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Seite 7.668, Grev. - Grévy | eLexikon

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Grev. - Grévy

Bild 7.668: Grev. - Grévy
Seite 7.668.
Überblick der Artikel
9 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Grevbei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Robert Kaye Greville, Botaniker in Edinburg (Kryptogam / 20
Grève(franz., spr. grähw'), s. v. w. Arbeitseinstellung. / 6
GrevenDorf im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Münster, an der schiffbaren Ems und an der Linie / 32
GrevenbroichKreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, in sehr fruchtbarer Gegend an der Erft und / 67
GrevenmacherDistriktshauptstadt in Luxemburg, an der Mosel, mit Weinbau, einigem Handel und (1880) 2424 / 16
Grèveplatzehemaliger Name der Place de l'Hôtel de Ville in Paris, bekannt als die Hinrichtungsstätte / 26
Grevesmühlen(Grevismühlen), Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, an der Eisenbahn Lübeck-Straßburg, / 28
Greville(spr. -wil), Henry (Pseudonym für Frau Alice Durand, geborne Fleury), franz. Schriftstellerin, / 229
Grévy(spr. -wi), 1) Jules, franz. Staatsmann, Sohn eines Gutsbesitzers, geb. 15. Aug. 1807 zu Mont / 714

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Genre an die Öffentlichkeit: der Kaiser Severus, seinen Sohn wegen des in den Engpässen Schottlands gegen ihn beabsichtigten Attentats zur Rechenschaft ziehend (im Louvre), welches Bild ihm die Mitgliedschaft der Akademie erwarb. Durch die Revolution um sein Vermögen gekommen, starb Greuze 21. März 1805 zu Paris [* 2] in dürftigen Umständen. Die Motive zu seinen besten Bildern sind dem häuslichen Leben der mittlern und untern Klassen der französischen Gesellschaft entnommen, und er befolgte bei diesen Darstellungen genau die von Diderot für die Bühne aufgestellten Normen.

Berühmt namentlich sind seine Darstellungen junger Mädchen, deren liebenswürdig-naive, wenn auch etwas kokette Haltung einen großen Reiz übt. Im Louvre befinden sich außerdem: die Dorfbraut, des Vaters Fluch und das Gegenstück dazu: der reuevoll zurückkehrende Sohn, der zerbrochene Krug u. a. Das Berliner [* 3] Museum besitzt eins der anziehendsten Bilder des Künstlers: ein kleines Mädchen mit einem schwarzen Tuch um die Schultern, die Eremitage zu Petersburg [* 4] ein andres, nicht weniger treffliches: ein gichtbrüchiger Alter.

Grève

(franz., spr. grähw'), s. v. w. Arbeitseinstellung. ^[= die Unterbrechung eines Arbeitsverhältnisses seitens der Lohnarbeiter, weil diesen die Bedingungen ...]

Grevenbroich,

Düse - Düsseldorf

Bild 5.252: Düse - Düsseldorf
* 9 Düsseldorf.

Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, [* 9] in sehr fruchtbarer Gegend an der Erft und an der Linie Düren-Neuß der Preußischen Staatsbahn, hat ein Schloß der ehemaligen Herzöge von Jülich-Kleve-Berg, die hier ihre Sommerresidenz hatten, ein Amtsgericht, eine Baumwollspinnerei und -Weberei, 2 Dochtwebereien, Fabrikation von Maschinen zu Zuckerfabriken, eine Kratzenfabrik, 2 Zuckerfabriken, eine große Dampfwalzmühle, ein Dampfsägewerk, Handel mit Eisenwaren und Getreide [* 10] und (1885) 1644 meist kath. Einwohner.

Greville

(spr. -wil), Henry (Pseudonym für Frau Alice Durand, geborne Fleury), franz. Schriftstellerin, geb. 12. Okt. 1842 zu Paris, Tochter eines Professors, der 1857 an die Universität nach Petersburg berufen ward, machte unter dessen Leitung ernste Studien in Sprachen und Naturwissenschaften und vermählte sich daselbst mit Emile Durand, einem der französischen Professoren an der Rechtsschule zu Petersburg (jetzt Schriftsteller unter dem Namen Durand-Greville), mit dem sie 1872 nach Frankreich zurückkehrte.

Hatte sie schon in Petersburger Journalen einige Romane, wie: »A travers des champs« und »Sonia«, veröffentlicht, so setzte sie diese Thätigkeit jetzt in Paris noch eifriger fort und erregte zunächst durch die Romane: »Dosia« (1876) und »L'expiation de Savéli« (1876),

worin sie mit einer durchaus urwüchsigen Darstellungsgabe ebenso neue wie anziehende und naturwahre Bilder aus der russischen Gesellschaft vorführte, die allgemeinste Aufmerksamkeit. »Dosia« wurde 1878 von der Akademie mit dem Preis Montyon gekrönt und erlebte 32 Auflagen. Von den spätern Werken der Verfasserin, die vielleicht etwas allzu hastig aufeinander folgten, ihr aber doch die Gunst der Lesewelt erhielten und in fast alle Sprachen Europas übersetzt wurden, nennen wir: »La princesse Oghéroff« (1876);

»Les Koumiassine« (1877);

»Suzanne Normis« (1877);

»La maison Maurèze« (1877);

»Les épreuves de Raïssa« (1877);

»L'amie« (1878);

»Un violon russe« (1879);

»Lucie Rodey« (1879);

Leland Stanford Junior

Bild 61.77: Leland Stanford Junior University - Le Mans [unkorrigiert]
* 12 Leland Stanford Junior University.

»Le [* 12] moulin Frappier« (1880);

»La cité Ménard« (1880);

»Madame de Dreux« (1881);

»Rose Rozier« (1872);

»Un crime« (1884);

»Idylles« (1885) und »Cléopâtre« (1886).

Titel
Elemente zu Grévy:

1) Jules, franz. Staatsmann, Sohn eines Gutsbesitzers

2) Albert, franz. Staatsmann, Bruder des vorigen

Grévy

(spr. -wi), 1) Jules, franz. Staatsmann, Sohn eines Gutsbesitzers, geb. 15. Aug. 1807 zu Mont sous Vaudrey (Jura), studierte die Rechte in Paris, nahm an den Kämpfen der Julirevolution teil und ließ sich als Advokat in Paris nieder, wo er durch geschickte Geschäftsführung sich einen Namen machte. Seiner politischen Überzeugung nach war er strenger Republikaner. Als Kommissar der provisorischen Regierung vom Februar 1848 in sein Heimatsdepartement geschickt, erwarb er sich durch Gerechtigkeit und Milde allgemeine Achtung und ward fast einstimmig zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt. Er schloß sich keiner Partei an, stimmte aber meist mit der Linken.

Sein Amendement zu der Verfassung der Republik, welches die Wahl und die Absetzbarkeit des Präsidenten durch die Nationalversammlung bestimmte, wurde 7. Okt. 1848 mit 643 Stimmen gegen 158 verworfen und die Ernennung des Präsidenten durch allgemeines Stimmrecht beschlossen, welche Ludwig Napoleon zum Sieg verhalf. Grévy blieb der gemäßigten Republik treu, auch in der Gesetzgebenden Versammlung, und zog sich nach dem Staatsstreich vom politischen Leben zurück. Als Advokat großer Gesellschaften erwarb er sich ein bedeutendes Vermögen.



Grew - Grey

Bild 7.669: Grew - Grey
* 13 Seite 7.669.

Seinen politischen Überzeugungen blieb er unerschütterlich treu und brachte sie ohne phrasenhafte Eitelkeit, aber furchtlos zur Geltung, wo es nötig war. 1868 wurde er Bâtonnier (Vorsteher) des Pariser Advokatenstandes. In demselben Jahr siegte er bei einer Nachwahl für den Gesetzgebenden Körper im Juradepartement mit großer Majorität über den Regierungskandidaten; noch mehr Stimmen erhielt er 1869 bei den allgemeinen Wahlen. Seine Opposition gegen die kaiserliche Regierung war fest, aber gemäßigt und stets auf das Sachliche gerichtet; gegen die Komödie des Plebiszits sprach er sich energisch aus. Am 4. Sept. 1870 erklärte er sich gegen die Errichtung einer Diktatur und für Bewahrung gesetzlicher Formen. Er verlangte vor allem Berufung einer Volksvertretung. Im Februar 1871 in die Nationalversammlung zweimal gewählt, wurde er von dieser zu dem wichtigen Amte des Präsidenten berufen und bis 1873 immer mit großer Stimmenmehrheit wieder gewählt. Er verwaltete sein Amt mit großer Ruhe und Unparteilichkeit. Als 1. April 1873 die Rechte gegen einen von ihm erlassenen Ordnungsruf, der den Deputierten Grammont betraf, protestierte, legte er sein Amt nieder und nahm auch seine Wiederwahl nicht an, da sie mit zu geringer Majorität erfolgte. Grévy gehörte seitdem der Linken der Nationalversammlung an.

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Gegen die monarchistischen Intrigen schrieb er: »Le gouvernement nécessaire« (1873) und sprach sich auch gegen das Septennat aus. Eine Wahl in den Senat lehnte er 1875 ab und trat 1876 als Mitglied in die Deputiertenkammer ein, welche ihn 14. März zum Präsidenten erwählte. Nach Thiers' Tod wurde er das Haupt der gemäßigten republikanischen Partei und ward nach Mac Mahons Rücktritt 30. Jan. 1879 mit 563 gegen 99 Stimmen zum Präsidenten der Republik auf sieben Jahre erwählt. Er bewahrte als Oberhaupt des Staats eine echt konstitutionelle Zurückhaltung, führte mit seiner Familie, Frau und einziger Tochter, die seit 1881 mit dem als Politiker bekannten Wilson verheiratet ist, ein einfaches Privatleben und vertrat, wenn er bei offiziellem Anlaß sich öffentlich zeigte, sein Amt mit bescheidener Würde. Obwohl ihm seine Unthätigkeit und Sparsamkeit vielfach zum Vorwurf gemacht wurden, wählte ihn der Nationalkongreß 28. Dez. 1885 dennoch wiederum auf sieben Jahre zum Präsidenten der Republik, da kein ihm ebenbürtiger Staatsmann vorhanden war. Seine Biographie schrieb Barbou (Par. 1879).

Bes. - Besançon

Bild 52.869: Bes. - Besançon
* 14 Besançon.

2) Albert, franz. Staatsmann, Bruder des vorigen, geb. 23. Aug. 1824 zu Mont sous Vaudrey (Jura), studierte die Rechte und ließ sich in Besançon [* 14] als Advokat nieder, wo er Bâtonnier wurde und einer der angesehensten Republikaner war. Nach dem Sturz des Kaiserreichs 1870 ernannte ihn die Regierung der nationalen Verteidigung zum Kommissar für die drei Departements Jura, Doubs und Obersaône. Bei der Wahl für die Nationalversammlung 8. Febr. 1871 ward er in Besançon gewählt und schloß sich der republikanischen Linken an, deren Präsident er wurde; er bemühte sich mit Erfolg um die Aufrechthaltung der Einigkeit der Republikaner.

Seit 1876 Mitglied der Deputiertenkammer, beteiligte er sich eifrig an den gesetzgeberischen Arbeiten in den Kommissionen. Nach der Wahl seines Bruders zum Präsidenten wurde er 15. März 1879 zum Generalgouverneur in Algerien [* 15] ernannt mit der Aufgabe, daselbst die Zivilverwaltung zu begründen. Er hatte auch das Glück, daß gleich bei Beginn seiner Verwaltung ein Kabylenaufstand in Batna unterdrückt wurde. Im übrigen war aber seine Verwaltung wenig erfolgreich, so daß ihr die Unruhen, welche 1881 ausbrachen, schuld gegeben wurden. Grévy nahm daher im November 1881 seine Entlassung. Seit 1880 ist er Senator.