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Basiliken - Basilisk

Bild 2.426: Basiliken - Basilisk
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4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Basilikendas von Kaiser Basilius I. (s. d.) angefangene, durch seinen Sohn Leo Philosophus vollendete, / 115
Basilikon Synópsis(Basilicorum synopsis, Kleine Basiliken), ein wohl um 969 veranstalteter Auszug aus den Basiliken / 51
BasiliscusBruder Verinas, der Gemahlin des oström. Kaisers Leo I., Befehlshaber einer 468 gegen den Vandalenk / 63
Basilisk(Basiliscus Laur., Kroneidechse), Reptiliengattung aus der Ordnung der Eidechsen und der Familie / 319

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gebildet erscheint die Anlage der Fenster, wenn sie von einer vorspringenden Bogenarchitektur umfaßt werden, wodurch die ganze Wand durch eine Stellung von Arkaden auf Pfeilern, in welche die Fenster eingesetzt zu sein scheinen, aufgelöst erscheint. Auch die Fassade hat ähnliche Fensteröffnungen. Zuweilen (meist indes wohl nur in späterer Zeit) ward der obere Teil der Fassade mit Mosaikgemälden geschmückt, während der untere Teil derselben, welchen die Thüren einnahmen, mit einem Portikus versehen war.

In der Regel war vor den Kirchen, wenigstens var den größern, ein Vorhof (Atrium oder Paradisus) mit einem Brunnen [* 2] in der Mitte, der zum Reinigen der Hände, als Sinnbild der Reinigung der Seele, ehe man die Kirche betrat, bestimmt war [* 1] (Fig. 2). Unter dem Hauptaltar, welcher vor der Tribüne stand, befand sich in der Regel eine kleine unterirdische Kapelle, in welcher die Gebeine des Heiligen ruhten, von dem die Kirche den Namen führte. Die Form dieser Kapelle (Krypte, Confessio, Memoria) war verschieden, bald ein einfaches Gruftgewölbe, bald ein architektonisch ausgebildeter Raum.

Baukunst VII

Bild 2.481g: Baukunst VII
* 5 Baukunst VII.

Kirchen dieser oder ähnlicher Art waren und sind zu Rom: [* 3] Johann im Lateran und Paul außer den Mauern (jetzt nach dem zerstörenden Brand von 1823 nicht geschickt und willkürlich wiederhergestellt; Innenansicht [vor der Restauration], Grundriß und Querschnitt der alten Kirche s. Tafel »Baukunst [* 4] VII«, [* 5] Fig. 1-3), Santa Maria Maggiore, San Elemente, San Pietro in Vincoli, Santa Sabina auf dem Aventin, Santa Maria und San Crisogono jenseit des Tiber; zu Ravenna: Sant' Apollinare, von Justinian I. erbaut und sehr gut erhalten. In neuester Zeit hat König Ludwig von Bayern [* 6] durch Ziebland eine Basilika [* 7] (des heil. Bonifacius) im alten Stil zu München [* 8] aufführen lassen.

Auch die Jakobikirche in Berlin [* 9] von Stüler ist in diesem Stil erbaut.

Vgl.   »Die christlichen Basiliken Roms« (50 Tafeln von Gutensohn und Knapp mit Text von Bunsen; neue Ausg., Münch. 1864);

Zestermann, Die antiken und christlichen Basiliken (Leipz. 1847);

Quast, Die Basilika der Alten (Berl. 1845);

Meßmer, Ursprung der Basilika (Leipz. 1854);

Weingärtner, Ursprung des christlichen Kirchengebäudes (das. 1857);

Hübsch, Die altchristlichen Kirchen (Karlsr. 1861-63, 63 Tafeln mit Text);

Reber, Die Urform der römischen Basilika (»Mitteilungen der k. k. Zentralkommission«, Wien [* 10] 1869);

Derselbe, Kunstgeschichte des Altertums (Leipz. 1872);

Kraus, Die christliche Kunst in ihren frühsten Anfängen (das. 1872);

Stockbauer, Der christliche Kirchenbau in den ersten sechs Jahrhunderten (Regensb. 1874);

Dehio, Die Genesis der christl. Basilika (Münch. 1883);

Lange, Haus und Halle [* 11] (Leipz. 1885).

[* 1] ^[Abb.: Fig. 2. Grundriß einer altchristlichen Basilika.]

Basiliken,

das von Kaiser Basilius I. (s. d.) angefangene, durch seinen Sohn Leo Philosophus vollendete, 887 in 60 Büchern zuerst herausgegebene, für das griechische Kaisertum bestimmte Gesetzbuch, eine griechische Bearbeitung der Justinianischen Gesetzgebung, welche uns jedoch nicht vollständig erhalten ist. Leos Sohn Konstantin Porphyrogennetos veranstaltete einen offiziellen Kommentar dazu. Ausgaben der hat man von Hervetus (Par. 1557), von Fabrot, mit lateinischer Übersetzung und Scholien aus dem 12. Jahrh. (das. 1647, 7 Bde.), nebst Nachtrag von Reitz (Leid. 1765); die neueste ist von G. E. und K. W. E. Heimbach (Leipz. 1833-70, 6 Bde.), wozu 1846 ein Nachtrag von Zachariä gekommen ist.

Vgl.   Haubold, Manuale Basilicorum (Leipz. 1819);

Heimbach, De Basilicorum origine, fontibus, scholiis (das. 1825).

Basiliscus,

Bruder Verinas, der Gemahlin des oström.

Kaisers Leo I., Befehlshaber einer 468 gegen den Vandalenkönig Geiserich nach Africa unternommenen Expedition, welche aber durch Basiliscus' Unfähigkeit gänzlich mißlang. Basiliscus wurde 476 auf Betrieb seiner Schwester zum Gegenkaiser gegen Leos Nachfolger, den Isaurier Zeno, ausgerufen, bemächtigte sich Konstantinopels und des größten Teils des Reichs, wurde aber schon 477 von Zeno wieder gestürzt und getötet.

Basilisk

(Basiliscus Laur., Kroneidechse), Reptiliengattung aus der Ordnung der Eidechsen [* 13] und der Familie der Leguane (Iguanidae), Eidechsen mit hohem, dürrem Leib, kurzem Hals und Kopf, sehr langem Schwanz, mit rautenförmigen Schuppen auf dem Körper und gekielten Schuppen auf dem Kopf. Auf dem Rücken und Schwanz steht ein durch die Dornfortsätze der Wirbel gestützter Hautkamm. Der Helmbasilisk (Basilisk mitratus Daud., s. Tafel »Eidechsen«),

Süd-Amerika. Fluß- und

Bild 1.457b: Süd-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme
* 14 Südamerika.

60 cm lang, trägt auf dem Hinterkopf eine spitzige, bekleidete Kappe, ist grünlichbraun mit dunkeln Querbinden, lebt im heißen Südamerika [* 14] und in Mexiko [* 15] in der Nähe der Flüsse, [* 16] lauert auf Bäumen und Büschen auf Insekten, [* 17] bewegt sich sehr gewandt und ist völlig harmlos. Unter dem Namen Basiliscus (Regulus, »kleiner König«) führen die Alten ein fabelhaftes Tier auf, welches als eine fußlange, gelbe Schlange [* 18] mit einem weißen Fleck und drei Hervorragungen auf dem spitzen Kopf beschrieben wird, in Afrika [* 19] einheimisch und von allen Schlangen [* 20] die giftigste sein soll.



Basilius - Basilius Va

Bild 2.427: Basilius - Basilius Valentinus
* 21 Seite 2.427.

Ihr Zischen bringt Tod, ihr Gifthauch versengt Kräuter und Sträucher und sprengt selbst Steine. Andre Beschreibungen klingen noch weit abenteuerlicher; nach ihnen ist der ein aus einem dotterlosen Hahnenei (Basiliskenei) durch eine Kröte auf dem Mist ausgebrütetes Tier mit einem am Ende dreispitzigen Schlangenschwanz, das sich in Kellern aufhalten, funkelnde Augen und eine Krone auf dem Kopf haben, schon durch seinen Blick (daher Basiliskenblick) töten, nur durch Vorhaltung eines Spiegels, in dem es sich selbst erblicke,

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getötet werden und gewöhnlich als Wächter über Schätze, an die sich Schauergeschichten knüpfen, gesetzt sein soll. Man stutzte junge Rochen durch Verzerrung des Körpers nach der eingebildeten Gestalt zu, setzte ihnen Glasaugen in die Nasenlöcher und ließ sie für Geld sehen. Dergleichen künstliche Basilisken werden noch hier und da in alten Naturaliensammlungen gefunden. Luther brauchte das Wort Basilisk bei Übersetzung zweier Stellen des Jesaias und Jeremias, wo von zwei besonders giftigen Schlangen die Rede ist, und stützte sich dabei auf alte Traditionen. Mit der Kroneidechse hat dieser fabelhafte Basilisk durchaus nichts zu thun.