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Seite 5.738, Erdbeerpocken - Erdbohrer | eLexikon

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Erdbeerpocken - Erdboh

Bild 5.738: Erdbeerpocken - Erdbohrer
Seite 5.738.
Überblick der Artikel
7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Erdbeerpockens. Frambösie. / 3
ErdbeerspinatPflanzengattung, s. Blitum. / 4
Erdbeschreibungs. Erdkunde. / 3
Erdbirnes. v. w. Helianthus tuberosus, auch s. v. w. Kartoffel. / 7
Erdbogenauch Grundbogen, ein umgekehrter, in Fundamenten angebrachter Halbkreis- oder Segmentbogen von / 57
Erdbohnes. Arachis. / 3
ErdbohrerApparate zur Herstellung von kreisrunden, fast ausnahmslos lotrechten Löchern (Bohrlöchern, / 2909

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Alpenerdbeere, F. semperflorens Hayne), blüht vom Mai bis September, trägt sehr wohlschmeckende, große, kugelförmige Früchte, wird in Gärten kultiviert, liefert wenigstens zwei Ernten. Die Hügelerdbeere (Knackbeere, Bresling, portugiesische Erdbeere, F. collina Ehrh.), mit am Fruchtboden anliegendem Kelch und wagerecht abstehendem Flaum an den Blütenstielen, wächst auf trocknen, sonnigen Anhöhen, an Rainen in Deutschland [* 2] und in der Schweiz. [* 3] Die hochstengelige Erdbeere (große Wald-, Moschus-, Muskateller-, Zimterdbeere, F. elatior Ehrh.) gleicht der ersten Art, ist aber größer und stärker, hat einen bei der Fruchtreife abstehenden und leicht zurückgebogenen Kelch, ist an den Blütenstielen wagerecht abstehend behaart, diözisch und findet sich in lichten Gebirgswäldern, besonders Laubhölzern, Europas.

Nord-Amerika. Fluß- un

Bild 1.457a: Nord-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme
* 4 Nordamerika.

Die Früchte haben ein eigentümliches, moschusähnliches Aroma. Die virginische Erdbeere (Scharlach-, Himbeererdbeere, F. virginiana Mill.), mit abstehendem Kelch, angedrückten Haaren an den Blütenstielen und den oberseits kahlen Blättern, stammt aus Virginia und findet sich hier und da in Deutschland, besonders in Weinbergen, verwildert. Sie trägt reichlich und früh, die Früchte sind mittelgroß oder klein, mit festem Fleisch, sehr wohlschmeckend. Die großblumige Erdbeere (Ananaserdbeere, F. grandiflora Ehrh., F. Ananasa Duch. ^[richtig: F. Ananassa Duch.]), mit der Frucht angedrücktem Kelch, abstehend behaarten Blütenstielen und sehr großer, fleischiger, aber etwas wässeriger Frucht, aus Nordamerika [* 4] stammend, wird in Europa [* 5] in zahlreichen Formen kultiviert. Dasselbe gilt von der Chile-Erdbeere (F. chiloënsis Ehrh.), mit geschlitztem, dem reifen Fruchtboden angedrücktem Kelch, die aus Chile [* 6] stammt, die größten, sehr gewürzigen Früchte trägt, im Winter aber leichten Schutz verlangt. Die indische Erdbeere (F. indica Andr.), mit gelben Blüten und süßlicher Frucht ohne Aroma, wird selten gebaut.

Aus diesen Grundformen sind durch die Kultur eine Menge Varietäten und Bastarde entstanden, welche zum Teil große, vortreffliche Früchte liefern. Sie gedeihen am besten in etwas sandigem, humosem Lehmboden, der eine warme Lage hat. Man rigolt 66 cm tief und düngt mit halb verrottetem, lockerm Dünger. Im August oder Anfang September oder im zeitigen Frühjahr werden höchstens ein Jahr alte Pflanzen, womöglich Erstlinge, die sich zunächst der Mutterpflanze an den ersten Knoten der Ausläufer gebildet haben, gepflanzt, weil diese reichere Erträge liefern.

Verbänderung - Verbann

Bild 16.94: Verbänderung - Verbannung
* 7 Verband.

Sie werden auf besondern Schulbeeten gekräftigt und, nachdem sie gut bewurzelt sind, einzeln, 40-60 cm voneinander, je nach der Größe der Früchte, in Reihen und Verband [* 7] auf die Pflanzbeete gebracht. Die Beete bedeckt man zwischen den Pflanzen vorteilhaft mit alter Lohe, Sägespänen etc. Die sich später bildenden Ranken werden nach der Entwickelung eines jungen Pflänzchens an dem ersten Knoten 2-3 cm von der Mutterpflanze abgeschnitten. Während des Fruchtansatzes gießt man mehrmals mit flüssigem Dünger. Im Herbst gibt man eine Oberdüngung durch Stallmist oder künstlichen Dünger, im zweiten und dritten Jahr werden die Pflanzen angehäufelt, und nach der dritten Ernte [* 8] beschafft man eine Neupflanzung.

Erdbeersorten für die Tafel.

1) Monatserdbeeren: Janus, [* 9] La Meudonnaise, Quatre saisons de Versailles, [* 10] Gaillon rouge, Blanche d'Orléans, Gaillon blanc.

2) Moschuserdbeeren: Belle Bordelaise, Royal Hautbois.

3) Scharlacherdbeeren: May Queen, Krösus.

4) Chile-Erdbeeren: Belle de Nantes, [* 11] Jeanne Hachette, v. Roon, Lucida perfecta, Lucia.

Germanen und Germanien

Bild 7.179: Germanen und Germanien - Germania
* 13 Germania.

5) Ananaserdbeeren: a) Sehr früh reifende: Avenir, Deutsche [* 12] Kronprinzessin, Eliza, Early prolific, Marguerite, Président, Prinzeß Dagmar, Sir Joseph Paxton. b) Mittelfrühe: Miß Nicholson, Amateur, British Queen, Carolina superba, Deutsche Kaiserin, Deutscher Kronprinz, La Constante, Duc de Malakow, Duke of Edinburgh, Empreß Eugenie, Eugen Fürst, Fairy Queen, v. Stein, Germania, [* 13] Her Majesty, La petite Marie, Lucas, Perfection, Präsident Wilder, Rudolf Goethe, La Savoureuse, Sir Harry, Triomphe de Paris, [* 14] White pine apple. c) Spät reifende: Admiral Dundas, Alwine, Aromatic, Barnes' large white, Bijou, Boule d'or, La Châlonnaise, Direktor Fürer, Graf Bismarck, Graf Moltke, M. Radcliffe, Sir Charles Napier, Souvenir de Kieff, Unser Fritz. d) Sehr spät reifende: Baron Brisse, La Delicieuse, Dr. Hogg, Helene Gloedu, Reus van Znidwijk, Rifleman.

Erdbeeren verdienen viel mehr, als bisher bei uns geschehen, im großen kultiviert zu werden. Die Amerikaner haben Feldkultur eingeführt und erzielen die lohnendsten Erträge; bei Aberdeen [* 15] in Schottland wurden schon 1864 etwa 1000 Ztr. geerntet, und auch bei Staufenberg im Badischen hat man mit großem Vorteil die Kultur im großen aufgenommen und vom Morgen einen Ertrag von 560 Gulden erzielt. - Walderdbeeren enthalten 12,85 Proz. feste Stoffe, und von diesen sind 6,75 Proz. im Saft gelöst; der Rest besteht aus 5,48 Cellulose, 0,3 Pektose und 0,3 Salzen.

Zuckergewinnung I

Bild 16.976a: Zuckergewinnung I
* 16 Zucker.

Von den löslichen Bestandteilen sind 3,9 Proz. Zucker, [* 16] 1,49 freie Säure, 0,59 eiweißartige Stoffe, 0,097 Pektin und 0,67 Salze. Dagegen enthalten Garten- (Ananas-) Erdbeeren 12,53 Proz. feste Bestandteile, von denen 9,66 im Saft gelöst sind, nämlich 7,57 Zucker, 1,33 freie Säure, 0,36 eiweißartige Stoffe, 0,12 Pektin und 0,48 Salze. Die unlöslichen Bestandteile sind 1,81 Cellulose, 0,90 Pektose und 0,15 Asche. Sollen Erdbeeren eingemacht werden und dabei ihr Aroma behalten, so dürfen sie nicht erhitzt werden. Man schichtet sie mit reinstem Zuckerpulver, welches bald zu Sirup zerfließt. In solcher Weise zubereitete Erdbeeren halten sich an einem kalten Ort ziemlich lange; erhitzt man sie in verschlossenen Gläsern in kochendem Wasser, so werden sie freilich haltbarer, büßen aber auch an Aroma ein.

Vgl.   Göschke, Das Buch der Erdbeere (Berl. 1874).

Erdbeerspinat,

Pflanzengattung, s. Blitum. ^[= L. (Beermelde), Gattung aus der Familie der Chenopodeen, der Gattung Chenopodium ...]

Erdbohne,

s. Arachis. ^[= L. (Erdnuß, Erdmandel, Erdeichel, Erdpistazie, Mandubibohne), Gattung aus der Familie ...]

Titel
Elemente zu Erdbohrer:

1) den eigentlichen Bohrer (das Bohrwerkzeug, Bohrstück)

1) Der Löffelbohrer (Schneckenbohrer, die Schappe)

1) der Kronenbohrer, ein mit sägezahnartigen Vorsprüngen versehener Stahlring

1) der Bohrmeißel oder Meißelbohrer (Fig. 2)

1) Für drehendes Bohren bedarf man verhältnismäßig starker

Erdbohrer,

Erdbohrer

Bild 5.739: Erdbohrer
* 20 Erdbohrer.

[* 20] Apparate zur Herstellung von kreisrunden, fast ausnahmslos lotrechten Löchern (Bohrlöchern, Tiefbohrlöchern) in der Erdrinde behufs Erforschung des Erdinnern in geologischer, bergmännischer, agronomischer, hydrologischer oder baulicher Beziehung sowie behufs Forderung von Wasser, Salzsole, Petroleum, Kohle, Erz etc. Die Erdbohrer haben drei wesentliche Bestandteile:



1) den eigentlichen Bohrer [* 21] (das Bohrwerkzeug, Bohrstück),

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welcher in die Erde eindringt;

2) das Kopfstück mit Bewegungsvorrichtung, d. h. denjenigen Teil, von welchem der Bohrer gehandhabt wird, und 3) das Gestänge, ein zwischen Bohr- und Kopfstück eingeschaltetes stangen-, röhren- oder seilförmiges Verbindungsglied, welches entsprechend der sich allmählich vergrößernden Tiefe (Teufe) des Bohrloches verlängert werden kann.

Die mit den Erdbohrern auszuführende Operation, welche Bohren (Erdbohren, Tiefbohren) genannt wird, zerfällt in zwei verschiedene Manipulationen, in das eigentliche Bohren im engern Sinn, d. h. das Loslösen des Erdreichs oder Gesteins in dem Umfang des zu bohrenden Loches, und in das Löffeln, d. h. das Heraufholen der losgelösten Massen (Bohrschmant), welche bei weichem Erdreich (bergmännisch als mildes Gebirge, milde Gebirgsmassen bezeichnet) von einem einzigen Werkzeug zugleich ausgeführt werden können, jedoch bei Felsboden (festes Gebirge, feste Gebirgsmassen) stets jede für sich ein besonderes Werkzeug beanspruchen.

Festigkeit [unkorrigie

Bild 56.705: Festigkeit [unkorrigiert]
* 23 Festigkeit.

Die Bohrwerkzeuge lassen sich unterscheiden in Bohrer für drehendes und solche für stoßendes Bohren. Beim drehenden Bohren wird der Bohrer unter Einwirkung eines abwärts gerichteten Druckes um seine Längsachse gedreht und schraubt oder schneidet sich dabei ins Gebirge ein. Angewandt wird diese Bohrmethode bei allen Gebirgsarten, vom weichen Lehm u. stark wasserhaltigen Schwimmsand (schwimmendes Gebirge) bis zum härtesten Granit und Quarz; doch sind die Bohrwerkzeuge nach der Festigkeit [* 23] des Gesteins wesentlich verschieden, indem diejenigen für mildes Gestein (Letten, Sand, Gerölle) nach Art von Messern schneidend, diejenigen für festes Gestein mehr nach Art der Sägen [* 24] oder Fräsen wirken.

Die Haupttypen der Drehbohrer für mildes Gestein sind:

1) Der Löffelbohrer (Schneckenbohrer, die Schappe), ein aufgeschlitzter Cylinder oder schlanker Kegelstumpf von Eisenblech, welcher am untern Ende mit einem kurzen Stück Schraubenfläche (Schnecke) zum Eindringen in die Massen versehen ist. Er findet bei milden, konsistenten Massen, welche ein leichtes Eindringen gestatten, Verwendung und hält das in seiner Höhlung eingeschlossene Bohrmaterial ziemlich fest, so daß er häufig zugleich als Löffelapparat dienen kann.

2) Die Erdschraube, eine um einen dünnen konischen Kern gewundene, von der Spitze nach oben hin sich verbreiternde scharfgängige Schraube (oder Teile derselben), welche sich nach Art der gewöhnlichen Holzbohrer und der Holzschrauben ins Erdreich hineinschraubt und dasselbe beim Aufziehen zwischen den Schraubengängen festhält. Sie eignet sich gleichfalls für leicht durchdringbare Massen.

3) Setzen die Massen dem Eindringen der Bohrer größern Widerstand entgegen, so bedient man sich der Spiralbohrer (Schlangenbohrer, Schraubenbohrer), [* 25] welche aus mehrfach gewundenem Bandeisen oder Bandstahl bestehen und unten in zwei Schneiden auslaufen, deren Spitzen meist seitlich etwas über den Umfang der Schraube hinausragen. Beim Drehen des Bohrers dringen diese Schneiden in Spirallinien ins Erdreich ein, welches nach der Auflockerung zwischen die Schraubenwindungen gelangt und beim Aufholen des Bohrers darin haften bleibt.

Ventil - Ventilation

Bild 16.86: Ventil - Ventilation
* 26 Ventil.

4) Für wenig konsistente Massen, Schwimmsand etc., benutzt man den Ventilbohrer, einen Blechcylinder, der unten durch ein nach innen aufschlagendes Ventil [* 26] geschlossen ist. Der beim Niedergang des Bohrers von unten eintretende Sand wird beim Aufholen durch das Ventil am Herausfallen verhindert. Der Ventilbohrer ist außerdem unter dem Namen Bohrlöffel (Schlammlöffel, Schmantlöffel) das gewöhnliche Werkzeug zum Aufholen des bei allen Bohrmethoden gewonnenen Bohrschlammes (Bohrmehl, Schmant).

5) Zum Durchbohren von Schwimmsand gebraucht man bei großen Bohrlöchern und Sandschächten den Sackbohrer (s. d.) und die Sandpumpe [* 27] (s. d.). Alle diese Bohrer sind nur in den dem festen Gestein der Erdrinde auflagernden, mehr oder weniger lockern Schichten und daher auch nur auf verhältnismäßig geringe Tiefen verwendbar. Unter denselben Umständen wird auch häufig die Methode des Bohrens durch Wasserspülung (Spritzbohrverfahren) verwendet und zwar zweckmäßig nur bei Vorhandensein von feinteiligem Moor und Sand, dem auch kleinere Steine beigemischt sein dürfen.

Rohprotein - Röhren

Bild 13.887: Rohprotein - Röhren
* 28 Röhren.

Hierbei bedient man sich eines Futterrohrs mit einem innere, konzentrischen, unten nicht ganz so tief reichenden, oben aber vortretenden Druckrohr, in welches mittels einer Druckpumpe ein Wasserstrom hineingetrieben wird. Der unten austretende Strahl wühlt den Erdboden auf und reißt ihn bis auf die gröbsten Teile durch den ringförmigen Zwischenraum zwischen beiden Röhren [* 28] mit sich hinauf. Das dadurch erfolgende Einsinken des Futterrohrs wird durch Erschütterungen mittels seitlich dagegen geführter Hammerschläge, durch von obenher gegebene leichte Schläge mit einem Rammbär oder durch Hin- und Herdrehen des Rohrs um seine Längsachse bedeutend befördert.

Ein ganz ähnliches Verfahren hat neuerdings (z. B. beim Bau der Spreebrücke der Berliner [* 29] Stadtbahn bei Moabit, des Justizpalastes in Braunschweig [* 30] etc.) auch zum Eintreiben von Pfählen (das sogen. Einspritzen) vorteilhafte Verwendung gefunden. Hierbei wird das Druckrohr in einer Nute des Pfahls untergebracht und von einer Aufwärtsförderung des Erdreichs ganz abgesehen. Der Wasserstrom weicht hier nur den Erdboden rings um den Pfahl derartig auf, daß er unter einer angemessenen Belastung einsinken kann.

Für festes Gestein und für größere Tiefen werden an Drehbohrern verwendet:

1) der Kronenbohrer, ein mit sägezahnartigen Vorsprüngen versehener Stahlring, viel häufiger jedoch anstatt dessen 2) der Diamantbohrer [* 20] (Fig. 1), bei welchem die bald abgenutzten und umständlich zu schärfenden Sägezähne durch Diamanten (sogen. schwarze oder brasilische Diamanten) ersetzt sind. Von diesen sind 6-8 oder noch mehr auf der Stirnfläche eines ungehärteten Stahlringes (Bohrkrone) eingelassen und verstemmt und zwar derart versetzt und der Ring teilweise nach außen, teilweise nach innen ein wenig überragend, daß von ihnen bei der Drehung des Bohrers ein ringförmiges Loch ins Gestein gewissermaßen hineingesägt wird, in dessen Mitte ein massiver Kern stehen bleibt (zuweilen wird auch mit einem vollen Diamantbohrer ohne Kern gebohrt). Der Kern wird,

[* 20] ^[Abb.: Diamantbohrer.]

Fortsetzung Erdbohrer: → Seite 5.740 || wenn er nicht, wie gewöhnlich der Fall, von selbst abbricht, in ½-1 m langen Stücken abgerissen