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Seite 5.62, Don Juan d'Austria - Donne | eLexikon

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Don Juan d'Austri

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7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Don Juan d'Austrias. Juan d'Austria. / 6
Donkowruss. Stadt, s. Dankow. / 5
Donlage(Tonnlage), beim Bergbau eine gegen den Horizont stark geneigte Ebene oder Linie. / 13
Donna(ital.), Herrin, Frau; vgl. Don. / 6
Donndorf# 1) Dorf im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Kreis Eckartsberga, unweit der Unstrut, mit / 89
Donndorf _2# Adolf, Bildhauer, geb. 1835 zu Weimar, wollte sich anfangs dem Lehrberuf widmen, wurde aber / 219
Donne(spr. donn), John, engl. Dichter, geb. 1573 zu London, bezog bereits im zwölften Jahr die Universit / 240

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spanischen Dramas. Thomas Corneille brachte das Stück 1677 in Verse, und in dieser Gestalt schritt es bis in die neueste Zeit (1847) über die französischen Bühnen. Von andrer Seite wieder faßte der Schauspieler Dumesnil (als Dichter Rosimon genannt) den Stoff auf, indem er seine Tragikomödie »Festin de pierre, ou l'athée foudroyé« (1669) zu einem Dekorations- und Spektakelstück machte und die Handlung in heidnische Zeiten verlegte, um ungestraft seinen Atheisten prahlen zu lassen.

Auch in England ward der Stoff durch Shadwells Tragödie »The libertine destroyed« eingeführt (1676); doch war darin der Held so grenzenlos verrucht hingestellt, daß er alle Schranken der Billigung überschritt. Durch Molière angeregt, suchte 50 Jahre später auch Goldoni das alte spanische Stück seinem Vaterland in der würdigern Gestalt einer regelmäßigen Komödie vorzuführen. Sie wurde zuerst 1736 in Venedig [* 2] unter dem Titel: »Don Giovanni Tenorio, osia: il dissoluto punito« aufgeführt;

Geschichtskarten von D

Bild 4.772a: Geschichtskarten von Deutschland V
* 3 Deutschland.

sonderbarerweise aber läßt der Dichter den steinernen Gast ganz weg und übergibt einem Blitzstrahl das Racheamt. In Deutschland [* 3] gehörte »Don Juan, oder das steinerne Gastmahl« (!) bereits seit dem Anfang des 18. Jahrh. zum stehenden Repertoire der improvisierenden Schauspieler, die dafür ebensowohl Dorimons und Molières Stücke wie die Traditionen der Italiener benutzt zu haben scheinen.

Neben diesen dramatischen Bearbeitungen fehlte es auch nicht an Versuchen, den Stoff als Oper zu behandeln. Den ersten Anlauf [* 4] dazu nahm der Franzose Le Tellier [* 5] 1713 in Paris; [* 6] 1761 wurde ein Ballett: »Don Juan«, mit Musik von Gluck, in Wien [* 7] aufgeführt, und etwa 20 Jahre später ging eine gleichnamige Oper, komponiert von V. Righini, in Prag [* 8] und anderwärts über die Bretter. Alle diese Arbeiten weit hinter sich zurück ließ Mozart, der in seinem Meisterwerk: »Il dissoluto punito, ossía Don Giovanni« (1787, nach Dapontes einsichtsvoll gearbeitetem Textbuch komponiert), den ergreifenden Stoff in seiner tiefen poetischen Bedeutung erfaßte und ihm die klassische Gestaltung gab, die ihn nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen zivilisierten Welt volkstümlich machte.

Rom

Bild 13.903a: Rom
* 9 Rom.

Unmittelbar nach Mozart schrieb auch Gazzaniga eine Oper: »Convitato di pietra«, die 1789 in Bergamo und Rom, [* 9] später in Mailand [* 10] und Paris mit Beifall gegeben ward. Im 19. Jahrh. fuhr die Don Juan-Sage fort, ein Lieblingsgegenstand poetischer Bearbeitung zu sein. Byrons epische Dichtung »Don Juan« knüpft allerdings nur an den Namen des Helden an und entfernt sich im übrigen ganz von der Sage. Dagegen sucht Grabbe in seiner Tragödie »Don Juan und Faust« (1829) die alte südliche Volkssage mit der Faustsage des Nordens in Verbindung zu bringen; andre Don Juan-Dramen brachten Holtei (1834),

Sigismund Wiese (1840),

Braun v. Braunthal (1842) u. a. Auch Lenau hinterließ eine (unvollendete) epische Dichtung: »Don Juan«, voll dramatischer Präzision und genialer Keckheit der Gedanken. In Frankreich wurde die Sage von neuern Dichtern ebenfalls wiederholt behandelt, teils dramatisch, wie z. B. von A. Dumas (»Don Juan de Marana«, 1836),

teils als Roman, wie von Mérimée (1834),

Glied (künstliches)

Bild 58.75: Glied (künstliches)
* 11 Glied.

Mallefille (1858) u. a. Eine anziehende Bereicherung der Don Juan-Dichtungen brachte in neuerer Zeit das Heimatsland der Sage selbst mit José Zorillas Drama »Don Juan Tenorio« (1844; deutsch, Leipz. 1850). Wie nämlich Goethe der Faustsage eine dem Volksglauben entgegenlaufende, aber im fortschreitenden Bewußtsein der Zeit begründete versöhnende Wendung gegeben hat, so wird in dem Drama Zorillas auch die Don Juan-Sage, ohne daß der Stoff im wesentlichen sich verändert, zuerst ganz im modernen Geist behandelt. Übrigens hat derselbe Dichter den Gegenstand auch noch episch-lyrisch in »El desafio del diablo« (1845) und »Un testigo di bronze« (1845) bearbeitet. Als jüngstes Glied [* 11] dieser Kette von Dichtungen ist P. Heyses freilich nur an die alte Sage anknüpfendes Drama »Don Juans Ende« (1883) zu nennen. Ausführliche Nachweise über die Sage und ihre Bearbeitungen enthält Scheibles »Kloster«, Bd. 3, Abt. 2 (Stuttg. 1846).

Donkow,

russ. Stadt, s. Dankow. ^[= Kreisstadt im russ. Gouvernement Rjäsan, am Don, hat 2 Kirchen, ein Kreisgericht, ...]

Donna

(ital.), Herrin, Frau;

vgl. Don. ^[= # (der Tanais der Alten und von den Tataren Tuna oder Duna genannt), russ. Strom, fließt im Gouvernem ...]

Donndorf,

Merope - Merseburg

Bild 11.501: Merope - Merseburg
* 14 Merseburg.

1) Dorf im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 14] Kreis [* 15] Eckartsberga, unweit der Unstrut, mit (1880) 951 Einw. Dabei Kloster Donndorf, mit 120 Einw., früher Cistercienser-Nonnenkloster, das, 1250 gestiftet, um 1562 von den Brüdern Christian Heinrich und Georg v. Werthern in eine Erziehungsanstalt umgewandelt wurde. Es ist ein Progymnasium mit Alumnat, dessen jedesmaliger Administrator der Senior der Werthernschen Familie ist. -

2) Dorf im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Baireuth, [* 16] 5 km westlich von Baireuth, mit der Privatirrenanstalt St. Gilgenberg und 450 Einw. Dabei das Schloß Fantasie mit prachtvollem Park (s. Baireuth).

Donndorf,

Köln

Bild 9.945a: Köln
* 19 Köln.

Adolf, Bildhauer, geb. 1835 zu Weimar, [* 17] wollte sich anfangs dem Lehrberuf widmen, wurde aber durch Preller, welcher seine Begabung für die Plastik erkannte, an Rietschel in Dresden [* 18] empfohlen und arbeitete von 1853 bis 1861 in dessen Atelier. Nach dem Tod Rietschels, dessen Lieblingsschüler er war, erhielt er im Verein mit Kietz den Auftrag, das Wormser Lutherdenkmal zu vollenden. Seine charaktervollen Porträtstatuen Friedrichs des Weisen, Reuchlins, Savonarolas und des Peter Waldus und die warm empfundene Idealgestalt der trauernden Magdeburgia gehören zu den gelungensten Partien jenes Denkmals. Donndorf wurde infolge dieser Arbeiten Ehrenmitglied der Kunstakademie in Dresden. Zu seinen frühsten Schöpfungen gehören zwei Standbilder für die Wartburg: Margarete, die verstoßene Gemahlin Albrechts des Bärtigen, und Jutta, Landgräfin von Thüringen, Arbeiten, für welche er auf der allgemeinen deutschen und historischen Kunstausstellung zu Köln [* 19] im J. 1861 die kleine goldene Medaille erhielt.

Nach den Skulpturen zum Lutherdenkmal führte Donndorf das Denkmal des Großherzogs Karl August von Weimar aus. Außer zahlreichen Büsten, die in trefflicher Durchbildung den vollen Eindruck des Lebens, der individuellen Wahrheit machen, schuf er alsdann eine prächtige Statuette: Goethe in Italien, [* 20] das Corneliusdenkmal für Düsseldorf, [* 21] das Grabdenkmal für Robert Schumann in Bonn, [* 22] das Bachdenkmal für Eisenach, [* 23] das Burschenschaftsdenkmal in Jena [* 24] und das Goethedenkmal in Karlsbad. Im J. 1877 wurde er als Professor der Bildhauerkunst [* 25] an die Kunstschule in Stuttgart [* 26] berufen.

Donne



Donner - Donnermaschin

Bild 5.63: Donner - Donnermaschine
* 29 Seite 5.63.

(spr. donn), John, engl. Dichter, geb. 1573 zu London, [* 27] bezog bereits im zwölften Jahr die Universität Oxford [* 28] und widmete sich hier wie darauf in Cambridge dem Studium der Rechtswissenschaft; doch wandte er sich bald ausschließlich den kirchlichen Streitigkeiten zu und trat endlich infolge seiner Forschungen offen vom Katholizismus zum Protestantismus über. Im J. 1596 begleitete er den Grafen von

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Essex auf seiner Expedition nach Cadiz, [* 30] machte dann eine größere Reise durch Spanien [* 31] und Italien und ward bei seiner Heimkehr Sekretär [* 32] des Lordkanzlers Egerton. Später trat er in den geistlichen Stand, wurde Kaplan des Königs, dann Prediger der Gesellschaft von Lincoln's Inn und zuletzt Dechant von St. Paul. Er starb 31. März 1631. Donne zählt zu dem Dreigestirn der berühmten englischen Satiriker der Zeit der Elisabeth oder vielmehr Jakobs I. Seine Satire ist die erste jener Gattung, welche Pope und Churchill zur Vollendung brachten, aber für unsre Zeit kaum mehr genießbar.

Zugleich ist Donne als Lyriker das Haupt jener Dichterschule, welche man die »metaphysische« nennt. Nur ein falscher Geschmack verleitete Donne zu den Fehlern seines Stils. Er ist getränkt mit dem Wissen seines Zeitalters, zeigt einen scharfen Verstand, eine reiche, weithin zielende Phantasie, gedrängte Ausdrucksweise und kaustischen Witz. Seine poetischen Werke erschienen zuerst London 1633, vollständiger 1650 und darauf öfter. Eine neue Ausgabe mit Einschluß seiner Predigten und Briefe besorgte H. Alford (Oxf. 1839, 6 Bde.); in Auswahl erschienen sie 1840. Eine Biographie Donnes schrieb Walton (1640, neue Aufl. 1865).