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Heije - Heilbronn

Bild 8.291: Heije - Heilbronn
Seite 8.291.
Überblick der Artikel
7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
HeijeJan Pieter, holländ. Dichter, geb. 1. März 1809 zu Amsterdam, studierte in Leiden Medizin / 119
Heilim allgemeinen alles, was die menschliche Wohlfahrt begründet und fördert; im biblischen Sinn / 65
Heiland# der das Heil (s. d.) bringt, s. v. w. Retter, Erlöser (griech. Soter), wird in der Bibel teils / 61
Heiland _2# Karl Gustav, Philolog, geb. 17. Aug. 1817 zu Herzberg am Harz, studierte in Leipzig, trat 1840 / 92
Heilanzeiges. Indikation. / 3
Heilbohnes. Dolichos. / 3
HeilbronnOberamtsstadt im württemberg. Neckarkreis, einst berühmte Reichsstadt, 130 m ü. M., liegt / 779

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ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität zu München. [* 2] Er schrieb: »Der Übergang des Herzogtums Bayern [* 3] von Heinrich dem Löwen [* 4] auf Otto von Wittelsbach« (Stuttg. 1867);

im Auftrag des Königs Ludwig II. eine treffliche Biographie Ludwigs I., Königs von Bayern (Leipz. 1872);

»Der österreichische Erbfolgestreit und die Kaiserwahl Karls VII.« (Nördling. 1877);

»Die deutschen Kaiser« (Stuttg. 1880);

»Die Wittelsbacher, eine Festschrift« (Münch. 1880);

»Aus drei Jahrhunderten, Vorträge aus der neuern deutschen Geschichte« (Wien [* 5] 1881);

»Münchens Geschichte 1158-1806« (Münch. 1882);

»Neue historische Vorträge und Aufsätze« (das. 1883);

»Quellen und Abhandlungen zur neuern Geschichte Bayerns« (das. 1884) und eine große Anzahl von Abhandlungen und Vorträgen, besonders in der Beilage der »Allgemeinen Zeitung«.

Auch gab er das »Tagebuch Kaiser Karls VII. aus der Zeit des österreich. Erbfolgekriegs« (Münch. 1883) heraus.

Heije,

Amsdorf - Amsterdam

Bild 1.508: Amsdorf - Amsterdam
* 6 Amsterdam.

Jan Pieter, holländ. Dichter, geb. 1. März 1809 zu Amsterdam, [* 6] studierte in Leiden [* 7] Medizin und ließ sich dann in seiner Vaterstadt als praktischer Arzt nieder. Er redigierte unter anderm 1840-45 das »Archief voor Geneeskunde« und wurde 1847 Präsident der Gesellschaft zur Beförderung der Heilkunde. Nebenbei mit Eifer Poesie treibend, erregte er zuerst durch seine »Liederen en zangen« (1841),

dann durch seine »Kinderliederen« (1847) die öffentliche Aufmerksamkeit. Ihnen folgten: »Nieuwe kinderliederen« (1853),

eine zweite Sammlung tief empfundener Kinderlieder und wohl Heijes beste poetische Gabe;

ferner poetische Bearbeitungen der Märchen vom »Aschenbrödel« und »Gestiefelten Kater« (1870) u. a. Gesammelt erschienen seine »Verspreide gedichten« sowie seine »Volksdichten« (4. Aufl. 1883) und »Kindergedichten« (9. Aufl. 1884).

Er starb 24. Febr. 1876 in Amsterdam.

Heiland,

Faksimile von Gutenber

Bild 3.552a: Faksimile von Gutenbergs 42zeiliger lat. Bibel
* 8 Bibel.

der das Heil (s. d.) bringt, s. v. w. Retter, Erlöser (griech. Soter), wird in der Bibel [* 8] teils von Gott, teils und vorzugsweise von Jesus (s. d.) gebraucht, mit welch letzterm Namen Heiland der Bedeutung nach ganz übereinkommt.

Das Wort Heiland ist das in der vollen alten Form als Substantiv bewahrte Partizipium des Präsens von heilen (altd. heilan), also s. v. w. der Heilende (altsächs. hèliand).

Heiland,

Karl Gustav, Philolog, geb. 17. Aug. 1817 zu Herzberg am Harz, studierte in Leipzig, [* 9] trat 1840 als Lehrer am Domgymnasium in den Staatsdienst, ward 1850 Direktor des Gymnasiums zu Öls, [* 10] 1854 zu Stendal, [* 11] 1856 zu Weimar [* 12] und wurde 1860 als Schulrat in das Provinzialschulkollegium zu Magdeburg [* 13] berufen, wo er 16. Dez. 1868 starb. Schriftstellerisch hat sich Heiland besonders durch seine Beiträge zu Schmids »Encyklopädie des gesamten Erziehungs- und Unterrichtswesens« hervorgethan. Auch besorgte er eine Ausgabe von Xenophons »Agesilaos« (2. Aufl., Leipz. 1847).

Vgl.   Herbst, Karl Gustav Heiland. Ein Lebensbild (Halle [* 14] 1869).

Heilanzeige,

s. Indikation. ^[= (lat., "Anzeige"), das Motiv für die ärztliche Heilthätigkeit (Therapie ...]

Heilbohne,

s. Dolichos. ^[= # L. (Fasel), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, niederliegende Kräuter oder ...]

Heilbronn,

[* 1] Oberamtsstadt im württemberg. Neckarkreis, einst berühmte Reichsstadt, 130 m ü. M., liegt in schöner und sehr fruchtbarer Gegend am Neckar und am Fuß des Wartbergs, Knotenpunkt der Linien Bietigheim-Jagstfeld, Heilbronn-Krailsheim und Heilbronn-Eppingen der Württembergischen Staatsbahn, hat in ihrem Innern mit ihren engen Gassen, den hohen, oft seltsam verzierten Giebelhäusern und spitzen Türmen noch immer einen ganz mittelalterlichen Charakter, während außerhalb neue und elegante Stadtteile entstanden sind.

Turma - Turmalin

Bild 66.8: Turma - Turmalin
* 15 Turm.

Unter den Kirchen sind besonders bemerkenswert: die schöne, an kunstvollen Steinarbeiten reiche St. Kilians- oder Stadtkirche, ein großenteils spätgotischer Bau des 15. Jahrh. mit spätern Renaissancezusätzen und einem 62 m hohen, zierlichen Turm, [* 15] schönem Chor, trefflichem Schnitzaltar (1493), Glasmalereien und der seit 1857 versiegten Quelle, [* 16] die, unter dem Hauptaltar hervorsprudelnd, von der Kirche in den Siebenrohrbrunnen (das Wahrzeichen von Heilbronn) strömte, nach welchem Karl d. Gr. die Stadt benannte; die kath. Josephskirche (ehemalige Deutschordenskirche) und die neue, in reichem maurischen Stil aufgeführte Synagoge. Ferner sind hervorzuheben: das Rathaus am Markt (von 1540), mit hoher Freitreppe, einer Kunstuhr und interessanten Urkunden, das Deutschordenshaus, in welchem Oxenstierna 1633 den Heilbronner Vertrag abschloß (s. unten), der Diebs- oder Götzenturm am Neckar, in welchem Götz von Berlichingen einst gefangen saß. Die Zahl der Einwohner beträgt (1885) mit der Garnison (ein Bataillon Infanterie Nr. 122) 28,038, darunter 3117 Katholiken und 861 Juden.

Die Industrie ist bedeutend. Heilbronn hat eine Fabrik silberner Tafelgeräte und Bestecke (mit 400 Arbeitern, welche jährlich 120 metr. Ztr. Silber verarbeiten), eine Maschinenfabrik, Eisen- und Metallgießerei, 2 große Papierfabriken, von denen die eine 400 Arbeiter zählt und jährlich ca. 12,000 metr. Ztr. ihres Fabrikats absetzt, eine Leim- und Düngerfabrik, eine Zuckerfabrik (mit eigner, aus 9 Pachtgütern mit zusammen 1377 Hektar bestehender Landwirtschaft und 350 Arbeitern), ein Salzwerk mit 500 Arbeitern und einer jährlichen Produktion von 450,000 metr. Ztr. Stein- und 250,000 metr. Ztr. Siedesalz, eine Zichorien- und Feigenkaffeefabrik mit 200 Arbeitern.

Tabak

Bild 65.572: Tabak
* 17 Tabak.

Außerdem findet man in Heilbronn Fabrikation von Tabak, [* 17] Messerschmiedewaren, Kölnischem Wasser, Fortepianos, Seife, Stearin, Tapeten, Öl und Zement, mechanische Wollspinnereien und -Webereien, Bleichen, Färbereien, Gerbereien, Bierbrauereien etc.; auch der Obst- und Garten-, besonders aber der Weinbau sind sehr bedeutend. Heilbronn hat einen Freihafen, eine Reichsbanknebenstelle, hervorragenden Kolonialwaren-, Getreide- und Holzhandel, besuchte Vieh- und Ledermärkte und einen Woll-, Rinden-, Obst- und Traubenmarkt. Der Gesamtgüterverkehr zu Wasser und per Eisenbahn betrug 1884 ca. 4 Mill. metr. Ztr. Die Kettenschleppschiffahrt auf dem Neckar zwischen und Mannheim [* 18] beförderte davon 94,000 metr. Ztr. Die Württembergische Transportversicherungsgesellschaft zu Heilbronn versicherte 1884 einen Gesamtwert von nahe 5 Mill. Mk. Heilbronn hat ein Gymnasium, eine Realschule, eine landwirtschaftliche Winterschule, ein Theater, [* 19] ein reichdotiertes Hospital mit Kranken-



Heilbrunn - Heilgymnas

Bild 8.292: Heilbrunn - Heilgymnastik
* 21 Seite 8.292.

[* 1] ^[Abb.: Wappen [* 20] von Heilbronn.]

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haus, ein Zellengefängnis und ist Sitz eines Generalsuperintendenten, eines Landgerichts (für die 9 Amtsgerichte zu Backnang, Besigheim, Brackenheim, Heilbronn, Marbach, Maulbronn, Neckarsulm, Vaihingen und Weinsberg), einer Eisenbahnbetriebsinspektion und eines Hauptsteueramtes. Der städtische Gemeinderat und der Bürgerausschuß bestehen je aus 18 Mitgliedern. Die Umgebung der Stadt gleicht einem großen Garten [* 22] von Obst- und Zierbäumen, unter denen bei dem überaus milden Klima [* 23] des Heilbronner Thalkessels und dem fruchtbaren Boden sogar exotische Bäume, wie Paulownia imperialis, Bignonien (bis 20 m Höhe), mehrere Arten von Magnolien, Rhododendren, Azalien, Tulpenbäume etc. gedeihen und blühen. Den schönsten Blick auf Stadt und Umgegend gewährt der Wartberg (worauf der Wartturm), der zur Zeit der Weinlese (»des Herbstes«) Mittelpunkt des heitersten Treibens ist. In der Nähe sind wichtige Gipsgruben und großartige Sandsteinbrüche.

Würzburg (Stadt)

Bild 16.785: Würzburg (Stadt)
* 24 Würzburg.

unter den Karolingern eine königliche Pfalz, wird 741 zuerst erwähnt und war 1073 bereits ein ansehnlicher Ort, welcher von Kaiser Heinrich IV. Stadtrechte erhielt. Dann wurde Heilbronn dem Bischof von Würzburg [* 24] übertragen, welcher es 1225 den Hohenstaufen überließ. Rudolf von Habsburg verlieh der Stadt ausgedehnte Freiheiten, doch wurde dieselbe erst 1360 nach Erwerbung des Schultheißenamtes Reichsstadt. Ihr Gebiet betrug damals mehr als 55 qkm (1 QM.). Heilbronn trat 1331 dem Schwäbischen Städtebund und später dem Schwäbischen Bund bei, der 1519 hier Götz von Berlichingen gefangen hielt.

Württemberg und Hohenz

Bild 16.772a: Württemberg und Hohenzollern
* 25 Württemberg.

Die Reformation fand 1525 allgemeinen Eingang in Heilbronn. Im Bauernkrieg fiel die Stadt infolge innerer Zwistigkeiten in die Hände der Bauern, die daselbst im Mai 1525 einen Konvent abhielten, auf dem eine Reform des Reichs beraten wurde. Später trat sie zum Schmalkaldischen Bund und mußte für ihre Teilnahme am Schmalkaldischen Krieg dem Kaiser 1547 hohe Geldbuße zahlen. Im März 1594 fand hier ein Fürstentag der Protestanten behufs einer Beratung gegenüber den katholischen Ständen, auch 1633 ein Konvent zwischen Oxenstierna, den Ständen des schwäbischen, fränkischen, ober- und niederrheinischen Kreises und den französischen, englischen und holländischen Botschaftern statt, infolge dessen der Heilbronner Vertrag zur Fortsetzung des Kriegs zu stande kam. 1802 wurde Heilbronn von Württemberg [* 25] besetzt und diese Erwerbung 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluß bestätigt.

Vgl.   Jäger, Geschichte von Heilbronn (Heilbr. 1828);

Kuttler, Heilbronn, seine Umgebungen und Geschichte (das. 1859);

Küsel, Der Heilbronner Konvent (Halle 1878).