Seite 9.645, Kautzsch - Kaviar | eLexikon
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Kautzsch - Kaviar
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16 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Kautzsch | Emil Friedrich, protest. Theolog, geb. 4. Sept. 1841 zu Plauen, studierte 1859-63 in Leipzig, / 98 |
Kauz | Vogel, s. Eulen. / 4 |
Kavalier | (franz. Cavalier, v. lat. caballus, "Roß"), ursprünglich Reiter, Ritter; dann Edelmann, / 71 |
Kavaliere | (engl. Cavaliers), während des englischen Bürgerkriegs 1642-49 die Anhänger des Königs, / 23 |
Kavalierperspektive | s. Perspektive. / 3 |
Kavalkade | (ital.), feierlicher Aufzug zu Pferd, insbesondere derjenige, von welchem der in der Peterskirche / 38 |
Kavallerie | s. Reiterei. / 3 |
Kavanagh | (spr. käwwänah), Julia, engl. Schriftstellerin, geb. 7. Jan. 1824 zu Thurles in der irischen / 193 |
Kavaren | (Cavari, Cavares), kelt. Völkerschaft in Gallia Narbonensis, nach Strabon in der weidereichen / 35 |
Kavas | s. v. w. Kawaß. / 3 |
Kavate | (ital., "Grube"), gewölbter Unterbau einer Kirche; in der Fechtkunst eine Parade, / 27 |
Kavatine | (ital., auch Cavata), in der Oper ein lyrisches Sologesangstück, das sich von der Arie durch / 56 |
Kaveling | (Kavelin), in Holland bei Versteigerungen zusammengefaßte Partien von Stücken, Dutzenden, / 15 |
Kavént | (lat.), Bürge, Gewährsmann. / 4 |
Kavérne | (lat.), Höhle, Grotte, Keller; auch Bezeichnung für Höhlenbildungen der Lunge, namentlich / 20 |
Kaviar | (aus dem Türkischen oder Tatarischen), eingesalzener Rogen des Hausen, Stör, Scherg und Sterlett, / 470 |
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ein. Er war 1865-81 Abgeordneter seiner Vaterstadt im ungarischen Parlament, 1867 war er Referent der Ausgleichsverhandlungen mit Österreich. [* 2]
Kautzsch,
Emil Friedrich, protest. Theolog, geb. 4. Sept. 1841 zu Plauen, [* 3] studierte 1859-63 in Leipzig, [* 4] wurde daselbst 1869 Privatdozent in der theologischen Fakultät, 1871 außerordentlicher Professor, ging 1872 als ordentlicher Professor nach Basel, [* 5] 1880 in gleicher Eigenschaft an die Universität Tübingen. [* 6] Unter seinen Veröffentlichungen sind anzuführen: »De Veteris Testamenti locis a Paulo apostolo allegatis« (Leipz. 1869);
»Die Echtheit der moabitischen Altertümer geprüft« (mit Socin, Straßb. 1876);
»Joh. Buxtorf der ältere« (Basel 1879);
»Grammatik des Biblisch-Aramäischen« (Leipz. 1884).
Er besorgte auch die 10. und 11. Auflage von Hagenbachs »Encyklopädie und Methodologie« sowie die 24. Auflage von Gesenius' »Hebräischer Grammatik«.
Kauz,
Vogel, s. Eulen. ^[= # (Eulenfalter, Nachtfalter, Noctuina), Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge, Falter von ...] [* 7]
Kavalier
(franz. Cavalier, v. lat. caballus, »Roß«),
dann Edelmann, Mann von Stande;
Herr, besonders als Begleiter, Beschützer einer Dame. Im Festungsbau heißt Kavalier (Katze, [* 8] Reiter) ein Werk, welches, den Hauptwall überragend, so angelegt wird, daß es die umliegende Gegend zu übersehen und die Batterien des Feindes zu beherrschen im stande ist.
Trancheekavaliere sind erhöhte Angriffswerke innerhalb der Laufgräben auf dem Glacis zur Einsicht u. Bestreichung des gedeckten Wegs.
Kavaliere
(engl. Cavaliers), während des englischen Bürgerkriegs 1642-49 die Anhänger des Königs, während die puritanischen Anhänger des Parlaments Rundköpfe (Round Heads) genannt wurden.
Kavalierperspektive,
s. Perspektive. ^[= (v. lat. perspicere, deutlich sehen), die Kunst, Gegenstände so abzubilden, wie sie dem Auge ...]
Kavalkade
Archäologische Littera
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* 9
Aufzug.(ital.), feierlicher Aufzug [* 9] zu Pferd, [* 10] insbesondere derjenige, von welchem der in der Peterskirche gekrönte Papst nach dem Lateran begleitet wurde;
dann überhaupt eine Gesellschaft reitender Personen. Im frühern Mittelalter hieß Cavalcatus der Reiterdienst der Vasallen im Krieg.
Kavallerie,
s. Reiterei. ^[= (franz. Cavalerie, v. ital. cavallo, lat. caballus, Pferd), die zu Pferd fechtende ...]
Kavanagh
(spr. käwwänah), Julia, engl. Schriftstellerin, geb. 7. Jan. 1824 zu Thurles in der irischen Grafschaft Tipperary, Tochter des Linguisten Morgan Kavanagh, ward in Paris [* 11] erzogen, kehrte 1844 nach London [* 12] zurück und begründete durch die Erzählung »Madeleine« (1848, neueste Ausg. 1873; deutsch, Hamb. 1852) ihren litterarischen Ruf. Anmut der Darstellung, Menschenkenntnis und Kraft [* 13] der Schilderung zeichneten diesen wie viele ihrer folgenden Romane aus, von denen zunächst »Natalie« (1851) und »Daisy Burns« (1853) anzuführen sind.
Italien
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* 14
Italien.Nach einer längern Reise durch Frankreich und Italien [* 14] schrieb sie noch eine Reihe von Romanen und Novellen, von welchen nur »Adèle« (1858),
»Sybil's second love« (1867),
»Sylvia« (1870) und »John Dorrien« (1874) genannt seien; sie wurden meist auch ins Deutsche [* 15] übersetzt. Außerdem veröffentlichte ein Reisetagebuch: »A summer and winter in the two Sicilies« (1858, 2 Bde.),
und verschiedene kulturhistorische Werke, wie: »Women in France during the eighteenth century« (1850, 2 Bde.; neue Ausg. 1864),
Schilderungen weiblicher Berühmtheiten Frankreichs aus dem 18. Jahrh., und die ähnlichen Bilder des Frauenlebens: »The women of christianity« (1852),
»French Women of letters« (1861, 2 Bde.) und »English women of letters« (1862, 2 Bde.). Sie starb 28. Okt. 1877 in Nizza. [* 16]
Kavaren
(Cavari, Cavares), kelt. Völkerschaft in Gallia Narbonensis, nach Strabon in der weidereichen Ebene des linken Rhodanusufers von der Mündung der Isère bis an die der Durunce seßhaft, früh romanisiert.
Kavas,
s. v. w. Kawaß. ^[= (arab., richtiger Chawwas, "Leibgardist"), Bezeichnung der türkischen Polizeidiener, ...]
Kavate
(ital., »Grube«),
gewölbter Unterbau einer Kirche;
in der Fechtkunst [* 17] eine Parade, wobei man die Klinge des Gegners umgeht, sie belegt und eine Blöße zu gewinnen sucht.
Kavatine
(ital., auch Cavata), in der Oper ein lyrisches Sologesangstück, das sich von der Arie durch einfachere, mehr liedmäßige Behandlung unterscheidet, d. h. Textwiederholungen und längere Koloraturen vermeidet und auch nur ein Tempo hat.
Die Kavatine ist in der neuen Oper in der Regel eine selbständige Nummer, kam aber früher auch als lyrischer Abschluß eines Recitativs vor.
Kaveling
(Kavelin), in Holland bei Versteigerungen zusammengefaßte Partien von Stücken, Dutzenden, Ballen etc. einer Ware.
Kavént
(lat.), Bürge, Gewährsmann.
Kavérne
(lat.), Höhle, Grotte, Keller;
Lunge (Bau der menschl

* 18
Lunge.auch Bezeichnung für Höhlenbildungen der Lunge, [* 18] namentlich solche, welche im Verlauf der Lungenschwindsucht (s. d.) entstehen.
Kaviar
(aus dem Türkischen oder Tatarischen), eingesalzener Rogen des Hausen, Stör, Scherg und Sterlett, wird besonders am untern Lauf der Wolga, Emba, des Mius, Don, Dnjepr, Bug und Dnjestr, am Ural, Aralsee, Asowschen und Kaspischen Meer bereitet und namentlich von Astrachan aus in den Handel gebracht. Die bei weitem größte Menge des Kaviars stammt vom Hausen, der bisweilen bis 3 Ztr. Rogen enthält. Der dunkelgraue Rogen wird auf einem Sieb geknetet, damit die Eier [* 19] durch dessen Maschen hindurchfallen, während Membranen, Fasern und Fett des Eierstockes auf dem Sieb zurückbleiben.
Blechbrücke - Blechdru
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* 21
Blechbüchsen.Die reinen Eier werden mit 4-6 Proz. feinem Salz [* 20] gemengt und liefern den teuern flüssigen Kaviar (Ikra). Je großkörniger, lockerer, frischer und je schwächer derselbe gesalzen ist, desto höher wird er geschätzt; aber diese beste Sorte kann nur bei Winterfrost bereitet werden und ist am wenigsten haltbar. Preßkaviar (Pajusnaya) wird mit Salzlake gesalzen, dann in Säcken gepreßt und in Tönnchen gefüllt, die innen mit Leinwand ausgeschlagen sind (daher Serviettenkaviar). In neuester Zeit wird der Kaviar auch in hermetisch verschließbare Blechbüchsen [* 21] gefüllt, in welchen er sich sehr lange hält.
Die Produktion des flüssigen Kaviars beträgt 1/7-1/8 (etwa 500,000 kg) von der des Preßkaviars. Der beste Kaviar ist der russische, besonders der von Astrachan und der aus der Krim. [* 22] Hauptbestandteile des Kaviars sind Eiweiß und Fett, er ist leicht verdaulich und nahrhaft und wirkt in eigentümlicher Weise anregend und reizend auf den Magen. [* 23] Er mundet besonders zum Wein; in der Küche benutzt man ihn als Farce für Pasteten und Omeletten und als Zusatz zu feinen Würsten.
Kavieren - Kayser
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* 27
Seite 9.646.Bei Tisch figuriert er als Entremet oder als Zuspeise zu gebratenem Fasan etc. In Rußland genießt man ihn hauptsächlich als Vorkost mit Branntwein, bei uns auf Brot, [* 24] am besten auf geröstetem Weißbrot und ohne Butter. Zwiebeln und Zitronensaft verderben den Wohlgeschmack des guten Kaviar. Die Kaviarproduktion hat sich in den letzten Jahren sehr ausgebreitet; abgesehen von dem in Pillau, Magdeburg [* 25] und Hamburg [* 26] dargestellten Kaviar aus Elbstören wird auch roter Kaviar (Ketzin) für die Juden aus Hechten, Karpfen, Karauschen, für die ärmern Volksklassen Kaviar aus Zandern, Brassen, Sparusarten und Zärten gewonnen. In Italien bereitet man Kaviar aus dem Rogen der Thunfische, Wolfsbarsche, Brassen, Äschen, welchen ¶
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man in die Fischblasen füllt, salzt und hart räuchert, Norwegen [* 28] salzt den Rogen des Dorsches, der Makrele und des Leng (Gadus Molva) ein. Kaviar ist in den Niederungen des Dnjepr, des Don und der Wolga ein wichtiges Nahrungsmittel [* 29] des Volkes; der größte Teil des Exports geht nach der Türkei, [* 30] Rumänien, [* 31] Serbien, Persien [* 32] und Ägypten, [* 33] während er im westlichen Europa [* 34] wegen der Länge und Schwierigkeit des Transports, der geringen Haltbarkeit und beschränkten Produktion als Delikatesse gilt, die schon zu Anfang des 16. Jahrh. beliebt war. Fischrogen wurde wahrscheinlich zuerst in Italien eingesalzen und gepreßt und galt in Klöstern als Fastenspeise. Der flüssige Kaviar ist eine Erfindung der Kosaken und jetzt besonders in Deutschland [* 35] geschätzt.