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Galantina - Galater

Bild 6.833: Galantina - Galater
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9 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Galantina(ital.), kaltes Fleischgericht aus Scheiben feinen Fleisches (Geflügel), welche schichtweise / 27
Galantuomo(ital.), Ehrenmann; Re-g., König-Ehrenmann, Beiname des Königs Viktor Emanuel von Italien / 27
GalapágosInselgruppe im Stillen Ozean, zur südamerikan. Republik Ecuador gehörig, etwa 9 Breitengrade / 639
Galashiels(spr. -schíls), Stadt in Selkirkshire (Schottland), an der Mündung der Gala in den Tweed, / 38
GalassoAntonio, ital. Philosoph, geb. 1833 zu Avellino, studierte in Neapel Rechtswissenschaft und / 75
GálataStadtteil von Konstantinopel (s. d.). / 5
Galata Buruni(Kap Galata), Vorgebirge an der Küste des Schwarzen Meers in Bulgarien, 6 km südöstlich von / 32
Galateain der griech. Mythologie Tochter des Nereus und der Doris, eine Meernymphe, Personifikation / 114
Galater# griech. Form des Namens der Kelten oder Gallier, besonders aber der keltische Volksstamm, welcher / 451

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Galantīna

(ital.), kaltes Fleischgericht aus Scheiben feinen Fleisches (Geflügel), welche schichtweise durch eine Fleischfarce miteinander verbunden sind.

Angerichtet, wird in Scheiben geschnitten und mit Aspik garniert.

Galapágos,

Inselgruppe im Stillen Ozean, zur südamerikan. Republik Ecuador [* 4] gehörig, etwa 9 Breitengrade oder 1000 km von der Küste entfernt. Sie wird vom Äquator durchschnitten und besteht aus fünf größern und vielen kleinern Inseln, die zusammen 7643 qkm (138,8 QM.) Flächeninhalt haben, wovon nur 700 qkm kulturfähig sein sollen. Einige der Inseln, wie Albemarle und Narborough, sind fast ganz mit Laven und Asche bedeckt; nahe am Strand ist die Vegetation verkümmert, aber über 100 m hinaus wird sie um so reizender; über 200 m verschwinden die Bäume fast vollständig, um ausgedehnten Weiden Platz zu machen. Wo die Bewässerung eine reichliche ist, zeigt der zersetzte vulkanische Boden große Fruchtbarkeit.

Jundt - Jupiter

Bild 18.481: Jundt - Jupiter
* 5 Klima.

Die Berge, bis über 1500 m hoch und durchaus vulkanischen Ursprunges, tragen gewöhnlich einen oder mehrere Hauptkrater auf ihren Zentralgipfeln, während ihre Flanken mit zahllosen kleinen parasitischen Auswurfskegeln übersäet sind. Das Klima [* 5] ist trocken, schön und gesund, lange nicht so heiß, wie man bei der Lage unter dem Äquator glauben sollte, weil der kalte peruanische Küstenstrom die Inseln berührt. Die Regenzeit reicht vom April bis November, aber der Regen ist nicht so heftig und anhaltend wie an der Küste von Quito, und das poröse Gestein verschluckt schnell die befruchtende Feuchtigkeit, so daß manche der niedern Gegenden durch Dürre zu leiden haben; die vorherrschende Windrichtung ist von O. und SO. Die Flora der Gruppe ist sehr eigentümlich, die Familien der Farne, [* 6] Synanthereen und Leguminosen [* 7] herrschen darin vor; doch treten die Pflanzen in einiger Üppigkeit nur an den fruchtbaren Höhen auf, an dem dürren Strand findet man nur riesengroße Kaktusse (Opuntia galapagensis) sowie Wolfsmilcharten und Akazien.

Eidechsen

Bild 5.367a: Eidechsen
* 9 Eidechsen.

Auch die Fauna ist auffallend, besonders durch die großen, jetzt zum Teil schon vertilgten Landschildkröten (Testudo [* 8] indica vel elephantopus), nach deren spanischem Namen galapágos die Inseln benannt wurden, und häßliche, 5-8 kg schwere Eidechsen [* 9] (Amblyrhynchus cristatus und Demartii), deren Fleisch gegessen wird. Das Auffallendste aber an den Pflanzen wie an den Tieren ist die große Zahl der endemischen Arten, die sogar, selbst bei den Vögeln, auf den einzelnen Inseln verschieden sind.

Von eingebornen Säugetieren gibt es auf den Galapágos nur eine große Maus. Durch einen Ansiedler von Ecuador wurden im J. 1832 Rinder, [* 10] Pferde, [* 11] Esel und Schweine [* 12] eingeführt, die sich schnell vermehrten und jetzt große verwilderte Herden bilden. Die größern Inseln heißen, von O. nach W. aufgezählt: Chatham (430 qkm), mit Bergen [* 13] von 500 m Höhe, am reichsten an Hilfsquellen und im Südteil ziemlich feucht;

Indefatigable (1020 qkm), von 45 km Länge;

James (570 qkm), angenehm und fruchtbar, bis 534 m hoch;

Albemarle (4275 qkm), die größte von allen, 150 km lang, aber fast die ödeste, durch die Ausbrüche von sechs großen, noch nicht erloschenen Vulkanen gebildet, deren höchster bis 1530 m sich erhebt, und Narborough (650 qkm), eigentlich ein einziger großer und noch thätiger Vulkan.

Kleinere Inseln sind: Charles (Floreana), Hood, Barrington, mit geschütztem Hafen (Post-Office-Bai) und Duncan südlich, Bindloe, Tower und Abingdon nördlich vom Äquator;

Halitsch - Hall (Städt

Bild 8.18: Halitsch - Hall (Städte)
* 14 Hall.

auf Abingdon stellte Kapitän Hall [* 14] 1822 seine Pendelexperimente an.

Die Galapágos wurden schon früh von den Spaniern entdeckt, aber erst 1684 lieferte Dampier eine Beschreibung derselben;

die Expeditionen des Beagle (1836) und der Venus (1836) stellten ihre Position endgültig fest;

Darwin erforschte die Inseln 1858. Ursprünglich unbewohnt, boten sie den Flibustiern (Freibeutern) einen günstigen Schlupfwinkel, ebenso wie gegen Ende des vorigen Jahrhunderts den Walfischfängern einen beliebten Ankerplatz;

1832 ließ die Regierung von Ecuador auf der Charles-Insel die Niederlassung Floreana (so genannt zu Ehren des damaligen Präsidenten Flores) gründen, die sich in kurzem günstig entwickelte, allein schon gegen Ende der 30er Jahre infolge einer Empörung der dorthin verwiesenen Verbrecher wieder eingegangen ist. Im J. 1865 begann ein Unternehmer eine damals reichlich vorkommende Rochelia, welche einen guten Farbstoff liefert, einzusammeln, und 1879 gründete derselbe eine jetzt sehr gut gedeihende Niederlassung auf Chatham, um Zuckerrohr zu bauen.

Ausgeführt werden: Melasse, Branntwein, Häute, Leder, Kalk, Bataten.

Vgl.   Wolf, Ein Besuch der Galapagosinseln (Heidelb. 1879).

Galasso,

Antonio, ital. Philosoph, geb. 1833 zu Avellino, studierte in Neapel Rechtswissenschaft und Philosophie, habilitierte sich 1856 daselbst für Litteratur und Philosophie und erhielt später die Bibliothekarstelle an der Nationalbibliothek zu Neapel. Er veröffentlichte: »Del sistema Egheliano e sue pratiche conseguenze« (Preisschrift, Neap. 1867);

»Le [* 15] cinque orazioni inedite di B. Vico« (1869);

»Storia intima della scienza nuova« (1869);

»Del criterio e della verità nella scienza e nella storia secondo B. Vico« (1877) u. a.

Galatēa,

in der griech. Mythologie Tochter des Nereus und der Doris, eine Meernymphe, Personifikation des stillen, glänzenden Meers. Spätern Dichtern ist ihr Liebesverhältnis zu dem ungeschlachten Kyklopen [* 18] Polyphem ein Gegenstand anmutiger Darstellung geworden. Polyphem verfolgt die Galatea mit rasender Liebe, sie will aber nichts von ihm wissen und liebt den schönen Akis (s. d.). In eifersüchtiger Wut zerschmettert Polyphem diesen Nebenbuhler mit einem Felsblock, worauf letzterer in eine Quelle [* 19] verwandelt wird. Doch ließen manche Dichter sie auch die Liebe des Polyphem begünstigen. Auf pompejanischen Wandgemälden kommt Galatea vereinzelt vor; beliebt wurde sie in der neuern Kunst, seitdem sie Raffael in dem berühmten Freskobild der Villa Farnesina in Rom [* 20] dargestellt hatte.

Vgl.   Förster, Farnesina-Studien (Rostock [* 21] 1880).

Galăter,



Galater, Brief an die

Bild 6.834: Galater, Brief an die - Galatz
* 22 Seite 6.834.

griech. Form des Namens der Kelten oder Gallier, besonders aber der keltische Volksstamm,

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welcher das nach ihm benannte Galatien in Kleinasien bewohnte. Als die Scharen der Kelten, welche um 280 v. Chr. unter Anführung des Belgius und später des Brennus von N. her in Makedonien und Griechenland [* 23] eingedrungen waren (s. Kelten), sich vor Delphi zum Rückzug genötigt sahen, kehrte nur ein kleiner Teil von ihnen in die Heimat zurück; ein andrer durchstreifte Thrakien und gelangte unter Anführung des Lutarius und Leonorius an den Hellespont. Hier folgten sie 278 der Einladung des bithynischen Königs Nikomedes I., der mit seinem Bruder um die Krone kämpfte, verhalfen jenem zum Besitz von ganz Bithynien und durchzogen nun, 20,000 Mann stark, ohne energischen Widerstand zu finden, viele Jahre lang plündernd den Westen Kleinasiens bis an den Halys.

Sie teilten sich in drei Stämme, die Tolistobojer, Trokmer und Tektosagen, die sich in den fruchtbarsten Provinzen, in Lydien, Mysien und Phrygien, festsetzten. König Antiochos I. von Syrien besiegte sie zwar und erhielt davon den Namen Soter (»Retter«),

Pergamino - Pergamon

Bild 12.843: Pergamino - Pergamon
* 24 Pergamon.

fiel aber bald darauf in einer zweiten Schlacht. Endlich 235 von den Königen von Bithynien und Pergamon [* 24] besiegt, mußten sie feste Wohnsitze einnehmen. Es wurde ihnen der Teil von Großphrygien eingeräumt, der sich von Pessinus an der Grenze Phrygiens bis an die kappadokische Landschaft Sargarausene erstreckte und von nun an den Namen Galatia erhielt. Der Steppencharakter dieses Binnenlandes sagte diesen Hirtenstämmen sehr zu. Dieselben nahmen griechische Sprache und Sitte sehr rasch an, so daß die Römer [* 25] das Volk als Gallograeci bezeichneten. Da sie dem König Antiochos d. Gr. bei Magnesia gegen die Römer beigestanden hatten, so wurden sie nach dessen Besiegung 189 vom Konsul Gnäus Manlius in ihrem Land angegriffen und überwunden.

Sie behielten zwar ihr Land und ihre Unabhängigkeit, verloren aber seitdem ihren gefürchteten Namen. Das Gebiet jedes Stammes der Galater war in vier Gaue (Tetrarchien) eingeteilt, deren jedem ein Häuptling (Tetrarch) vorstand, bis einer derselben, Dejotarus (s. d.), sich mit Hilfe des Pompejus 65 zum alleinigen Fürsten machte und sich den Königstitel beilegte; zugleich wurde das Land durch ein Stück von Pontos (Pontus Galaticus) vergrößert. Nach Dejotarus' und seines gleichnamigen Sohns Tod wurde 25 Galatien römische Provinz.

Das Land ist gebirgig, vorzüglich im N., wo es durch den Olympos oder Orminios (jetzt Ala Dagh) begrenzt ward. Unter den Flüssen sind der Sangarios (Sakaria) im W. des Landes und der Halys im O. die bedeutendsten. Unter den Orten der Galater waren die wichtigsten: Ankyra (jetzt Angora), die Hauptstadt der Tektosagen, später von ganz Galatien;

Tavia jenseit des Halys, der Hauptort der Trokmer;

Pessinus, die Hauptstadt der Tolistobojer;

ferner das aus der Geschichte Alexanders bekannte Gordion.

Vgl.   Perrot, Guillaume u. Delbet, Exploration archéologique de la Galatie et de la Bithynie (Par. 1862-72).