Seite 2.981, Bisexuell - Bismarck | eLexikon
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Bisexuell - Bismarck
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15 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bisexuell | (lat.), beide Geschlechter habend, hermaphroditisch (besonders von Pflanzen). / 9 |
Bisgurre | s. Schmerle. / 3 |
Bishop | (spr. bischop), Henry Rowley, Komponist, geb. 1782 zu London, machte seine Studien unter Leitung / 229 |
Bishop and his Clerk | (spr. bischŏp änd), Inselgruppe, s. Macquarie. / 10 |
Bishop Auckland | (spr. óckländ), Stadt in der engl. Grafschaft Durham, auf einer Anhöhe am Wear gelegen, hat / 41 |
Bishop Stortford | Stadt in Hertfordshire (England), am Stort, nordöstlich von Hertford, hat (1881) 6704 Einw. / 22 |
Bisignano | (spr. -sinjā-), Stadt in der unterital. Provinz Cosenza, in herrlicher Lage auf einem Hügel / 46 |
Biskotten | (franz.), eine Art kleines, rundes, den Makkaroni ähnelndes Zuckerbrot, welches sich in der / 26 |
Biskra | (Biscara), Stadt in Algerien, Provinz Konstantine, am Südabhang des Aurêsgebirges und dem / 117 |
Biskuit | (franz., ital. Biscotto, vom mittellat. biscoctus, "zweimal gebacken", s. v. w. Zwieback / 204 |
Biskupitz | Gemeinde im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, Kreis Zabrze, am Beuthener Wasser, mit kathol. / 25 |
Bisley | (spr. -li), altes Städtchen in Gloucestershire (England), 6 km östlich von Stroud, mit (1881 / 19 |
Bismarck | # Hauptstadt des nordamerikan. Territoriums Dakota, an der Nord-Pacificbahn, die hier den Missouri / 18 |
Bismarck _2 | # ein 1872 von K. Mauch im Innern Südafrikas entdeckter und benannter zweikuppiger Berg unter / 43 |
Bismarck _3 | # Otto Eduard Leopold, Fürst, Kanzler des Deutschen Reichs und preuß. Ministerpräsident, geb. / 3823 |
Bisexuell
(lat.), beide Geschlechter habend, hermaphroditisch (besonders von Pflanzen).
Bisgurre,
s. Schmerle. ^[= (Cobitis L.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei ...]
Bishop
Edidit - Edinburg
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* 3
Edinburg.(spr. bischop), Henry Rowley, Komponist, geb. 1782 zu London, [* 2] machte seine Studien unter Leitung Francesco Bianchis und trat 1806 als Ballettkomponist zum erstenmal in die Öffentlichkeit. Drei Jahre später versuchte er sich auch mit einer Oper, und sein Erstlingswerk dieser Gattung: »The Circassian bride«, hatte so guten Erfolg, daß er sich von nun an ihr ausschließlich widmete. Von 1810 an war er eine Reihe von Jahren Musikdirektor des Coventgarden-Theaters, für welches er auch die Mehrzahl seiner Werke geschrieben hat; seit den 20er Jahren aber bethätigte er sich vorwiegend als Lehrer, anfangs an den Universitäten von Edinburg [* 3] und Oxford [* 4] (welch letztere ihm auch 1848 die Doktorwürde verlieh), später als Kompositionslehrer am königlichen Musikinstitut in London, woselbst er 30. April 1855 starb.
Bishops dramatische Werke, nicht weniger als 88 an der Zahl, danken ihren außerordentlichen Erfolg hauptsächlich der geschickten Kombination originaler Erfindung mit beliebten Motiven älterer Kompositionen, namentlich englischer Volksmelodien. Können sie in diesem Sinne nur zur Hälfte als das geistige Eigentum ihres Autors gelten, so war derselbe darum doch vom englischen Publikum nicht weniger geliebt und geehrt; vielmehr wurden ihm nach und nach die höchsten musikalischen Ehrenstellen zu teil. Bei der Gründung der Philharmonischen Gesellschaft wählte man ihn zu einem der Direktoren; während mehrerer Jahre dirigierte er die Konzerte der Gesellschaft für alte Musik, dann wurde er zum Musikdirektor der Königin und endlich (1842) von dieser zum Baronet ernannt.
Bishop
and his Clerk (spr. bischŏp änd), Inselgruppe, s. Macquarie.
Bishop
Auckland - Auctor
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* 5
Auckland.Auckland [* 5] (spr. óckländ), Stadt in der engl. Grafschaft Durham, auf einer Anhöhe am Wear gelegen, hat einen großen Marktplatz, einen alten Palast des Bischofs von Durham, eine Lateinschule und (1881) 10,087 Einw. Die 1388 erbaute Brücke [* 6] steht auf römischen Pfeilern.
Bishop
Stortford, Stadt in Hertfordshire (England), am Stort, nordöstlich von Hertford, hat (1881) 6704 Einw. und sehr wichtige Malzdarren, Korn- und Viehmärkte.
Bisignano
(spr. -sinjā-), Stadt in der unterital.
Provinz Cosenza, in herrlicher Lage auf einem Hügel am Crati, an der Eisenbahn Buffaloria-Cosenza, Bischofsitz mit Kastell, einer Kathedrale mit schönem gotischen Portal, einem Seminar und (1881) 3906 Einw.;
Von Bisignano haben die Sanseverini den Fürstentitel.
Biskotten
(franz.), eine Art kleines, rundes, den Makkaroni ähnelndes Zuckerbrot, welches sich in der Provence einer großen Beliebtheit erfreut.
Namentlich die Biskotten von Aix sind bekannt.
Biskra
Algerien, Marokko und
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* 7
Algerien.(Biscara), Stadt in Algerien, [* 7] Provinz Konstantine, am Südabhang des Aurêsgebirges und dem Wad Biskra, besteht aus sieben mit Mauern umgebenen Berberdörfern (Kjurs) und dem französischen Quartier mit dem Fort St.-Germain und zahlt 7000 Einw., darunter 300 Europäer. Die Oase wird im Winter vom Wad Biskra, im Sommer durch Quellen bewässert und zählt 150,000 prächtig gedeihende Dattelpalmen nebst 5000 Ölbäumen. Das Klima, [* 8] im Sommer sehr heiß, im Winter ebenso mild, zieht eine jährlich wachsende Zahl von Winterkurgästen aus Paris an. [* 9] Biskra war schon zur Römerzeit bekannt, führte den Namen Zaba und war in der christlichen Zeit Sitz eines Bischofs; später unter den Mauren wurde es eine sehr bedeutende Stadt, die 1663 durch die Pest 71,000 Menschen verlor.
Biskuit
Bishop (Simon) - Bisku

* 10
Biskuit.[* 10] (franz., ital. Biscotto, vom mittellat. biscoctus, »zweimal gebacken«, s. v. w. Zwieback), Gebäck aus Mehl, [* 11] Eiern, Butter, Zucker [* 12] und Gewürzen, welches namentlich in England in außerordentlicher Mannigfaltigkeit (Fancy-Biskuit) hergestellt wird und einen wichtigen Handelsartikel bildet. In neuerer Zeit haben die englischen Biskuits (Cakes) auch in Deutschland [* 13] weitere Verbreitung gefunden. Unter dem Namen Kleberbiskuit findet man häufig ein Gebäck aus Kleber, Zucker und etwas Mehl.
Zur Herstellung dieser Ware werden die Materialien in einer Knetmaschine in einen festen Teig verwandelt, den man wiederholt zwischen Walzen hindurchgehen läßt, um schließlich eine lange, gummiartige Platte zu erhalten. Diese bringt man auf die Egalisier- und Ausstechmaschine, welche zunächst ihre Stärke [* 14] reguliert und sie dann auf endlosen Tüchern einem Apparat mit zahlreichen Ausstechern zuführt. Jeder Hub der Maschine [* 15] liefert Dutzende von Biskuits, welche die Maschine selbstthätig auf Bleche ablegt, während die Teigreste wieder auf ein endloses Tuch gelangen und entfernt werden. Auf den Blechen passieren die Biskuits langsam den langen Backofen, aus dessen hinterm Ende sie fertig gebacken in Kisten fallen. Zu den weichen Biskuits (Queens) wird der Teig aus einer Spritze in Form eines Stranges herausgepreßt und durch einen Mechanismus in Scheiben zerschnitten. - In der Thonwarenindustrie bezeichnet man mit Biskuit zweimal gebranntes, unglasiertes, besonders zu Figuren verwendetes Porzellan.
Biskupitz,
Gemeinde im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, [* 16] Kreis [* 17] Zabrze, am Beuthener Wasser, mit kathol. Kirche, Steinkohlenbergbau und (1880) 6276 Einw. Dazu gehörig das bedeutende Eisenwerk Borsigwerk.
Bisley
(spr. -li), altes Städtchen in Gloucestershire (England), 6 km östlich von Stroud, mit (1881) 5168 Einw. und Tuchweberei.
Bismarck,
Hauptstadt des nordamerikan. Territoriums Dakota, an der Nord-Pacificbahn, die hier den Missouri überschreitet, mit (1883) 5000 Einw.
Bismarck,
ein 1872 von K. Mauch im Innern Südafrikas entdeckter und benannter zweikuppiger Berg unter 32° 46' östl. L. v. Gr. und 17° 20' südl. Br. im Lande der Batonga.
Südlich davon der Moltkeberg, zwischen beiden das große »Kaiser Wilhelm-Goldfeld«.
Höhenangaben über beide Berge fehlen.
Bismarck,
Stempelzeichen - Steng
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* 18
Stendal.Otto Eduard Leopold, Fürst, Kanzler des Deutschen Reichs und preuß. Ministerpräsident, geb. 1. April 1815 auf dem Familiengut Schönhausen in der Altmark aus einer altadligen Familie, welche schon im 13. Jahrh. in dem Städtchen Bismark angesessen und von da nach dem benachbarten Stendal [* 18] übergesiedelt war. Rule (Rudolf) von Bismarck wird 1309 als Altmeister der Gewandschneidergilde von Stendal erwähnt; dessen Sohn Klaus zeichnete sich im Dienste [* 19] des Erzbischofs Dietrich Kagelwid von Magdeburg [* 20] und des Markgrafen Ludwig des ältern von Brandenburg [* 21] aus und wurde von letzterm 1345 mit der Herrschaft Burgstall belehnt. Diese vertauschte die Familie 1562 mit Crevese, Schönhausen und andern Besitzungen, die jedoch zum größten Teil im Lauf der Zeit verloren gingen. Aus der Familie Bismarck, von der einige Zweige den Freiherrn- und Grafentitel erlangten, gingen eine stattliche Zahl von Offizieren und auch zwei Minister (der ¶
Bismarck (Fürst)
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* 22
Seite 2.982.mehr
Justizminister Levin Friedrich v. Bismarck, geb. 1703, gest. 1774, und dessen Sohn, der Finanzminister August Wilhelm v. Bismarck, geb. 1750, gest.
1783) hervor. Bismarcks Vater Karl Wilhelm Ferdinand v. Bismarck (geb. 13. Nov. 1771, gest. 1845) nahm als Rittmeister seine Entlassung aus der preußischen Armee, um seine Güter Schönhausen sowie Kniephof, Külz und Jarchelin in Pommern [* 23] zu bewirtschaften; er vermählte sich 1806 mit Luise Wilhelmine Mencken, der Tochter des Kabinettsrats Mencken, einer schönen, geistig bedeutenden Frau (gest. 1839), welcher Ehe sechs Kinder entsprossen, von denen Bismarck das vierte war, und von denen außer diesem nur noch ein älterer Bruder, Bernhard, Landrat in Naugard, und eine jüngere Schwester, Malwine, Gemahlin des Kammerherrn v. Arnim-Kröchelndorf, am Leben sind.
Gottfried von Viterbo
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* 25
Göttingen.Otto v. Bismarck besuchte zuerst 1821-27 die Plamannsche Erziehungsanstalt, 1827-30 das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium und 1830-32 das Graue Kloster in Berlin [* 24] und bezog Ostern 1832 die Universität Göttingen, [* 25] wo er drei Semester zwar das Studentenleben gründlich genoß und dem juristischen Fachstudium wenig Zeit widmete, aber doch mit lebhaftem Geist seine Kenntnisse und seine Anschauungen bereicherte. Nachdem er in Berlin eifrigen Privatstudien obgelegen, bestand er Ostern 1835 das Auskultatorexamen und arbeitete am Berliner [* 26] Stadtgericht, bis er 1836 zur Verwaltung überging und nach Aachen [* 27] versetzt wurde. Nachdem er das zweite juristische Examen gemacht, ward er 1837 als Referendar bei der Potsdamer Regierung beschäftigt und trat Ostern 1838 bei dem Gardejägerbataillon als Einjährig-Freiwilliger ein, ließ sich aber im Herbst zum 2. Jägerbataillon nach Greifswald [* 28] versetzen, um zugleich in Eldena Landwirtschaft zu studieren. Denn da sich sein Vater nach dem Tode der Mutter (1. Jan. 1839) nach Schönhausen zurückzog, sollte er mit seinem Bruder Bernhard gemeinschaftlich die Verwaltung der etwas in Verfall geratenen und verschuldeten pommerschen Güter übernehmen.
Vereinigte Staaten von
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* 29
Vereinigten.Als der Vater 22. Nov. 1845 starb, erhielt Bismarck Kniephof und das durch den Verkauf der größern Hälfte sehr verkleinerte Gut Schönhausen, wo er fortan seinen Wohnsitz nahm und zum Deichhauptmann und zum Abgeordneten in den sächsischen Provinziallandtag gewählt wurde. In dieser letztern Eigenschaft ward er auch 1847 Mitglied des Vereinigten [* 29] Landtags.
Auch Bismarck erkannte, daß Preußen [* 30] den wichtigen Schritt, sich eine freiere politische Verfassung zu geben, thun müsse. Indes war bei ihm der altpreußische Patriotismus doch das vorherrschende Gefühl, und dem gab er 17. Mai bei seinem ersten Auftreten in einer parlamentarischen Versammlung entschiedenen Ausdruck, indem er gegen die liberale Behauptung, daß politische Freiheit das Ziel der Befreiungskriege 1813-1815 gewesen sei, Einspruch erhob und unter dem Murren der Versammelten nur die Befreiung von der Fremdherrschaft als Beweggrund des Volkes gelten lassen wollte.
Auch bei andern Gelegenheiten trat er den landläufigen liberalen Ansichten und Forderungen mit keckem Übermut entgegen, indem er die unabhängige Stellung des Königtums und die Freiwilligkeit seiner Zugeständnisse wahrte, sich gegen die Zulassung von Juden zu öffentlichen Ämtern erklärte und dabei bekannte, daß er allerdings der von den Liberalen als finster und mittelalterlich bezeichneten Richtung angehöre, dem großen Haufen, der noch an Vorurteilen klebe.
Den hierdurch erworbenen Ruf eines ultrakonservativen Junkers befestigte er noch durch sein Auftreten in der zweiten Session des Vereinigten Landtags im April 1848, wo er, die Niederlage des preußischen Königtums und der bisher herrschenden Stände beklagend, gegen die vom Landtag beschlossene Dankadresse stimmte, und durch manche Äußerungen seines Ingrimms gegen das damalige Treiben in Berlin, wie die, »daß die großen Städte als Herde der Revolutionen vom Erdboden vertilgt werden müßten«. Er ward daher auch erst nach dem politischen Umschwung Ende 1848 in die Zweite Kammer gewählt, welche 1849 zusammentrat.
Oesterreich ob der Enn
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* 31
Österreich.Auch hier opponierte er sowohl den demokratischen als den nationaldeutschen Tendenzen. Die 1849 beschlossene Reichsverfassung ließ nach seiner Meinung der Monarchie zu geringe Macht; wenn es sich nicht selbst gefährden wollte, müßte Preußen den Deutschen befehlen, welches ihre Verfassung sein solle, und dazu sich erst durch Wiederherstellung eines starken Königtums, innerer Eintracht und kräftiger Wehrfähigkeit tüchtig machen, bis dahin aber mit Österreich [* 31] in Gemeinschaft handeln. Er bekämpfte daher auch die Radowitzsche Unionspolitik im Erfurter Parlament und verteidigte 3. Dez. 1850 in der preußischen Zweiten Kammer sogar die Olmützer Übereinkunft. Die Bildung einer starken königstreuen Partei war sein Hauptziel, welches er auch durch Beteiligung an der »Kreuzzeitung« zu fördern bemüht war.
König Friedrich Wilhelm IV., der Bismarck persönlich schätzte und seine politischen Verdienste würdigte, ernannte ihn im Mai 1851 zum Legationsrat bei der Bundestagsgesandtschaft in Frankfurt [* 32] a. M. und 18. Aug. zum Bundestagsgesandten. Hier lernte Bismarck die Kläglichkeit und Unverbesserlichkeit des Deutschen Bundes kennen, die kleinliche Engherzigkeit, die Eifersucht, die Angst und Feigheit der Mittel- und Kleinstaaten und die ränkevolle, hinterlistige Politik des Österreich, wie es Fürst Felix Schwarzenberg wiederhergestellt hatte, und erkannte, daß Preußen bei ihnen nie auf treue, aufrichtige Freundschaft rechnen könne, daß es seine deutschen Bundesgenossen aber auch nicht zu fürchten habe.
Karte zur Geschichte P

* 33
Preußens.In der That bewies die Achtung, die der junge, unerfahrene Diplomat sich selbst bei dem hochmütigen österreichischen Präsidialgesandten erzwang, daß Preußen eine ganz andre Stellung in Deutschland einnehmen könne, wenn es wolle, und Bismarck faßte in Frankfurt zuerst den Gedanken eines Zollvereinsparlaments und der Wiederaufnahme von Preußens [* 33] hegemonischen Bestrebungen. Im J. 1859 schien ihm der Augenblick gekommen, um Preußen von der Bevormundung Österreichs zu befreien und ihm eine gebietendere Stellung in Deutschland zu verschaffen. Er sprach es offen aus, daß Preußen Österreich nicht Vasallendienste leisten, nicht ihm den Krieg ohne Gegenleistung abnehmen solle. Indes das neue Ministerium Hohenzollern-Schleinitz wollte sich den Bundespflichten nicht ohne weiteres entziehen, und Bismarck ward daher 5. März 1859 von Frankfurt abberufen und als Gesandter nach Petersburg [* 34] versetzt. Der achtjährige Aufenthalt in der Bundeshauptstadt, der von vielen Reisen in das Ausland unterbrochen war, bezeichnete einen wichtigen Abschnitt in Bismarcks staatsmännischer Entwickelung.
In Petersburg blieb Bismarck drei Jahre, erwarb sich durch sein offenes, sicheres Wesen die Gunst des Kaisers und der Gesellschaft, auch die Gortschakows, als dessen Schüler er sich, um dem eitlen Mann zu schmeicheln, bezeichnete. Während er seinen Amtsgeschäften, der Erziehung seiner Kinder und dem Vergnügen der Jagd seine Zeit und Kraft [* 35] widmete, beobachtete er die Entwickelung der Dinge in Preußen und Deutschland mit scharfem Blick und überreichte 1861 in Baden-Baden [* 36] dem König Wilhelm I. eine Denkschrift ¶
Fortsetzung Bismarck:
→ Seite 2.983 || über die deutsche Verfassungsfrage, welche denselben im Frühjahr 1862 nach Entlassung des