Seite 11.363, Maurokordatos - Maury | eLexikon
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Maurokordatos - Maury
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6 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Maurokordatos | berühmte griech. Fanariotenfamilie, die von Alexander M. (1636-1709), berühmtem griechischen / 457 |
Mauromichalis | berühmte Mainotenfamilie, die den fürstlichen beigezählt zu werden pflegt. Georg M. leitete / 190 |
Maurs | (spr. mōr), Stadt im franz. Departement Cantal, Arrondissement Aurillac, an der Orléansbahn, / 25 |
Maursmünster | (franz. Marmoutier), Stadt im deutschen Bezirk Unterelsaß, Kreis Zabern, am Fuß der Vogesen / 64 |
Maurus, Hrabanus | s. Hrabanus. / 4 |
Maury | 1) (spr. morí) Jean Siffrein, ausgezeichneter franz. Redner, geb. 26. Juni 1746 zu Vauréas / 962 |
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Italien [* 2] mit neuen Statuten versehen. Der Orden [* 3] hat jetzt fünf Klassen: Rittergroßkreuze, Großoffiziere, Kommandeure, Offiziere und Ritter. Die Dekoration ist ein weißes Kreuz [* 4] mit in Lilienform ausgehenden Armen, zwischen denen wieder ein Kreuz mit grün emaillierten Armen, darüber eine Krone. Die Großkreuze tragen ein großes gekröntes Kreuz und einen vierstrahligen Silberstern mit dem Kreuz darauf, die Großoffiziere das Kreuz mit einem Silberstern, die Kommandeure das Kreuz allein um den Hals, die Offiziere das Kreuz auf der linken Brust, die Ritter das Kreuz ohne Krone. Das Band [* 5] ist grün.
Maurokordātos,
Konstantinopel
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* 6
Konstantinopel.berühmte griech. Fanariotenfamilie, die von Alexander Maurokordatos (1636-1709), berühmtem griechischen Gelehrten, der von der Pforte wiederholt zu wichtigen Gesandtschaften ernannt wurde, abstammt und der Moldau und Walachei (s. d., Geschichte) mehrere Hospodare gegeben hat. Der namhafteste Sprößling des Geschlechts ist Alexander, Fürst von eine der hervorragendsten Persönlichkeiten des griechischen Befreiungskampfes. Geb. 11. Febr. 1791 zu Konstantinopel, [* 6] begleitete er 1817 seinen Oheim Karadja, der Hospodar der Walachei geworden, nach Bukarest, [* 7] trat hier in die Hetärie und betrieb, seit 1821 in Griechenland, [* 8] um die Bildung eines geordneten Staats nach europäischem Muster zu erreichen, die Einsetzung einer regelmäßigen Regierung sowie die Bildung eines allgemeinen griechischen Kongresses und die Organisation des Heerwesens. Er führte den Vorsitz in der ersten griechischen Nationalversammlung zu Epidauros (Januar 1822). Dann wandte er sich als Stratarch nach Westgriechenland, ward 16. Juli bei Peta geschlagen, rettete aber den Peloponnes durch die Verteidigung Missolunghis von November 1822 bis Januar 1823. Wiewohl als Anhänger Englands von Kolokotronis und Demetrios Ypsilanti mehrfach angefeindet, bewirkte er doch eine augenblickliche Versöhnung der Faktionen, namentlich indem er die ihm angetragene Präsidentschaft ablehnte und sie dem P. Mauromichalis zuwandte, während er sich mit dem Posten eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten begnügte.
Sejm - Sekt [unkorrigi
![Bild 64.834: Sejm - Sekt [unkorrigiert] Bild 64.834: Sejm - Sekt [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/64/64_0834.jpeg)
* 9
Sekretär.Neue Zwistigkeiten mit Kolokotronis veranlaßten ihn jedoch, sich nach Hydra zurückzuziehen. Am 7. Febr. 1825 übernahm er wieder die Stelle des Staatssekretärs, kehrte jedoch nach der Ankunft der ägyptischen Truppen unter Ibrahim Pascha zur Armee zurück. Als 9. Mai 1825 die Insel Sphagia von Ibrahim im Sturm genommen wurde, rettete sich Maurokordatos schwimmend nach Navarino. Nach dem Fall Missolunghis (22. April 1826) zog er sich von den öffentlichen Geschäften zurück. Von dem Präsidenten Kapo d'Istrias wurde er zwar wieder zum Staatsdienst berufen; doch legte er, unzufrieden mit den Maßregeln der Regierung, schon 1828 seine Stelle als Mitglied der Kommission für die Verwaltung der Kriegsvorräte nieder. Nach Kapo d'Istrias' Ermordung (9. Okt. 1831) und der Abdankung seines Bruders Augustin Kapo d'Istrias (13. April 1832) ernannte die provisorische Regierungskommission Maurokordatos zum Sekretär [* 9] der Finanzen.
Bei Eröffnung der Nationalversammlung zu Argos (27. Juli 1832) wurde er zum Vizepräsidenten erwählt und unter König Otto zum Minister der Finanzen und 1833 zum Präsidenten des Ministeriums ernannt. Seit 1834 bekleidete er nacheinander den griechischen Gesandtschaftsposten in München, [* 10] Berlin [* 11] und London. [* 12] Nachdem er 1841 wieder eine kurze Zeit Ministerpräsident gewesen war, ging er als Gesandter nach Konstantinopel. Nach der Septemberrevolution von 1843 nach Griechenland zurückgekehrt, trat er als Minister ohne Portefeuille in das Kabinett Metaxas ein, bildete sodann 11. April 1844, nach dem Sturz der russischen Partei, als Ministerpräsident ein neues Ministerium, mußte aber schon im August d. J. abtreten und machte nun in der Kammer dem Ministerium, namentlich Kolettis, die heftigste Opposition. 1854 bis 1855 war er wieder auf kurze Zeit Ministerpräsident. Er starb 18. Aug. 1865 in Ägina.
Mauromichālis,
berühmte Mainotenfamilie, die den fürstlichen beigezählt zu werden pflegt. Georg Mauromichalis leitete hauptsächlich die Empörung der Mainoten 1770. Petrus Mauromichalis, gewöhnlich Petro Bei genannt, geb. 1775, erhielt 1816 das Beilik Maina, schloß sich der Hetärie an und erhob im April 1821 im Peloponnes die Fahne des Aufstandes. 1821 wurde er Mitglied des moreotischen Senats, 1822 Präsident auf dem Kongreß zu Astros und 1824 Chef der exekutiven Gewalt. Da er gegen Kolokotronis und Kapo d'Istrias wegen deren Abhängigkeit von russischen Einflüssen in Opposition trat, ließ ihn letzterer im Februar 1831 zu Nauplia verhaften und in den Kerker werfen, ward aber dafür von Petros Sohn Georg, welcher sich 1822 bei dem Entsatz von Missolunghi sehr ausgezeichnet hatte, und seinem Bruder Konstantin, der bis 1817 bei der Pforte Dolmetsch gewesen war und sich im Freiheitskampf ebenfalls hervorgethan hatte, 9. Okt. 1831 ermordet. Konstantin ward sogleich nach der That vom Gefolge Kapo d'Istrias' niedergehauen, Georg 22. Okt. kriegsrechtlich erschossen. Petro wurde von dem neuen Kabinett in Freiheit gesetzt und 1836 vom König Otto, als dessen treuesten Anhänger er sich dann bewies, zu einem der Vizepräsidenten des Staatsrats ernannt. Er starb 29. Jan. 1848.
Maurs
(spr. mōr), Stadt im franz. Departement Cantal, Arrondissement Aurillac, an der Orléansbahn, mit (1881) 1862 Einw., Kastanienbau, starker Schweinezucht, Handel mit Schinken, Leinwand etc.
Maursmünster
Kreiden - Kreis
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* 13
Kreis.(franz. Marmoutier), Stadt im deutschen Bezirk Unterelsaß, Kreis [* 13] Zabern, [* 14] am Fuß der Vogesen und an der Eisenbahn Schlettstadt-Zabern, hat eine alte kath. Pfarr- (ehemalige Benediktiner-) Kirche, Steinbrüche und (1885) 1937 Einw. (237 Juden).
Über dem Orte die beiden Bergschlösser Groß- und Klein-Geroldseck. Maursmünster verdankt seinen Ursprung dem ältesten Kloster des Elsaß, das unter Childebert II. im 6. Jahrh. gegründet und 1789 aufgehoben wurde.
Maurus,
Hrabanus, s. Hrabanus. ^[= (Rhabanus M.), hervorragender Gelehrter des 9. Jahrh., geb. 776 zu Mainz, erhielt seine Erziehung ...]
Titel
Elemente zu Maury:1) (spr. morí) Jean Siffrein, ausgezeichneter franz. Redner, geb. 26. Juni 1746 zu Vauréas in der Grafschaft Venaissin
2) Juan Maria, span. Dichter und Kritiker, zu Malaga geboren
3) Mathew Fontaine, Hydrograph
4) Louis Ferdinand Alfred
Maury,
Maury - Maus
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* 16
Seite 11.364.1) (spr. morí) Jean Siffrein, ausgezeichneter franz. Redner, geb. 26. Juni 1746 zu Vauréas in der Grafschaft Venaissin als Sohn eines Schuhmachers, machte seine Studien in der Vaterstadt und zu Avignon, trat dann in den geistlichen Stand und kam in seinem 20. Jahr nach Paris, [* 15] wo er als Lehrer wirkte, als Kanzelredner und durch seine Lobreden (»Éloge funèbre du Dauphin«, »Éloge de Stanislas« [1766] und »Éloge de Charles V« u. a.) Ansehen und Gunst gewann sowie vom König zum Abt von Frénade und Prior von Lions ernannt wurde. 1785 ward er auch Mitglied der Akademie, und 1789 sandte ihn der Klerus von Lions in die Nationalversammlung. Mit seltenen Kenntnissen ausgerüstet, nahm er an den Verhandlungen der Versammlung einen hervorragenden Anteil, verteidigte in gewandter, mitunter derber Rede mit Kaltblütigkeit und Mut die Rechte des Königs und der Kirche und war besonders ein erbitterter und nicht unebenbürtiger Gegner seines Landsmanns Mirabeau. ¶
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Als einst zwei liberale Damen seinen Vortrag durch Reden und Gebärden störten, rief er dem Präsidenten zu: »Bringen Sie doch die beiden Ohnehosen (sans-culottes) zum Schweigen!« Das derbe Wort ward fortan der Name der revolutionären Proletarier. 1791 zog er sich vom öffentlichen Leben zurück und ging nach Auflösung der Konstituierenden Versammlung nach Rom, [* 17] wo er im Triumph empfangen und vom Papst zum Erzbischof von Nicäa in partibus und zum Nunzius bei der Krönung Franz' II. sowie 1794 zum Kardinal ernannt wurde.
Bei dem Einzug der Franzosen 1798 verließ er Rom und begab sich zuerst nach Toscana, dann nach Venedig [* 18] und endlich nach Rußland. 1799 wurde er von Ludwig XVIII. zu seinem Gesandten am römischen Hof [* 19] ernannt. So entschieden er sich anfangs gegen Napoleons I. Usurpation des französischen Throns erklärt hatte, verleitete ihn doch der Wunsch, in sein Vaterland zurückkehren zu dürfen, 1804 einen so schmeichlerischen Brief an den Kaiser zu richten, daß ihn dieser zurückrief und zum Großalmosenier bei seinem Bruder Jérôme und 1810 zum Erzbischof von Paris ernannte. Da der Papst letztere Ernennung nicht bestätigt hatte, so mußte Maury nach der Restauration seinen Sitz aufgeben. Er begab sich nach Rom, wurde aber hier gefangen genommen und erhielt seine Freilassung sechs Monate später nur gegen die Verzichtleistung auf seine geistlichen Würden. Er starb 11. Mai 1817. Sein Hauptwerk ist der »Essai sur l'éloquence de la chaire« (Par. 1810, 2 Bde.; neue Ausg. 1850). Seine »Œuvres choisies« (Par. 1827, 5 Bde.) enthalten auch seine Reden in der Nationalversammlung. Sein Leben beschrieben sein Neffe L. S. Maury (Par. 1827), Poujoulat (2. Aufl., das. 1859), Hergenröther (Würzb. 1879) und Ricard (Par. 1887).
Malagasch - Malaien [u
![Bild 61.517: Malagasch - Malaien [unkorrigiert] Bild 61.517: Malagasch - Malaien [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/61/61_0517.jpeg)
* 20
Malaga.2) Juan Maria, span. Dichter und Kritiker, zu Malaga [* 20] geboren, erhielt seine Bildung in Frankreich und England, besuchte Italien und ließ sich zuletzt in Paris nieder, wo er 2. Okt. 1845 starb. Er veröffentlichte ein episches Gedicht: »La agresion británica« (Madr. 1806); das romantische Rittergedicht »Esvero y Almedora« (Par. 1840); »Poesías castellanas« (Valencia [* 21] 1845, 3 Bde.),
kleinere Gedichte und Aufsätze enthaltend, und »Espagne poétique« (Par. 1826-27, 2 Bde.),
eine Blütenlese der spanischen Lyrik mit beigegebener französischer Übersetzung und wertvollen Bemerkungen. Eine Auswahl seiner kleinern Gedichte ist im 67. Bande der »Biblioteca de autores españoles« enthalten.
Wasgau - Washington
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* 22
Washington.3) Mathew Fontaine, Hydrograph, geb. 14. Jan. 1807 in der Grafschaft Spottsylvania in Virginia, trat 1824 als Kadett in die Marine und machte unter anderm eine Erdumseglung mit. 1836 zum Leutnant befördert, mußte er sich schon nach drei Jahren, infolge eines Sturzes lahm geworden, aus dem aktiven Dienst zurückziehen und wurde an der »Hydrographical Office« und 1844 als Superintendent des »Naval Observatory« in Washington [* 22] angestellt. 1853 wirkte er auf dem Kongreß der Seemächte in Brüssel [* 23] für die Annahme eines gleichmäßigen Systems der Beobachtungen zur See. 1855 zum Commander ernannt, quittierte er 1861 beim Ausbruch des Kriegs den Dienst und schloß sich den Südstaaten an. Bald darauf begab er sich nach England, begleitete dann den Kaiser Maximilian nach Mexiko [* 24] und unterstützte ihn namentlich beim Anpflanzen der Chinarindenbäume. Von Mexiko zurückgekehrt, ließ er sich zu Lexington in Virginia nieder, wo er bis zu seinem Tode die Stelle eines Professors am College bekleidete. Er starb 1. Febr. 1873. Seine bedeutendsten Leistungen sind: »Wind- and current-charts« (8. Aufl. 1859),
Meeres-Strömungen und
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* 25
Meeresströmungen.»Sailing directions« und »The physical geography of the sea« (New York 1856, über 20 Auflagen; deutsch von Böttger, 2. Aufl., Leipz. 1859) nebst den »Nautical monographs« (Washingt. 1859-61), Werke, worin die physische Geographie des Meers, die Wind- und Meeresströmungen [* 25] zuerst genauer erforscht erscheinen und ihre Kenntnis zu einer Wissenschaft erhoben ist, welcher man seitdem das regste Studium zugewendet hat. Außerdem veröffentlichte er: »Letters on the Amazon and the Atlantic slopes of South America«, »Relation between navigation and the circulation of the atmosphere«, »Astronomical observations« (1853) u. a. Maurys Biographie schrieb seine Tochter (hrsg. von Markham, Lond. 1887).
4) Louis Ferdinand Alfred, franz. Altertumsforscher und Kulturhistoriker, geb. 23. März 1817 zu Meaux, erhielt nach den verschiedenartigsten Studien 1840 eine Anstellung an der königlichen Bibliothek in Paris, ward 1844 Unterbibliothekar des Instituts, 1857 selbst Mitglied desselben, 1860 Bibliothekar der Tuilerien, 1862 Professor der Geschichte und Moral am Collège de France und 1868 Generaldirektor der Archive. Von seinen Werken, welche sich durch große Belesenheit und gewissenhafte Benutzung auch der deutschen Forschungen auszeichnen, heben wir hervor: »Essai sur les légendes pieuses du moyen-âge« (1843);
»Les fées du moyen-âge« (1843);
»Histoire des grandes forêts de la Gaule« (1850);
»La terre et l'homme« (1856, 4. Aufl. 1878);
»La magie et l'astrologie dans l'antiquité et au moyen-âge« (1860, 4. Aufl. 1877);
»Histoire des religions de la Grèce antique« (1857-60, 3 Bde.);
»Le [* 26] sommeil et les rêves« (1861, 4. Aufl. 1877);
»Croyances et légendes de l'antiquité« (1862, 2. Aufl. 1865);
»Les forêts de la Gaule et de l'ancienne France« (1867);
»Rapport sur les progrès de l'archéologie en France« (1867).
Auch setzte er das »Musée de sculpture« von Clarac fort, beteiligte sich an den »Religions de l'antiquité« von Gugniant ^[richtig: Guigniaut] und andern Sammelwerken.