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Seite 3.594, Budäus - Buddhismus | eLexikon

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Budäus - Buddhismus

Bild 3.594: Budäus - Buddhismus
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Budäus(eigentlich Budé), Guillaume, einer der bedeutendsten und vielseitigsten Gelehrten und der / 331
BuddenbrockWilhelm Dietrich von, preuß. Feldmarschall, geb. 1672 in Litauen, studierte zu Königsberg / 187
Buddeus1) Johann Franz, Theolog und Philosoph, ein Nachkomme des berühmten Gelehrten Budäus (s. d. / 317
Buddhas. Buddhismus. / 3
Buddhismus(Buddhaismus), die Religionsform, welche, vom nördlichen Indien ausgehend, sich dem Brahmanismus / 2436

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Budapest (das. 1875);

Gerlöczy und Duläcsko, [* 2] und Umgebung vom naturwissenschaftlichen, sanitären und kulturhistorischen Standpunkt (in ungar. Sprache, [* 3] das. 1879, 3 Bde.);

Körösi, Die Hauptstadt Budapest im Jahr 1881 (Berl. 1882, 2 Bde.);

Heksch, Illustrierter Führer durch und Umgebungen (Budap. 1882);

(in »Europäische Wandernder«, Zürich [* 4] 1885).

Budäus

Brunnen (artesische Br

Bild 3.519: Brunnen (artesische Brunnen)
* 8 Brunnen.

(eigentlich Budé), Guillaume, einer der bedeutendsten und vielseitigsten Gelehrten und der größte Hellenist seiner Zeit, geb. 1467 zu Paris, [* 5] sollte daselbst und in Orléans [* 6] die Rechte studieren, widmete sich aber ausschließlich dem Vergnügen, besonders der Jagd, und gab sich erst seit 1490 mit Eifer schönwissenschaftlichen, juridischen, mathematischen und griechischen Sprachstudien hin. Unter Ludwig XII. erhielt er eine Mission nach Rom, [* 7] und Franz I. brauchte ihn bei verschiedenen diplomatischen Verhandlungen; auch stiftete derselbe, von Budäus veranlaßt, das Collège de France und die Bibliothek zu Fontainebleau. Budäus war es auch, der den König abhielt, die Ausübung der Buchdruckerei gemäß einem Antrag der Sorbonne von 1533 in Frankreich überhaupt zu verbieten. Er legte als Prévôt des Marchands die Vorstadt St.-Germain und im übrigen Paris Brunnen [* 8] und Straßenpflaster an und starb als königlicher Bibliothekar 23. Aug. 1540. Budäus lieferte zahlreiche gelehrte Werke, worunter besonders seine »Annotationes in XXIV libros Pandectarum« (Par. 1508),

seine Abhandlung »De asse et partibus ejus« (das. 1514) wegen darin gegebener wichtiger Aufklärungen über die alte Münzkunde sowie seine stupend gelehrten, aber etwas unmethodischen und diffusen »Commentarii linguae graecae« (das. 1529),

Genf (Stadt; Geschicht

Bild 7.92: Genf (Stadt; Geschichte der Stadt und des Kantons)
* 10 Genf.

welche das Studium der griechischen Litteratur in Frankreich ungemein gefördert haben, sowie seine selbst von Griechen bewunderten »Lettres en grec« (hrsg. von Tusanus, 1526) hervorzuheben sind. Sein lateinischer und französischer Stil ist kraftvoll, aber oft etwas hart und durch griechische Konstruktionen schwerfällig. Seine Œuvres erschienen in 4 Bänden (Basel [* 9] 1557). Sein Leben beschrieben L. Leroy (Par. 1540), Rebitté (das. 1846) und neuerdings E. de Budé (das. 1884). Schon Budäus hatte den Verdacht der Hinneigung zum Calvinismus auf sich gezogen. Seine Witwe trat in Genf [* 10] offen dazu über, und ihre Söhne dienten in Frankreich der Sache der Reformation. Bei der Pariser Bluthochzeit mußten daher alle Mitglieder der Familie Budé flüchten. Einige wandten sich nach der Schweiz, [* 11] wo sie den alten Namen fortführten und Voltaires berühmter Sitz Ferney bis auf die neuere Zeit in ihrem Besitz war. Ein andrer Teil ließ sich unter dem Namen Budde, später Buddeus (s. d.), in Pommern [* 12] nieder.

Buddenbrock,

Berlin

Bild 2.752a: Berlin
* 14 Berlin.

Wilhelm Dietrich von, preuß. Feldmarschall, geb. 1672 in Litauen, studierte zu Königsberg [* 13] und trat 1690 als Kornett in ein preußisches Kürassierregiment. Mit diesem war er bis 1697 an den Kämpfen gegen Frankreich, dann am spanischen Erbfolgekrieg und 1715 an der Eroberung der Insel Rügen beteiligt. 1718 wurde er zum Regimentskommandeur und 1728 zum Generalmajor befördert. Bald darauf kam er nach Berlin [* 14] und gewann hier das Vertrauen und die Freundschaft König Friedrich Wilhelms I. in so hohem Grade, daß derselbe ihn zu seinem beständigen Gesellschafter wählte. Buddenbrock wurde ein bevorzugtes Mitglied des Tabakskollegiums und begleitete auch den König auf allen Reisen, welche derselbe unternahm.

Auch Friedrich II. schätzte ihn sehr hoch. In der Schlacht bei Tschaslau 17. Mai 1742 kommandierte Buddenbrock den rechten Flügel der preußischen Ausstellung, warf nach kurzem Kampf die ihm gegenüberstehenden feindlichen Truppen und trug dadurch viel zum Sieg bei. In Anerkennung dieses Verdienstes wurde er drei Tage darauf zum General der Kavallerie ernannt. Nachdem er trotz seines hohen Alters noch den zweiten Schlesischen Krieg mitgemacht und bei Hohenfriedberg und Soor sich ausgezeichnet hatte, erhielt er 1745 den Rang als Generalfeldmarschall. Er starb 1757.

Titel
Elemente zu Buddeus:

1) Johann Franz, Theolog und Philosoph

2) Karl Franz, Sohn des vorigen

3) Johann Karl Immanuel, Enkel des vorigen

Buddeus,

Anklagestand - Anlage

Bild 1.599: Anklagestand - Anlage
* 15 Anklam.

1) Johann Franz, Theolog und Philosoph, ein Nachkomme des berühmten Gelehrten Budäus (s. d.), geb. 25. Juni 1667 zu Anklam, [* 15] wo sein Vater Superintendent war, studierte seit 1685 in Wittenberg, [* 16] wurde 1693 Professor der Moral zu Halle, [* 17] 1705 ordentlicher Professor der Theologie in Jena [* 18] und starb 29. Nov. 1729 in Gotha. [* 19] Durch die Anwendung seiner historischen Kenntnisse und der Wolfschen Philosophie gab Buddeus der lutherischen Dogmatik eine wissenschaftlichere Gestalt, und durch die Berücksichtigung des pietistischen Moments in der Religion führte er die Theologie aus dem scholastischen Bereich wiederum mehr dem Bedürfnis der Frömmigkeit zu. Unter seinen zahlreichen Schriften sind die bedeutendsten: »Institutiones theologiae moralis« (Leipz. 1711);

»Historia ecclesiastica Veteris Testamenti« (Halle 1709-20, 2 Tle.);

»Institutiones theologiae dogmaticae« (Leipz. 1728 u. öfter);

»Historia theologiae dogmaticae et moralis« (Frankf. 1725).

2) Karl Franz, Sohn des vorigen, geb. 25. März 1695 zu Halle, war erst Advokat in Weimar [* 20] und Rudolstadt, [* 21] wurde 1729 Regierungsrat in Rudolstadt, 1734 Hofrat in Gotha und starb 5. Juli 1753 daselbst als Vizekanzler. Er ist der Verfasser der anonym erschienenen Schrift »Untersuchung des wahren Grundes, aus welchem die höchste Gewalt eines Fürsten über die Kirche herzuleiten ist« (Halle 1719).

Altenburg - Altensteig

Bild 1.416: Altenburg - Altensteig
* 22 Altenburg.

3) Johann Karl Immanuel, Enkel des vorigen, geb. 17. Sept. 1780 zu Bufleben bei Gotha, wurde nach einer längern advokatorischen Thätigkeit in Altenburg [* 22] 1822 Hof- und Justizrat zu Gera, [* 23] dann Steuer- und Polizeidirektor und endlich Regierungs- und Konsistorialrat. Seit 1830 privatisierte er in Leipzig, [* 24] wo er 1834-40 Mitglied und drei Jahre lang Vorsteher des Kollegiums der Stadtverordneten war und 28. Febr. 1844 starb. Er veröffentlichte: »Die Ministerverantwortlichkeit in konstitutionellen Monarchien« (Leipz. 1833);

»Repertorium zur Verfassungsurkunde des Königreichs Sachsen« [* 25] (das. 1834);

»Repertorium zu der allgemeinen Städteordnung für das Königreich Sachsen« (das. 1834).

Seit 1841 redigierte er das »Deutsche [* 26] Staatsarchiv« (Jena 1840 bis 1844, 5 Bde.). Sein »Deutsches Anwaltbuch« (Leipz. 1845, vervollständigt 1847) vollendete sein Sohn Arthur (geb. 1811 zu Altenburg, gest. 29. Jan. 1847 als Advokat in Leipzig).

Buddha,

s. Buddhismus. ^[= (ismus), die Religionsform, welche, vom nördlichen Indien ausgehend, sich dem Brahmanismus ...]

Titel
Elemente zu Buddhismus:

1) der Schmerz, die Folge der Existenz; 2) die Erzeugung des Schmerzes durch die Existenz

Buddhismus

(Buddhaismus),

die Religionsform, welche, vom nördlichen Indien ausgehend, sich dem Brahmanismus (s. d.) entgegensetzte. Der Name in den heiligen Schriften Buddhamârga (»Weg des Buddha«) genannt, kommt her von dem Sanskritwort Buddha (»der Erweckte«),



Buddhismus

Bild 3.595: Buddhismus
* 28 Seite 3.595.

worunter man einen versteht, der durch die Erkenntnis der Wahrheit und durch gute Werke zur vollständigen Erlösung von den Banden der Existenz gelangt ist und vor seinem gänzlichen Entschwinden aus der Welt die zu einer solchen Lösung führenden Lehren [* 27] der Welt mitteilt. Die Zahl solcher Buddhas, welche diese vollkommene Erkenntnis (Bôdhi) erlangt haben, als vollkommene Lehrer aufgetreten sind und noch auftreten

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werden, ist nach dem Dogma der Buddhisten unendlich. Der historische, der einzig wirkliche Lehrer und Begründer des Buddhismus ist der Königssohn Siddhârtha aus dem Geschlecht der Sâkja, welchem im 7. Jahrh. v. Chr. die Ebenen des Ganges und die Gegenden nördlich davon bis an den Himalaja unterthan waren; die Hauptstadt war Kapilavastu. Nach der Legende wurde er auf unbefleckte Weise empfangen, indem er sich als weißer Elefant [* 29] aus der Götterregion herabsenkte und als fünffarbiger Lichtstrahl in den Leib seiner Mutter einging; durch die rechte Seite oder die Achselhöhle erfolgte seine Geburt.

Schon in frühster Jugend gab er Proben seiner außerordentlichen Begabung; Hang zur Einsamkeit zeichnete ihn von jeher aus, daher auch sein am häufigsten wiederkehrender Name Sâkjamuni (»Einsiedler der Sâkja«),

Thrombus - Thugut

Bild 15.676: Thrombus - Thugut
* 30 Thron.

mit dem auch wir ihn hier nennen wollen. Nachdenken über die Hinfälligkeit des menschlichen Körpers soll ihn dazu bestimmt haben, dem Thron [* 30] zu entsagen, Weib und hohe Umgebung zu verlassen; Unglück im Krieg und Vertreibung seiner Familie dürften jedoch den wirklichen Anlaß zur Wahl eines andern Lebenswegs gegeben haben. Er ist Zeitgenosse der sieben Weisen Griechenlands. Schriftliches hat er nicht hinterlassen; der Gebrauch der Schrift war zu seiner Zeit in Indien jedenfalls ein sehr beschränkter. Die Kritik hat nachgewiesen, daß dem Buddha vieles zugeschrieben wird, was von den Führern der verschiedenen Schulen später gelehrt wurde; wir tragen hier seine und seiner Anhänger spätere Lehre [* 31] in der durch die neuere Forschung festgestellten Reihenfolge vor.

Die Lehre, welche Sâkjamuni selbst verkündete, spricht sich am deutlichsten in den »vier Wahrheiten« aus. Diese sind:

1) der Schmerz, die Folge der Existenz;

2) die Erzeugung des Schmerzes durch die Existenz, durch das Verlangen danach, durch die Befriedigung in derselben (alles Folge von Ursache und Wirkungen);

3) das Aufhören des Schmerzes durch Aufhören der Befriedigung an der Existenz, dann der Existenz selbst;

Leichlingen - Leidener

Bild 10.652: Leichlingen - Leidener Flasche
* 32 Leiden.

4) der Weg und die Mittel, um dahin zu gelangen, daß man an der Existenz keinen Genuß mehr finde. Die Veranlassung zur Existenz liegt in schlechten Werken; sie verlangen zur Strafe Abbüßung durch die Leiden [* 32] einer Existenz. Wer aber den Weg der Entsagung wandelt, welchen Buddha zeigte, meidet die Veranlassung zur Sünde; er wird die volle Einsicht in die Gründe des Daseins und des Jammers erlangen und die Befreiung von späterer Existenz; die vollkommene Vernichtung des Individuums ist die Folge.

Das Nirwâna (s. d.), ein Verlöschtwerden, ein vollkommenes Ausgewehtwerden wie das Licht [* 33] einer Lampe, [* 34] welches keine Spur zurückläßt, tritt ein; wer Nirwâna erreicht, erlangt dadurch vollkommene Befreiung von Existenz und von der Notwendigkeit, wiedergeboren zu werden (vgl. Seelenwanderung). Buddha beansprucht das Verdienst, die Mittel hierzu gezeigt zu haben; es sind dies: Beobachtung einfacher, allgemein verständlicher moralischer Vorschriften, Beherrschung der Leidenschaften und der Gelüste;

er fordert kein positives Thun, sondern ein negatives Verhalten (ähnlich wie die zehn Gebote richtiger Verbote sind).

In dem Verlangen, man solle auch die gewöhnlichsten menschlichen Regungen unterdrücken, in nichts dem Körper nachgeben und suchen, sich unabhängig von demselben zu machen, lehnte sich Buddhas Lehre an die bisherigen Anschauungen an. Der ursprüngliche Buddhismus zeigt nahe Verwandtschaft zu dem Sânkhjasystem (s. d.) des Philosophen Kapila und konnte zu dem komplizierten System erweitert werden, als welches wir ihn in den heiligen Schriften der Buddhisten vorfinden.

Sâkjamuni starb wahrscheinlich 543 v. Chr., angeblich 80 Jahre alt. Das Auftreten verschiedener Meinungen und Spaltungen wird schon aus dem 1. Jahrh. nach seinem Tod berichtet; auf dem zweiten Konzil (100 Jahre nach seinem Nirwâna) wurde verlangt (aber nicht angenommen): »es solle alles, was der Vernunft nicht entgegen sei, als seine wahre Lehre angesehen werden«. Später wurde behauptet, Sâkjamuni habe seine Vorträge den geistigen Fähigkeiten seiner Zuhörer angepaßt und dieselbe Lehre oft in verschiedener Weise vorgetragen, wodurch ihr »wahrer Sinn« zweifelhaft geworden sei.

Das Suchen nach dem wahren Sinn bildet nun die Aufgabe aller Schulen, die auf der von Sâkjamuni geschaffenen Grundlage, alle in seinem Sinn, weiterbauen wollen, und der Erklärung und Deutung war um so größerer Spielraum geboten, als Sâkjamunis Worte erst im 3. Jahrh. v. Chr. aufgezeichnet wurden. Die Buddhisten selbst gruppieren alle Schulen folgendermaßen:

1) Diejenigen Schulen, welche Moralität sowie die Beachtung eines tugendhaften Lebens und das Nachdenken über die Gründe des Seins für genügend hielten und sich darauf beschränkten, das von Sâkjamuni Gelehrte weiter auszuführen, sind die Schulen des »kleinen Fahrzeugs«, die Hinâjanisten.

2) Der Ausdruck »des großen Fahrzeugs (Mahâjana) sich bedienen« wird für diejenigen gebraucht, welche behaupten, Tugend allein reiche nicht aus zur Erkenntnis, Meditation sei unumgänglich notwendig; diese Schulen nehmen auch an, die Meditation erzeuge besondere übernatürliche Kräfte. Erst im 2. Jahrh. v. Chr. soll diese Doktrin durch Nâgârdschuna als besonderes System formuliert worden sein. Die Lehren dieser beiden Schulen wurden in Süd- und Nordindien entwickelt.

Zentral-Asien

Bild 16.872a: Zentral-Asien
* 35 Zentralasien.

3) Der Mystizismus, Kalatschakra (»Zeitrad«) im Sanskrit genannt, ist in Zentralasien [* 35] entstanden, nach Indien über Kaschmir [* 36] eingeführt und hier erweitert worden. Nach ihm genügen auch Tugend und Meditation nicht mehr, wenn nicht mit übernatürlicher Kraft [* 37] begabte Wesen ihre Hilfe gewähren, indem sie belehren, noch bestehende Zweifel entfernen und die Schwierigkeiten beseitigen, welche der Erreichung des Ziels von bösen Dämonen drohen. Ihre Hilfe wird durch Gebete, Opfer und Zeremonien erlangt. Im Mystizismus, welcher insbesondere in seinem Ritual erst im 9. Jahrh. n. Chr. seine Ausbildung erhielt, verließ der Buddhismus den ursprünglichen Weg, auf welchem der Mensch durch Selbstvervollkommnung zum Höchsten sich erheben sollte.

Jede neue Lehre ist bei ihrem ersten Auftreten reiner und sorgfältiger in ihren Glaubenssätzen als später; beim Buddhismus fand die Anerkennung übernatürlicher Kräfte als Götter und die Behauptung von der Notwendigkeit ihrer Mitwirkung zu den Zwecken der Menschen um so leichter Eingang, als indische Priester dem Volksaberglauben zu jeder Zeit Rechnung trugen. Solange der in Indien, seinem Ursprungsland, Anhänger zählte, bestanden die drei Systeme nebeneinander; die verschiedenen Schulen suchten einander in öffentlichen Disputationen zu widerlegen und gerieten auch in wirklichen Streit. Im 7. Jahrh. n. Chr. zählte das Mahâjana die meisten Anhänger, und die Prasangaschule war darin die einflußreichste. Der Mystizismus erhielt jedoch die Oberhand und weitere Ausbildung, als die Lehre über Indien hinaus sich verbreitete.

Besonders beachtenswert ist die Entwickelung, welche Buddhas Lehre in Tibet fand; neun Zehntel aller Buddhisten der Gegenwart dürften dem in der

Fortsetzung Buddhismus: → Seite 3.596 || Gestalt anhängen, welche ihm in Tibet und zwar vornehmlich durch den Mönch Tsonkhapa (14.