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Seite 4.611, Defenslinie - Definition | eLexikon

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Defenslinie - Definiti

Bild 4.611: Defenslinie - Definition
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18 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Defenslinie(Streichlinie), im Festungsbau beim bastionierten Tracee die Verlängerung der Face bis zum / 24
Defensor(lat.), Verteidiger, gerichtlicher Anwalt, Sachwalter, bevollmächtigter Geschäftsführer, / 73
Defensor fidei(lat., "Beschützer des Glaubens"), Ehrentitel, den Heinrich VIII. von England vom / 35
Deferens(lat.), deferierender Kreis, s. Epicykel. / 6
Deferént(lat.), der einem andern einen Eid Zuschiebende (s. Eid); auch s. v. w. Angeber; auf Münzen / 21
Deferénz(lat.), Unterwürfigkeit, Ehrerbietung, Willfährigkeit; Berichterstattung. / 6
Deferieren(lat.), einem etwas hinterbringen, berichten, anzeigen; in der Rechtssprache s. v. w. genehmigen, / 24
Deferveszieren(lat.), erkalten, sich allmählich abkühlen; im Eifer nachlassen. Deferveszenz, das allmähliche / 16
Défi(franz., spr. defih), Herausforderung zum Kampf. / 7
Défiance# (franz., spr. -angs), Mißtrauen, Argwohn; défiant, mißtrauisch. / 8
Defiance# (spr. dĭfēīens), Stadt im NW. des nordamerikan. Staats Ohio, am schiffbaren Maumee, mit / 30
Deficiendo(ital., spr. -fitschenndo), musikal. Vortragsbezeichnung: "nachlassend" an Tonstärke / 15
Deficiente pecunia(lat.), bei Geldmangel; deficiente pecu deficit omne nia, Scherzvers mit Auseinanderreißung / 28
Defigurieren(lat.), verunstalten, entstellen. Defiguration, Verunstaltung. / 6
Defilee(franz. Défilé, "Wegenge"), jeder Weg oder Durchgang, der durch Terrainhindernisse / 193
Defilement(franz., spr. -fil'māng), in der Befestigungskunst eine solche Anordnung des Profils und der / 219
Definieren(lat.), den Inhalt eines Begriffs angeben, s. Definition. / 9
Definition(lat.), in der Logik die Angabe des Inhalts eines Begriffs, d. h. sowohl der Merkmale, aus welchen / 845

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Verhalten in einer Schlacht. Friedrich II. hielt sich im Siebenjährigen Krieg strategisch in der Defensive, taktisch ergriff er stets die Offensive. Die Franzosen blieben zu Beginn des Kriegs 1870 sowohl strategisch als taktisch in der Defensive. Sie erwarteten den Feind im Land und wiederum in einzelnen Positionen den Angriff der verschiedenen deutschen Armeen. Die Schlachten [* 2] bei Wörth, [* 3] Saarbrücken, [* 4] Metz [* 5] und Sedan [* 6] sind französischerseits reine Defensivschlachten gewesen.

Defensivstellung heißt diejenige Stellung, welche das Vordringen des Feindes in einer bestimmten Richtung verhindern oder wenigstens erschweren soll. Bedingungen einer guten Defensivlinie sind: Stützpunkte für die Flanken, freie Aussicht vor der Fronte, Annäherungshindernisse im wirksamsten Bereich der Batterien, natürliche Deckung gegen das feindliche Feuer, verdeckte Aufstellung der Reserven und Möglichkeit zum Übergehen in die Offensive. Wo die Natur solche Hilfsmittel versagt, muß die Kunst sie zu ersetzen suchen, teils durch Anwendung der Fortifikation, teils durch zweckmäßige Verteilung der Waffengattungen; stets kann und muß die Kunst auch die besten Positionen noch verstärken. Befindet sich ein fester Platz in der Nähe der Stellung, so gewinnt diese dadurch sehr an Festigkeit. [* 7] Die besten Defensivstellungen bietet ein wellenförmiges, stellenweise durchschnittenes und bedecktes Terrain. Defensivlinien sind ausgedehntere Terrainabschnitte, welche durch Befestigungen verstärkt sind.

Defensor

(lat.), Verteidiger, gerichtlicher Anwalt, Sachwalter, bevollmächtigter Geschäftsführer, Vertreter einer Stadt, Gemeinde, Korporation etc., namentlich der Verteidiger im Strafverfahren.

Man unterscheidet hier zwischen dem freiwillig erwählten und dem von Amts wegen aufgestellten sogen. Offizialdefensor (s. Verteidigung).

Defensor civitatis hieß vor Konstantin d. Gr. der mit Besorgung eines Geschäfts seitens einer Stadt Beauftragte;

später ein Beamter, der die Bürger vor Bedrückung durch die Statthalter und andern Unbilden zu schützen, auch Anteil an der Jurisdiktion hatte.

Defĕrens

Kreiden - Kreis

Bild 10.184: Kreiden - Kreis
* 11 Kreis.

(lat.), deferierender Kreis, [* 11] s. Epicykel. ^[= (griech., "Nebenkreis"), ein Kreis, auf welchem sich ein Punkt mit gleichbleibender ...] [* 12]

Deferént

(lat.), der einem andern einen Eid Zuschiebende (s. Eid);

auch s. v. w. Angeber;

auf Münzen [* 13] Zeichen des Prägorts oder des Münzmeisters.

Deferieren

(lat.), einem etwas hinterbringen, berichten, anzeigen;

in der Rechtssprache s. v. w. genehmigen, bewilligen, z. B. einem Gesuch deferieren;

auch s. v. w. antragen, anbieten, z. B. einen Eid.

Deferveszieren

(lat.), erkalten, sich allmählich abkühlen;

im Eifer nachlassen. Deferveszenz, das allmähliche Erkalten;

Nachlassung im Eifer.

Défi

(franz., spr. defih), Herausforderung zum Kampf. ^[= Arthur, Maler, geb. 28. Sept. 1864 zu Aachen, bildete sich auf der Kunstakademie in Düsseldorf ...]

Défiance

(franz., spr. -angs), Mißtrauen, Argwohn;

défiant, mißtrauisch.

Deficiente

pecunia (lat.), bei Geldmangel;

deficiente pecu deficit omne nia, Scherzvers mit Auseinanderreißung des Wortes pecunia, etwa: Wo es gebricht an G E, mangelt auch alles L Deficiente.

Defigurieren

(lat.), verunstalten, entstellen.

Defiguration, Verunstaltung.

Defilee

(franz. Défilé, »Wegenge«),

Brücken II

Bild 3.491b: Brücken II
* 14 Brücken.

jeder Weg oder Durchgang, der durch Terrainhindernisse so beengt ist, daß er nur in verhältnismäßig schmaler Fronte zu marschieren gestattet. Defileen können zur Verbindung zweier Terrainabschnitte dienen, wie z. B. Brücken [* 14] und Dammwege, oder es sind Wege, die in schwer zugänglichem Terrain fortlaufen und oft mehrere Meilen lang sind, z. B. Straßen in Thälern, Gründen, Ortschaften, Wäldern, morastigen Niederungen etc. Das Defilee wird zum Engpaß, wenn es durchs Gebirge führt und sehr schmal ist; seine Ausgänge werden Deboucheen (s. d.) genannt.

Defileen spielen im Krieg eine Rolle, wenn sie auf der Rückzugslinie verfolgter Korps liegen und nicht umgangen werden können, oder wenn der Feind ein Korps am Debouchieren aus einem Defilee zu hindern sucht, oder endlich, wenn er ein von einem Korps besetztes Defilee erobern will, wobei es dann zu Defileegefechten kommt, deren Verlauf meist durch die dabei zur Verwendung kommenden Waffengattungen sowie durch die Beschaffenheit des Defilees selbst bestimmt wird. In der Regel sind die Kämpfe in und vor Defileen sehr blutig, wofür die Kriegsgeschichte zahlreiche Beispiele liefert. Man sucht deshalb ein Defilee so schnell wie möglich zu durchschreiten. Defilieren heißt auch bei Paraden der Vorbeimarsch der Truppen an dem Vorgesetzten.

Defilement

Bruststiche - Brüten

Bild 3.532: Bruststiche - Brüten
* 15 Brustwehr.

(franz., spr. -fil'māng), in der Befestigungskunst eine solche Anordnung des Profils und der Richtung der einzelnen Linien eines Werkes im Grundriß, daß das Innere von erhöhten Punkten im Schußbereich aus nicht eingesehen, auch die Linien nicht von seitwärts der Länge nach bestrichen (enfiliert) werden können. Ersteres erreicht man durch das vertikale, letzteres durch das horizontale Defilement. Die einzelnen Linien des Werkes legt man womöglich so, daß ihre Verlängerung in ein Terrain fällt, welches dem Angreifer die Aufstellung von Geschütz zur Bestreichung überhaupt nicht gestattet; sonst verschafft man den hinter der Brustwehr [* 15] stehenden Verteidigern die nötige Deckung durch Bonnets und Traversen (s. d.), die in solchen Abständen angelegt werden, daß ein auf dem Bankett aufrecht stehender Mann von seitwärts nicht gesehen und direkt beschossen werden kann; die Wirkung indirekten Feuers wird durch diese Anlagen wenigstens abgeschwächt.

Das vertikale Defilement zur Bestimmung der Höhe der Brustwehr wird in der Art ausgeführt, daß man von der Kehllinie des Werkes aus über 2-2,5 m hohe Stangen nach den höchsten Punkten im Vorterrain visiert; die Schnittpunkte der Visierlinien über der abgesteckten Brustwehr ergeben sodann die dieser an der Feuerlinie zu gebende Höhe. Wird das Defilement nur durch Konstruktion auf einer Zeichnung bestimmt, so heißt es graphisches Defilement.

Vgl.   Blesson, Die Lehre [* 16] vom graphischen Defilement (1828);

»Handbuch für den allgemeinen Pionierdienst«, in Abteilungen (Berl. 1872-80).

Definition



Definitiv - Defizient

Bild 4.612: Definitiv - Defizient
* 17 Seite 4.612.

(lat.), in der Logik die Angabe des Inhalts eines Begriffs, d. h. sowohl der Merkmale, aus welchen derselbe zusammengesetzt ist (was die

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Materie), als der Art, in welcher dieselben untereinander verbunden sind (was die Form desselben genannt wird). In der Definition des Begriffs Mensch = sinnlich-vernünftiger Erdenbewohner machen die Merkmale: sinnlich-vernünftig, Erde, Bewohner, die Materie, dagegen die Anordnung derselben, durch welche der Hauptbestandteil: Bewohner, durch die Angabe des Wohnorts: Erde, auf diese eingeschränkt und durch die nähere Bestimmung der Sinnlichvernünftigkeit von andern Erdenwesen unterschieden wird, die Form der Definition aus.

Dieselbe ist eine bloße Namenerklärung (Nominaldefinition), wenn sie keinen weitern Wert hat, als anzugeben, welchen Sinn der Definierende mit einem gewissen Wort (Namen, nomen) verbinde; dagegen ist sie eine Sacherklärung (Realdefinition), wenn sie denjenigen Sinn angibt, der von jedermann mit einem gewissen Wort verbunden werden muß, wenn dasselbe einen richtigen und gültigen (d. h. der Sache gemäßen) Begriff bezeichnen soll. Jene hat sowie alles, was aus derselben (wenn auch folgerichtig) abgeleitet wird, nur für den Definierenden (subjektive), diese dagegen sowie die daraus gezogenen Konsequenzen für jedermann (objektive) Geltung.

Solange nicht ausgemacht ist, ob eine gewisse Definition eine wirkliche Sach- oder eine bloße Namenerklärung sei, ist ihre Geltung daher eine bloß provisorische; jene Untersuchung selbst aber fällt mit der Aufgabe wissenschaftlicher Forschung überhaupt zusammen, welche darin besteht, wahre, d. h. für jedermann gültige (objektive), Begriffe zu schaffen. Dieselbe wird je nach der verschiedenen Natur der zu definierenden Begriffe auf verschiedene Weise geführt werden müssen, anders bei rein empirischen und wieder anders bei mathematischen und im engern Sinn philosophischen (logischen, metaphysischen und ästhetischen) Begriffen, und die Anweisung zu derselben gehört daher in die Methodenlehre der besondern Wissenschaften.

Vierauge - Vierraden [

Bild 66.333: Vierauge - Vierraden [unkorrigiert]
* 18 Viereck.

Dagegen lassen sich gewisse Eigenschaften angeben, welche jede Definition notwendig besitzen muß, widrigenfalls sie unmöglich eine sachgemäße sein, die sie aber auch besitzen kann, ohne darum eine solche sein zu müssen. Dazu gehört: daß sie widerspruchsfrei sei, d. h. daß die von ihr zu einem Ganzen vereinigten Merkmale sich nicht untereinander ausschließen, z. B. rundes Viereck [* 18] (daß sie keine contradictio in adjecto [s. d.] enthalte);

ferner, daß sie vollständig sei, d. h. alle diejenigen Merkmale umfasse, welche im Inhalt eines gewissen Begriffs wirklich gedacht werden;

weder zu weit, indem sie statt des Inhalts, welcher dem zu definierenden Begriff allein, einen solchen angibt, der ihm mit andern gemeinsam eigen ist, z. B. ein ebenes Dreieck [* 19] ist ein System dreier Punkte (wobei der Umstand vergessen ist, daß diese nicht in derselben Geraden liegen dürfen);

noch zu eng, indem sie statt des Inhalts des zu Definierenden denjenigen angibt, der nur einer Art desselben eigen ist, z. B. Catos Definition, ein Redner sei ein Mann, der trefflich und im Reden erfahren sei (da es doch auch Redner geben kann, die nicht eben treffliche Männer sind).

Endlich gehört zu den Vorbedingungen einer guten Definition, daß sie dasselbe Merkmal nicht (versteckt oder offen) zweimal, und ebenso, daß sie den zu definierenden Begriff nicht selbst (heimlich oder augenscheinlich) in sich aufnehme, d. h. daß sie weder überfüllt noch eine Zirkelerklärung sei. Ersterer Fehler findet bei folgender Erklärung der Parallellinien statt: daß sie Linien seien, welche, in derselben Ebene gelegen, bei gleicher Richtung überall gleiche Abstände voneinander haben, da letztere Eigenschaft schon aus den beiden erstern folgt.

Letzterer Fehler dagegen zeigt sich in der Definition des vernünftigen Lebens, welche die stoische Schule gab, wonach dasselbe in der Übereinstimmung mit der Natur bestehen soll, während diese selbst als Weltenvernunft verstanden, das Vernunftgemäße daher durch sich selbst definiert wird. Weitere Fehler der Definition sind: die Tautologie, wo statt des Inhalts des Begriffs nur ein gleichbedeutendes Wort (z. B. Lebenskraft = Kraft [* 20] des Lebens);

das Hysteron-Proteron, wo statt der Inhaltsangabe ein Begriff gesetzt wird, dessen Gültigkeit von jener des zu Definierenden abhängt (z. B. Größe ist das der Vermehrung und Verminderung Fähige, beides setzt die Erklärung der Größe schon voraus);

Die Sonne

Bild 15.20a: Die Sonne
* 21 Sonne.

die Substituierung eines bloßen (wenn auch noch so treffenden) Bildes (z. B. Platons Erklärung, daß das Gute die Sonne [* 21] im Reich der Ideen sei);

die Angabe des Umfanges des Begriffs statt seines Inhalts (z. B. Kegelschnitt ist diejenige Kurve, welche entweder Kreis, Parabel, [* 22] Ellipse [* 23] oder Hyperbel [* 24] ist).

Bei der Unzulänglichkeit bloßer Nominal- und der Seltenheit wirklicher Realdefinitionen (deren Ersetzung durch jene namentlich in der Philosophie oft zu den nachteiligsten Folgen geführt hat, wovon Spinozas Definition des Substanz- und Fichtes Definition des Ichbegriffs Beispiele liefern) kann die Stelle der Definition durch die Angabe des nächsten Gattungsbegriffs und des spezifischen Artmerkmals (z. B. Phanerogamen sind Pflanzen mit sichtbaren Befruchtungswerkzeugen) vertreten werden, durch welche die Stellung des Begriffs sowohl nach oben zu dem zunächst übergeordneten als nach der Seite zu den ihm nebengeordneten angegeben, seine Stelle im System also genau angegeben ist, daher sich die klassifizierenden (besonders die beschreibenden Natur-) Wissenschaften dieser Form zu bedienen pflegen.

Auch genügt oft zu besondern Zwecken eine bloße Verständigung durch Hervorhebung eines besonders charakteristischen Merkmals oder statt der Verdeutlichung des Begriffs (durch die Definition) eine Veranschaulichung desselben durch die Beschreibung seines Gegenstandes entweder im fertigen oder im Zustand des Werdens (sogen. genetische Definition, welche jedoch als Konstruktion des Gegenstandes des Begriffs, z. B. der Kreisfigur, nicht mit der Konstruktion des Begriffs, d. h. mit dessen allmählicher Zusammensetzung aus seinen Merkmalen, zu verwechseln ist).