Seite 10.205, Kreuzsegel - Kreuzzüge | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Sat Aug 15 1096
eLexikon
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Kreuzsegel - Kreuzzüge

16 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Kreuzsegel | s. Takelung. / 3 |
Kreuzspinne | (Epeira diadema L., s. Tafel "Spinnentiere"), Spinne aus der Ordnung der Webespinnen / 183 |
Kreuzstein | kreuzförmige Zwillingskristalle des Harmotoms (Barytkreuzstein) und Phillipsits (Kalkkreuzstein / 12 |
Kreuzstich | in der Straminstickerei derjenige Stich, welcher vier Fäden Höhe und Breite des Kanevas in / 31 |
Kreuzthal | Dorf im preuß. Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Siegen, an der Fernthal, Knotenpunkt der Linien / 31 |
Kreuzthaler | hießen wegen des darauf geprägten Kreuzes der Albertusthaler (s. d.), der Kronenthaler (s. / 22 |
Kreuztragung Christi | häufiger Darstellungsgegenstand der bildenden Kunst des Mittelalters und der Neuzeit, welcher / 48 |
Kreuzung | die Paarung von Pflanzen oder Tieren, welche verschiedenen Arten angehören, liefert Bastarde, / 83 |
Kreuzungsbogenfries | s. Fries. / 3 |
Kreuzverband | s. Steinverband. / 3 |
Kreuzverhör | (engl. Cross-examination), im englischen Prozeßrecht, nach welchem die Zeugen und Sachverständigen / 254 |
Kreuzvogel | s. v. w. Kreuzschnabel; auch s. v. w. Seidenschwanz. / 6 |
Kreuzweg | in katholischen Gegenden die Nachbildung des legendarischen, gewöhnlich in sieben Stationen / 74 |
Kreuzweh | s. v. w. Hüftweh. / 3 |
Kreuzwoche | s. Gangwoche. / 3 |
Kreuzzüge | die von den christlichen Völkern des Abendlandes seit dem Ende des 11. bis gegen Ende des 13. / 2241 |
mehr
gehaltenen Kreuzschnabel die Fähigkeit zu, allerlei Krankheiten der Menschen anzuziehen, und man findet ihn zum Teil aus diesem Grund sehr häufig in den Hütten [* 2] der Gebirgsbewohner.
Kreuzsegel,
s. Takelung. ^[= (Takelage, hierzu Tafel "Takelung"), die gesamte Vorrichtung zum Anbringen und Handhaben ...] [* 3]
Kreuzspinne
(Epeira diadema L., s. Tafel »Spinnentiere«), [* 4]
Kreuz (religiöses Symb

* 5
Kreuz.Spinne aus der Ordnung der Webespinnen und der Familie der Zweilungigen (Dipneumones), 15-18, das Männchen nur 11 mm lang, mit vier im Quadrat stehenden mittlern und zwei Paar schräg an den Seitenrand des Kopfbruststücks gerückten Augen, breitem, kurz eiförmigem Hinterleib und ziemlich dicken Beinen, von denen das vorderste Paar am längsten, aber nur etwa um die Hälfte länger als der Körper ist, auf dem Kopfbruststück und an den Beinen hell rostrot, an letztern braun gebändert, auf dem Hinterleib weißgrau, seitlich schwarz marmoriert, überall weiß getupft, in der Mittellinie mit großen hellgelben Flecken, die vorn ein Kreuz [* 5] bilden, lebt in Gärten, Gebüschen und lichten Nadelwäldern im größten Teil Europas, besonders in der Nähe von Wasser, spinnt senkrechte, radartige Nester, tötet die sich in diesen fangenden Insekten [* 6] durch einen Biß, zerkaut sie und saugt den mit Speichel vermischten Brei auf. Im Herbst hängt das befruchtete Weibchen die in ein festes Säckchen eingesponnenen gelben Eier [* 7] an einem geschützten Ort zur Überwinterung auf und stirbt bald darauf. Daß die Kreuzspinne giftig sei, ist eine Fabel, ihr Biß verursacht nur Jucken.
Kreuzstein,
kreuzförmige Zwillingskristalle des Harmotoms (Barytkreuzstein) und Phillipsits (Kalkkreuzstein);
s. auch Staurolith.
Kreuzstich,
in der Straminstickerei derjenige Stich, welcher vier Fäden Höhe und Breite [* 8] des Kanevas in Gestalt eines liegenden Kreuzes überspannt. Er wird neben dem Plattstich vorzugsweise in der Leinenstickerei (s. d.) verwendet.
Kreuzthal,
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Arnsberg, [* 9] Kreis [* 10] Siegen, [* 11] an der Fernthal, Knotenpunkt der Linien Hagen-Betzdorf und Kreuzthal-Kölbe der Preußischen Staatsbahn, hat Hütten- und Walzwerkbetrieb, Eisengruben und (1885) 1210 meist evang. Einwohner.
Kreuzthaler
hießen wegen des darauf geprägten Kreuzes der Albertusthaler (s. d.), der Kronenthaler (s. d.) und der Crociato oder Scudo della croce (venezianische Silbermünze).
Kreuztragung
Madreporenplatte - Mad

* 12
Madrid.Christi, häufiger Darstellungsgegenstand der bildenden Kunst des Mittelalters und der Neuzeit, welcher besonders durch Raffael (Lo spasimo di Sicilia, im Museum zu Madrid) [* 12] eine klassische Verkörperung gefunden hat.
Die Kreuztragung ist ein Bestandteil des sogen. Kreuzwegs (s. d.) oder der Passion (s. d.).
Bildhauerkunst VI

* 14
Bildhauerkunst VI.S. Tafel »Bildhauerkunst [* 13] VI«, [* 14] Fig. 7.
Kreuzung,
die Paarung von Pflanzen oder Tieren, welche verschiedenen Arten angehören, liefert Bastarde, während die Kreuzung von Individuen verschiedener Rassen zu Blendlingen führt. Die Viehzucht [* 15] benutzt die Kreuzung (Durchkreuzen) zwischen verschiedenen Rassen oder selbst nur Schlägen zur Erzielung gewisser vorteilhafter und zur Beseitigung unvorteilhafter Eigenschaften. In der Gärtnerei sucht man durch Kreuzung Produkte zu erzielen, die in Größe, Form und Farbe der Blätter und Blüten, Zeit des Blühens oder Geschmack, Größe und Dauerhaftigkeit der Frucht etc. Vorteile gewähren.
Vgl. Bastard, Bastardpflanzen und Viehzucht.
Kreuzungsbogenfries,
s. Fries. ^[= # 1) Jakob Friedrich, Philosoph, geb. 23. Aug. 1773 zu Barby, Mitglied und Zögling der dortigen ...]
Kreuzverband,
s. Steinverband. ^[= diejenige Anordnung der Mauersteine, durch welche auch ohne Bindemittel ein möglichst fester ...] [* 16]
Kreuzverhör
(engl. Cross-examination), im englischen Prozeßrecht, nach welchem die Zeugen und Sachverständigen vor Gericht von den Parteien selbst verhört werden, die Befragung der erstern durch die Gegenpartei. Es wird hier nämlich zwischen examination in chief (Hauptverhör), Vernehmung des Zeugen durch die Partei, welche ihn benannt hat, und cross-examination (Kreuzverhör), Vernehmung desselben durch den Prozeßgegner, unterschieden. Der Zweck der letztern ist der, die Sache möglichst aufzuklären, das Gedächtnis und die Wahrheitsliebe zu prüfen und etwanige Widersprüche in den Angaben darzuthun.
Das Kreuzverhör ist aus dem englischen in das französische Prozeßverfahren übergegangen, und auch die deutsche Zivilprozeßordnung hat dasselbe insofern adoptiert, als hiernach (§ 362, 379) die Parteien berechtigt sein sollen, dem Zeugen oder Sachverständigen diejenigen Fragen vorlegen zu lassen, welche sie zur Aufklärung der Sache oder der Verhältnisse des Deponenten für dienlich halten, indem über die Zulässigkeit solcher Fragen nötigen Falls das Gericht entscheiden, auch der Vorsitzende befugt sein soll, der Partei zu gestatten, an den Zeugen oder Sachverständigen unmittelbar Fragen zu richten.
Nach der deutschen Strafprozeßordnung (§ 238, 239) ist die Vernehmung der von der Staatsanwaltschaft und von dem Angeklagten benannten Zeugen und Sachverständigen der Staatsanwaltschaft und dem Verteidiger auf deren übereinstimmenden Antrag von dem Vorsitzenden in der Hauptverhandlung zu überlassen, eine Bestimmung, von welcher jedoch in der Praxis nur wenig Gebrauch gemacht wird. Dagegen ist die Bestimmung von Wichtigkeit, wonach nicht nur den beisitzenden Richtern, Schöffen oder Geschwornen, sondern auch der Staatsanwaltschaft, dem Angeklagten und dem Verteidiger auf Verlangen von dem Vorsitzenden zu gestatten ist, Fragen an die Zeugen oder Sachverständigen zu richten.
Kreuzvogel,
s. v. w. Kreuzschnabel; ^[= (Loxia L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Finken (Fringillidae ...]
Seidenreiher - Seidite
![Bild 64.823: Seidenreiher - Seiditen [unkorrigiert] Bild 64.823: Seidenreiher - Seiditen [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/64/64_0823.jpeg)
* 17
Seidenschwanz.auch s. v. w. Seidenschwanz. [* 17]
Kreuzweg,
in katholischen Gegenden die Nachbildung des legendarischen, gewöhnlich in sieben Stationen geteilten Leidenswegs Christi vom Haus des Pilatus bis zum Kalvarienberg (Golgatha).
An jeder Station wird ein Bildstock, eine Kapelle, eine Freigruppe oder ein Relief angebracht, vor welchen die Gläubigen ihre Andacht verrichten. An Wallfahrtsorten sind die Stationen mit ewigen Lampen, [* 18] Blumenspenden, Kerzen etc. versehen.
Ein berühmter Kreuzweg sind die sieben Stationen von Adam Kraft [* 19] (s. d.) auf dem Weg zum Johanniskirchhof in Nürnberg. [* 20]
Kreuzweh,
s. v. w. Hüftweh. ^[= (Neuralgīa ischiadĭca, Ischĭas postĭca), ein Nervenschmerz, der sich in der Regel in der ...]
Kreuzwoche,
s. Gangwoche. ^[= (Betwoche, Bittwoche), die Woche, welche mit dem Sonntag Rogate, dem fünften Sonntag ...]
Kreuzzüge,
Kreuzzüge (erster und

* 21
Seite 10.206.die von den christlichen Völkern des Abendlandes seit dem Ende des 11. bis gegen Ende des 13. Jahrh. zur Eroberung Palästinas und zum Sturz der mohammedanischen Macht unternommenen Kriegszüge, so genannt von dem roten Kreuz von Zeug, welches die Teilnehmer an denselben, die Kreuzfahrer, mit Hinweisung auf Luk. 14, 27. auf der rechten Schulter trugen. Sie sind nicht nur als ein in kriegerischen Heldenthaten hervortretender Ausdruck des Verlangens, die heiligen Stätten Palästinas vom Joch der Ungläubigen zu befreien, sondern ebensowohl als eine Reaktion des Christentums gegen den unter den Kalifen weit vorgedrungenen Islam aufzufassen, als ein großartiger, wenn auch schließlich mißlungener, so doch folgenreicher Versuch der abendländischen Christenheit, die an den Islam verlornen altchristlichen Gebiete wiederzugewinnen und die Herrschaft des Kreuzes noch weiter auszudehnen. Schon seit Konstantins d. Gr. Zeit, der neben ¶
mehr
dem Heiligen Grab eine prachtvolle Kirche hatte errichten lassen, war es im Abendland Sitte geworden, nach den heiligen Stätten in Palästina [* 22] zu wallen, und die Kalifen beförderten diese Wallfahrten, die Geld und fremde Waren ins Land brachten, und gestatteten den Pilgern, Kirchen und ein Hospital zu bauen. Als aber Palästina zu Ende des 10. Jahrh. unter die Herrschaft der Fatimiden geriet, begannen harte Bedrückungen für die Pilger, die sich noch steigerten, als 1076 die Seldschukken Syrien und Palästina eroberten.
Seitdem gelangten die traurigsten Nachrichten über Beschimpfung der heiligen Orte und Mißhandlung der Pilger nach dem Abendland, und der Gedanke eines Kriegszugs nach Asien [* 23] zur Eroberung des Heiligen Grabes fand immer mehr begeisterte Anhänger; unter Urban II. kam die Idee zur Ausführung, aber nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, durch die Schilderung Peters von Amiens, [* 24] der erst nachher durch seine volkstümliche Beredsamkeit die Bauern in Frankreich entflammte, sondern durch Urban II. selbst, der den allgemeinen Zug der innerlich erregten Zeit, indem er sich an seine Spitze stellte, zur Erhöhung der Macht des Papsttums geschickt verwertete.
Die Kirchenversammlungen von Piacenza und Clermont (1095) riefen allgemeine Begeisterung hervor: der tausendstimmige Ruf, der zu Clermont ertönte, »Deus lo volt« (»Gott will es«),
Rüstungen und Waffen

* 25
Rüstungen.wurde das Losungswort des Zugs. Das deutsche Volk, von Parteiwut und Bürgerkrieg zerrissen, nahm an dem ersten Kreuzzug nur geringen Anteil, der außerdem von dem Todfeind des Kaisers ausging. Der Aufbruch des Heerzugs ward auf 15. Aug. 1096 festgesetzt. Aber noch ehe die Rüstungen [* 25] zu diesem vollendet waren, eilte Peter der Einsiedler an der Spitze von 50-60,000 Menschen durch Deutschland [* 26] und Ungarn [* 27] nach Konstantinopel; [* 28] ihm voran zog ein Edelmann, Walther ohne Habe, mit einem andern Heerhaufen.
Doch ward der größte Teil dieser Abenteurer, die sich der Raubgier und jeder Zügellosigkeit überließen, schon von den Ungarn und Bulgaren aufgerieben; die übrigen stürzten sich über das griechische Reich, dessen Kaiser sie durch freigebige Spenden beschwichtigte, aber so schnell wie möglich über den Bosporus [* 29] nach Asien schaffte. Hier brachen sie tollkühn in die Länder des Sultans von Ikonion ein, erlagen aber in der Vertilgungsschlacht bei Nicäa (Oktober 1096). Dem ersten Schwarm folgten bald andre zahlreiche Haufen nach, z. B. 15,000 Deutsche [* 30] und Lothringer unter dem Oberbefehl eines Priesters Gottschalk und andre Heeresmassen, welche aber größtenteils von den Ungarn vernichtet wurden, nachdem sie sich schon auf ihren Märschen durch die Städte am Rhein, Main und an der Donau durch ihre Mordlust gegen die Juden berüchtigt gemacht hatten.
Toulouse (Stadt)

* 31
Toulouse.Der erste Kreuzzug wurde erst im Herbst 1096 angetreten, indem das eigentliche Kriegsheer, doppelt so stark wie die bereits aufgeriebenen Haufen, 300,000 wohlausgerüstete Krieger mit einem zahlreichen Troß, meist Niederländer, Franzosen und Normannen, wohldiszipliniert und geführt von den edelsten Helden der Zeit, nach dem griechischen Kaisertum zog. Neben Gottfried von Bouillon, Herzog von Lothringen, dem Oberanführer, und seinen Brüdern Balduin und Eustach glänzten durch Geburt oder Macht oder Thatenruhm Hugo d. Gr., Graf von Vermandois, Herzog Robert von der Normandie, die Grafen Robert von Flandern, Raimund von Toulouse [* 31] und Stephan von Chartres, Bohemund, Fürst von Tarent, und Tancred von Apulien, die Zierde der Ritterschaft.
Als Vertreter des Papstes begleitete das Heer Adhémar von Monteil, Bischof von Puy, ohne jedoch auf die Kriegsleitung Einfluß auszuüben. Auf verschiedenen Wegen kamen sie nach Konstantinopel: Gottfried durch Ungarn, Raimund durch Dalmatien, die Italiener zur See von Apulien aus. Der griechische Kaiser Alexios zwang sie zu dem Lehnseid und zu dem Versprechen, alle ehemaligen römischen Länder nach der Eroberung zurückzugeben oder ihn als Lehnsherrn anzusehen.
Jerusalem (das alte)

* 32
Jerusalem.In den ersten Tagen des Mai 1097 erfolgte der Übergang nach Kleinasien; Anfang Juni erschien das Kreuzheer vor Nicäa, der Hauptstadt des Seldschukkenfürsten Kilidsch Arslan, der zum Entsatz herbeieilte, aber geschlagen wurde. Bei Doryläon erfochten die Kreuzfahrer 1. Juli 1097 einen neuen Sieg, der ihnen den Durchzug durch das Reich Ikonion oder Rum eröffnete. Unter großen Entbehrungen, heimgesucht von Dürre und Hitze, gelangten sie nach Antiochia; kaum war die Stadt nach neunmonatlicher Belagerung 2. Juni 1098 von den Kreuzfahrern genommen, als diese von einem zahlreichen türkischen Heer unter Kerboga von Mosul in der Stadt eingeschlossen wurden und die äußerste Not litten, bis sie (durch die Auffindung der heiligen Lanze begeistert) 28. Juni einen Ausfall wagten und ihre Gegner zurückschlugen; in Antiochia gründete Bohemund ein selbständiges Fürstentum, nachdem Balduin kurz vorher dasselbe in Edessa gethan hatte. Am 7. Juni 1099 endlich kam das bis auf 20,000 Mann zusammengeschmolzene Kreuzheer vor Jerusalem [* 32] an, welches die Fatimiden den Seldschukken wieder entrissen hatten, und das nach harten Kämpfen 15. Juli d. J. erobert ward.
Afdahl, der fatimidische Kalif von Ägypten, [* 33] versuchte noch einmal die Herstellung seiner Macht, wurde aber 12. Aug. bei Askalon entscheidend geschlagen. Jerusalem ward zum christlichen Königreich erhoben und Gottfried von Bouillon zum ersten König von Jerusalem ernannt; er starb jedoch schon im folgenden Jahr, worauf ihm sein Bruder Balduin folgte (1100-1118), der 1103-1104 Akka, Berytos und Sidon eroberte. Diesem folgte Balduin II. (1118-31) und diesem Fulko (1131-43), unter dem das Königreich seine weiteste Ausdehnung [* 34] hatte.
Unterdessen hatten auf die Nachricht von der Eroberung Palästinas 1101 ein neues Kreuzheer unter dem Herzog Welf von Bayern [* 35] in Deutschland und zwei andre in Italien [* 36] und Frankreich, zusammen an 260,000 Mann, sich nach Kleinasien in Bewegung gesetzt, um Bohemund in Siwas zu befreien, dann aber Bagdad zu erobern, gingen jedoch bei Siwas im Juli nach heftigen Kämpfen meist durch das Schwert der Seldschukken zu Grunde. Den zweiten Kreuzzug veranlaßte die 1144 erfolgte Eroberung Edessas durch die Türken unter Zenki, dem Statthalter von Aleppo.
Papst Eugen III. ließ hierauf von Vezelay aus einen Aufruf zu einem neuen Kreuzzug ergehen, indem er alle Kreuzfahrer nicht nur von ihren Sünden, sondern zugleich von der Verbindlichkeit, rückständige Zinsen zu bezahlen, lossprach wie auch die mitziehenden Lehnspflichtigen ihrer Pflichten gegen ihre Lehnsherren entband. Der schwärmerische Bernhard von Clairvaux wußte durch seine unwiderstehliche Beredsamkeit nicht nur König Ludwig VII. von Frankreich, sondern auf einem Reichstag zu Speier [* 37] 1146 auch den der Sache wenig geneigten Kaiser Konrad III. für eine Kreuzfahrt zu gewinnen. Beide Heere, zusammen etwa 140,000 geharnischte Reiter und 1 Mill. Mann Fußvolk stark, brachen 1147 auf und zogen durch Ungarn über Konstantinopel nach Kleinasien. Die Deutschen wählten den kürzesten Weg durch das Reich Ikonion, ¶
Fortsetzung Kreuzzüge:
→ Seite 10.207 || erlitten aber mehr durch unvorsichtige Teilung, so besonders die Heeresabteilung unter Otto