peter-hug.ch

Seite 2.365, Barclay de Tolly - Bardeleben | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Thu Jan 28 1582

eLexikon

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Barclay de Tolly - Bar

Bild 2.365: Barclay de Tolly - Bardeleben
Seite 2.365.
Überblick der Artikel
5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Barclay de Tolly(spr. barklä), Michael, Fürst, russ. Feldmarschall, geb. 1761 in Livland aus einem in Mecklenburg / 322
Barcone(Barcane, ital., "große Barke"), zwei- oder dreimastiges Fischerfahrzeug auf dem / 12
Bard(Bardo), Dorf in der ital. Provinz Turin, südöstlich von Aosta, in einem engen Thale links / 83
Bardale(kelt., von Barde abgeleitet), Sängerin, bei Klopstock Name der Lerche; auch wiederholt als / 18
BardelebenHeinrich Adolf, Chirurg, geb. 1. März 1819 zu Frankfurt a. O., studierte seit 1837 in Berlin, / 173

Seite 2.365

mehr

Übertragungen von Brants »Narrenschiff«) sein »Ship of fools« bearbeitete, das von Pynson (das. 1509, neue Aufl. 1570) gedruckt wurde und in seiner ersten Ausgabe eine der größten bibliographischen Seltenheiten ist. Später trat in das Kloster von Ely, wo er nach Mancinis lateinischem Gedicht »De quatuor virtutibus« den »Mirror of good manners« schrieb. Seine »Eclogues«, die ersten in englischer Sprache [* 2] (zuerst Lond. 1548),

wurden öfter, einigemal auch unter dem Titel: »The miseries or miserable lives of courtiers« gedruckt. Durch Reisen in Holland, Deutschland, [* 3] Frankreich und Italien [* 4] war er mit der Sprache dieser Länder vertraut geworden und verfaßte selbst ein dem Herzog von Norfolk gewidmetes »Introductory to write and to pronounce Frenche« (Lond. 1521). Nach Aufhebung der Klöster wurde Barclay Vikar zu Wokey in Somersetshire, später zu Badda Magna in Essex, endlich 1552 zu Allerheiligen in London, [* 5] wo er noch in demselben Jahr starb. Barclay hatte auch eine englische Übersetzung von Sallusts Jugurthinischem Kriege geliefert, welche noch in einem alten Pynsonschen Druck vorhanden ist.

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 6 Paris.

2) John, lat. Dichter und Satiriker, geb. 28. Jan. 1582 zu Pont à Mousson, wo sein Vater, der Schotte William Barclay (gest. 1605 zu Angers), Lehrer der Rechte war, studierte im dortigen Jesuitenkollegium, ging mit seinem Vater 1603 nach England, wo er die Aufmerksamkeit Jakobs I. auf sich lenkte, lebte dann in Angers und Paris, [* 6] 1606-1616 in England, ging 1618 nach Rom und [* 7] starb dort 12. Aug. 1621. Sein Hauptwerk ist »Argenis«, ein romantischer Sittenspiegel der damaligen Zeit, besonders des französischen Hofs (Par. 1621 u. öfter; am besten von Elzevir, Leid. 1630; zuletzt Nürnb. 1769-76; deutsch schon von Mart. Opitz, Amsterd. 1644; zuletzt von Haken, Berl. 1794). Sonst nennen wir den in klassischer Sprache gegen die Jesuiten geschriebenen Roman »Euphormionis Lusinii satyricon« (Teil 1, Lond. 1603; Teil 2, Par. 1603; zuletzt Vienne 1776) mit der »Apologia Euphormionis« (Lond. 1610) und die sinnvolle, lange als Schulbuch gebrauchte Nationalcharakteristik »Icon animorum« (das. 1614).

3) Robert, der bedeutendste Dogmatiker der Quäker, geb. 1648 zu Edinburg, [* 8] trat während seiner Studien in Paris zum Katholizismus über, schloß sich dann, von seinen reformierten Eltern zurückgerufen, den Quäkern an, deren Lehre [* 9] von der unmittelbaren Erleuchtung durch den Heiligen Geist als einzige Quelle [* 10] religiöser Erkenntnis er in seinem Hauptwerk: »Apologia theologiae verae christianae« (1676, neue Ausg. 1849),

zu begründen und auf mehreren Reisen durch England, Schottland, Deutschland trotz mehrmaliger Haft zu verbreiten suchte. Er schrieb noch: »Catechism and confession of faith« (1673) und starb 3. Okt. 1690 auf seinem Stammgut Ury bei Aberdeen. [* 11]

Bierbrauerei

Bild 2.912a: Bierbrauerei
* 12 Bierbrauerei.

4) Robert, Urenkel des vorigen, geb. 1750, erwarb 1781 die Ende des 17. Jahrh. von Halsey gegründete Bierbrauerei [* 12] zu London in Verbindung mit Perkins, dem Disponenten des letzten Eigentümers, und führte sie seitdem unter der weltberühmten Firma Barclay, Perkins u. Komp. fort. Nach seinem Tod (1830) wurde sie von seinem Sohn Charles Barclay (gest. 1855) übernommen.

Barclay

de Tolly (spr. barklä), Michael, Fürst, russ. Feldmarschall, geb. 1761 in Livland [* 13] aus einem in Mecklenburg [* 14] und Livland seßhaften Nebenzweig der schottischen Familie Barclay, trat als Wachtmeister in ein russisches Kürassierregiment, wurde 1778 Offizier, focht 1788 und 1789 im Kriege gegen die Türken sowie 1790 in Finnland gegen die Schweden, [* 15] 1792 und 1794 in Polen mit Auszeichnung, avancierte 1789 zum Obersten und 1790 zum Generalmajor. 1806 befehligte er bei Pultusk die Avantgarde Bennigsens. Bei Jankow und Landsberg [* 16] (23. und 24. Jan. 1807) hielt er mit seinem Korps allein den Andrang der ganzen französischen Armee auf.

Eis (technische Verwen

Bild 5.399: Eis (technische Verwendung)
* 17 Eis (technische Verwendung).

Bei Preußisch-Eylau verteidigte er diese Stadt, bis er, schwerverwundet, den Kampfplatz verlassen mußte. Kaum genesen, nahm er an dem Krieg in Finnland teil, schlug die schwedischen Landungstruppen bei Kuopio, zog 1809 über das Eis [* 17] des Botanischen Meerbusens und beschleunigte durch die Eroberung von Umeå den Abschluß des Friedens. Am 20. Jan 1810 zum Kriegsminister ernannt, führte er 1812 den Oberbefehl über die Westarmee, bis Kutusow auf das Andringen der nationalrussischen Partei das Oberkommando erhielt, unter welchem Barclay de Tolly bei Borodino den linken Flügel der Russen und das Zentrum befehligte. 1813 mit dem Kommando der dritten Armee betraut, eroberte er im April Thorn, [* 18] griff 19. Mai General Lauriston bei Königswartha erfolglos an und befehligte bei Bautzen [* 19] den rechten Flügel der russischen Armee, deren Oberbefehl er dann abermals übernahm. Er beteiligte sich an den Schlachten [* 20] von Dresden, [* 21] Kulm und Leipzig, [* 22] dann am Feldzug 1814 in Frankreich, wo er sich bei Brienne, Arcis sur Aube, Fère Champenoise und Paris hervorthat, und wurde in Paris zum Feldmarschall ernannt. 1813 nach der Schlacht bei Leipzig in den Grafenstand erhoben, erhielt er 1815 die Fürstenwürde. Nach der Rückkehr nach Rußland blieb Barclay de Tolly mit dem Hauptquartier als Oberbefehlshaber der ersten Armee in Mohilew. Auf einer Reise nach den böhmischen Bädern begriffen, starb er 14. Mai 1818 bei Insterburg [* 23] in Ostpreußen. [* 24] 1837 wurde ihm in Petersburg [* 25] ein Standbild errichtet, ein andres Denkmal 1846 in Dorpat. [* 26]

Bard

Turin (Provinz) - Turi

Bild 15.912: Turin (Provinz) - Turin (Stadt)
* 27 Turin.

(Bardo), Dorf in der ital. Provinz Turin, [* 27] südöstlich von Aosta, in einem engen Thale links an der Dora Baltea, mit 442 Einw. Dabei auf einem isolierten Felsen die berühmte Bergfeste Bard (391 m ü. M.), wo im Mai 1800 eine österreichische Besatzung von 400 Mann acht Tage lang die französische Armee nach dem Übergang über den St. Bernhard aufhielt, bis es Napoleon gelang, auf einem Gebirgspfad das Fort zu umgehen. Das Fort ward von den Franzosen demoliert, 1825 aber vom König Karl Albert wiederhergestellt.

Bardeleben,



Barden - Bardesanes

Bild 2.366: Barden - Bardesanes
* 34 Seite 2.366.

Heinrich Adolf, Chirurg, geb. 1. März 1819 zu Frankfurt [* 29] a. O., studierte seit 1837 in Berlin, [* 30] Heidelberg [* 31] und Paris, wurde 1843 in Gießen [* 32] Assistent am physiologischen Institut, dann Prosektor und Privatdozent, erhielt 1848 eine außerordentliche Professur und ging 1849 als Professor der Chirurgie nach Greifswald, [* 33] wo er der chirurgischen und augenärztlichen Klinik sowie der medizinischen Prüfungskommission als Direktor vorstand. 1866 übernahm er als Generalarzt die Funktionen eines konsultierenden Chirurgen in den Feldlazaretten des Bezirks Gitschin, und 1868 ging er als Professor der Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik in der Charitee nach Berlin. 1870 wurde er als konsultierender Chirurg zur ersten Armee kommandiert

mehr

und 1872 zum Generalarzt à la suite des Sanitätskorps ernannt. Seit 1869 wandte er in seiner Klinik die Listersche antiseptische Wundbehandlung an und führte eine vereinfachte Form derselben ein, mit welcher vortreffliche Resultate erzielt wurden. Sein litterarischer Ruf gründet sich besonders auf sein »Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre« (Berl. 1852; 8. Aufl. 1879-82, 4 Bde.). Für Canstatts »Jahresbericht« liefert er seit 1851 die Referate über die Fortschritte der Chirurgie.