Seite 6.508, Franklinit - Frankreich | eLexikon
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- ️Mon May 19 1845
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Franklinit - Frankreic
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5 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Franklinit | Mineral aus der Ordnung der Anhydride, findet sich in tesseralen, an Kanten und Ecken oft abgerundet / 85 |
Franklinsche Tafel | s. Leidener Flasche. / 5 |
Frankoeen | Unterfamilie der Saxifragaceen. / 4 |
Frankomanie | (franz.-griech.), s. v. w. Gallomanie. / 4 |
Frankreich | (lat. Francia, Franco-Gallia; franz. la France; engl. France; ital. Francia; nach dem germanischen / 66168 |
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Mannschaft betrug 158 Personen. Am 19. Mai 1845 segelte die Expedition von Greenhithe in der Themse ab. Franklins offizielle Instruktionen wiesen ihn an, in die Baffinsbai und von da in den Lancastersund einzulaufen, von hier aus, den Spuren der ersten Reise Parrys folgend, längs der Südküste der Parryinseln die Barrowstraße zu passieren und ohne Aufenthalt bis zum Kap Walker [* 2] oder etwa dem 98° westl. L. v. Gr. zu fahren. Von diesem Punkt aus sollte er in südlicher und westlicher Richtung so direkt wie möglich nach der Beringsstraße steuern. Am 4. Juli warfen die Schiffe [* 3] zwischen den Walfischinseln und Disko Anker. [* 4]
Eis (technische Verwen
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* 5
Eis (technische Verwendung).Von dort aus schrieb Franklin 26. Juli 1845 an die Admiralität voller Zuversicht und Hoffnung und übergab seine Briefe dem Kapitän Danner vom Prinz von Wales, einem Walfischfahrer, welcher die Schiffe in der Melvillebai unter 77° nördl. Br. und 66° 13' westl. L. v. Gr. schon vom Eis [* 5] besetzt angetroffen hatte. Das Jahr 1846 verstrich, ohne daß irgend welche weitere Nachricht eingelaufen wäre; dennoch beunruhigte man sich nicht. Als indessen auch die Sommer 1847 und 1848 ohne eine Kunde von Franklin verliefen, setzten die Frau und die Freunde des Vermißten die ganze britische Nation in Bewegung.
Alle Versuche aber, welche von Europa [* 6] und Amerika [* 7] aus, zu Schiffe und zu Lande, in allen Richtungen des nordamerikanischen Polarmeers zur Aufsuchung Franklins gemacht wurden, blieben erfolglos, bis endlich im August 1850 auf dem östlichen Abhang der Beecheyinsel, am Eingang des Wellingtonkanals von den Kapitänen Ommaney und Penny die Anzeichen eines Lagerplatzes und Überreste verschiedener Gegenstände aufgefunden wurden, welche darauf hinwiesen, daß sich Mannschaften britischer Staatsschiffe hier aufgehalten.
Jundt - Jupiter
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* 10
Klima.Penny und John Roß, welche den Ort bald darauf genauer untersuchten, fanden zahlreiche Spuren und auch drei Gräber von verstorbenen Mitgliedern der Expedition, die, mit Inschriften versehen, bewiesen, daß die Expedition hier den ersten Winter von 1845 bis 1846 zugebracht hatte. Weitere Nachrichten von den Vermißten erhielt im April 1854 John Rae (s. d.) an der Pellybai. Auf die Aussage eines Eskimostammes hin, wonach 10-12 Tagereisen weiter gegen W. jenseit des Großen Fischflusses im Frühjahr 1850 eine Anzahl weißer Männer durch Mangel an Lebensmitteln umgekommen sei, stellte er weitere Nachforschungen an, und es gelang ihm, sich in den Besitz verschiedener Gegenstände, namentlich silberner Löffel mit Wappen [* 8] und Namen der Offiziere, zu setzen, welche über den Untergang wenigstens einer Abteilung der Expedition keinen Zweifel übrigließen (vgl. Brandes, Sir John Franklin, die Unternehmungen für seine Rettung, Berl. 1854). Da die englische Admiralität mit Sicherheit schließen zu können meinte, daß keine Mitglieder der Franklinschen Expedition mehr am Leben seien, gab sie weitere Nachforschungen auf; Lady Franklin (gest. 18. Juli 1875 in London) [* 9] aber rüstete 1857 das kleine Schraubenschiff Fox unter Befehl des Kapitäns M'Clintock aus, welches im Mai 1859 ein von den Offizieren Crozier und Fitzjames herrührendes Schriftstück vom 25. April 1848 auffand, wonach die beiden Schiffe Erebus und Terror 12. Sept. 1846 vom Eis eingeschlossen, 22. April 1848 verlassen worden waren, aber schon 11. Juni 1847 gestorben war. Die Überlebenden, 105 an der Zahl, waren unter Croziers Kommando in 69° 37' nördl. Br. und 98° 4' westl. L. gelandet, von wo sie Backs Fischfluß zu erreichen gedachten, waren aber unterwegs dem Klima [* 10] und den Strapazen erlegen. Neuerdings hat die Expedition unter Schwatka (s. Nordpolarexpeditionen) weitere Spuren und Überreste gefunden, aber keine Schriften.
Vgl. Beesly, Sir John Franklin (Lond. 1881).
3) Christian Fürchtegott Otto von, Rechtshistoriker, geb. 27. Jan. 1831 zu Berlin, [* 11] studierte in Breslau [* 12] und Berlin Geschichte und Jurisprudenz. 1852 in Berlin zum Doktor beider Rechte promoviert, widmete er sich neun Jahre der juristischen Praxis und habilitierte sich zugleich 1860 als Privatdozent für deutsches und öffentliches Recht in Breslau. 1863 wurde er als ordentlicher Professor nach Greifswald [* 13] berufen, von wo er 1873 in gleicher Eigenschaft nach Tübingen [* 14] ging. Schon als Student schrieb er: »Die deutsche Politik Friedrichs I., Kurfürsten von Brandenburg« [* 15] (Berl. 1851) und erhielt für dieses Erstlingswerk die Medaille für Wissenschaft und Kunst.
Von seinen sonstigen Schriften sind auszuzeichnen: »Magdeburger Weistümer für Breslau« (Bresl. 1856);
»De justitiariis curiae imperialis« (das. 1860);
Geschichtskarten von D
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* 16
Deutschland.»Beiträge zur Geschichte der Rezeption des römischen Rechts in Deutschland« [* 16] (Hannov. 1863);
»Das Reichshofgericht im Mittelalter« (Weim. 1867-69, 2 Bde.);
»Sententiae curiae regiae. Rechtssprüche des Reichshofs im Mittelalter« (Hannov. 1870);
»Das königliche Kammergericht vor dem Jahr 1495« (Berl. 1871);
»Das Deutsche Reich [* 17] nach Severinus von Monzambano« (Greifsw. 1872);
»Die freien Herren und Grafen von Zimmern« (Freib. i. Br. 1884).
Franklinit,
Mineral aus der Ordnung der Anhydride, findet sich in tesseralen, an Kanten und Ecken oft abgerundeten Kristallen ein- oder aufgewachsen und dann zu Drusen [* 18] vereinigt, auch derb in körnigen Aggregaten und eingesprengt, ist eisenschwarz mit unvollkommenem Metallglanz, undurchsichtig, schwach magnetisch, Härte 6-6,5, spez. Gew. 5,0-5,1, besteht aus Zinkoxyd und Eisenoxydul mit Eisen- u. Manganoxyd, entsprechend der Formel (ZnFeMn) (Fe2Mn2)O4, und enthält 21 Proz. Zinkoxyd. Er findet sich mit Rotzinkerz und Kalkspat [* 19] zu Franklin und Stirling in New Jersey und wird auf Zink und Eisen [* 20] verhüttet.
Franklinsche
Tafel, s. Leidener Flasche. ^[= (Kleistsche Flasche), Apparat zur Anhäufung von Elektrizität, welcher 1745 von Kleist in Kammin ...] [* 21]
Frankoeen,
Unterfamilie der Saxifragaceen. ^[= (steinbrechartige Pflanzen), dikotyle, etwa 1600 Arten umfassende, in allen Zonen einheimische ...]
Frankomanie
(franz.-griech.), s. v. w. Gallomanie. ^[= (Gallikomanie, latein.-griech.), die übertriebene Vorliebe für gallisches, d. ...]
Titel
Elemente zu Frankreich:1) das zentrale Hochland
2) die Bretagne mit außerordentlich gleichmäßigem, feuchtem Klima
3) das Seinebecken, welches verhältnismäßig regenarm ist und eine mittlere Stellung zwischen der Bretagne und
4) Lothringen einnimmt, welch letzteres sich in Bezug auf Temperaturextreme bereits sehr Deutschland nähert;
5) das Rhônegebiet, welches mit seinem infolge wechselnden Reliefs sehr verschiedenen und wechselnden
6) der mediterranen Region der Provence und Languedoc vermittelt
7) des Garonnebeckens mit höherer Winterwärme
Politische Einteilung Frankreichs.
Zu- und Abnahme der Bevölkerung.
Charakter und Sinnesart der Franzosen.
Erwerbszweige. / Landwirtschaft.
1) das von Valenciennes in den Departements Nord und Pas de Calais
1) das Ministerium der Justiz und der Kulte; 2) der auswärtigen Angelegenheiten; 3) des Innern
2) der auswärtigen Angelegenheiten; 3) des Innern
1) Die Gendarmerie, beritten und zu Fuß
2) Infanterie. 144 Linienregimenter zu 4 Bataillonen à 4 Kompanien und 2 Depotkompanien pro Regiment. Jedes Regiment
1) Paris ist durch einen zweiten
2) die wichtigen Festungen sind
[Die französische Kriegsmarine.]
Frankreich unter den Karolingern (843-987).
Die Herrschaft der direkten Linie der Capetinger (987-1328).
Die Herrschaft der Valois und der hundertjährige Krieg mit England.
Begründung einer starken Königsmacht.
Rivalität mit dem Haus Habsburg.
Wiederherstellung der innern Ruhe und äußern Macht.
Frankreichs Blütezeit unter Ludwig XIV.
Ausbruch der Revolution. Die konstituierende Nationalversammlung.
Die Schreckensherrschaft des Konvents.
Die erste Restauration und die Hundert Tage.
Die zweite Restauration 1815-30.
Die Februarrevolution und die zweite Republik.
Das zweite Kaiserreich 1852-1870.
Der deutsch-französische Krieg.
Die Begründung der dritten Republik.
Die Herrschaft der dritten Republik.
[II. Allgemeine Geschichtswerke.]
[III. Werke über einzelne Perioden.]
Frankreich
(lat. Francia, Franco-Gallia; franz. la France; engl. France; ital. Francia; nach dem germanischen Stamm der Franken benannt), Republik, eins der Hauptländer Europas, erstreckt sich zwischen 42° 20' und 51° 5' nördl. Br. und 4° 42' westl. und 7° 39' östl. L. v. Gr.
Vgl. beifolgende Karte »Frankreich«. [* 22]
Übersicht des Inhalts. | |
Lage und Grenzen | S. 508 |
Bodenbeschaffenheit | 510 |
Bewässerung | 516 |
Klima | 517 |
Areal und Bevölkerung. | 517 |
Politische Einteilung | 518 |
Zu- und Abnahme der Bevölkerung | 518 |
Nationalität | 519 |
Religion | 519 |
Bildung und Unterricht | 520 |
Charakter und Sinnesart | 521 |
Landwirtschaft | 522 |
Weinbau | 523 |
Viehzucht | 523 |
Fischerei | 524 |
Forstwirtschaft | 524 |
Bergbau und Hüttenwesen | 524 |
Industrie | 525 |
Handel und Verkehr | 528 |
Staatsverfassung | 530 |
Verwaltung | 531 |
Rechtspflege | 532 |
Finanzen | 532 |
Heerwesen | 533 |
Marine | 537 |
Kolonien | 537 |
Wappen, Flagge | 538 |
Litteratur, geogr. | 538 |
Geschichte | 539 |
Lage und Grenzen.
Frankreich bildet den schmälsten Teil des europäischen Kontinents und liegt überaus günstig zwischen zwei Meeren, dem Mittelländischen und Atlantischen. Die Mittelmeerküste (mit dem Golfe du Lion) hat etwas weniger als ein Viertel der Ausdehnung [* 23] der ¶
Frankreich, Karte
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* 24
Seite 6.508a.Frankreich (Lage und G
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* 25
Seite 6.509.^[Leere Seite] ¶
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atlantischen (mit dem Busen von Gascogne oder Viscaya). Den Meeresteil zwischen und England nennen die Franzosen La Manche (Ärmelkanal), die Engländer Kanal; [* 26] die engste Stelle desselben (33 km breit) heißt Pas de Calais, bei den Engländern Straße von Dover. [* 27] Die gegenüberliegenden Küsten beider Länder gleichen einander teilweise in ihrer geographischen wie geognostischen Formation, woraus auf einen frühern Zusammenhang geschlossen worden ist. Die Küstenausdehnung beträgt 3120 km, wovon 615 auf das Mittelländische Meer, 1385 auf den offenen Atlantischen Ozean (vom Viscayischen Busen bis zum Kap Corsen im Departement Finistère) und 1120 km auf den Kanal, Pas de Calais und die Nordsee entfallen.
Belgien und Luxemburg
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* 33
Luxemburg.Abgesehen von den Meeren, grenzt Frankreich im S. an Spanien, [* 28] wovon es die Pyrenäen, im O. an Italien [* 29] und die Schweiz, [* 30] wovon es die Alpen [* 31] mit dem Jura trennen, weiterhin im O. an Deutschland (Elsaß-Lothringen), [* 32] im NO. und N. an das Großherzogtum Luxemburg [* 33] und Belgien. Die Landgrenze hat eine Länge von 2170 km. Mit Ausnahme der im Mittelländischen Meer liegenden Insel Corsica [* 34] bildet das Land eine ziemlich kompakte Masse von symmetrischer Gestalt. Eine Mittellinie, welche die nördlichste Spitze des Landes bei Dünkirchen [* 35] mit dem südlichsten Punkt bei Prats de Mollo in den Ostpyrenäen verbindet, teilt das Land, nahe östlich an Paris [* 36] vorbeigehend, in zwei fast gleich große und einander ähnliche Teile.
Windvogel - Winkel
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* 39
Winkel.Diese Linie hat eine Länge von 973 km. Die größte westöstliche Erstreckung, 888 km, erreicht das Land unter 48½° nördl. Br. auf einer Linie, welche, wiederum nahe an Paris vorbeigehend, den Vogesenkamm östlich von St.-Dié mit Kap Corsen verbindet. Ferner entspricht der Einbuchtung der atlantischen Küste gegen La Rochelle hin eine solche der Ostgrenze gegen Genf, [* 37] so daß hier die Breite [* 38] des Landes nur 550 km beträgt. Schließlich zerfällt auch die Südgrenze in zwei in einem stumpfen, dem bei Dünkirchen gebildeten ähnlichen Winkel [* 39] am südlichsten Punkte des Landes zusammenstoßende Stücke von nahezu gleicher Länge, so daß das ganze Land einem unregelmäßigen Sechseck ähnlich wird.
Die Wasser- wie die Landgrenze Frankreichs, erstere fast drei Fünftel, letztere mehr als zwei Fünftel, trägt einen wechselnden Charakter: gegen Italien und Spanien, d. h. gegen nahe verwandte Völker, ist sie durch hohe Gebirge (Alpen und Pyrenäen) gebildet und fest geschlossen;
gegen die Schweiz, Deutschland und Belgien, d. h. gegen die Germanen, ist sie durch Jura und Vogesen, beide leicht zu übersteigen, ja gegen Belgien hin nur durch den flachen Rücken der Ardennen gebildet, so daß sie als eine völlig offene anzusehen ist.
Gerade mit den verwandten lateinischen Völkern war daher der Verkehr erschwert und wesentlich auf das Meer hingewiesen, während gegen die germanischen Völker die Berührung, der Verkehr erleichtert war, die Gegensätze aber auch um so unvermittelter aufeinander stießen. Darum hier von jeher Kampf und Verrücken der Grenzen, [* 40] darum hier nach O. auch erleichtertes Einströmen erst römischer, dann französischer Kultur.
Auf die frühere Entwickelung höherer Kultur in Frankreich hat aber, abgesehen von den zahlreichen hier noch vorhandenen Kulturkeimen aus römischer Zeit, abgesehen von der größern Gunst der Bodenbeschaffenheit und des Klimas, die Lage am Mittelmeer und die Beschaffenheit der Mittelmeerküste beigetragen. Dieselbe zerfällt in zwei morphologisch wesentlich verschiedene Stücke, eine östliche Steilküste, die Küste der Provence, und eine westliche Flachküste, die von Languedoc.
Kreibitz - Kreideforma
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* 41
Kreide.Die Steilküste der Provence von Mentone bis zu den Rhônemündungen, zum Teil Granit, zum Teil Kreide [* 41] und tertiärer Kalk, ist außerordentlich reich an Buchten, Häfen, Vorgebirgen und vorgelagerten Felseninseln, reich an Naturschönheiten jeder Art, mit herrlichem Klima und echt mediterraner Vegetation. Darum ließen sich hier früh Griechen nieder, an welche noch heute die Namen der blühenden Hafenstädte erinnern: Nizza [* 42] (Nicäa), Antibes (Antipolis), Marseille [* 43] u. a. Der Golf von Tropez und die Reede von Hyères mit den davorliegenden gleichnamigen Inseln bieten ganzen Flotten Schutz, und die fast ganz landumschlossene Bucht von Toulon [* 44] ist Frankreichs großer Kriegshafen am Mittelmeer. Am günstigsten war die Lage von Marseille, und dies ist darum am glänzendsten emporgeblüht.
Thal
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* 45
Thal.Eine enge, geschützte Bucht zog sich hier ins Land hinein, ein trefflicher Hafen, nahe der Rhônemündung, aber vor den Anschwemmungen derselben geschützt, der natürliche Endpunkt der großen Handels-, Kultur- und Völkerstraße, welche im Thal [* 45] des Rhône (s. d.) aufwärts nach Nordfrankreich, Mittel- und Nordeuropa führt. Westlich von Marseille ist die Küste durch die Deltabildungen des Rhône und der Cevennen- und Pyrenäenflüsse beträchtlich vorgerückt, ganz ähnlich wie die Küste der großen nordadriatischen Deltas.
Inseln sind hier landfest geworden, Meeresbuchten verlandet, Teile des Meers selbst, durch Dünen abgeschnitten, zu Strandlagunen (étangs) geworden, welche längs dieser ganzen, sich in flachen Kurven von der Felsenküste der Provence bis zu der der Pyrenäen schwingenden Küste gelagert sind. Dieselbe ist ihrer Entstehung nach ausgezeichnete Flachküste und hafenlos, nur mit großer Mühe und Kosten sind Kunsthäfen, wie der von Cette, zu schaffen und zu erhalten.
Bordeaux
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* 46
Bordeaux.Folgen wir der Grenze, die gegen Spanien fast überall von dem hohen Kamm der Pyrenäen gebildet wird, der nur an seinem Ost- und Westende oder nahe demselben Übergänge bietet, zum Atlantischen Ozean, so finden wir, sobald wir uns von den Pyrenäen entfernen, von dem Flußhafen von Bayonne an wiederum bis zur Mündung der Gironde eine buchten- und hafenlose, von Dünen besetzte Flachküste, derjenigen von Languedoc durchaus ähnlich. Wie das Rhônebecken seinen Verkehr nur durch Marseille vermittelt, so das Garonnebecken durch Bordeaux, [* 46] am Flusse selbst, das unter dem Einfluß der mächtigen ozeanischen Flut, welche dem Mittelmeer fast völlig fehlt, noch weit oberhalb der Mündung sich zur großen Seehandelsstadt zu entwickeln vermocht hat.
Von der Gironde an ändert sich aber die Küstenbeschaffenheit; die Küste, die bis zur Bucht von Aiguillon Nord-, von da an Nordwestrichtung einschlägt, ist zwar auch noch flach, aber reich ausgebuchtet dadurch, daß hier das Meer in das Land eingebrochen ist und den ursprünglichen Küstensaum, der noch durch die vorgelagerten Inseln Oléron, Ré, Yeu und Noirmoutier bezeichnet wird, zerstört hat. Hier fehlte es daher nicht an guten Häfen, wie La Rochelle, Rochefort u. a., die aber jetzt anscheinend durch Aufsteigen dieser Küste immer unbrauchbarer werden, so daß sich der Verkehr mehr und mehr wie südwärts auf die Gironde-, so nordwärts auf die Loiremündung konzentriert, wo Nantes, [* 47] weniger begünstigt als Bordeaux, infolge der Versandung der Loiremündung den Großhandel immer mehr an St.-Nazaire abgibt. Mit der Mündung der Vilaine beginnt die Küste der Halbinsel Bretagne, welche ringsum bis zur Bucht von St.-Michel (s. d.) gleichen Charakter bewahrt. Es ist eine merkwürdig verwitterte und ausgebuchtete granitische Steilküste, die mit ihren zahlreichen vorgelagerten kleinen ¶
Fortsetzung Frankreich:
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