 Anschluss Umspannwerk Kupferzell

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

5,7 K 2368

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

6,6

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

7,6 Hauswiesen

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

7,6 Haag (Württ) (1892 bis 1991) 357 m

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

8,0 Herrenbach

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

8,4

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

8,8

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

9,6 Künsbach

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

9,6

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

11,3 Künsbach

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

11,4 Gaisbacher Straße

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

11,9 Bergstraße

Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)

12,1 B 19 (Stuttgarter Straße)

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

12,2 Künzelsau (1892 bis 1991) 223 m

Brücke (Strecke außer Betrieb)

12,7 Klebweg

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

12,7 Kocher

Brücke (Strecke außer Betrieb)

12,7 Würzburger Straße

Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)

13,4 Industrieanschluss Nagelsberg

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

13,5 Würzburger Straße

Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)

13,6 Nagelsberg (1924 bis 1991) 220 m

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

14,1 Deubach

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

14,7 Künzelsauer Straße

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

15,3 Ingelfingen (1924 bis 1991) 210 m

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

15,6 Christian-Bürkert-Straße

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

16,0 Schulklingenbach

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

16,6 Kocher

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

17,1 Criesbach (1924 bis 1991) 204 m

Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)

17,5 Hörnle

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

18,4 Hörnlesweg

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

18,6 Neufelser Straße

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

18,9 Niedernhall (1924 bis 1991) 212 m

Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)

21,8 Forchtenberger Straße

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

21,6 Weißbach (Württ) (1924 bis 1991) 208 m

Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)

21,7 Anschluss Hornschuch

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)

23,6 Forchtenberg (1924 bis 1991) 196 m

23,8

Die Kochertalbahn war eine normalspurige Nebenbahn im nördlichen Württemberg. Sie führte als Stichbahn von Waldenburg nach Forchtenberg und folgte zwischen Künzelsau und Forchtenberg dem Kocher. Die Strecke wurde 1892 und 1924 in zwei Teilstücken eröffnet und 1981/91 stillgelegt und anschließend zurückgebaut. Seit dem Jahr 2019 besteht die „Bürgerinitiative: Wir bauen die neue Kochertalbahn e. V.“ unter Leitung des Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten, welche sich für die Reaktivierung der Bahnstrecke von Waldenburg bis Künzelsau einsetzt.[1]

Letzter Zug in Forchtenberg vor der Einstellung des Personenverkehrs

Das erste, 12,2 Kilometer lange Teilstück wurde am 1. Oktober 1892 durch die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) eingeweiht, am folgenden Tag dem regulären Verkehr übergeben und führte bis Künzelsau.

Die Fertigstellung des zweiten, 11,5 km langen Teilstücks bis Forchtenberg verzögerte sich wegen der Wirtschaftslage bis zur Eröffnung unter der Deutschen Reichsbahn am 21. Juni 1924 beziehungsweise bis zur regulären Inbetriebnahme am darauf folgenden Tag.

Der beabsichtigte Lückenschluss zwischen Forchtenberg und Ohrnberg, der Endstation der Unteren Kochertalbahn, und damit die Verbindung durchs Kochertal nach Bad Friedrichshall und Heilbronn kam, vermutlich wegen des Zweiten Weltkriegs, nie zustande. Lokalen Quellen zufolge gab es auch Opposition von Ernsbacher Unternehmerseite, welche ein Abwandern der lokalen Arbeitskräfte durch Auspendeln fürchtete. Der fehlende Lückenschluss war wohl mit für das spätere Ende des Bahnbetriebs verantwortlich.

Der Personenverkehr wurde am 30. Mai 1981 zugunsten des Nahverkehrsmodells Hohenlohekreis, eines Pilotprojektes für Omnibusnetze im ländlichen Raum, „vorläufig“ eingestellt, der Güterverkehr schließlich am 15. Mai 1991. Die förmliche Stilllegung folgte mit Wirkung zum 1. August 1995.[2]

Inzwischen ist die Bahnstrecke zurückgebaut, abschnittsweise verlaufen Fuß- und Radwege auf oder neben der ehemaligen Trasse.

Eine Wiederinbetriebnahme des Abschnitts zwischen Waldenburg und Künzelsau als Verlängerung der Stadtbahn Heilbronn wurde ab 2008 geprüft.[3] Jedoch beschloss der Hohenloher Kreistag im Jahr 2012, diese Pläne aufzugeben, weil nach Prognosen der Betrieb unwirtschaftlich wäre.[4] Neuere Untersuchungen ergeben für den Abschnitt Waldenburg–Künzelsau ein Fahrgastpotential, das für eine Wiederinbetriebnahme, vermutlich unter geänderter Streckenführung, wirtschaftlich sein könnte. Im März 2023 wurde eine erneute Untersuchung zur Reaktivierung der Kochertalbahn zwischen Waldenburg und Künzelsau Nagelsberg vorgestellt, die zu dem Ergebnis kam, dass ein Wiederaufbau der Strecke unter Einbindung von Gaisbach technisch möglich und verkehrlich und volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Zugrundegelegt wurde eine Reaktivierung als elektrische Stadtbahn nach der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung und eine gleichzeitige Elektrifizierung der Hohenlohebahn zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental.[5]

Das nach Wackershofen umgesetzte Empfangsgebäude von Kupferzell

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Kupferzell entstand 1892 als erster Württembergischer Einheitsbahnhof.[6] Nach Stilllegung der Strecke wurde es von 1989 bis 1990 in das Freilandmuseum Wackershofen transloziert. Dort steht es zusammen mit dem ehemaligen Kupferzeller Lagerhaus – dem ersten genossenschaftlichen Lagerhaus Württembergs – neben einem für das Freilandmuseum eingerichteten Haltepunkt der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn. Die darin befindliche historische Dienstwohnung steht seit 2000 mit Illustrationen zur Geschichte des Gebäudes und seiner Bahnanlage dem Besucher offen.

  • Albrecht Bedal (Hrsg.): Der Bahnhof aus Kupferzell. Die Geschichte eines württembergischen Stationsgebäudes und der Nebenbahn Waldenburg–Künzelsau. Hohenloher Freilichtmuseum, Schwäbisch Hall 2001, ISBN 3-9806793-3-0.
  • Dieter Gräter: Die Kochertalbahn: Waldenburg–Künzelsau–Forchtenberg. Swiridoff, Künzelsau 2003, ISBN 3-89929-006-2.
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 151–153.
  1. Thomas Zimmermann: Vision: Mit der Stadtbahn von Heilbronn nach Künzelsau. In: Stimme.de. 1. Februar 2019, abgerufen am 4. Mai 2019.
  2. Eisenbahn-Bundesamt: Liste der seit 1994 stillgelegten bundeseigenen Strecken im Land Baden-Württemberg
  3. Matthias Stolla: Zug ist noch nicht abgefahren. In: Hohenloher Zeitung. 27. November 2008 (bei stimme.de [abgerufen am 18. Januar 2009]).
  4. Matthias Stolla: Kreistag legt Kochertalbahn auf Eis. In: Hohenloher Zeitung. 17. Juli 2012 (bei stimme.de [abgerufen am 24. Januar 2013]).
  5. Elektrifizierung der Hohenlohebahn und Reaktivierung der Kochertalbahn. Machbarkeitsstudie. (PDF) Transport Technologie - Consult Karlsruhe GmbH, abgerufen am 23. April 2023.
  6. Albrecht Bedal: Frühe Sekundärbahn und erster Einheitsbahnhof. Zur Geschichte des Kupferzeller Bahnanschlusses. In: Der Bahnhof aus Kupferzell. Die Geschichte eines württembergischen Stationsgebäudes und der Nebenbahn Waldenburg–Künzelsau. Hohenloher Freilichtmuseum, Schwäbisch Hall 2001, ISBN 3-9806793-3-0, S. 45–60.