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Seite 10.658, Leimbach - Leiningen | eLexikon

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Leimbach - Leiningen

Bild 10.658: Leimbach - Leiningen
Seite 10.658.
Überblick der Artikel
20 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
LeimbachStadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Gebirgskreis Mansfeld, an der Wipper, hat eine / 23
Leimfarbens. Anstrich. / 3
Leimgebende Materiendie Grundsubstanzen der Gewebe, welche für den Organismus der Wirbeltiere im allgemeinen das / 269
Leimgrundein aus Leim und Kreide bestehender Anstrich von Holzgegenständen (Gemäldetafeln, Figuren, / 25
Leimrutens. Vogelfang und Vogelschutz. / 5
Leimsüßs. Glykokoll. / 3
Leimzottens. Epidermis. / 3
Leimzuckers. Glykokoll. / 3
LeinPflanzengattung, s. Flachs. / 4
Leinas. Leine 2). / 4
Leinaals. Neunauge. / 3
LeindotterPflanzengattung, s. Camelina. / 4
Leine# s. Tauwerk. / 3
Leine _2# 1) Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfeld, südwestlich von Worbis, bei dem Dorf / 176
Leinens. Leinwand. / 3
Leinenstickereis. Stickerei. / 3
Leinenzwirns. Garn. / 3
Leinfink(Birkenzeisig, Karminhänfling, Fringilla [Linaria] rubra Bechst.), Sperlingsvogel aus der Gattung / 205
Leingewächses. Lineen. / 3
Leiningen# mediatisiertes deutsches Grafengeschlecht, dessen Besitzungen ursprünglich aus der alten Grafschaft / 641

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muß. Löst man gleiche Teile und Glycerin in Wasser, so erhält man bei gehöriger Konzentration nach dem Erkalten eine Masse, die stets elastisch und weich bleibt und nicht fault; dieselbe kann zu Buchdruckerwalzen, Stempeln, elastischen Formen etc. benutzt werden. Gewöhnliche Leimlösung schützt man durch einen Tropfen Karbolsäure oder Kreosot vor Fäulnis, welcher sie sonst sehr schnell unterliegt. Mit chromsaurem Kali gemischt, wird der Leim unter dem Einfluß des Lichts unlöslich in Wasser.

Als Surrogate des Leims werden Präparate aus Kleber (s. d.) und eine Lösung von fettfreiem Käsestoff in gesättigter Boraxlösung benutzt, zu manchen Zwecken auch die chinesische Gelatine oder Agar-Agar (s. d.) und besonders Hausenblase (s. d.). Vegetabilischer Leim (Wachsleim, Harzleim) ist zum Leimen des Papiers angewandte Harz- oder Wachsseife.

Vgl.   Fleck, Fabrikation chemischer Produkte aus tierischen Abfällen (2. Aufl., Braunschw. 1878);

Schlegel, Leimfabrikation (3. Aufl., Weim. 1879).

Leimfarben,

s. Anstrich. ^[= das Überziehen der Oberfläche eines festen Körpers mit einer flüssigen Substanz, welche ...]

Leimgebende

Gewebe (Zeuge: glatte

Bild 7.281: Gewebe (Zeuge: glatte G.)
* 3 Gewebe.

Materien, die Grundsubstanzen der Gewebe, [* 3] welche für den Organismus der Wirbeltiere im allgemeinen das Gerüst bilden, also der knöchernen, knorpeligen und häutigen Teile des innern Skeletts, ferner der Haut [* 4] und Schleimhäute, der Röhrenwände aller Kanäle, der Sehnen, Bänder, Kapseln, [* 5] Bindegewebsscheiden etc. Sie bilden der Ausdehnung [* 6] und Menge nach den beträchtlichsten Teil des Wirbeltierkörpers, während sie bei den Wirbellosen meist durch Chitin, Cellulose oder Spongin ersetzt werden.

Die leimgebenden Materien bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, wie die Proteinkörper; sie sind völlig unlöslich in kaltem Wasser, verwandeln sich aber beim anhaltenden Kochen mit Wasser in Leim (daher der Name), während eingelagerte gelbe oder elastische Fasern und zellige Elemente ungelöst bleiben. Worauf die Umwandlung der leimgebenden Materien in Leim, der dieselbe prozentische Zusammensetzung besitzt, beruht, ist unbekannt.

Offenbar entstehen die leimgebenden Materien aus Proteinkörpern, und bei tiefer gehender Zersetzung liefern beide sehr ähnliche Produkte. Man unterscheidet Kollagene (die Grundsubstanz des Bindegewebes, die knorpelige Grundlage der Knochen [* 7] und der verknöcherten Knorpel, [* 8] des Hirschhorns, der Hausenblase etc.), welche beim Kochen Glutin (gewöhnlichen Leim, Knochenleim), und Chondrogene (die permanenten Knorpel, die Knochenknorpel vor der Verknöcherung), welche Chondrin (Knorpelleim) liefern.

Die leimgebenden Materien sind von Bedeutung für die Ernährung: das Fleisch unsrer Haussäugetiere enthält davon durchschnittlich 1/33, das Kalbfleisch sogar 1/20 seines Gewichts, und wenn dieselben auch schwerer verdaulich sind als Eiweiß, so unterliegen sie doch einer geeigneten Umwandlung und müssen als Nahrungsstoffe betrachtet werden. In der Technik benutzt man die leimgebenden Materien zur Darstellung von Leim; auf ihrer Verbindungsfähigkeit mit Gerbsäure zu einer schwer verweslichen Substanz beruht die Gerberei, während die Abfälle auf kohlensaures Ammoniak verarbeitet und zu Dünger benutzt werden.

Leimsüß,

s. Glykokoll. ^[= (Glycin, Leimzucker, Amidoessigsäure) C2H5NO2 entsteht beim Kochen des Leims, der ...]

Leimzotten,

s. Epidermis. ^[= (griech.), Oberhaut, besonders tierische, s. Haut; bei vielen Pflanzen die oberflächliche Zellensch ...] [* 11]

Leimzucker,

s. Glykokoll. ^[= (Glycin, Leimsüß, Amidoessigsäure) C2H5NO2 entsteht beim Kochen des Leims, der ...]

Lein,

Pflanzengattung, s. Flachs. ^[= # (Linum L.), Gattung aus der Familie der Linaceen, einjährige oder ausdauernde Kräuter ...]

Leina,

s. Leine ^[= # 1) Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfeld, südwestlich von Worbis, bei dem Dorf ...] 2).

Leinaal,

s. Neunauge. ^[= (Lamprete, Pricke, Bricke, Petromyzon Art.), Gattung aus der Ordnung der Rundmäuler und der ...] [* 12]

Leindotter,

Pflanzengattung, s. Camelina. ^[= Crantz. (Dotter, Schmalz), Gattung aus der Familie der Kruciferen, kahle oder mit ...]

Leine,

s. Tauwerk. ^[= der Schiffe wird vom Reepschläger aus Hanf oder Manilahanf hergestellt. Man spinnt den Hanf ...]

Titel
Elemente zu Leine:

1) Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfeld

2) Fluß im Thüringer Wald

Leine,

Gottfried von Viterbo

Bild 7.568: Gottfried von Viterbo - Göttingen
* 13 Göttingen.

1) Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfeld, südwestlich von Worbis, bei dem Dorf Leinefelde in 270 m Höhe, fließt anfangs westlich, an Heiligenstadt vorüber, dann nördlich, tritt in die zwischen Harz und Wesergebirge eingesenkte, hügelige Mulde von Göttingen [* 13] und erreicht unterhalb Elze, zwischen dem Hildesheimer [* 14] Wald und dem Osterwald herauskommend, die norddeutsche Ebene. Der Fluß empfängt bei Northeim [* 15] rechts die Ruhme, bei Sarstedt die Innerste, macht von Hannover [* 16] an einen Bogen [* 17] nach W. und mündet oberhalb Hudemühlen im Großen Moor nach einem Laufe von 192 km, von denen 56 km schiffbar sind. Nach ihr war im ehemaligen Königreich Westfalen [* 18] das Leine-Departement mit der Hauptstadt Göttingen benannt. -

2) Fluß im Thüringer Wald, entspringt bei Finsterberga und bekommt nach der Vereinigung mit dem vom Inselsberg kommenden Badewasser bei dem Dorf Leina den Namen Hörsel (s. d.). Von der Leine fließt der schon seit 1369 bestehende und bei Schönau beginnende Leinekanal ab, der seit 1633 das Georgenthaler Floßwasser (Ableitung der Apfelstedt) aufnimmt, unter dem Namen Leina die Stadt Gotha [* 19] durchfließt und bei Goldbach in die Nesse fällt.

Leinen,

s. Leinwand. ^[= (Linnen, franz. Toile, engl. Linen, Linen cloth), im allgemeinen jedes glatte Gewebe ...]

Leinenstickerei,

s. Stickerei. ^[= eine Kunst, durch welche verzierende Darstellungen auf schmiegsamen, Falten werfenden Stoffen, ...]

Leinenzwirn,

s. Garn. ^[= ein aus Fasern durch Zusammendrehen (Spinnen) gebildeter Faden, welchen man entweder ohne weiteres ...]

Leinfink

Sperlingsvögel I

Bild 15.126a: Sperlingsvögel I
* 20 Sperlingsvogel.

(Birkenzeisig, Karminhänfling, Fringilla [Linaria] rubra Bechst.), Sperlingsvogel [* 20] aus der Gattung Fink, ist 13 cm lang, 22 cm breit, mit sehr gestrecktem, kegelförmigem, an der dünnen Spitze seitlich zusammengedrücktem Schnabel, mittellangen, spitzigen Flügeln, mittellangem, ziemlich tief ausgeschnittenem Schwanz und starken, kurzen Füßen mit großen, stark gebogenen Nägeln, am Vorderkopf dunkel karminrot, am Bürzel blaßrot, sonst oben braun, an der Kehle schwarz, am Vorderhals blaß karminrot, an der Unterseite weißlich, auf den Flügeln weiß gebändert; der Oberschnabel ist hornblau, der Unterschnabel gelb, das Auge [* 21] dunkelbraun, die Füße sind graubraun.

Der Leinfink bewohnt die Birkenwaldungen des Nordens der Alten und Neuen Welt, geht von hier aus im Herbst südlich und erscheint dann bisweilen in sehr großer Zahl in Deutschland, [* 22] während ungleich größere Mengen in der Heimat bleiben. Er nährt sich im Winter von Birkensamen, im Sommer von Insekten, [* 23] besonders von Mücken, baut sein Nest niedrig über dem Boden auf Birkenbüschen und legt im Juni 3-6 grünlichweiße, braunrötlich getüpfelte Eier. [* 24] Er ist sehr gesellig und zutraulich, unruhig, gewandt, namentlich höchst geschickt im Klettern; bei uns erscheint er im November, vereinigt sich gewöhnlich mit dem Zeisig und schweift mit diesem im Land umher. Als Käfigvogel ist er sehr beliebt, in manchen Gegenden fängt man ihn auch für die Küche.

Leingewächse,

s. Lineen. ^[= dikotyle Familie aus der Ordnung der Gruinales, einjährige und perennierende ...]

Leiningen,



Leiningen - Leinöl

Bild 10.659: Leiningen - Leinöl
* 25 Seite 10.659.

mediatisiertes deutsches Grafengeschlecht, dessen Besitzungen ursprünglich aus der alten Grafschaft Leiningen im alten Wormsgau und aus der

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Herrschaft Westerburg auf dem Westerwald, zu welcher auch die Herrschaft Schadeck an der Lahn gehörte, bestanden. Der erste Graf von Leiningen, welcher mit Bestimmtheit genannt wird, war Emiko, welcher 1096 als Anführer einer rohen Schar von Kreuzfahrern in Ungarn [* 26] seinen Tod fand. Bereits 1220 war das Geschlecht im Mannesstamm erloschen. Die Erbtochter Liutgard vermählte sich mit dem Grafen Simon von Saarbrück, und ihr jüngster Sohn, Friedrich (1220-37), der sich nach einer seiner Burgen [* 27] Friedrich von Hardenburg nannte, erbte die Leiningenschen Besitzungen und nahm den Namen eines Grafen von Leiningen-Hardenburg an. Am Ende des 13. Jahrh. erbte Graf Friedrich IV. von Leiningen von seinem Bruder Siegmund, Herrn von Altorf, die Grafschaft Dachsburg im Wasgau.

Friedrichs IV. Söhne Friedrich V. und Joffried (Gottfried) teilten 1317 und 1318 die Leiningenschen Güter und gründeten die beiden Hauptlinien des Hauses: die ältere und die jüngere. Der Stifter der ältern Linie erhielt 1444 vom Kaiser die Würde eines gefürsteten Landgrafen, doch starb diese Linie schon mit Friedrichs V. Urenkel Hasso (Hesso) 1467 aus. Hierauf bemächtigte sich seine Schwester Margarete, die Witwe des Grafen Reinhard von Westerburg, des größten Teils der Besitzungen, nahm für sich und ihre Nachkommen den Namen der Grafen von Leiningen an und wurde dadurch die Gründerin des Hauses Leiningen-Westerburg (s. unten).

Die jüngere, von ihrem Stifter Joffried auch die Joffriedsche Linie genannt, führte den Namen Leiningen-Dachsburg. So bestanden seit 1467 die beiden Linien Leiningen-Westerburg und Leiningen Dachsburg. 1540 teilten aber die Söhne Emichs IX. von Leiningen-Dachsburg die väterlichen Besitzungen und gründeten die Linien Leiningen-Dachsburg-Hardenburg und Leiningen-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg. Die erstere, evangelischer Konfession, gegründet von Johann Philipp, wurde 1779 in den Reichsfürstenstand erhoben, verlor aber im Lüneviller Frieden ihre auf dem linken Rheinufer gelegenen Besitzungen, etwa 660 qkm, und wurde dafür durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 durch Besitzungen im Mainzischen (Miltenberg, Amorbach, Bischofsheim etc.), Würzburgischen (Hardheim, Lauda, Rippberg) und in der alten Rheinpfalz (Mosbach und Boxberg) entschädigt.

Die neuen zusammenhängenden Besitzungen, nahe an 1600 qkm, wurden zu einem Fürstentum vereinigt und durch die Rheinbundsakte von 1806 als Standesherrschaft der Oberhoheit Badens unterworfen, bis 1810 infolge der Territorialveränderungen eine Fläche von 270 qkm unter bayrische und ein kleiner Teil unter hessische Oberhoheit kam. Jetzige Residenz ist Amorbach. Der Standesherr, Fürst Karl Friedrich Wilhelm Emich, geb. 12. Sept. 1804, folgte seinem Vater Emich Karl 1814 unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria Luise Viktorie, Prinzessin von Sachsen-Koburg, die sich nachmals mit dem Herzog von Kent verheiratete, durch den sie Mutter der Königin Viktoria wurde. Er war bayrischer Generalleutnant, vom 9. Aug. bis 5. Sept. 1848 Präsident des Reichsministeriums und starb 13. Nov. 1856 in Amorbach.

Gegenwärtiges Haupt des Geschlechts ist Fürst Ernst von Leiningen, geb. 9. Nov. 1830, erbliches Mitglied der bayrischen Kammer der Reichsräte und Admiral in der großbritannischen Marine. Die zweite Linie, Leiningen-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg, blieb gräflich und zerfiel 1658 in die Unterlinien Leiningen-Heidesheim, Leiningen-Dachsburg und Leiningen-Guntersblum. Die erste erlosch im Mannesstamm 1706, die zweite 1709; die letzte, welche 1774 ebenfalls im direkten Mannesstamm ausstarb, besteht noch in den Nebenzweigen Leiningen-Guntersblum und Leiningen-Heidesheim, die sich aber nach den Gütern, welche sie durch den Reichsdeputationshauptschluß zur Entschädigung erhielten, Leiningen-Billigheim und Leiningen-Neudenau nennen.

Auch sie wurden durch die Rheinbundsakte als Standesherren der Oberhoheit Badens unterworfen. Das jetzige Haupt von Leiningen-Billigheim ist Graf Karl, geb. 7. März 1823, von Leiningen-Neudenau Graf Emich, geb. 31. Juli 1855, Premierleutnant in der preußischen Garde, beide katholisch. Die Hauptlinie Leiningen-Westerburg, von Margarete von Westerburg abstammend, ebenfalls gräflich, aber evangelischer Konfession, zerfiel 1695 in die Speziallinien Alt-Leiningen-Westerburg und Neu-Leiningen-Westerburg. Die erstere besitzt die Standesherrschaft Ilbenstadt unter hessischer Hoheit sowie auch die Hälfte der Herrschaft Westerburg und der Herrschaft Schadeck, die letztere die andre Hälfte von Westerburg und Schadeck unter preußischer Hoheit. Standesherr in Alt-Leiningen-Westerburg ist Graf Friedrich, geb. 30. Dez. 1852, in Neu-Leiningen-Westerburg Graf Wilhelm, geb. 16. Febr. 1824.

Titel
Elemente zu Leiningen:

1) Graf Christian Franz Seraphin Vinzenz von L.-Westerburg

2) Graf Karl von L.-Westerburg, Vetter des vorigen

[10.658] Leiningen mediatisiertes deutsches Grafengeschlecht

Leiningen,

Gray - Graz

Bild 7.645: Gray - Graz
* 28 Graz.

1) Graf Christian Franz Seraphin Vinzenz von Leiningen-Westerburg, geb. 10. Febr. 1812 zu Graz [* 28] als Sohn eines österreichischen Obersten, trat in die österreichische Armee ein und war 1848 Oberst eines Infanterieregiments. Unter Puchner nahm er teil an dem ungarisch-siebenbürgischen Krieg, ward Generalmajor und Brigadier, zeichnete sich bei der Belagerung von Temesvár aus und wurde darauf zum Feldmarschallleutnant ernannt. 1850 ward er österreichischer Kommissar bei dem wiederhergestellten Bundestag in Frankfurt [* 29] und im Dezember d. J. Bundeskommissar während der Bundesexekution in Kurhessen. Im Februar 1851 nahm er an den Dresdener Konferenzen teil, erhielt 1853 eine Mission nach Konstantinopel [* 30] und wurde 1855 als Oberkommandant nach Krakau [* 31] gesendet, wo er 1. Okt. 1856 starb.

2) Graf Karl von Leiningen-Westerburg, Vetter des vorigen, geb. 11. April 1819 zu Ilbenstadt im Hessischen, war beim Ausbruch der ungarischen Revolution Hauptmann eines ungarischen Regiments und mit einer Ungarin, Lisinka von Sissanyi, vermählt, schloß sich dem Aufstand an, zeichnete sich in vielen Gefechten, besonders 17. April bei Waitzen und bei der Erstürmung von Ofen, aus, stieg während des Kriegs in der ungarischen Armee zum General und Korpskommandanten, mußte aber als unerschütterlicher Anhänger Görgeis bei Világos die Waffen [* 32] strecken und ward 6. Okt. 1849 zu Arad mit zwölf andern ungarischen Generalen nach kriegsgerichtlichem Ausspruch durch den Strang hingerichtet.