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Seite 5.329, Egest - Egge | eLexikon

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Egest - Egge

Bild 5.329: Egest - Egge
Seite 5.329.
Überblick der Artikel
9 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Egest(lat.), das Aus-, Abgeführte, Abfluß. / 6
EgestaStadt, s. Segesta. / 4
Egéstas(lat.), Dürftigkeit, Armut; auch Personifikation derselben, erscheint als solche beim Dichter / 21
Egestion(lat.), Ausführung, Abführung, besonders durch den Stuhlgang. / 8
EgestorffGeorg, Industrieller, geb. 7. Febr. 1802 zu Linden bei Hannover als Sohn von Johann E. Geb. / 281
EgganHandelsstadt in Oberguinea, im Land Nupe, am Niger, zählt 12-15,000 Einw., welche Töpfe, Eisen-, / 34
Eggartenwirtschafts. Egartenwirtschaft. / 3
Egge# in der Weberei s. v. w. Salband. / 6
Egge _2# Ackergerät, welches den Boden nach der Bearbeitung mit dem Pflug pulvern und ebnen, oben auf / 831

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und durch Batterien geschützten Hafen und (1876) 2419 Einw., welche ergiebigen Heringsfang betreiben. Egersund ist Sitz eines deutschen Konsuls.

Egest

(lat.), das Aus-, Abgeführte, Abfluß.

Egesta,

Stadt, s. Segesta. ^[= (griech. ), im Altertum Stadt auf der Insel Sizilien, südöstlich von Drepanon, der Sage ...]

Egestion

(lat.), Ausführung, Abführung, besonders durch den Stuhlgang.

Egestorff,

Hannover und Umgebung

Bild 8.130a: Hannover und Umgebung
* 2 Hannover.

Georg, Industrieller, geb. 7. Febr. 1802 zu Linden bei Hannover [* 2] als Sohn von Johann Egestorff. Geb. 1772 zu Lohnde unweit Hannover, erlernte der Vater das Böttcherhandwerk, arbeitete auf der Kalkbrennerei von Stuckenbruck am Lindener Berg bei Hannover, übernahm dies Geschäft, erwarb 1807 das Recht, die Steinkohlenfelder des Deisters allein zu bebauen, und ermöglichte die Rentabilität seiner Gruben zunächst durch energische Hebung [* 3] des Straßenbaues. Im Leinethal legte er große Ziegeleien an, eröffnete Steinbrüche für Fundamentsteine und unternahm einen ausgedehnten Nutzholzhandel.

Später erwarb er auch eine Zuckerfabrik in Bremen. [* 4] Auch der Sohn erlernte in Hildesheim [* 5] das Böttcherhandwerk, wurde dann aber von dem Vater zurückgerufen, um für die ausgedehnten Geschäfte eine bis dahin völlig fehlende Buchführung einzurichten. Unter seiner Mitwirkung blühten alsbald die Geschäfte ungemein auf. Man errichtete in Bremen eine Kommandite und erweiterte den Betrieb aller einzelnen Unternehmungen. Auf eigne Hand [* 6] begründete der Sohn 1831 am Lindener Berg eine Saline, und als der Vater 1834 starb, übernahm er die Leitung der gesamten Geschäfte.

Eisengießerei (Tiegelg

Bild 5.471: Eisengießerei (Tiegelguß, Kupolöfen)
* 7 Eisengießerei.

Schon 1835 eröffnete er eine Eisengießerei [* 7] und mechanische Werkstatt, baute Dampfmaschinen, [* 8] Kessel und mancherlei Maschinen für industrielle Zwecke, seit 1846 auch Lokomotiven. Aus dieser Fabrik gingen in der Folge die hydraulischen Kräne für Geestemünde und die großen Pumpwerke für Hannover, Herrenhausen und Braunschweig [* 9] hervor. 1839 errichtete er eine chemische Fabrik, speziell für die Darstellung von Soda und deren Nebenerzeugnissen, 1856 eine Ultramarinfabrik und eine Zündhütchenfabrik. Für seine Arbeiter schuf er Kranken-, Unterstützungs- und Sterbekassen, eine Volksspeiseanstalt, einen Kindergarten und eine Kinderbewahranstalt. Auch dotierte er eine Freischule zunächst für 80 Kinder. Die Maschinenfabrik wurde von Strousberg angekauft und bedeutend vergrößert, ging dann aber wie die übrigen Unternehmungen von Egestorff, in die Hände von Aktiengesellschaften über. Egestorff starb 27. Mai 1868.

Egge,

[* 1] in der Weberei [* 11] s. v. w. Salband. ^[= (Saalband, Sahlband), in der Geologie die einen Gang zu beiden Seiten begrenzenden, ihn von ...]

Egge,

[* 1] Ackergerät, welches den Boden nach der Bearbeitung mit dem Pflug [* 12] pulvern und ebnen, oben auf dem Boden liegende Erdklöße zertrümmern, den Dünger verteilen und unter die Erde mischen, die Saat unterbringen und Unkräuter zerstören soll. Die Egge wirkt vornehmlich durch den Stoß, weniger durch die schneidende Wirkung der Eggenzähne; sie wird durch ihre eigne Schwere in den Boden gedrückt. Dabei geht sie nicht in gerader Richtung wie der Pflug, sondern schlängelt sich, um ihren Angriff auf den Boden von verschiedenen Seiten auszuüben.

Diese eigentümliche Bewegung entsteht durch die verschiedenen Widerstände, welche die Eggenzähne bei der Arbeit finden; bei Steigerung derselben bleibt der betreffende Teil in der Fortbewegung zurück. In manchen Fällen, namentlich wenn die Egge zum Zertrümmern der harten Erdklöße benutzt wird, muß dieselbe, um einen wirksamen Stoß auszuüben, mit erhöhter Geschwindigkeit arbeiten; bei andern Bodenbearbeitungsgeräten ähnlicher Art, z. B. den Grubbern, ist die Leistung dagegen unabhängig von der Geschwindigkeit.

Zahnausschlag - Zähne

Bild 16.817: Zahnausschlag - Zähne
* 13 Zähne.

Eine gute Egge muß derartig angeordnet sein, daß jeder Zahn derselben eine Reihe zieht, welche von den beiden nebenstehenden gleichweit entfernt ist. Die Zähne [* 13] müssen genau gleich stark und gleich lang sein, sie werden aus Schmiedeeisen oder Holz [* 14] gefertigt. Hölzerne Zähne eignen sich nur für leichte Arbeit. Die Zahl der Zähne eines Eggensatzes soll 42 nicht überschreiten, die geringste Zahl ist 12. Gewöhnlich wendet man in einem festen Eggenrahmen 20-24 Zähne an. Wird der Rahmen zu groß, so akkommodieren sich die Zähne nicht den Unebenheiten des Bodens; daher ist es praktisch, mehrere (3-4) Sätze durch Gelenke oder kurze Ketten zu verkuppeln, wobei jeder Satz seine volle Beweglichkeit behält.

Die Zähne stehen nicht vertikal, sondern unter einem Winkel [* 15] von 60-80° geneigt. Länge derselben 15-25 cm. Einen wesentlichen Einfluß auf die Wirksamkeit der Egge übt das Gewicht aus. Die Egge darf niemals so schwer sein, daß sie bis an den Rahmen einsinkt. Man unterscheidet nach dem Gewicht der Eggen:

1) leichte Eggen im Gewicht von 15-25 kg zum Ebnen leichten Bodens und zum flachen Unterbringen der Saat;

2) mittelschwere Eggen im Gewicht von 25-50 kg zur tiefen Lockerung bei leichtem Boden, zu den gewöhnlichen Arbeiten in mittlerm Boden und zum Ausjäten des Unkrauts;

3) schwere Eggen im Gewicht bis 150 kg, für schwerste Thonböden auch bis 200 kg, zum Zerkleinern harter Schollen auf schwerem Boden. Nach der Konstruktion unterscheidet man Rhomboidaleggen, dreieckige Eggen, Zickzackeggen, Krümmer- und Expansionseggen. [* 1] Fig. 1 zeigt eine Rhomboidalegge, aus zwei Sätzen bestehend, mit hölzernem Rahmen und eisernen Zähnen zum Unterbringen der Saat; [* 1] Fig. 2 eine Zickzackegge, aus drei Sätzen bestehend, ganz aus Eisen [* 16] gefertigt, für schwere Arbeit. Eggen ohne Zähne zum Unterbringen der Saat, Zerstören der Unkräuter und Maulwurfshaufen sind die Wiesen-, Scheiben-, Dorneggen sowie die Schleifen (Übergang zu den Walzen) und die Eggen mit Stachelwalzen oder norwegischen Eggen. Man bearbeitet mit der Egge täglich 2,5-5 Hektar und braucht dazu die Zugkraft von zwei Pferden. Wo es auf die Beseitigung von Unkraut ankommt, läßt man die Egge auch dem Pflug vorangehen. Große Bindigkeit des Bodens



Egge - Eggenfelden

Bild 5.330: Egge - Eggenfelden
* 17 Seite 5.330.

[* 1] ^[Abb.: Fig. 1. Rhomboidalegge.]

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und starke Verunkrautung desselben machen in der Regel ein öfteres Eggen notwendig; ist aber ein Boden locker und vom Unkraut frei, so würde das Eggen geradezu schädlich sein, weil es das Entweichen der Bodenfeuchtigkeit und Bodenwärme begünstigt, ja sogar zum Entweichen flüchtiger Düngerteile Veranlassung gibt. Man eggt in der Regel das Feld der Länge nach; will man aber den Erfolg des Eggens erhöhen, kann man auch in die Quere eggen. Am wirksamsten ist das Rundeggen im Trab, aber auch am angestrengtesten für die Tiere; man spannt dabei vier Pferde [* 18] in eine Reihe und läßt das zu äußerst gehende am schärfsten, das innen ziehende am langsamsten gehen.

Diese Arbeit wird am vorzüglichsten in Mecklenburg [* 19] verrichtet. Was die Zeit des Eggens anlangt, so ist ein längeres Liegenlassen des Feldes in rauher Furche sehr gut, weil dann die atmosphärischen Einflüsse mehr Macht gewinnen; auch gelangen dann die Unkrautsamen zum Keimen und werden von der Egge leichter zerstört. Bei der Saatfurche folgt das Eggen häufig erst nach der Saat; zur Vertilgung des Unkrauts aber wendet man die Egge in der Regel an, wenn das Feld grün ist. So oft ein Feld sich mit einer festen Kruste überzogen hat, ist eine Lockerung desselben mit der Egge nötig. In diesem Fall erweist sich ein Eggen in die Länge und Quere immer als sehr gut.

Romanzement - Römer

Bild 13.922: Romanzement - Römer
* 20 Römer.

Hat unmittelbar nach erfolgter Saat ein Platzregen das Land fest zusammengeschlagen, so muß es mittels der Egge gelockert werden; jedoch dürfen die Körner noch nicht gekeimt haben. Man darf nie eggen, solange der Boden noch oberflächlich feucht ist; in diesem Fall würden nämlich schädliche Verklebungen stattfinden. Überhaupt ist der Grad der Trockenheit, die das Feld erlangt hat, hinsichtlich des Eggens sehr zu beachten. Die Egge war den Ägyptern und Juden, nicht aber den Griechen bekannt, während die Römer [* 20] mehrere Arten von Eggen benutzten. - Bei Feldbefestigungen benutzt man Eggen als Annäherungshindernis, namentlich zur Ungangbarmachung von Furten etc. Man befestigt sie zu diesem Behuf durch Hakenpfähle auf dem Grund und hält außerdem das von ihnen bedeckte Terrain unter Geschützfeuer.

[* 17] ^[Abb.: Fig. 2. Zickzackegge.]