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Seite 10.1035, Luxeuil - Luxussteuern | eLexikon

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Luxeuil - Luxussteuern

Bild 10.1035: Luxeuil - Luxussteuern
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Luxeuil(spr. lückssöj oder lüßöj), Stadt im franz. Departement Obersaône, Arrondissement Lure, / 128
LuxorOrt, s. Luksor. / 4
Luxuriös(franz.), Luxus (s. d.) zeigend oder liebend, üppig, überprächtig. / 9
Luxus(lat.), der Aufwand für den feinern Lebensgenuß, welcher über den durchschnittlich üblichen / 502
LuxussteuernDie L. der modernen Finanzverwaltung sind zum Unterschied von ältern Abgaben, welche durch / 241

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und gab der Festung [* 2] nach ihrer Einnahme die Gestalt, welche sie in der Hauptsache bis zur Neuzeit zeigte. 1697 fiel Luxemburg [* 3] wieder an Spanien, [* 4] 1714 an Österreich. [* 5] Im Zeitraum von 1728 bis 1734 wurden die Befestigungen der Stadt wesentlich erweitert. Während des ersten Koalitionskriegs wurde Luxemburg von dem französischen General Ambert blockiert (21. Nov. 1795 bis 7. Juni 1796), und nach tapferer Verteidigung kapitulierte der österreichische Feldmarschall v. Bender gegen die Zusicherung freien Abzugs.

Beim Einmarsch der Verbündeten in Frankreich wurde Luxemburg 14. Jan. 1814 von hessischen Truppen eingeschlossen und blieb es bis zur Übergabe an den König der Niederlande [* 6] 1815. Durch die Wiener Schlußakte zur deutschen Bundesfestung erklärt, hatte Luxemburg in Friedenszeiten eine Besatzung von 4000 Mann Preußen, [* 7] die aber infolge des Londoner Vertrags vom 11. Mai 1867 im September d. J. die Stadt verließen, während die Demolierung der Werke der bedeutenden Kosten wegen erst 1872 ausgeführt wurde (s. Luxemburg, Großherzogtum, Geschichte).

Vgl.   Coster, Geschichte der Festung Luxemburg (Luxemb. 1869).

Luxeuil

(spr. lückssöj oder lüßöj), Stadt im franz. Departement Obersaône, Arrondissement Lure, in einer fruchtbaren, von der Lanterne und dem Breuchin bewässerten Ebene, an der Eisenbahn von Aillevillers nach Lure gelegen, hat eine schöne Kirche aus dem 14. Jahrh., Reste einer alten Abtei, ein Kommunalcollège, ein Seminar, eine Bibliothek, eine Antikensammlung und (1881) 4347 Einw., welche Fabrikation von Kupferwaren, Papier, Baumwollwaren und Kirschwasser betreiben. Luxeuil hat berühmte Mineralquellen (18 an der Zahl), welche wenig feste Bestandteile (hauptsächlich etwas Chlornatrium) enthalten, eine Temperatur zwischen 22 und 69° C. haben und zu Trink- und Badekuren vielfach verwandt wurden. - Luxeuil hieß im Altertum Luxovium und wurde seiner Quellen wegen schon von den Römern besucht, wie die Reste alter Römerbauten und aufgefundene Inschriften beweisen.

Vgl.   Delaporte, Bains de Luxeuil (Par. 1862).

Luxor,

Ort, s. Luksor. ^[= eins der vier Dörfer (L., Karnak, Medinet Abu, Kurnah), welche die Stelle des alten ...]

Luxuriös

(franz.), Luxus (s. d.) zeigend oder liebend, üppig, überprächtig.

Luxus

(lat.), der Aufwand für den feinern Lebensgenuß, welcher über den durchschnittlich üblichen oder auch notwendigen Lebensbedarf hinausgeht. Da letzterer kein feststehender ist, so ist auch der Begriff ein durchaus relativer, und Roscher meint mit Recht, jeder Einzelne, jeder Stand, jedes Volk und jedes Zeitalter nenne diejenige Konsumtion Luxus, welche ihm selbst als entbehrlich erscheine. Der Luxus an und für sich ist nicht unberechtigt. Er wirkt wohlthätig, wenn er auf gesunden und geschmackvollen Lebensgenuß gerichtet ist, dem Sinn für Schönheit und Reinlichkeit wie einer echten Sittlichkeit dient und nachhaltig das Lebensglück erhöht, ohne daß andre dadurch geschädigt werden. Zu verwerfen ist nur der üppige, sinn- und geschmacklose Luxus, welcher die Kostspieligkeit als Hauptsache ansieht und raffinierte, verweichlichende Genüsse Weniger durch das Elend Vieler erkaufen läßt. Je nach den allgemeinen Anschauungen über Sittlichkeit und der Kulturstufe, auf welcher ein Volk steht, tritt der Luxus in verschiedenen Formen auf.

Bei niederm Stand wirtschaftlicher Entwickelung ist der Luxus vorzugsweise Massenluxus, welchen größere Grundbesitzer durch großen Aufwand für Bediente und zeitweise durch kostspielige Feste treiben. Dieser Gestalt des Luxus begegnen wir auch heute noch in denjenigen Schichten des Volkes, welche längere Zeit hindurch ihren Lebensunterhalt möglichst knapp bemessen, um dann gelegentlich sich gehörig austoben zu können. Die höhere Kultur bringt den Luxus, welcher das Leben verschönert und mit größerer Behaglichkeit ausstattet, wegen seiner größern Reize einen wirksamen Sporn für sittliche, wirtschaftliche Bethätigung bildet und auch mehr den untern Klassen des Volkes zugänglich wird.

Nahrungsmittel. Graphi

Bild 11.986a: Nahrungsmittel. Graphische Darstellung der mittleren chemischen Zusammensetzung der wichtigsten Nahrungsmittel
* 8 Nahrungsmittel.

Schon Malthus und später Roscher haben darauf hingewiesen, daß der vernünftige Luxus zu einer Art von Reservefonds für künftige Notfälle sich gestalten könne. So macht der verallgemeinerte Konsum von Fleisch und möglichst verschiedenartigen Lebensmitteln einen Mißwachs weniger empfindlich; werden in guten Zeiten mehr geistige Getränke etc. fabriziert, so kann in schlechten die Verwendung derselben eingeschränkt und damit ein größerer Spielraum für die Nahrungsmittel [* 8] gewonnen werden.

Man suchte in früherer Zeit den Luxus durch Luxusgesetze oder Aufwandsgesetze (Luxusverbote) zu beschränken, so in Rom, [* 9] als seine Herrschaft bei großer Einfachheit der Sitten noch keine große Ausdehnung [* 10] angenommen hatte, ferner im Mittelalter bis zum 18. Jahrh. in Deutschland [* 11] durch eine große Zahl von Reichspolizeiordnungen und partikularrechtliche Bestimmungen, in Frankreich, Schweden [* 12] etc. Meistens sollte der Aufwand für Kleider, Gastmähler und Begräbnisse in Schranken gehalten werden, teils aus moralischen oder handelspolitischen Gründen, teils um die Verarmung zu hindern oder eine Abgrenzung der Stände voneinander äußerlich zu ermöglichen.

Bei einigermaßen entwickeltem Verkehr werden solche Verbote unausführbar, weil die Beaufsichtigung viel zu lästig, kostspielig und dabei unzulänglich ist. Tüchtige Bildung und Gesittung, gehörige Pflege von Sparanstalten und eine solide Wirtschaftspolitik werden alsdann eine bessere nachhaltige Wirkung ausüben als Gesetze, die so leicht zur Umgehung anreizen. Ein Luxus freilich, welcher die öffentliche Sittlichkeit verletzt, wäre zu verhindern. Eine Reihe von verderblichen Beispielen des Luxus hat Em. Herrmann (»Die Launen der Pracht«, in den »Miniaturbildern aus dem Gebiet der Wirtschaft«, neue Ausg., Halle [* 13] 1876) zusammengestellt.

Vgl.   auch Roscher, Ansichten der Volkswirtschaft (3. Aufl., Leipz. 1878);

Baudrillart, Histoire du luxe privé et public (Par. 1878-80, 4 Bde.);

Laveleye, Le [* 14] luxe (Verviers 1887).

Luxussteuern.

Die Luxussteuern der modernen Finanzverwaltung sind zum Unterschied von ältern Abgaben, welche durch ihre Höhe den Luxus zu mindern bestimmt und vielfach an die Stelle von Verboten getreten waren, lediglich Einnahmequellen und zwar Aufwandsteuern, welche im Luxus im allgemeinen das für denselben befähigte, damit auch steuerkräftigere Einkommen treffen sollen. Sie sind eine einfache Konsequenz des Gedankens, das höhere Einkommen dadurch stärker zu belasten, daß bessere Qualitäten und wertvollere Güter auch höher besteuert werden als die geringern.



Luyk - Luzern

Bild 10.1036: Luyk - Luzern
* 16 Seite 10.1036.

Allerdings ist der Begriff Luxus kein bestimmter, auch ist der Luxus nicht in jedem besondern Fall ein Maßstab [* 15] der Leistungsfähigkeit, da der sparsame oder geizige Reiche wenig oder keinen Luxus treibt, während andre auch bei kleinerm Einkommen durch Stellung, Stand etc. zu Luxusausgaben gezwungen sein können. Doch trifft dieser Einwand die weitaus meisten, insbesondere alle Aufwandsteuern. Wichtiger ist, daß durch die Luxussteuern nur wenig Gegenstände getroffen werden können. Eine umfassende direkte Besteuerung wäre ohne die unerträglichste Inquisition unmöglich. Sie kann sich

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deshalb immer nur auf wenige, äußerlich leicht in die Augen fallende Objekte, wie Equipagen, Pferde, [* 17] Hunde, [* 18] Dienerschaft, luxuriöse Wohnungen etc., beschränken. Auch auf indirektem Weg läßt sich der Luxus nur unvollkommen treffen, weil einer weitgehenden Unterscheidung der Qualitäten und der Ausdehnung der Verbrauchssteuer auf zahlreiche Artikel zu große technische Schwierigkeiten, insbesondere wachsende Erhebungskosten, im Weg stehen. Daher werden die immer verhältnismäßig wenig einträglich sein, und ihr Zweck muß mehr durch Einkommen-, Vermögens- und Verkehrssteuern erreicht werden.

Vgl.   Bilinski, Die Luxussteuern (Leipz. 1875).