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Seite 4.211, Collegia nationalia - Collet | eLexikon

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Collegia nationalia -

Bild 4.211: Collegia nationalia - Collet
Seite 4.211.
Überblick der Artikel
9 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Collegia nationaliaoder pontificia (lat.), klosterartige Anstalten zur Ausbildung von Jünglingen, zum Zweck der / 209
Collegia pietatis(lat.), Zusammenkünfte zu gemeinsamer Andacht, dergleichen Philipp Jakob Spener, damals Senior / 24
Collegium(lat.), s. Kollegium; C. de propaganda fide und C. Germanicum, s. Collegia nationalia oder pontifici / 28
Collegium Germanicums. Collegia nationalia. / 5
Collema(Gallertflechte), Gattung der Gallertflechten, mit einem laubartigen, meist lappig krausen, / 114
CollenbuschSamuel, Mystiker und Pietist, geb. 1724 zu Wichlinghausen bei Bremen, gest. 1803 als Arzt daselbst. / 135
Colleoni(Coleoni), Bartolommeo, ital. Kondottiere, geb. 1400 auf Schloß Solza bei Bergamo, begann seine / 217
Collet# (franz., spr. koläh), s. Kollett. / 6
Collet _2# 1) Jonas, norweg. Staatsmann, geb. 25. März 1772 auf dem Gut Rönnebeksholm in Seeland, studierte / 416

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communaux gibt es in Frankreich etwa 250 (1880: 244). In ihrer Organisation lehnen sie sich an die staatlichen Lyceen an, sind aber meist weniger vollständig entwickelt und vielfach örtlichen Bedürfnissen angepaßt. Manche bilden in den humanistischen und realistischen Unterrichtsfächern aus, andre beschränken sich auf diese oder auf jene. Vgl. Lycée. - In Belgien [* 2] stehen ganz ebenso 17 städtische oder provinziale Collèges den 10 königlichen Gymnasien gegenüber, die aber dort Athenäen heißen. Beide Arten von Anstalten enthalten eine humanistische und eine realistische Abteilung, von denen diese 5, jene 7 aufsteigende Klassen hat. In den obern beiden Klassen der Realabteilung bestehen überdies noch zwei Sektionen, eine gewerblich-kaufmännische und eine wissenschaftliche, nebeneinander.

Collegia

Geschichtskarten von D

Bild 4.772a: Geschichtskarten von Deutschland V
* 3 Deutschland.

nationalia oder pontificia (lat.), klosterartige Anstalten zur Ausbildung von Jünglingen, zum Zweck der Wiedergewinnung der Akatholiken in den Heimatsländern jener. Das erste derartige Kollegium ward für Deutschland [* 3] von Ignaz von Loyola 1552 in Rom [* 4] gestiftet; dieses sogen. Collegium Germanicum ist dann 1573 von Gregor XIII. einer Neugestaltung unterworfen sowie von demselben als Vorbild bei der Gründung ähnlicher Institute in Rom, wie z. B. eines griechischen, eines englischen, eines maronitischen, eines illyrischen und eines ungarischen Kollegiums (welches jedoch bald mit dem Collegium Germanicum vereinigt wurde), benutzt worden. Zu den oben genannten Anstalten fügten Clemens VIII. und Gregor XV. noch weitere, jener ein schottisches (1600), dieser unter andern ein irisches (1628) Kollegium, hinzu.

Preußen

Bild 13.338a: Preußen
* 6 Preußen.

Alle diese Kollegien stehen seit 1622 unter dem Protektorat der Kongregation de propaganda fide (s. Propaganda). Da die Alumnen ihre Ausbildung lediglich unter Leitung der Jesuiten empfangen, so sind sie später als Geistliche bei ihrer Rückkehr in die Heimat in der Regel die gefügigen Werkzeuge [* 5] des Ultramontanismus und der jesuitischen Verketzerung patriotisch denkender Männer. Darum wurden die Zöglinge des Collegium Germanicum von der Anstellung als Geistliche in Preußen [* 6] durch das Gesetz vom 11. Mai 1873, welches ein dreijähriges Studium auf einer deutschen Staatsuniversität fordert, ausgeschlossen.

Vgl.   Mejer, Die Propaganda, ihre Provinzen und ihr Recht (Götting. 1852-53, 2 Bde.).

Collema

(Gallertflechte), Gattung der Gallertflechten, mit einem laubartigen, meist lappig krausen, dunkel olivengrünen oder braunen, gallertartigen, ungeschichteten (homöomerischen) Thallus. Letzterer besteht außen und innen gleichartig aus blaugrünen Gonidien, die verschlungene, perlschnurartige Ketten bilden, und aus farblosen, fadenförmigen Zellen, welche in der Gallertmasse, die von den aufgequollenen Membranen der Gonidien herrührt, hinlaufen.

Algen

Bild 1.342: Algen
* 8 Algen.

Die Apothecien sind sitzend, becher- oder tellerförmig, gerandet und gewöhnlich braun gefärbt. Die Gonidienschnüre entsprechen genau den als Nostoc bekannten Algen; [* 8] auch lösen sich häufig aus dem Thallus der Collema Gonidienhaufen heraus, welche nicht von fadenförmigen Zellen durchwachsen sind und dann mit Nostoc völlig übereinstimmen (vgl. Flechten). [* 9] Die Arten dieser Gattung leben meist in feuchten, schattigen Thälern an Felswänden, Mauern und zwischen Moos.

Collenbusch,

Lehrbataillon - Lehren

Bild 10.636: Lehrbataillon - Lehren
* 11 Lehren.

Samuel, Mystiker und Pietist, geb. 1724 zu Wichlinghausen bei Bremen, [* 10] gest. 1803 als Arzt daselbst. Ursprünglich Lutheraner, hat er die Stätte seiner Wirksamkeit in der reformierten Kirche gefunden, wo er, ein Anhänger und Bewunderer Bengels und Ötingers, eine Gruppe von Pietisten zu jener Beobachtung der Stufen und Fortschritte der Heiligung zurückführte, wofür der Pietismus sich von Haus aus interessiert hatte. Zu seinen Anhängern gehörten die Gebrüder Hasenkamp und Menken (s. d.). Seine Anhänger im jülichschen und bergischen Land halten sich an die Kirche, verharren aber bei der ihrem Lehrer eigentümlichen Verwerfung der Lehren [* 11] von der Strafgenugthuung Christi und von der doppelten Prädestination. Seine religiösen Ansichten legte Collenbusch nieder in der »Erklärung biblischer Wahrheiten« (Elberf. 1807 f.).

Vgl.   Krug, Die Lehre [* 12] des Dr. Collenbusch nebst verwandten Richtungen (Elberf. 1846);

»Aus Collenbuschs Tagebuch« (2. Aufl., Stuttg. 1883).

Colleoni

Orléans (Stadt)

Bild 12.444: Orléans (Stadt)
* 15 Orléans.

(Coleoni), Bartolommeo, ital. Kondottiere, geb. 1400 auf Schloß Solza bei Bergamo, begann seine kriegerische Laufbahn in neapolitanischen Diensten unter Sforza und Braccio da Montone, trat dann in die Armee Venedigs, mit der er gegen Mailand [* 13] kämpfte, und endlich in die des Herzogs von Mailand, unter dem er Venedig [* 14] bekriegte. Doch ward er 1446 vom Herzog, der gegen seine Treue Verdacht schöpfte, verhaftet und erst nach dem Aussterben der Visconti 1447 befreit und an die Spitze des Heers der Republik Mailand gestellt, mit welchem er die Franzosen unter dem Herzog von Orléans, [* 15] die Mailand erobern wollten, besiegte.

Dann übernahm er wieder den Oberbefehl venezianischer Truppen, machte 1467 auf eigne Hand [* 16] einen erfolglosen Feldzug gegen die Medici in Florenz [* 17] und starb 4. Nov. 1475 auf Schloß Malpaga bei Bergamo. Einen Teil seines Vermögens (100,000 Golddukaten) hinterließ er Venedig zur Gründung wohlthätiger Anstalten und bedang sich dafür die Errichtung einer Statue auf dem Markusplatz aus; die Republik ließ die berühmte Reiterstatue Colleones von Andrea dal Verrocchio mit dem Piedestal von Leopardi anfertigen, aber auf dem versteckten Platz vor der Kirche San Giovanni e Paolo errichten, wo sie noch jetzt steht. Am Dom zu Bergamo ließ Colleoni 1470, »um seine Macht noch nach dem Tod zu zeigen«, von Amadei für 50,000 Goldgulden die schöne Cappella Colleoni mit seinem Grabmal erbauen.

Collet

(franz., spr. koläh), s. Kollett. ^[= (franz.), Reitjacke, Koller (s. d.).]

Titel
Elemente zu Collet:

1) Jonas, norweg. Staatsmann

2) Peter Jonas C., Neffe des vorigen

Collet,



Colletta - Collier

Bild 4.212: Colletta - Collier
* 20 Seite 4.212.

1) Jonas, norweg. Staatsmann, geb. 25. März 1772 auf dem Gut Rönnebeksholm in Seeland, studierte zu Kopenhagen [* 18] die Rechtswissenschaft, trat 1795 als Landvogt zu Sandsvär und Numedal im norwegischen Amt Buskerud in den Staatsdienst, ward Oberbergamtsassessor in Kongsberg und 1814 Regierungsrat. 1814 stand er auf seiten der Partei, die dem Kieler Traktat die Anerkennung versagte und den Prinzen Christian als König von Norwegen [* 19] ausrief, und nahm teil an der Versammlung zu Eidsvold und an der Reichsversammlung, die mit Veröffentlichung der Konstitution die Unabhängigkeit Norwegens erklärte. Sogleich nach Annahme des Grundgesetzes vom 17. Mai zum norwegischen Staatsrat im Departement des Innern erhoben, wirkte er beim Abschluß der Konvention zu Moß 14. Aug. 1814 mit,

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wodurch Schweden die Selbständigkeit Norwegens und dessen Konstitution anerkannte. 1822 übernahm er das Departement des Finanz-, Handels- und Zollwesens, ward aber wegen des damals auf der norwegischen Regierung lastenden schwedischen Einflusses unpopulär, selbst wegen Verletzung des Staatsgrundgesetzes beim Reichsgericht angeklagt, aber freigesprochen. Als Vorsitzender im Staatsrat seit 1829 gewann er die verlorne Popularität wieder. Als er aber den Beschluß des Königs vom 2. Juli 1836, betreffend die Auflösung des Storthings, letzterm unter der Hand mitteilte, so daß die Versammlung das Budget noch schleunigst votieren und so die Absicht des Hofes vereiteln konnte, sah er sich genötigt, seinen Abschied zu nehmen, und widmete sich fortan den Wissenschaften und dem Landbau. Allgemein hochgeachtet, starb er 3. Jan. 1851.

Norddeutscher Lloyd -

Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert]
* 22 Norden.

2) Peter Jonas Collet, Neffe des vorigen, geb. 12. Sept. 1813 zu Drammen, gest. 18. Dez. 1851 als Professor der Rechte in Christiania, [* 21] hat sich durch »Foreläsninger over Personretten« (Christiania 1845) in seinem Vaterland den Ruf eines tüchtigen Juristen erworben, gab auch ästhetisch-kritische Schriften und Gedichte heraus. - Seine Gattin Jakobine Camilla, geborne Wergeland, geb. 23. Jan. 1813 zu Christianssand als Schwester des Dichters Henrik Wergeland, seit 1841 mit Collet vermählt, hat sich als Romanschriftstellerin und Vorkämpferin der Frauenemanzipation im Norden [* 22] einen geachteten Namen erworben.

Wir nennen von ihren Werken: »Amtmandens Döttre« (Christiania 1855, 2 Bde.; deutsch, Leipz. 1864),

eine lebensvolle Sittenschilderung aus der höhern Gesellschaft;

»Fortaellinger« (Christiania 1861) und »I de lange Naetter« (das. 1863),

eine Schilderung ihrer Kindheit;

»Sidste Blade« (1868-1872, 3 Bde.) und »Erindringer og Bekjendelser« (1874);

»Fra de Stummes Lejr« (1877);

»Et lyst Billede i en nörk Ramme« [* 23] (1878);

»Mod Strömen« (1880) etc. -

Ihr Sohn Robert, geb. 1842 zu Christiania, lieferte wertvolle Beiträge zur Zoologie Norwegens, so: »Kristiania [* 24] omegns Fauna« (1864);

»Norges Fugle« (1868);

»Remarks on the ornithology of the northern Norway« (1872);

»Norges Fiske« (1874);

»Bemärkninger om Norges Pattedyr« (1876) u. a.