Seite 10.259, Krudität - Krüger | eLexikon
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Krudität - Krüger
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5 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Krudität | s. Krud. / 3 |
Krug | # ein aus Thon, Porzellan, Glas, Holz oder Metall gefertigtes cylindrisches oder ausgebauchtes / 117 |
Krug _2 | # 1) Ludwig, Goldschmied und Kupferstecher, wurde 1522 Meister in Nürnberg und starb daselbst / 473 |
Krugbäcker | am Rhein Thonwarenfabrikanten, welche Mineralwasser- und Branntwein- (Genever) Krüge herstellen. / 11 |
Krüger | 1) Bartholomäus, dramat. Dichter des 16. Jahrh., aus Sperenberg gebürtig, war um 1580 Organist / 949 |
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2) Nikolaus Pawlowitsch, Baron, russ. General, geb. 1811 in Esthland, [* 2] trat 1828 in das Ingenieurkorps, besuchte die Hauptingenieurschule sowie die Militärakademie, ward 1836 in den Generalstab versetzt, 1849 Oberst und Oberquartiermeister des Grenadierkorps, 1859 General und Kommandeur des wolhynischen Leibgarderegiments, an dessen Spitze er am polnischen Insurrektionskrieg teilnahm, 1863 Kommandeur der 27. Infanteriedivision, 1865 Generalleutnant und 1876 Kommandeur des 9. Armeekorps, welches 1877 der Donauarmee zugeteilt wurde. Krüdener eroberte 16. Juli Nikopoli, erlitt aber 30. Juli beim zweiten, vom Großfürsten Nikolaus befohlenen Angriff auf Plewna, [* 3] nachdem 20. Juli bereits eine Division seines Korps unter General Schilder-Schuldner eine empfindliche Schlappe erhalten, durch Osman Pascha eine blutige Niederlage. Er blieb mit seinem Korps vor Plewna bis zu dessen Übergabe, ward darauf seines Kommandos enthoben und zum Adlatus des Militärgouverneurs in Warschau [* 4] ernannt.
Krudität,
s. Krud. ^[= (lat.), roh, grob; roher Zustand; etwas Unverdauliches, auch Unverdaulichkeit, Magenbesch ...]
Krug,
Glas (Öfen für Holzfeu
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* 5
Glas.ein aus Thon, Porzellan, Glas, [* 5] Holz [* 6] oder Metall gefertigtes cylindrisches oder ausgebauchtes Gefäß [* 7] mit kurzem, engem Hals, mit Henkel, mit oder ohne Ausguß, welches zum Aufbewahren von Flüssigkeiten, zum Transport derselben, zum Gießen [* 8] und zum Trinken dient. Er ist bisweilen mit Deckeln versehen, die bei metallenen Krügen aus demselben Metall, bei irdenen meist aus Zinn, bei hölzernen aus Holz oder Metall gefertigt sind. Im 16. und 17. Jahrh. wurden die metallenen und Steinzeugkrüge (Hauptfabrikation der letztern am Rhein und in Kreußen, [* 1] Fig. 1 u. 2) künstlerisch ausgeschmückt, letztere oft zu Figuren umgestaltet und sind deshalb jetzt begehrte Objekte der Kunstsammler.
Vgl. Apostelkrug, [* 9] Bartmann, [* 10] Hirschvogelkrug, [* 11] Landsknechtskrug, Ringkrug.
Fig. 2. Typen rheinischer Steinzeugkrüge (16. Jahrh.).]
Titel
Elemente zu Krug:1) Ludwig, Goldschmied und Kupferstecher
2) Wilhelm Traugott, Philosoph
3) Arnold, Komponist, geb. 16. Okt. 1849 zu Hamburg
Krug,
Nuphar - Nürnberg
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* 12
Nürnberg.1) Ludwig, Goldschmied und Kupferstecher, wurde 1522 Meister in Nürnberg [* 12] und starb daselbst 1532. Er besaß eine große Kunstfertigkeit im Treiben, Gießen, Gravieren wie in jeglicher Metallarbeit. Doch haben sich von seinen Arbeiten nur 16 Kupferstiche (Hauptblätter: Anbetung der Könige, Anbetung der Hirten, eine badende Frau) erhalten, welche in sauberer Technik ausgeführt und von Dürers Stil unabhängig sind.
2) Wilhelm Traugott, Philosoph, geb. 22. Juni 1770 zu Radis bei Gräfenhainichen, wurde 1801 als außerordentlicher Professor der Philosophie nach Frankfurt [* 13] a. O., nach Kants Tod als dessen Nachfolger 1804 nach Königsberg, [* 14] 1809 nach Leipzig [* 15] berufen, wo er als Rittmeister unter den sächsischen reitenden Jägern den Befreiungskrieg mitmachte und, 1834 auf seinen Wunsch in Ruhestand versetzt, als philosophischer, publizistischer und rationalistisch-theologischer Schriftsteller, 1833 auch als liberaler Deputierter bis an seinen Tod (13. Jan. 1842) thätig war.
Von seinen überaus zahlreichen Schriften seien genannt: »System der theoretischen Philosophie« (Königsb. 1806-10, 3 Bde.; 1. Bd., 3. Aufl. 1825; 2. Bd., 3. Aufl. 1830; 3. Bd., 2. Aufl. 1823);
»Geschichte der Philosophie alter Zeit« (Leipz. 1815, 2. Aufl. 1826);
»System der praktischen Philosophie« (Königsb. 1817-19, 3 Bde.; 2. Aufl. 1829-38);
»Handbuch der Philosophie u. philosophischen Litteratur« (Leipz. 1820-21, 2 Bde.; 3. Aufl. 1828);
»Geschichtliche Darstellung des Liberalismus alter und neuer Zeit« (das. 1823);
»Grundlage zu einer neuen Theorie der Gefühle und des sogenannten Gefühlvermögens« (Königsb. 1824);
»Dikäopolitik, oder neueste Restauration des Staats mittels des Rechtsgesetzes« (Leipz. 1824);
das sehr verdienstliche »Allgemeine Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften« (das. 1827-28, 4 Bde.; 5. Bd. 1829-34; 2. Aufl. 1832-1838);
»Universalphilosophische Vorlesungen für Gebildete beiderlei Geschlechts« (Neust. a. d. Orla 1831);
»Gesammelte Schriften« (Braunschw. u. Leipz. 1830-1841, 12 Bde.).
Die Grundidee seines philosophischen Systems, welches er in seiner »Fundamentalphilosophie« (Züllichau 1803; 3. Aufl., Leipz. 1827) als transcendentale Synthesis des Seins und Wissens bezeichnet, ist, daß weder der Realismus noch der Idealismus die Vernunft befriedige, daher ein drittes System, welches von der ursprünglichen Verknüpfung des Seins und des Wissens im Bewußtsein als einer transcendentalen Synthese ausgehe, das allein zulässige sei.
Vgl. Krugs »Meine Lebensreise in sechs Stationen« (Leipz. 1826, 2. Aufl. 1842) und den Nachtrag: »Leipziger Freuden und Leiden [* 16] im Jahr 1830, oder das merkwürdigste Jahr meines Lebens« (das. 1831).
Umgebung von Hamburg
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* 17
Hamburg.3) Arnold, Komponist, geb. 16. Okt. 1849 zu Hamburg, [* 17] Sohn des als Komponisten leichter melodiöser Klaviersachen bekannten Dietrich Krug (gest. 1880), erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater und Gurlitt, wurde 1868 Schüler des Leipziger Konservatoriums, 1869 Stipendiat der Mozart-Stiftung und als solcher Schüler von Reinecke und Kiel [* 18] (1871), war 1872-77 Lehrer des Klavierspiels am Sternschen Konservatorium zu Berlin [* 19] und ging 1877-78 als Stipendiat der Meyerbeer-Stiftung nach Italien [* 20] und Frankreich. Seitdem lebt er zu Hamburg. Krugs Kompositionen sind natürlich empfunden und beweisen besonders Talent für Formgebung. Hervorzuheben sind: ein Trio, ein Klavierquartett, eine Symphonie, eine Suite, Liebesnovelle für Streichorchester, romanische Tänze für Orchester, ein Violinkonzert, vierhändige Walzer für Klavier und andre Klavierstücke, Lieder etc.
Krugbäcker,
am Rhein Thonwarenfabrikanten, welche Mineralwasser- und Branntwein- (Genever) Krüge herstellen.
Titel
Elemente zu Krüger:1) Bartholomäus, dramat. Dichter des 16. Jahrh.
2) Ferdinand Anton, Kupferstecher
3) Karl Wilhelm, Philolog
4) Franz, Maler, geb. 3. Sept. 1797 zu Radegast im Dessauischen
5) Eduard, Musiktheoretiker
6) Adalbert, Astronom, geb. 1832 zu Marienburg
Krüger,
Kruggerechtigkeit - Kr
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* 21
Seite 10.260.1) Bartholomäus, dramat. Dichter des 16. Jahrh., aus Sperenberg gebürtig, war um 1580 Organist und Stadtschreiber zu Trebbin im Brandenburgischen. Seine Hauptwerke sind: »Eine schöne und lustige newe Aktion von dem Anfang und Ende der ¶
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Welt« (o. O. 1580; abgedruckt in Tittmanns »Schauspielen aus dem 16. Jahrhundert«, 2. Bd., Leipz. 1868),
eine dramatische Darstellung der ganzen Heilsgeschichte bis zur Wiederkehr Christi beim Jüngsten Gericht, und das weltliche Schauspiel »Wie die bäurischen Richter einen Landsknecht unschuldig hinrichten lassen« (o. O. 1580; neu hrsg. von Bolte, Leipz. 1884). Auch ist Krüger Verfasser des trefflichen Volksbuchs »Hans Clauerts werckliche Historien« (Berl. 1587 u. öfter; Neudruck, Halle [* 22] 1882; von Simrock in den »Deutschen Volksbüchern«, Bd. 9, als »Märkischer Eulenspiegel« modernisiert), welches die Schelmenstreiche eines Trebbiner Stadtkindes naiv berichtet.
Paris
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* 25
Paris.2) Ferdinand Anton, Kupferstecher, geb. 1. Aug. 1795 zu Loschwitz bei Dresden, [* 23] bildete sich unter der Leitung seines Oheims Ephraim Gottlieb Krüger (1756-1834) auf der Dresdener Kunstakademie und hielt sich 1814-19 im südlichen Deutschland [* 24] auf. In diese Zeit fällt sein Stich des Ecce homo von Guido Reni. 1820 ging er über Paris [* 25] durch die Schweiz [* 26] nach Italien und kehrte 1821 nach Sachsen [* 27] zurück. Nachdem er seit 1824 zu Mailand [* 28] unter Longhi gearbeitet und hier den Stich der Raffaelschen Madonna del Cardellino vollendet, ward er 1828 Lehrer an der Dresdener Kunstakademie. Er starb 24. April 1857 in Dresden. Außer den genannten Blättern stach er noch: Christus, sein Kreuz [* 29] tragend, nach B. Luini; Sofronia und Olindo, nach Overbeck; die Philosophie, nach C. Vogel (1825).
3) Karl Wilhelm, Philolog, geb. 28. Sept. 1796 zu Groß-Nossin bei Stolp [* 30] in Hinterpommern, studierte, nachdem er 1813-15 an den Freiheitskriegen teilgenommen, 1816-20 in Halle, wurde 1820 Subrektor und 1821 Konrektor in Zerbst, [* 31] 1822 Konrektor in Bernburg, [* 32] 1827 Professor am Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin, ließ sich aber 1838 pensionieren und privatisierte seitdem in Nauen, Neuruppin, [* 33] später in Heidelberg [* 34] und Weinheim, wo er 1. Mai 1874 starb. Er hat sich vorzüglich um die Kenntnis des griechischen Sprachbaues verdient gemacht. Sein Hauptwerk ist die »Griechische Sprachlehre für Schulen« (Berl. 1842-56, 2 Bde.; 5. Aufl. 1873 ff.); daraus entstanden: »Griechische Sprachlehre für Anfänger« (seit 1869 u. d. T.: »Kleinere griechische Sprachlehre«, das. 1847, 11. Aufl. 1884) und »Homerische Formenlehre«, später »Homerische und Herodotische Formenlehre« betitelt (das. 1849, 5. Aufl. 1879). Treffliche Ausgaben, besonders in grammatischer Beziehung, lieferte er von »Dionysii Halicarnassensis historiographica« (Halle 1823),
Xenophons »Anabasis« (das. 1826; mit erklärenden Anmerkungen, Berl. 1830, 6. Aufl. 1871),
Arrians »Anabasis« (das. 1835-48, 2 Bde., und 1851; mit Anmerkungen, das. 1851),
Thukydides (das. 1846-47, 3. Aufl. 1860),
Herodot (das. 1855-57, 2. Aufl. 1866 ff.). Außerdem nennen wir: »Clintonis Fasti Hellenici ab Ol. LV. ad CXXIV. conversi« (Leipz. 1830);
»Historisch-philologische Studien« (Berl. 1836-51, 2 Bde.);
»Kritische Analekten« (das. 1863-74, 3 Hefte) und »Lexikon zu Xenophons Anabasis« (das. 1849, 4. Aufl. 1872).
Seinen Studien zur neuern Geschichte entsprang: »Geschichte der englischen Revolution unter Karl I.« (Berl. 1850) u. a. m. Die neuen Auflagen seiner Schriften besorgte nach seinem Tod W. Pökel.
Vgl. Pökel, Krüger W. Krügers Lebensabriß (Leipz. 1885).
4) Franz, Maler, geb. 3. Sept. 1797 zu Radegast im Dessauischen, besuchte ein Gymnasium zu Berlin, betrieb daneben aber das Porträtzeichnen ohne Anleitung und Lehrer und erwarb sich darin bald ein solches Geschick, daß er sich ganz der Kunst widmete. Neben der Porträtmalerei betrieb er besonders die Darstellung von Pferden, worin er es zu großer Meisterschaft brachte, weshalb er den Beinamen »Pferde-Krüger« erhielt. Er hat eine große Anzahl von Bildnissen fürstlicher Personen und andrer vornehmer Herren gemalt; jedoch liegt seine Spezialität im militärischen Gruppenbild.
Brücken I
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* 35
Brücke.Seine Hauptwerke auf diesem Gebiet sind die Parade vor König Friedrich Wilhelm III. (1831, im Besitz des Kaisers von Rußland) und die Huldigung vor König Friedrich Wilhelm IV. (1840, königliches Schloß zu Berlin). Als malerische Leistungen unbedeutend, sind diese Bilder kulturgeschichtlich wertvoll wegen der Bildnistreue der dargestellten Personen. Dieselbe tritt noch freier und geistvoller in den Aquarell- und Kreidezeichnungen zu den Porträten zu Tage, welche in ihrer realistischen Behandlung die Brücke [* 35] von Chodowiecki und G. Schadow zu A. Menzel bilden. (Ein Teil derselben ist in Berlin 1881 in Lichtdruck herausgegeben worden.) 1844 und 1850 war in Petersburg [* 36] für den Hof [* 37] thätig. Die Berliner [* 38] Nationalgalerie besitzt von ihm zwei Jagdbilder und einen Pferdestall. Er starb 21. Jan. 1857 in Berlin.
5) Eduard, Musiktheoretiker, geb. 9. Dez. 1807 zu Lüneburg, [* 39] studierte in Berlin und Göttingen [* 40] Philologie, machte zugleich gründliche musikalische Studien, war dann Gymnasiallehrer, später Seminardirektor in Emden [* 41] und Aurich [* 42] und wurde 1861 als Professor der Musik nach Göttingen berufen, wo er 9. Nov. 1885 starb. Krüger war einer unsrer gelehrtesten und denkendsten Musiker; seine Kritiken in den »Göttinger Gelehrten Anzeigen«, der »Neuen Berliner Musikzeitung« und »Allgemeinen Musikalischen Zeitung« sind von einer seltenen Sachlichkeit und Gediegenheit. Einen reichen Schatz von Denk- und Forscherarbeit bergen auch seine Werke: »Grundriß der Metrik antiker und moderner Sprachen« (Emden 1838),
»Beiträge für Leben und Wissenschaft der Tonkunst« (Leipz. 1847) und besonders das »System der Tonkunst« (das. 1866). Außer zahlreichen Broschüren, unter andern der Doktordissertation »De musicis Graecorum organis circa Pindari tempora« (1830),
veröffentlichte er noch: »Evangelisches Choralbuch« (Aurich 1855),
»Musikalische Briefe aus der neuesten Zeit« (Münster [* 43] 1870),
»Für und wider die moderne Erziehungslehre« (Gütersl. 1879) und gab seit 1876 mit dem Pfarrer Herold in Schwabach [* 44] eine Zeitschrift für Liturgie und Kirchenmusik unter dem Titel: »Siona« (das.) heraus.
Marienbalsam - Marienb
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* 45
Marienburg.6) Adalbert, Astronom, geb. 1832 zu Marienburg, [* 45] in Preußen, [* 46] anfangs Observator in Bonn, [* 47] wo er an Argelanders Zonenbeobachtungen teilnahm, später Direktor der Sternwarte [* 48] in Helsingfors, seit 1875 Hansens Nachfolger in der Direktion der Sternwarte zu Gotha [* 49] und später in Kiel. Von seinen Arbeiten sind die Bestimmung der Jupitermasse aus den Störungen der Themis und die Ermittelung verschiedener Fixsternparallaxen hervorzuheben. Seit Peters' Tod gibt er die von Schumacher begründeten »Astronomischen Nachrichten« heraus und leitet die Geschäfte der internationalen Zentralstelle für astronomische Telegramme.