Seite 10.547, Lattichfliege - Laube | eLexikon
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Lattichfliege - Laube
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13 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Lattichfliege | s. Blumenfliege. / 3 |
Lattichkönig | s. Maifest. / 3 |
Lattun | (Latun, v. span. latón, franz. laiton), Messing, besonders Messingblech; daher Lattunhütte, / 16 |
Latude | (spr. -tühd), Henri Mazers de, bekannt geworden durch die lange Haft, die er um der Pompadour, / 168 |
Latus | (lat.), Seite, in größern Rechnungen oder Konten die Summe der einzelnen Posten einer Seite, / 43 |
Latwerge | (Electuarium), Arzneiform von dickbreiiger, musartiger Beschaffenheit, besteht aus Pulvern, / 49 |
Laua | Volk, s. Lao. / 4 |
Laub | # die Gesamtheit der Blätter einer Pflanze (die Belaubung); auch s. v. w. Lager, Thallus (s. / 14 |
Laub _2 | # Ferdinand, Violinspieler, geb. 19. Jan. 1832 zu Prag, war Schüler des dortigen Konservatoriums, / 94 |
Laubach | Stadt in der hess. Provinz Oberhessen, Kreis Schotten, an der Wetter, Residenz des Grafen von / 45 |
Lauban | Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, ehemals die vierte Sechsstadt der Oberlausitz, / 95 |
Laubblatt | s. Blatt, S. 1017. / 5 |
Laube | # in Gärten ein Gebäude, dessen Wände und Dach meist aus Lattenspalier, gerissenem Eichenholz / 169 |
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welche man zusammenbindet, um die innern zu bleichen; Kopfsalat, mit breiten, blasig aufgetriebenen, kopfförmig zusammenschließenden Blättern, wird am häufigsten gebaut und auch unter Strohmatten überwintert. Man kultiviert von diesen drei Hauptsorten viele Varietäten, die aber sämtlich leicht ineinander übergehen, wenn man die Samenpflanzen verschiedener Sorten nicht weit voneinander entfernt hält. Frühlingskopfsalat enthält 1,924 eiweißartige Körper, 0,375 Fett, 0,113 Zucker, [* 2] 1,980 sonstige stickstofffreie Substanzen, 0,879 Cellulose, 0,789 Asche, 93,940 Wasser.
Stengel (botanisch)
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* 6
Stengel.Salat war schon den Persern zur Zeit des Kambyses bekannt; Plinius nennt bereits die meisten der jetzt bei uns gebauten Varietäten, und die alten Griechen kannten deren wenigstens zwei. Von jeher war der Salat eine Lieblingsspeise des gemeinen Mannes in Griechenland. [* 3] Jetzt ist er über alle Erdteile verbreitet, in Asien [* 4] bis Nordchina und Japan. [* 5] Der blaue (Lattich perennis Lattich), mit fiederspaltigen Blättern, doldentraubig verästeltem Stengel [* 6] und blauen Blüten, findet sich in Süd- und Mitteleuropa und wird gleichfalls als Salat benutzt, indem man die Blattrosette im Frühjahr mit Schieferplatten bedeckt und dadurch bleicht.
Giftpflanzen I
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* 8
Giftpflanzen I.Der Giftlattich (Lattich virosa s. Tafel »Giftpflanzen [* 7] I«), [* 8]
zweijährig, mit steif aufrechtem, 0,6-1,5 m hohem, unterwärts stachligem, oberwärts rispig verzweigtem Stengel, länglich-eiförmigen, stachelspitzig bis fast buchtig gezahnten, bis auf die untersten mit herzförmigem Grund stengelumfassenden, bläulichgrünen, unterseits borstig stachligen Blättern, gelben Blüten und schwarzen Achenen mit weißem Schnabel, findet sich an felsigen Stellen und in Hecken des westlichen und südlichen Europa, [* 9] in Deutschland [* 10] nur an wenigen Punkten des südlichen und mittlern Rheingebiets. Alle grünen Teile der Pflanze enthalten einen weißen, bittern Milchsaft (lac, daher der Name), der, an der Luft erhärtet, das Lactucarium (s. d.) bildet. Denselben Milchsaft enthalten weniger reichlich auch Lattich scariola und Lattich sativa, und letztere Pflanze sowie Lattich altissima, welche in Clermont-Ferrand angebaut wird und wohl nur eine Kulturform ist, werden ebenfalls auf Lactucarium verarbeitet. Das Kraut von Lattich virosa war früher offizinell.
Lattichfliege,
s. Blumenfliege. ^[= (Anthomyia Meig.), Insektengattung aus der Ordnung der Zweiflügler und der Familie der Fliegen ...]
Lattichkönig,
s. Maifest. ^[= eine altherkömmliche, durch das ganze nordwestliche Europa verbreitete und früher außerordentlich ...]
Lattun
(Latun, v. span. latón, franz. laiton), Messing, besonders Messingblech;
daher Lattunhütte, Lattunschläger, s. v. w. Messinghütte etc.
Latude
Paris
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* 11
Paris.(spr. -tühd), Henri Mazers de, bekannt geworden durch die lange Haft, die er um der Pompadour, der Mätresse Ludwigs XV., willen dulden mußte, geb. 23. März 1725 zu Montagnac in Languedoc, kam 1748 als Leutnant vom Geniekorps nach Paris, [* 11] um seine Studien fortzusetzen. Um die Gunst der Pompadour zu erlangen, entdeckte er derselben im April 1749 zu Versailles [* 12] ein angeblich zu ihrer Vergiftung angezetteltes Komplott; die Intrige wurde aber entdeckt, und Latude mußte in die Bastille wandern.
Zwei Fluchtversuche mißglückten, und erst 1777 erhielt er die Freiheit unter der Bedingung, daß er seinen Geburtsort nicht verlasse. Da er sich trotzdem in Paris sehen ließ, ward er von neuem bis 1784 eingekerkert. Obschon ohne alles Verdienst, wurde Latude doch als ein Opfer des Despotismus der Gegenstand großer Aufmerksamkeit, und die Erben der Pompadour wurden zu einer Entschädigungssumme von 60,000 Frank verurteilt, wovon Latude jedoch nur einen geringen Teil erhielt. Er starb vergessen 1. Jan. 1805.
Vgl. Thierry, Le [* 13] despotisme dévoilé, ou Mémoires de Latude (Par. 1791-92, 3 Bde.).
Latus
(lat.), Seite, in größern Rechnungen oder Konten die Summe der einzelnen Posten einer Seite, welche auf eine andre Seite zu übertragen ist;
daher laterieren, solche Summen ziehen und übertragen (transportieren);
Latus per se, Seite für sich (bei welcher kein Übertrag erforderlich ist).
Latwerge
(Electuarium), Arzneiform von dickbreiiger, musartiger Beschaffenheit, besteht aus Pulvern, die mit Pflaumenmus, Tamarindenmark, Zuckerlösung oder Honig zu einem dicken Brei angerührt worden sind.
Von den zahlreichen früher gebräuchlichen Mischungen hat sich nur noch die Sennalatwerge (Sennesmus) und der Theriak erhalten. In Süddeutschland nennt man Latwerge überhaupt musartige Fruchtsachen.
Laua,
Volk, s. Lao. ^[= den Thai- oder Schanvölkern zugehöriger Volksstamm in den innern und nördlichen Teilen ...]
Laub,
die Gesamtheit der Blätter einer Pflanze (die Belaubung);
Lager (militärisch)
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* 14
Lager.Laub,
Ferdinand, Violinspieler, geb. 19. Jan. 1832 zu Prag, [* 15] war Schüler des dortigen Konservatoriums, lebte 1856-63 als Kammervirtuose und Konzertmeister in Berlin, [* 16] später in Wien [* 17] und wurde 1866 als Professor an das Konservatorium in Moskau [* 18] berufen. Er starb 17. März 1875 in Gries bei Bozen. [* 19] Laub war im Solo- wie im Quartettspiel gleich ausgezeichnet, und namentlich ist er im Vortrag klassischer Musik von keinem deutschen Geiger der Neuzeit übertroffen worden. Auch die wenigen von ihm veröffentlichten Kompositionen lassen den denkenden, tief empfindenden Künstler erkennen; eine Polonäse von ihm ist zum Lieblingsstück der Virtuosen geworden.
Laubach,
Kreiden - Kreis
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* 20
Kreis.Stadt in der hess. Provinz Oberhessen, Kreis [* 20] Schotten, an der Wetter, [* 21] Residenz des Grafen von Solms-Laubach, hat ein Amtsgericht, ein gräfliches Schloß mit vorzüglicher Bibliothek, ein Gymnasium und (1885) 1863 meist evang. Einwohner.
In der Nähe große Waldungen und das Eisenwerk Friedrichshütte mit Holzessigfabrik.
Lauban,
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 22] ehemals die vierte Sechsstadt der Oberlausitz, am Queis, Knotenpunkt der Linien Kohlfurt-Sorgau und Görlitz-Lauban der Preußischen Staatsbahn, 214 m ü. M., hat 2 evangelische und eine neue kath. Kirche, ein Kloster der Magdalenerinnen (1320 gestiftet, jetzt Krankenanstalt), (1885) 11,336 meist evang. Einwohner, bedeutende Spinnerei, Taschentücherfabrikation, Bleicherei, Appreturanstalten und Färberei, außerdem eine Eisenbahnhauptwerkstätte, Öl-, Stärke- und Zigarrenfabrikation, Bierbrauerei, [* 23] Handelsmühlen, ausgedehnten Handel auch nach überseeischen Ländern, ein Amtsgericht, eine Handelskammer und ein Gymnasium. Lauban kommt schon im 10. Jahrh. vor, wurde 1427 und 1431 von den Hussiten verwüstet, 1640 von den Schweden [* 24] geschleift.
Laubblatt,
s. Blatt, ^[= # (Folium), in der botan. Morphologie eine der Grundformen, auf welche die verschiedenen Glieder ...] [* 25] S. 1017.
Laube,
Laube
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* 28
Seite 10.548.in Gärten ein Gebäude, dessen Wände und Dach [* 26] meist aus Lattenspalier, gerissenem Eichenholz etc. bestehen und mit Laubenpflanzen überzogen sind. Gegenwärtig baut man Lauben vielfach aus (gestrichenen oder vergoldeten) Eisenstäben und Eisendraht und läßt sie mit Schlingpflanzen beranken. Die dichten Lauben aus Linden, Hainbuchen, Haselstrauch, Jelängerjelieber werden innen bald vollkommen kahl und zeigen dann nur dürres Holz. [* 27] Am besten eignen sich zu Lauben der wilde Wein und mehrere Weinreben, der Pfeifenstrauch (Aristolochia Sipho), mehrere Clematis-Arten und rankende Rosen; ferner auch Passifloren, Pilogyne suavis, Cephalandra ¶
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quinqueloba, Cobaea scandens, Cucurbita melanosperma etc. Eine architektonisch mit dem Haus verbundene Laube heißt Veranda. Als Laubengang verdient die italienische Pergola (s. d.) besondere Empfehlung, doch muß sie zur Architektur des Hauses passen. ist auch s. v. w. Halle [* 29] (Gerichtslaube) und besonders ein überwölbter, nicht vorspringender Bogengang am Erdgeschoß der Häuser, wie er sich in vielen ältern Städten findet (am häufigsten in Bologna), zuweilen auch vor dem Obergeschoß, z. B. am Rathaus in Braunschweig, [* 30] am Dogenpalast von Venedig [* 31] (vgl. Loge). Am Rhein ist Laube s. v. w. Erker.
Titel
Elemente zu Laube:1) Heinrich, Schriftsteller, Dichter und Dramaturg
2) Gustav Karl, Geolog und Paläontolog
[10.547] Laube in Gärten ein Gebäude
Laube,
Sprocke - Spruner
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* 32
Sprottau.1) Heinrich, Schriftsteller, Dichter und Dramaturg, geb. 18. Sept. 1806 zu Sprottau [* 32] in Schlesien, [* 33] erhielt seine Schulbildung auf den Gymnasien zu Glogau [* 34] und Schweidnitz, [* 35] studierte darauf seit 1826 in Halle und Breslau [* 36] Theologie, war später einige Zeit Hauslehrer und begab sich 1832 nach Leipzig, [* 37] um als Litterat ein unabhängiges Leben führen zu können. Seine Sympathien für die Rückwirkung der französischen Julirevolution auf Deutschland zogen ihm eine Untersuchung zu, infolge deren er, als er eben von einer Reise aus Oberitalien [* 38] zurückgekehrt war, 1834 aus Sachsen [* 39] verwiesen und in Berlin neun Monate lang in der Hausvogtei festgehalten wurde.
Algerien, Marokko und
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* 41
Algerien.Auch seine Schriften verfielen dem vom Bundestag über das »junge Deutschland« verhängten Banne. Nach seiner Freilassung lebte er zunächst in Kösen bei Naumburg [* 40] und in Berlin und verheiratete sich 1837 mit der Witwe des Professors Hänel in Leipzig, die ihn, als ihn das Erkenntnis der preußischen Gerichte wegen seiner burschenschaftlichen Bestrebungen zur Gefängnisstrafe verurteilte, in seine im Amt- und Jagdhaus zu Muskau abzubüßende Haft begleitete. 1839 bereiste er Frankreich und Algerien [* 41] und ließ sich nach seiner Rückkehr erneut in Leipzig nieder.
Von dem böhmischen Wahlkreis Elbogen 1848 in die deutsche Nationalversammlung gewählt, hielt er sich zum Zentrum und zur erbkaiserlichen Partei, trat jedoch im März 1849 aus, da er sich wegen der Kaiserfrage mit seinen Wählern im Widerspruch befand (vgl. seine Schrift: »Das erste deutsche Parlament«, Leipz. 1849, 3 Bde.). Gegen Ende 1849 ward er als artistischer Direktor des k. k. Hofburgtheaters nach Wien berufen. Seine Direktion dieser Anstalt, welche er bis zum September 1867 führte, wurde durch das Bestreben geleitet, ein bleibendes, in gewissem Sinn mustergültiges Repertoire zu schaffen, in dem neben den eigentlich klassischen Dramen die besten und bleibendsten Schöpfungen der modernen Poesie dauernd ihren Platz finden sollten.
Thb. - Theater
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* 42
Theater.Mußten diese Bestrebungen sich einer allseitigen Anerkennung erfreuen, so stieß Laubes unverkennbare Vorliebe für das französische Drama auf harten Widerspruch. Eine Geschichte seiner Direktionsführung gab er in dem Buch: »Das Burgtheater« (Leipz. 1868). 1869 übernahm Laube die Direktion des Leipziger Stadttheaters, welchem er einen nicht geringen Aufschwung zu geben wußte. Mannigfache Differenzen mit Behörden, Kritik und Publikum bewogen ihn indessen, schon 1871 von der Leitung dieser Bühne wieder zurückzutreten, einer Leitung, deren Prinzipien und Erfolge er wiederum in einem eignen Buch: »Das norddeutsche Theater« [* 42] (Leipz. 1872), darlegte. 1872 nach Wien zurückgekehrt, trat er an die Spitze des neuen, auf Aktien gegründeten Stadttheaters, legte die Direktion aber infolge der durch die Wiener Börsenkatastrophe eingetretenen Mißverhältnisse nieder, die er in dem Buch: »Das Wiener Stadttheater« (Leipz. 1875) ausführlich schilderte, die ihn jedoch nicht hinderten, im Sommer 1875 von neuem das Steuer des Wiener Stadttheaters zu ergreifen und bis 1880 zu führen, worauf ein neuer Rücktritt erfolgte. Fortan noch in ergiebiger Weise als Schriftsteller wirkend, starb er 1. Aug. 1884 in Wien.
Pflanzenvariationen (S
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* 44
Porträte.Als Schriftsteller trat Laube zuerst mit der durch Paganinis Anwesenheit in Breslau veranlaßten Farce »Zaganini« und einem Drama: »Gustav Adolf«, auf, denen die historisch-politischen Skizzen »Das neue Jahrhundert« (Fürth [* 43] u. Leipz. 1832-33, 2 Bde.) und der Roman »Das junge Europa« (Mannh. 1833 bis 1837, 3 Tle.) folgten. Seine »Liebesbriefe« und die Novellen: »Die Schauspielerin« (Mannh. 1836) und »Das Glück« (das. 1837) waren nur Variationen, keine Vertiefungen seiner frühern Schilderungen. In den »Reisenovellen« (Mannh. 1834-37, 6 Bde.; 2. Aufl. 1846-47, 10 Bde.) setzte er Heines »Reisebilder« fort, doch insofern auf eigentümliche Weise, als sie ein Totalbild von Deutschland zu geben versuchten. Politische, soziale und litterarische Porträte [* 44] sammelte er in seinen »Modernen Charakteristiken« (Mannh. 1835, 2 Bde.). An der Kölner [* 45] Streitsache zwischen Deutschland und Rom [* 46] beteiligte er sich anonym mit der Broschüre »Görres und Athanasius« (Leipz. 1838). Nächstdem gab er Wilhelm Heinses sämtliche Schriften (Leipz. 1838, 10 Bde.; 2. Aufl. 1857-58, 5 Bde.),
mit einer Vorrede begleitet, heraus. Eine Frucht seines Aufenthalts in Muskau war seine »Geschichte der deutschen Litteratur« (Stuttg. 1840, 4 Bde.). Laube hatte sich indes mit diesem Werk an eine Aufgabe gewagt, der er in keiner Richtung gewachsen war, und lenkte deshalb mit seiner litterarischen Thätigkeit wieder in die frühere Laufbahn ein. In rascher Folge erschienen demnächst: »Französische Lustschlösser« (Mannh. 1840, 3 Bde.);
»Jagdbrevier« (Leipz. 1841, 2. Aufl. 1858),
worin ihm die Sitten der Tiere Gelegenheit zu allerlei scherzhaften, satirischen u. ernsten Reflexionen gaben;
»Die Bandomire, eine kurische Erzählung« (Mitau [* 47] 1842, 2 Bde.);
die historische Novelle »Der Prätendent« (Leipz. 1842),
die den bekannten Naundorf, angeblichen Ludwig XVII., zum Gegenstand hat;
der Roman »Die Gräfin Chateaubriant« (das. 1843, 3 Bde.; 2. Aufl. 1846);
»George Sands Frauenbilder« (Brüssel [* 48] 1844);
Norddeutscher Lloyd -
![Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert] Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/62/62_0415.jpeg)
* 49
Norden.»Drei Königsstädte im Norden« [* 49] (Leipz. 1845, 2 Bde.),
Reiseschilderungen mit Novellistik und geschichtlicher Charakteristik;
»Der belgische Graf« (Mannh. 1845);
»Paris 1847« (das. 1848), eine Wiederaufnahme seiner Reiseschilderungen mit einer trefflichen Darlegung der parlamentarischen Kämpfe zwischen Thiers und Guizot.
Zugleich hatte sich Laube mit wachsendem Erfolg dramatischen Arbeiten zugewendet. Zwar waren seine ersten Versuche, die Tragödie »Monaldeschi« (1839),
deren Held der Liebhaber der Königin Christine von Schweden ist, die kulturhistorische Komödie »Rokoko« (1842) und das Schauspiel »Die Bernsteinhexe« (1843),
im ganzen verfehlt; dagegen erreichte er gute Erfolge mit der Tragödie »Struensee« (1847),
welche eine meisterhafte dramatische Technik in der Verknüpfung der Intrige zeigt, mit der Litteraturkomödie »Gottsched und Gellert« (1847),
namentlich aber mit dem Schauspiel »Die Karlsschüler« (1847, 8. Aufl. 1877), das Schillers Flucht aus Stuttgart [* 50] zum Gegenstand hat und wegen des tendenziösen Pathos, zu dem es sich erhebt, und wegen der lebensvollen Gruppierung der dramatischen Tableaus großen und verdienten Beifall fand. Weniger gilt dies von dem Schauspiel »Prinz Friedrich«, welches Friedrichs d. Gr. Konflikt mit Friedrich Wilhelm I. vorführt. Die beste Tragödie Laubes ist unstreitig »Graf Essex« (1856, 4. Aufl. 1876),
reich an lebendigen Szenen und ¶
Fortsetzung Laube:
→ Seite 10.549 || matischen Wendungen von schlagender Kraft, wenn auch wirkliche psychische Tiefe und echter poetische