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Seite 4.399, Dach - Dachau | eLexikon

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Dach - Dachau

Bild 4.399: Dach - Dachau
Seite 4.399.
Überblick der Artikel
4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Dach# (in der Geologie), s. Hangendes. / 6
Dach _2# Simon, Liederdichter, geb. 29. Juli 1605 zu Memel, wo sein Vater Dolmetsch der litauischen Sprache / 317
Dachain Südafrika wilder Hanf, der von Kaffern, Hottentoten und Buschmännern rein oder mit Tabak / 18
DachauMarktflecken mit städtischer Verfassung im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, 505 m ü. M., / 162

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Kreisabschnitt - Kreis

Bild 10.186: Kreisabschnitt - Kreisinstrumente
* 4 Kreise.

Kreuzdach (Fig. 3). Das gebrochene, neufranzösische oder Mansardendach [* 1] (Fig. 4), so genannt von seinem Erfinder François Mansard, besteht aus einem steilen untern und einem flachen obern Teil, kam zuerst in Paris [* 2] in Aufnahme, wo man durch seine Anwendung eine den Etagenbau beschränkende Verordnung umgehen konnte und fand später auch in andern Ländern ziemlich allgemeine Verbreitung. Bei dem holländischen oder Walmdach liegen auf den beiden Giebelmauern, die entweder mit den Hauptmauern in gleicher Höhe abgeschnitten [* 1] (Fig. 5), oder etwa zwei Drittel der Breite [* 3] des Gebäudes über jene hinaufgeführt sind [* 1] (Fig. 6), Dachflächen, welche dann Halbwalme, Krüppelwalme, Kühlenden oder welsche Hauben heißen. Diese Dächer findet man häufig auf frei stehenden Häusern. Das Zeltdach (französisch pavillon, [* 1] Fig. 7), eine Untergattung des Walmdaches, bildet eine flache Pyramide auf einer regelmäßigen quadratischen Grundfläche. Auf Türmen gestaltet sich dasselbe zur aufstrebenden schlanken Pyramide. Das Kegeldach [* 1] (Fig. 8) bildet die Überdeckung eines runden Gebäudes oder Gebäudeteils. Dächer mit gekrümmten Sparren sind: das Tonnen- oder Cylinderdach mit kreissegmentförmigen oder parabolischen Sparren und rechteckiger Grundfläche, das Kuppeldach, dessen Querdurchschnitte Halbkreise, Kreissegmente oder Parabeln und dessen Grundflächen Kreise [* 4] oder regelmäßige Vielecke [* 5] sind, und das geschweifte Dach [* 6] wie das Kaiserdach [* 1] (Fig. 9) und die Zwiebelkuppel [* 1] (Fig. 10), welches aus ein- und ausgeschweiften, in einer Spitze zusammenlaufenden Dachflächen besteht und sich namentlich an ältern Kirchtürmen findet. Die Dächer bestehen aus dem Dachstuhl [* 7] (s. d.) und der Dachdeckung [* 8] (s. d.).

Geschichtliches. Ursprünglich bestanden die Wohnungen der Menschen lediglich aus einem Dach, das auf dem Boden stand. Als sich dieselben in von Mauern umschlossene Bauwerke verwandelten, auf welchen das Dach ruhte, nahm dasselbe verschiedene Formen an. Die Dächer der Morgenländer waren und blieben flach, waren mit Backsteinen gemauert, mit breiten Steinen oder mit einer Erdschicht, oft auch mit Marmor- oder Metallplatten belegt und mit einer gegen den Hof [* 9] zu niedrigen, nach der Straße hin höhern Brustwehr [* 10] versehen.

Wetter (Wetterkarten u

Bild 16.570: Wetter (Wetterkarten und Wetterberichte)
* 12 Wetter.

Mitten darüber ging ein Kanal, [* 11] aus dem das Regenwasser in den Hof herabfloß. Auf dem Dach hielt man sich bei gutem Wetter [* 12] auf, um freie Luft und Aussicht zu genießen; hier badete, speiste, schlief man in den Sommermonaten etc., weshalb auch Gärten, Fischbehälter, Bäder etc. sich daselbst befanden, was sich bis jetzt erhalten hat. Waren die Häuser von gleicher Höhe, so konnte man von Dach zu D. gehen. Runde und gewölbte Dächer waren selten und galten für sehr prächtig.

Die Dächer der Griechen hatten insgemein eine mehr oder minder flache Erhöhung und sprangen in den ältesten Zeiten weit über das Gebäude hervor, was aber wegen Verfinsterung der Straßen von Aristides, Themistokles und dem Areopag verboten wurde. In spätern Zeiten bildeten bei prächtigern Wohngebäuden die platten Dächer künstliche, mit Säulen [* 13] ausgeschmückte Altane, an welchen große, mit Bildsäulen verzierte Erker hervorragten. Die Tempel [* 14] hatten zum Teil gar keine Dächer; sonst war das Dach gewöhnlich von Stein, bei runden Tempeln gewölbt, bei viereckigen dreiseitig prismatisch, bei letztern gewöhnlich mit einem mit Basreliefs geschmückten Giebel oder Frontispiz.

Wohnhaus II (Gegenwart

Bild 16.718a: Wohnhaus II (Gegenwart; Doppelseitige Monochromtafel)
* 15 Wohnhäuser.

Die römischen Wohnhäuser [* 15] hatten oft nach orientalischer Sitte ein plattes Dach mit ungefähr 20 Proz. Gefälle zur Ableitung des Regenwassers, oft mit Gärten, selbst Obst- und andern Bäumen besetzt. Häufiger waren aber schiefe Dächer, die den neuern Pultdächern glichen. Öffentliche Gebäude, besonders Tempel, bekamen entweder ein rundes oder ein Satteldach, das ungefähr ein Achtel der Breite zur Höhe hatte, wodurch zwei Giebel, die Hauptzierde der Tempel, entstanden.

Gegen das Ende der Republik ging diese Dachgattung auch auf die Wohnhäuser über, und Cäsar war einer der ersten, die ihren Häusern solche Giebel gaben. Diese Dächer waren mit Hohlziegeln statt der frühern Schindeln gedeckt, indem man wahrscheinlich zuerst solche Ziegel aufnagelte, die an beiden Seiten einen erhabenen Rand hatten, und dann da, wo die Ränder der beiden Ziegel zusammenstießen, einen Hohlziegel in Kalk auflegte, um alle Fugen zwischen den untern Ziegeln gehörig zu decken.

Dach

[* 6] (in der Geologie), [* 16] s. Hangendes. ^[= (hängende Wand, auch ), in geschichteten Gebirgsarten die Schicht, welche unmittelbar über ...]

Dach,

Melvillebusen - Memel

Bild 11.455: Melvillebusen - Memel
* 17 Memel.

[* 6] Simon, Liederdichter, geb. 29. Juli 1605 zu Memel, [* 17] wo sein Vater Dolmetsch der litauischen Sprache [* 18] war, besuchte die Schulen zu Memel, Königsberg, [* 19] Wittenberg [* 20] und Magdeburg, [* 21] studierte in Königsberg Theologie und Philosophie, ward 1633 Kollaborator und 1636 Konrektor an der Domschule daselbst und infolge eines dem Kurfürsten von Brandenburg [* 22] geweihten Gedichts 1639 Professor der Dichtkunst. Der Tod seines Freundes, des Dichters Robert Roberthin (1648), versenkte ihn in tiefe Schwermut; er starb 15. April 1659. Seine zahlreichen geistlichen und weltlichen Lieder sind in verschiedenen Sammlungen und fliegenden Blättern zerstreut, besonders in den »Geistlichen Arien« des Organisten Heinrich Albert (4. Aufl., Königsb. 1652-54; nachgedruckt, Leipz. 1657). Die Gelegenheitsgedichte auf das kurbrandenburgische Haus erschienen nach seinem Tod unter dem Titel: »Kurbrandenburgische Rose, Adler, [* 23] Löwe und Zepter« (Königsb. 1661). Eine kritische Ausgabe seiner »Gedichte« veranstaltete Österley (Litterar. Verein in Stuttgart, [* 24] 1877). Eine Auswahl seiner weltlichen Gedichte befindet sich in Müllers »Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrhunderts«, Bd. 5 (Leipz. 1823); eine neue gab Österley (das. 1876) heraus. Dach war das Haupt der Königsberger Dichtergruppe, welche sich von den schlesischen Poeten der Zeit dadurch unterschied, daß ihre Mitglieder den Zusammenhang mit der naivern volksmäßigen Lyrik früherer Zeit bis zu einem gewissen Punkt bewahrten. So brachte auch Dach wohl in rhetorisch-prunkhaften Gedichten der Gelehrtenpoesie seiner Zeit sein Opfer, traf aber in andern weltlichen und geistlichen Liedern den Ton echter Empfindung.

Sein bekanntes »Anke von Tharau« z. B. (ein niederdeutsches Gedicht, zur Hochzeit seines Freundes, des Pfarrers Portatius, mit Anna Neander in des Bräutigams Namen verfaßt) ward zum Volkslied; das »Lob der Freundschaft« klingt wie aus einem bessern Jahrhundert, und seine geistlichen Lieder: »Sei getrost, o meine Seele«, »Ich bin ja, Herr, in deiner Macht« u. a. stehen in jener Zeit nur den Gerhardtschen nach. Überwiegend ist bei ihm wie bei seinen Genossen eine weiche, elegische Stimmung über die Hinfälligkeit und Vergänglichkeit des menschlichen Lebens.

Vgl.   Gebauer, Simon Dach und seine Freunde als Kirchenliederdichter (Tübing. 1828).

Dachau,



Dachauer Banken - Dach

Bild 4.400: Dachauer Banken - Dachdeckung
* 8 Seite 4.400.

Marktflecken mit städtischer Verfassung im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, 505 m ü. M., auf

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einer Anhöhe an der Amper und der Eisenbahnlinie München-Ingolstadt-Treuchtlingen, Sitz eines Bezirksamtes und eines Amtsgerichts, hat ein hoch gelegenes Schloß mit einem aussichtsreichen Hofgarten, 2 Kirchen, ein Distriktskrankenhaus, ein Denkmal des Kurfürsten Karl Theodor und (1880) 3101 fast nur kath. Einwohner, welche Papier- und Malzfabrikation, Bierbrauerei [* 28] und wichtigen Getreide- und Holzhandel betreiben. Dachau war im Mittelalter der Stammsitz eigner Grafen aus dem Hause Scheyern, die 1182 ausstarben, worauf es durch Kauf an das Haus Wittelsbach kam. Im Dreißigjährigen Krieg eroberten es die Schweden [* 29] 1633 und später (1648) abermals nach einer nicht unbedeutenden Schlacht daselbst. Auf dem rechten Ufer der Amper breitet sich bis zur Isar und gegen Freising [* 30] hin das Dachauer Moos aus, eine 37 km lange und über 7 km breite Sumpfebene, die größtenteils mit Riedgras bewachsen und nur stellenweise durch Torfstich und Entwässerung (besonders von Schleißheim aus) kultiviert und mit Ansiedelungen, z. B. Augustenfeld, Karlsfeld, Ludwigsfeld etc., besetzt ist.