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Seite 4.448, Dampfgeschütz - Dampfkessel | eLexikon

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Dampfgeschütz - Dampfk

Bild 4.448: Dampfgeschütz - Dampfkessel
Seite 4.448.
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8 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
DampfgeschützDie Verwandtschaft der Expansionskraft des verbrennenden Schießpulvers mit derjenigen eingeschlosse / 171
Dampfgummis. Dextrin. / 3
Dampfhammers. Hammer. / 3
Dampfheizungs. Heizung. / 3
Dämpfigkeit der Pferde(Dampf, Hartschlägigkeit [hart, niedersächs. "Herz"], Herzschlag, Herzschlägigkeit, / 221
Dampfjackes. v. w. Dampfmantel. / 3
Dampfkanones. v. w. Dampfgeschütz. / 3
Dampfkessel(hierzu Tafeln "Dampfkessel I u. II"), Apparate, in welchen Wasserdampf zum Betrieb / 6474

Seite 4.448

Dampfgeschütz.

Die Verwandtschaft der Expansionskraft des verbrennenden Schießpulvers mit derjenigen eingeschlossener Wasserdämpfe hat bald nach Erfindung der Dampfmaschinen [* 2] zu dem Versuch geführt, Wasserdämpfe zum Forttreiben von Geschossen aus Flinten- und Kanonenläufen zu verwenden. 1745 (?) soll bereits eine Dampfkanone in London [* 3] existiert haben. 1805 unternahm James Watt derartige Versuche, General Chasseloup machte weitere Vorschläge, Girard baute 1814 mehrere sechsläufige Dampfbatterien zur Verteidigung von Paris, [* 4] welche angeblich 900 Schüsse in der Minute abgeben konnten und 1815 hinter den Wällen placiert wurden, ohne indes praktische Verwendung zu finden. 1823 nahm der amerikanische Ingenieur Perkins Girards Idee wieder auf und konstruierte eine Dampfflinte und ein vierpfündige Kugeln schießendes Dampfgeschütz, welches 1835 in London, wo der Erfinder es ausstellte, großes Aufsehen erregte. In neuerer Zeit hat Bessemer eine Dampfschießmaschine vorgeschlagen, aus der er in einer Minute mehrere Tausend Gewehrkugeln mit 380 m Geschwindigkeit feuern wollte. Bis jetzt waren alle derartige Versuche ohne Erfolg, weil es der Technik noch nicht gelang, Dampf [* 5] von hoher Spannung (von mindestens 100 Atmosphären) in genügender Menge zu entwickeln und zuzuleiten.

Dampfgummi,

s. Dextrin. ^[= (Dextringummi, Stärkegummi, Gommeline, künstliches Gummi) C6H10O5, ein zur Gruppe ...]

Dampfhammer,

Dampfhammer [unkorrigi

Bild 54.724: Dampfhammer [unkorrigiert]
* 6 Dampfhammer.

[* 6] s. Hammer. ^[= # 1) Julius, Dichter und Schriftsteller, geb. 7. Juni 1810 zu Dresden, studierte in Leipzig Philosophi ...] [* 7]

Dampfheizung,

s. Heizung. ^[= die künstliche Erwärmung von Räumen, welche dem Menschen zum Aufenthalt dienen. Die H. schafft ...] [* 8]

Dämpfigkeit

der Pferde [* 9] (Dampf, Hartschlägigkeit [hart, niedersächs. »Herz«], Herzschlag, Herzschlägigkeit, Herz- oder Heuschlechtigkeit, Engbrüstigkeit, Asthma), jede dauernde, fieberlose Atembeschwerde der Pferde, die sich dadurch äußert, daß das Atmen bei Anstrengungen, beim Laufen oder schweren Ziehen, übermäßig beschleunigt wird und sich nach der Anstrengung nur sehr langsam wieder beruhigt. Die Dämpfigkeit wird durch chronische Lungenfehler (Lungendämpfigkeit), durch Herzfehler (Herzdämpfigkeit) oder durch Lähmungen der Muskeln [* 10] und Verengerung in den obern Luftwegen (Hartschnaufigkeit, Kehlkopfspfeifen, s. d.) bedingt.

Ausflußgeschwindigkeit

Bild 52.147: Ausflußgeschwindigkeit - Ausfuhr
* 11 Ausfluß.

Jede von diesen verschiedenen Arten der Dämpfigkeit wird von besondern Symptomen begleitet. Beim Kehlkopfspfeifen bildet sich im Moment der Inspiration ein pfeifendes Geräusch. Pferde, die an Lungendämpfigkeit leiden, zeigen nach der Bewegung zuweilen Ausfluß [* 11] von wässerigem Schleim aus der Nase [* 12] (feuchter Dampf); in andern Fällen fehlt dieser Ausfluß (trockner Dampf). Im ausgeruhten Zustand atmen die dämpfigen Pferde gewöhnlich nicht beschleunigt. Bei der Lungendämpfigkeit besteht oft ein matter und dumpfer, zuweilen auch ein scharfer Husten.

Als Ursache der Lungen- und Herzdämpfigkeit ist am meisten die anstrengende Arbeitsleistung der Pferde anzusehen. Daneben wirkt die Fütterung großer Quantitäten Heu, besonders von verdorbenem (verschimmeltem) Heu, nachteilig. Dem Kehlkopfspfeifen liegt in vielen Fällen eine erbliche Anlage zu Grunde, welche sich häufig bei der Zucht des englischen Vollblut-Rennpferdes geltend macht. Die Dämpfigkeit ist in der Regel unheilbar und gilt, da sie den Wert der Pferde erheblich beeinträchtigt, in allen europäischen Staaten als Gewährsmangel (s. d.).

Dampfjacke,

s. v. w. Dampfmantel. ^[= Vorrichtung an Dampfmaschinen, welche bezweckt, den Cylinder vor Abkühlung zu ...]

Dampfkanone,

s. v. w. Dampfgeschütz. ^[= Die Verwandtschaft der Expansionskraft des verbrennenden Schießpulvers mit derjenigen eingeschlosse ...]

Titel
Elemente zu Dampfkessel:

Dampfkessel I Dampfkessel I

Dampfkessel II Dampfkessel II

Horizontale Dampfkessel.

1) Der Wattsche Wagen- oder Kofferkessel (Fig. 1)

2) Der Cylinderkessel (Walzenkessel), in Fig. 2 dargestellt

3) Die Rauch- oder Flammrohrkessel. Das Bestreben

4) Feuerrohrkessel (Heizrohrkessel) sind D.

5) Siederohrkessel, Kessel

6) Wasserrohrkessel stehen zu den Siederkesseln ungefähr in demselben Verhältnis wie die Feuerrohr- zu den Flammrohrke

Vertikalkessel.

Dampfkesselarmatur.

Gesetzliche Bestimmungen.

Dampfkessel

Dampfkessel I

Bild 4.449a: Dampfkessel I
* 13 Dampfkessel.

[* 13] (hierzu Tafeln »Dampfkessel I u. II«),

Apparate, in welchen Wasserdampf zum Betrieb von Dampfmaschinen oder zum Heizen, Sieden und Abdampfen erzeugt wird, sollen bei gehöriger Explosionssicherheit die größtmögliche Dampfmenge mit möglichst wenig Brennmaterial erzeugen, Bedingungen, deren Erfüllung von zweckmäßigem Material, Form und Dimensionen sowie verschiedenen Hilfsapparaten abhängig ist. Das gebräuchlichste Material der Dampfkessel, gewalztes Eisenblech, wird nur ausnahmsweise (Feuerbuchsen) durch das dauerhaftere, aber erheblich teurere Kupfer- oder neuerdings versuchsweise durch das wegen größerer Festigkeit [* 14] zwar dünner anzuwendende (Brennmaterialersparnis), aber dennoch kostspieligere und stellenweise ungleich harte Stahlblech ersetzt.

Das starke, die Wärmeleitung [* 15] verringernde Wandungen voraussetzende Gußeisen darf wegen seiner Sprödigkeit nur zu kleinen Kesseln und Kesselteilen verwendet werden. Die einzelnen Blechplatten werden durch Nietung (neuerdings auch zuweilen Schweißung) verbunden. Obgleich die Wärmeausnutzung möglichst dünne Wandungen wünschenswert macht, so muß ihre Dicke doch so groß sein, daß sie dem zuweilen sehr bedeutenden Dampfdruck (bis 10 Atmosphären) mit Sicherheit Widerstand leisten. Die Stärke [* 16] der Wände ist bei gegebenem Material abhängig von Form und Dimensionen des Kessels sowie von der Höhe des Dampfdrucks.

Zu jedem Dampfkessel gehört eine Feuerungsanlage, bestehend aus Feuerraum (Herd) und den Feuer- oder Rauchkanälen, in welchen die Feuergase um den Kessel herumziehen, um dann in den Schornstein oder die Esse zu gelangen. (Nur in den Fällen, wo man die abziehenden Verbrennungsgase eines Ofens, z. B. des Puddelofens, zur Dampfkesselfeuerung benutzt, ist ein besonderer Feuerraum am Kessel nicht vorhanden.) Die Feuerungsanlage eines Dampfkessels muß so beschaffen sein, daß eine möglichst vollkommene Verbrennung des Brennmaterials (Holz, [* 17] Kohle, Torf, Stroh oder Gas) herbeigeführt wird; es muß daher dafür gesorgt sein, daß die nötige Luftmenge in den Feuerraum einströmt, um das Brennmaterial möglichst vollständig in die Endprodukte der Verbrennung, d. h. in Kohlensäure und Wasserdampf, überzuführen.

Feuerungsanlagen (für

Bild 6.214: Feuerungsanlagen (für feste Materialien)
* 18 Feuerungsanlagen.

Durchschnittlich sind für 1 kg Holz oder Torf 10 kg = 7,7 cbm, für 1 kg Braunkohle 12 kg = 9,2 cbm, für 1 kg Steinkohle 22 kg = 17,0 cbm und für 1 kg Holzkohle oder Koks 24 kg = 18,5 cbm Luft erforderlich. Über die zweckmäßigen Formen und Details der Dampfkesselfeuerungen s. Feuerungsanlagen. [* 18] Ebenso wichtig wie die Erzeugung einer möglichst großen Wärmemenge aus dem Brennmaterial ist auch die möglichst vollkommene Abgabe dieser Wärme [* 19] an das im D. vorhandene Wasser, welche nur durch eine gehörig große Heizfläche zu erreichen ist.



Dampfkessel (horizonta

Bild 4.449: Dampfkessel (horizontale: Wattscher Kofferkessel, Cylinderkessel, Flammrohrkessel)
* 20 Seite 4.449.

Heizfläche heißt der von den Feuergasen bestrichene Teil der Kesseloberfläche, und zwar unterscheidet man dabei die direkte Heizfläche, d. h. diejenige, welche die Umgebung des Feuerraums bildet und von der strahlenden Wärme des Feuers getroffen wird, von der indirekten Heizfläche, welche ihre Wärme nur durch die Berührung mit den Feuergasen erhält (1 qm der ersten wirkt auf die Wasserverdampfung ca. dreimal so stark als 1 qm der letztern). Es können bei Anwendung mittelguter Steinkohle pro QMeter Heizfläche 15-20 kg Wasser stündlich verdampft werden, jedoch ist es für die Wärmeausnutzung besser, pro QMeter eine geringere stündliche Verdampfung anzunehmen (etwa nur 10-15 kg pro QMeter Heizfläche), also die Heizfläche des Kessels etwas größer zu machen, als für die erforderliche Dampfmenge unumgänglich nötig ist. Speziell bei Dampfkesseln für Dampfmaschinen rechnet man durchschnittlich pro Pferdekraft 1,5 qm Heizfläche. Nach der Größe der Heizfläche bemißt man die

mehr

Größe des Verbrennungsrostes; man rechnet auf 1 qm Heizfläche 0,08-0,05 qm Rostfläche (totale Rostfläche), wobei die Summe sämtlicher Spalten des Rostes (freie Rostfläche) ca. 0,01 qm betragen soll. Von außerordentlicher Wichtigkeit für die gute Wirkung der Heizfläche ist außer ihrer Größe noch die gegenseitige Anordnung des Wasser- und Feuergasstroms. In dieser Hinsicht unterscheidet man nach Redtenbacher Nichtstromkessel, Parallelstromkessel und Gegenstromkessel, je nachdem das Wasser im Kessel keine Strömung in der Längsrichtung der Heizkanäle besitzt oder die Strömung des Wassers mit derjenigen der Verbrennungsgase gleiche oder entgegengesetzte Richtung hat.

Die letztere Anordnung ist die wirksamste, weil dabei wegen der an den einzelnen Stellen der Heizfläche herrschenden verhältnismäßig großen Temperaturdifferenzen zwischen dem Kesselwasser und den Feuergasen eine beschleunigte Wärmeaufnahme stattfindet. Endlich ist bei der Heizfläche noch auf ihre innere (Wasserseite) und äußere (Feuerseite) Reinheit zu sehen, weil durch außen anhaftenden Ruß und innen angesetzten Kesselstein nicht nur die Wärmeleitungsfähigkeit verringert, sondern auch leicht eine allmähliche Zerstörung des Eisens herbeigeführt wird.

Die Leistung eines Kessels drückt man durch seine Verdampfungsfähigkeit (Verdampfung) aus, indem man angibt, wieviel Kilogramme Dampf durch Verbrennung von 1 kg mittelguter Steinkohle in ihm erhalten werden (man spricht z. B. bei einem Dampfkessel von einer sechsfachen Verdampfung, wenn in ihm 1 kg Kohle 6 kg Dampf erzeugt). Bei gut angelegten Kesseln erhält man als Mittel eine sechs- bis siebenfache Verdampfung, während der Theorie nach mit 1 kg Kohle etwa 10-12 kg Wasser verdampft werden könnten.

Man unterscheidet der Lage nach horizontale (liegende) und vertikale (stehende) Dampfkessel. Eine andre Unterscheidungsart ist die in stationäre (feste) und lokomobile (bewegliche) Kessel; die stationären Kessel sind meist mit gemauerten Feuerungsanlagen umgeben und haben eine Heizfläche von normaler Größe, während die lokomobilen Kessel nicht eingemauert sind und vielfach eine anormal geringe Heizfläche bekommen müssen (die Kessel der Lokomotiven haben pro Pferdekraft nur ca. 0,34 qm Heizfläche), weil sie sonst für die Beweglichkeit zu schwer würden.

Horizontale Dampfkessel.

Die wichtigsten Formen der horizontalen Dampfkessel sind folgende:

1) Der Wattsche Wagen- oder Kofferkessel [* 20] (Fig. 1), bei welchem das Feuer an der Unterfläche A hin und dann noch einmal an den Seiten B C D um den ganzen Kessel herumgeht, nutzt das Brennmaterial ganz gut aus, ist jedoch den modernen großen Dampfspannungen gegenüber nicht widerstandsfähig genug, weshalb er nicht mehr ausgeführt wird und nur noch historisches Interesse hat. Da cylindrische und kugelförmige Gefäße einem innern Druck am besten Widerstand leisten, so gibt man jetzt allen Dampfkesseln Formen, welche möglichst aus Cylinder- und Kugelflächen zusammengesetzt sind.

Dampfmaschine I

Bild 4.465a: Dampfmaschine I
* 21 Dampfmaschine.

2) Der Cylinderkessel (Walzenkessel), in [* 20] Fig. 2 dargestellt, wird meist liegend, aber auch stehend ausgeführt (z. B. in Puddelwerken) und bekommt im Maximum 1,33 m Durchmesser bei einer Länge von 5-7 m, wobei er etwa für eine achtpferdige Dampfmaschine [* 21] genügenden Dampf liefert.

3) Die Rauch- oder Flammrohrkessel. Das Bestreben, die Heizfläche des Kessels zu vergrößern, führte zur Anwendung von Rauch- oder Flammrohren im Kessel, einem oder zwei weiten cylindrischen, den Kessel der Länge nach durchziehenden Rohren, durch welche die Feuergase streichen. Verschiedene Arten derselben sind: a) Der Dampfkessel mit einem oder zwei Flammrohren und Unterfeuerung, daran kenntlich, daß die Feuerung vorn unter dem Kessel liegt und die Heizgase zunächst unter dem Kessel entlang, dann erst durch die Flammrohre ziehen.

[* 20] Fig. 3 und 4 auf Tafel »Dampfkessel I« zeigen einen Zweiflammrohrkessel mit Unterfeuerung. A Kessel, B Flammrohre, C Mauerwerk, D Rost, E Feuerthür, F Aschenfall, K Luftzuführungskanal, dessen heiße Wände die Luft vor dem Eintritt ins Feuer zum Zweck besserer Verbrennung erwärmen, H der von der Feuerluft zuerst durchzogene Kanal [* 22] unter dem Kessel, BB die nach diesem durchstrichenen Rauchrohre, JJ die letztgetroffenen Kanäle zu beiden Seiten des Kessels. b) Dampfkessel mit einem oder zwei Flammrohren und Innenfeuerung.

Häufig bringt man bei den Flammrohrkesseln die Feuerung im Innern der Flammrohre an (Innenfeuerung) und nennt sie dann Cornwallkessel, wenn sie nur ein Flammrohr, Lancashirekessel (Fairbairnkessel), wenn sie deren zwei besitzen. [* 20] Fig. 5 ein Cornwall-Kessel. Das Flammrohr eines solchen darf nicht unter 0,8 m Durchmesser haben. Die Heizgase durchziehen zunächst das Rohr A von vorn nach hinten, gehen danach auf den beiden Seiten des Kessels in den Kanälen B B wieder nach vorn und endlich, in C wieder vereinigt, zum zweitenmal nach hinten in den Schornstein. c) Flammrohrkessel mit Vorfeuerung, von denen mit Innenfeuerung nur dadurch unterschieden, daß sich das Feuer nicht in dem Flamm-

[* 20] ^[Abb.: Fig. 1. Wattscher Kofferkessel.]

[* 20] ^[Abb.: Fig. 2. Cylinderkessel.]

[* 20] ^[Abb.: Fig. 5. Cornwallkessel.]

Fortsetzung Dampfkessel: → Seite 4.449a || rohr selbst, sondern in einem davor aufgemauerten Raum befindet, ist nur für geringwertiges,