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Seite 8.226, Hausmarke - Haussa | eLexikon

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Hausmarke - Haussa

Bild 8.226: Hausmarke - Haussa
Seite 8.226.
Überblick der Artikel
11 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Hausmarkeerbliche Markzeichen, farblos, aus reinen Linien bestehend (unbildlich), durch welche sich der / 314
Hausmeier(Hausmaier), s. Major domus. / 5
Hausmitteleine Anzahl mehr oder weniger präparierter Stoffe oder auch gewisse Verfahrungsweisen, deren / 102
HausmutterNachtfalter, s. Eulen, S. 907. / 6
HausnerOtto, österreich. Abgeordneter, geb. 1827 zu Brody, studierte in Lemberg, Wien und Berlin Medizin, / 130
Hausordens. die einzelnen Artikel: "Ernestinischer Hausorden", "Hohenzollernscher Hausorden / 14
HausrathAdolf, protest. Theolog, geb. 13. Jan. 1837 zu Karlsruhe, wo sein Vater August H. (gest. 1847 / 149
Hausregimenterin Österreich bis zu Anfang dieses Jahrhunderts die Regimenter, deren Inhaber der Kaiser oder / 21
Hausrots. Ocker. / 3
Hausruckwaldiges Gebirge in Oberösterreich, zwischen Inn und Traun, erreicht im Göbelsberg eine Höhe / 80
Haússaein großes Negervolk in Nordafrika (Sudân), das wahrscheinlich schon Herodot unter dem Namen / 233

Seite 8.226

Hausmarke,

[* 1] erbliche Markzeichen, farblos, aus reinen Linien bestehend (unbildlich), durch welche sich der Inhaber der als Vollzieher eines Willensaktes oder als Herr einer Habe oder als Verfertiger eines Werkes zu erkennen gibt. Die Hausmarke kommt bei allen germanischen Kulturvölkern seit den frühsten Zeiten vor und führt wahrscheinlich auf die signa der Volksrechte vom 5. bis 9. Jahrh. zurück. Die Hausmarken sind teils Familienzeichen, teils mit einer Handelsfirma und vorzugsweise auf dem Land mit dem Besitz eines Grundstücks verknüpft.

Beiwerk - Bekassine

Bild 2.631: Beiwerk - Bekassine
* 3 Beizeichen.

Sie vererben nach dem Rechte der Erstgeburt oder auch der Jüngstgeburt, falls mit dieser nach Landesrecht die Succession in den Grundbesitz verbunden ist. Die übrigen Brüder fügen der ein Beizeichen [* 3] zu. Die nebenstehende Abbildung gibt ein der Wirklichkeit (der Stammtafel der Familie Gau auf Hiddensöe) entnommenes Beispiel der Hausmarkevererbung. Nr. 1 ist die Hausmarke des Stammvaters, Nr. 2 ist die Hausmarke, die dessen jüngerer Sohn annahm, und in dessen Nachkommenschaft sie nach dem Erstgeburtsrecht vererbte.

Der älteste Sohn von Nr. 1 hatte einen jüngern Sohn, welcher Nr. 5 führte. Neue Abzweigungen der beiden Hauptstämme fügten immer zu der ererbten Hausmarke einen neuen Strich hinzu. Charakteristisch ist die Anwendung der Hausmarke in Schuldverhältnissen. In Wallis dienen Kerbhölzer, die mit des Schuldners Hausmarke versehen sind, noch heute statt der Schuldverschreibungen; von diesem Gebrauch rührt wahrscheinlich die Redensart »jemand auf dem Kerbholz haben« her. Will in Graubünden ein Gläubiger eine Schuld einziehen und trifft niemand bei des Schuldners Haus, so kann er bei hellem Tag seine Hausmarke auf des Schuldners Hausthür zeichnen, was als eine gehörig insinuierte Mahnung gilt. Wenn auf Hiddensöe eine Reise in Gemeindesachen gemacht werden soll, so entscheidet das Los. Die Lose (plattdeutsch Kaweln), sind kleine Hölzer, in welche die Hausmarken jedes Hausbesitzers eingeschnitten sind.

Vgl.   Homeyer, Über die Heimat nach altdeutschem Recht (»Abhandlungen der Berliner [* 4] Akademie« 1852);

Michelsen, Die Hausmarke (Jena [* 5] 1853);

Homeyer, Die Haus- und Hofmarken (Berl. 1870).

[* 1] ^[Abb.: Hausmarke von Hiddensöe.]

Hausmeier

(Hausmaier), s. Major domus. ^[= (auch Princeps, Praefectus, Rector palatii, deutsch , franz. Maire du palais ...]

Hausmittel,

eine Anzahl mehr oder weniger präparierter Stoffe oder auch gewisse Verfahrungsweisen, deren sich der gemeine Mann bedient, um ohne ärztlichen Beistand einen Krankheitszustand zu heilen. Die Anzahl dieser Mittel ist sehr groß, und ihre Kenntnis ist namentlich dem Arzt nötig, teils um sie in geeigneten Fällen, wo er seinen Patienten damit Kosten ersparen kann, anzuwenden, teils um die Verkehrtheiten, welche bei der Anwendung derselben im Volk vorkommen, erkennen und dadurch entstandenen Krankheitsverschlimmerungen begegnen zu können. Die Hausmittel des Altertums beschrieb Dioskorides.

Vgl.   Niemeyer, Über Haus- und Volksmittel (Tübing. 1864);

Nußbaum, Eine kleine Hausapotheke (Berl. 1881), Dyrenfurth, Hausapotheke (2. Aufl., Bielef. 1884).

Hausner,

Otto, österreich. Abgeordneter, geb. 1827 zu Brody, studierte in Lemberg, [* 7] Wien [* 8] und Berlin [* 9] Medizin, beteiligte sich 1848 in Berlin am Märzaufstand und in Wien an den Oktoberkämpfen, ließ sich sodann in Galizien nieder, um ein Landgut zu bewirtschaften, und gab daneben mehrere Werke heraus, so eine »Vergleichende Statistik von Europa« [* 10] (Lemb. 1865, 2 Bde.);

»Vergleichende Monographie der Karl-Ludwigsbahn« (das. 1875);

»L'œuvre de la peinture italienne« (das. 1859);

»Das menschliche Elend; Entwurf einer Geschichte desselben« (Wien 1879);

»Deutschtum und Deutsches Reich« (das. 1880) u. a. 1870 ward er Mitglied des Lemberger Bezirksrats, 1873 des galizischen Landtags und 1878 Abgeordneter im österreichischen Reichsrat, in dem er sich dem Polenklub anschloß und sich durch seine Reden gegen die bosnische Okkupation und den Berliner Vertrag bemerkbar machte. Er ist ein heftiger Gegner Deutschlands. [* 11]

Hausrath,

Karlsruhe

Bild 9.544: Karlsruhe
* 12 Karlsruhe.

Adolf, protest. Theolog, geb. 13. Jan. 1837 zu Karlsruhe, [* 12] wo sein Vater August Hausrath (gest. 1847) ein angesehener Prediger und im Verein mit Zittel und Schellenberg Führer der liberalen Partei war. Hausrath, welcher in Göttingen, [* 13] Berlin, Jena und Heidelberg [* 14] studierte, wurde 1861 Vikar und Privatdozent in Heidelberg, 1864 Assessor im evangelischen Oberkirchenrat zu Karlsruhe, 1867 außerordentlicher, 1872 ordentlicher Professor der Theologie, 1886 Kirchenrat in Heidelberg. Unter seinen Schriften sind zu nennen: »Neutestamentliche Zeitgeschichte« (2. Aufl., Heidelb. 1877-79, 4 Bde.),

woraus sein Werk »Der Apostel Paulus« (2. Aufl., das. 1872) einen Ausschnitt bildet;

»Religiöse Reden und Betrachtungen« (2. Aufl., Leipz. 1882);

»David Friedrich Strauß [* 15] und die Theologie seiner Zeit« (Heidelb. 1877-78, 2 Bde.);

»Kleine Schriften religionsgeschichtlichen Inhalts« (Leipz. 1883).

Unter dem Pseudonym George Taylor erschienen von ihm die historischen Romane: »Antinous« (Leipz. 1880, 6. Aufl. 1886); »Klytia« (das. 1883, 5. Aufl. 1884); »Jetta« (das. 1884) und »Elfriede« (das. 1885).

Hausrot,

s. Ocker. ^[= # (Ocher), natürlich vorkommendes Eisenhydroxyd, gemengt mit mehr oder weniger Thon und Kalk ...]

Hausruck,

Tertiärformation I

Bild 15.600a: Tertiärformation I
* 17 Tertiärformation.

waldiges Gebirge in Oberösterreich, zwischen Inn und Traun, erreicht im Göbelsberg eine Höhe von 800 m und besteht vorzugsweise aus der Abteilung Miocän der Tertiärformation. [* 17] Im östlichen Teil wird der Hausruck von der Linie Schärding-Steinach der Kronprinz Rudolf-Bahn durchschnitten, die hier durch einen ansehnlichen Tunnel [* 18] führt. Nach dem Hausruck benannte man früher einen der vier Kreise [* 19] von Oberösterreich das Hausruckviertel, dessen Hauptstadt Wels war, und der von der Donau bis zum Dachstein reichte. S. Karte »Österreich ob der Enns«.

Haússa,



Hausschwamm - Hausse

Bild 8.227: Hausschwamm - Hausse
* 21 Seite 8.227.

ein großes Negervolk in Nordafrika (Sudân), das wahrscheinlich schon Herodot unter dem Namen Ataranten bekannt und früher über eine Anzahl selbständiger Reiche (Haussastaaten) verteilt war, jetzt aber, von den Fulbe unterworfen, die Hauptmasse der Bevölkerung [* 20] in dem großen Fulbereich Sokoto (s. d.) mit Adamáua und Gando bildet. Im Gegensatz zu den viehzüchtenden Fulbe beschäftigten sich die Haússa mit Ackerbau, technischer Industrie, hauptsächlich aber mit Handel, den sie nach N. durch Vermittelung der Tuareg betreiben. Von den Fulbe haben sie den Islam

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angenommen. Die Haussasprache wird aber nicht allein in jenen Gebieten gesprochen, sie ist im ganzen mittlern Sudân (im N. bis Air, im SW. bis Joruba) als Handelssprache im Gebrauch und zeichnet sich durch Wohlklang und Formenreichtum aus. Grammatikalisch wurde sie dargestellt von Schön (Lond. 1862), lexikalisch von Barth (»Sammlung mittelafrikanischer Vokabularien«, Wien 1862). Sie bietet ein interessantes Problem dar, indem sie in ihrer Grammatik, namentlich in der Bezeichnung der Geschlechter und der Pronominalstämme, merkwürdig mit den ganz entlegenen hamitischen Sprachen, besonders mit dem Altägyptischen, übereinstimmt, während ihr Wortschatz manche Anklänge an die benachbarten Negersprachen zeigt. Daher hält Lepsius die Haússa geradezu für eine mitten unter die Negervölker vorgeschobene alte Kolonie der Hamiten (s. d.); Fr. Müller sieht in ihnen zwar ein reines Negervolk, glaubt aber, daß ihre frühern Wohnsitze weiter gegen O., in der Nähe der hamitischen Völker, gelegen gewesen seien.

Vgl.   Flegel, Lose Blätter aus dem Tagebuch meiner Haússa-Freunde (Berl. 1885).