peter-hug.ch

Seite 9.244, Johannesen - Johannisfest | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

eLexikon

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Johannesen - Johannisf

Bild 9.244: Johannesen - Johannisfest
Seite 9.244.
Überblick der Artikel
14 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
JohannesenE. H., norweg. Kapitän, machte sich um die Kenntnis des Arktischen Meers mehrfach verdient, / 46
JohanngeorgenstadtBergstadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, in / 79
JohannisbadKurort im böhm. Riesengebirge, Bezirkshauptmannschaft Trautenau, nahe der Station Freiheit / 112
Johannisbeerstrauch(Ribes Mill.), Untergattung der Gattung Ribes L. (Familie der Saxifragaceen), unbewehrte Sträucher / 253
Johannisbeerweins. Obstwein. / 3
Johannisberg(früher Bischofsberg), Pfarrdorf im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Rheingau, 1 km / 118
Johannisblumes. Arnica montana oder Chrysanthemum Leucanthemum. / 7
Johannisblut# s. Kochenille. / 3
Johannisblut _2# Pflanze, s. Hypericum. / 4
Johannisbrotbaums. Ceratonia. / 3
JohannisburgKreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Gumbinnen, 116 m ü. M., am Ausfluß des Pischflusses / 107
Johannis Empfängniszu Ehren des Täufers von der römischen Kirche am 24. September, von der griechischen Kirche / 20
Johannis Enthauptungder 29. August, in der griechischen Kirche durch Fasten gefeiert. / 12
Johannisfestin den Kirchen des Abendlandes das Geburtsfest Johannis des Täufers (24. Juni), kirchlich jetzt / 256

Seite 9.244

Johanngeorgenstadt,

Bergstadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, [* 2] Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, in rauher Gegend des Erzgebirges, 748 m ü. M., am Schwarzwasser und an der Linie Schwarzenberg-J. der Sächsischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, bedeutende Glaceehandschuhfabrikation mit Ledergerberei und -Färberei (gegen 1000 Arbeiter, Export nach Nord- und Südamerika), [* 3] Schatullenfabriken, etwas Eisensteinbergbau und (1885) 4815 meist evang. Einwohner. - J. ward 1654 vom Kurfürsten Johann Georg I. für aus Böhmen [* 4] vertriebene evangelische Bergleute angelegt und ist nach dem großen Brand von 1867 wieder neu aufgebaut.

Johannisbad,

Bergen (Stadt in Belgi

Bild 52.771: Bergen (Stadt in Belgien) - Berger (Joh. Nepomuk, Staatsmann)
* 5 Bergen.

Kurort im böhm. Riesengebirge, Bezirkshauptmannschaft Trautenau, nahe der Station Freiheit der Österreichischen Nordwestbahn, in einem eng geschlossenen, von hohen, dicht bewaldeten Bergen [* 5] begrenzten und nur gegen S. und SO. geöffneten, romantischen Thal, [* 6] 625 m ü. M., hat eine erdige, alkalische Therme von 29° C., die zu Bädern, besonders bei Menstruationsstörungen, Nervenleiden, Hysterie, Lähmungen etc., benutzt wird. Eine in der Nähe entspringende Eisenquelle von 8° C. wird bei anämischen Zuständen, zugleich zum Trinken verordnet. Die Luft des Ortes ist rein und kräftigend; die mittlere Sommertemperatur beträgt 25° C. J. zählt (1880) 251 Einw. und wird jährlich von ca. 2700 Kurgästen besucht.

Vgl.   Kopf, Der Kurort J. (Wien [* 7] 1875);

Pauer, J. im Riesengebirge (das. 1880).

Johannisbeerstrauch

Nord-Amerika. Fluß- un

Bild 1.457a: Nord-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme
* 8 Nordamerika.

(Ribes Mill.), Untergattung der Gattung Ribes L. (Familie der Saxifragaceen), unbewehrte Sträucher mit mehr oder weniger verlängerten Blütenzweigen, an deren Basis stehenden, verlängerten Blütenähren und nicht büschelförmig stehenden Blättern. Der echte Johannisbeerstrauch (R. rubrum L.), ein 1-1,6 m hoher Strauch mit meist fünflappigen und doppelt gesägten, wenig behaarten Blättern, schließlich überhängenden Blütentrauben und roten Früchten, ist in Skandinavien, Nordrußland, Sibirien und Nordamerika, [* 8] auch in der Türkei, [* 9] im Orient und auf dem Himalaja heimisch; er kam durch die Normannen nach Frankreich, von dort nach Spanien [* 10] und der Schweiz, [* 11] vielleicht auch nach Deutschland, [* 12] wo er im 16. Jahrh. schon ziemlich allgemein bekannt war und die Beere medizinisch benutzt wurde.

Durch die Kultur hat man auch hellrote, weiße und gestreifte Sorten gezogen. Er gedeiht am besten in leichtem Lehmboden in freier, sonniger Lage, man pflanzt ihn gewöhnlich auf Rabatten, beseitigt an ältern Büschen das abgetragene Holz, [* 13] um es durch junge, kräftige Zweige zu ersetzen, und entfernt zu dicht stehende Zweige. Sehr beliebt sind hochstämmige Kronenbäumchen, die durch Veredelung auf Ribes aureum gewonnen werden. Auch zieht man den J. am Spalier als Kordon.

Für die Tafel eignen sich folgende Sorten: Kirschjohannisbeere, kaukasische, holländische weiße und rote, rote langtraubige, Versailler, Champagner, gestreifte Johannisbeeren. Vielfach benutzt man Johannisbeeren zur Darstellung von Obstwein; zu weißem Wein sind empfehlenswert: holländische weiße und rosenrote, englische weiße, durchsichtige, Champagner;

zu rotem Wein: rote holländische, Versailler, fruchtbare.

Zur Färbung des Weins wird die schwarze neapolitanische benutzt. Über Zusammensetzung der Beeren s. Obst. Mehrere Johannisbeersträucher werden als Zierpflanzen kultiviert. Über schwarze Johannisbeere s. Ribes.

Johannisbeerwein,

s. Obstwein. ^[= (Cider, Fruchtwein), gegorner Saft unsrer Obstarten mit Ausnahme der Weintrauben, welche den ...]

Johannisberg

Wiesbaden und Umgebung

Bild 16.618a: Wiesbaden und Umgebung
* 14 Wiesbaden.

(früher Bischofsberg), Pfarrdorf im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, [* 14] Kreis [* 15] Rheingau, [* 16] 1 km nordöstlich von Geisenheim, hat eine Heilanstalt für Nervenleidende, eine Fabrik für Buchdruckmaschinen, Pianofortefabrik, Bau- und Möbeltischlerei und (1885) 1316 meist kath. Einwohner. Im Ort und in der Nähe desselben liegen mehrere schöne Schlösser und Villen, darunter Schwarzenstein, Johannisburg, vor allen aber auf einem 185 m hohen Hügel das prächtige Schloß J. mit einer Schloßkapelle und Weingärten (etwa 16 Hektar am Schloßberg), welche den weltberühmten Johannisberger liefern. Das Schloß ward 1722-32 auf den Ruinen eines 1090 gegründeten und 1563 aufgehobenen Benediktinerklosters erbaut, gehörte früher zum Bistum Fulda, [* 17] wurde 1807 von Napoleon I. dem Marschall Kellermann geschenkt, 1814 aber vom Kaiser Franz dem Fürsten Metternich zu Lehen gegeben.

Johannisblume,

s. Arnica ^[= Rupp. (Wohlverleih), Gattung aus der Familie der Kompositen, perennierende Kräuter mit meist ...] montana oder Chrysanthemum Leucanthemum.

Johannisblut,

s. Kochenille. ^[= (spr. koschenillje, Coccus cacti L., s. Tafel "Halbflügler"), Insekt aus der Ordnung ...]

Johannisburg,

Gummersbach - Gummi ar

Bild 7.925: Gummersbach - Gummi arabicum
* 18 Gumbinnen.

Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Gumbinnen, [* 18] 116 m ü. M., am Ausfluß [* 19] des Pischflusses aus dem Roschesee, an der Linie Allenstein-Lyck der Preußischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, ein Hauptzollamt, Fischerei [* 20] und (1885) 3271 meist evang. Einwohner. Das 1345 erbaute, ehemals sehr wichtige Schloß J. lag nordöstlich am Roschesee. Der Johannisburger Kanal [* 21] (6 km lang) verbindet J. mit dem Spirdingsee und ist das südlichste Glied [* 22] in der Reihe der masurischen Kanäle (s. Masuren), welche mit den dazwischenliegenden Seen eine Schiffahrtsverbindung zwischen J. im S. und Angerburg im N. abgeben. Westlich von J. dehnt sich die Johannisburger Wildnis (Heide und Forst) [* 23] aus, die 100 km lang und 45 km breit ist.

Johannisfest,



Johannisgürtel - Johan

Bild 9.245: Johannisgürtel - Johanniterorden
* 25 Seite 9.245.

in den Kirchen des Abendlandes das Geburtsfest Johannis des Täufers (24. Juni), kirchlich jetzt meist am nächstliegenden Sonntag gefeiert;, in der morgenländischen Kirche das Fest Johannis Enthauptung (s. d.). In Böhmen versteht man unter J. gewöhnlich das Gedächtnisfest des heil. Johann von Nepomuk (16. Mai), während man das des Täufers den Johannistag nennt. Da dieser um die Zeit der Sommersonnenwende fällt, wo in vorchristlicher Zeit ein Volksfest begangen wurde, welches der Sonne [* 24] und dem Feuer galt, so heißt das J. noch jetzt häufig Sonnwendefest oder Mittsommerfest (engl. Midsummerday, schwed. Midsommarsdag), und viele Gebräuche, die an ihm haften, rühren von dem heidnischen Fest her. So namentlich das Johannisbad und die Johannisfeuer, welche noch heute in vielen Gegenden am Abend vorher angezündet werden und früher allgemein üblich waren. Man tanzte singend um sie herum, sprang durchs Feuer, um sich von allen bösen, kranken Stoffen zu reinigen, und warf nicht nur Blumen und Kräuter

mehr

in die Flammen, damit gleich ihnen alles Unglück in Rauch aufgehe, sondern auch Pferdeköpfe, Knochen [* 26] und selbst lebende Tiere, welche einst als Opfergaben dienen sollten. Die in manchen Orten herrschende Sitte, am J. die Gräber mit Blumen zu schmücken, ist wahrscheinlich von den Johanniskirchhöfen ausgegangen, die an diesem Tag ihr Kirchweihfest feierten. Dagegen sind die zahlreichen Mittel, am J. die Zukunft zu erforschen, Überbleibsel aus heidnischer Zeit. Auch gehört der Johannistag zu den sogen. Lostagen (s. d.). Über die mythische Bedeutung der Johannisfeuer belehren: Kuhn, Die Herabkunft des Feuers (2. Aufl., Gütersl. 1886);

Schwartz, Poetische Naturanschauungen (das. 1864);

Mannhardt, Wald- und Feldkulte (Berl. 1875-77, 2 Bde.).