Seite 11.971, Nachttrunk - Nádasdy | eLexikon
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Nachttrunk - Nádasdy
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22 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Nachttrunk | der Trunk, den man namentlich im Mittelalter unmittelbar vor dem Schlafengehen einzunehmen pflegte / 18 |
Nachtviole | Pflanzengattung, s. Hesperis. / 4 |
Nachtvogel | s. v. w. Guacharo. / 3 |
Nachtwache | bei den alten Völkern, Griechen, Römern, Juden etc., ein Teil der Nachtzeit, ungefähr drei / 80 |
Nachtwandeln | s. Somnambulismus. / 3 |
Nachud | (Nakhud), Stadt, s. Kischk i Nakhud. / 7 |
Nachverfahren | im Zivilprozeß das Verfahren zur Erledigung eines durch Eidesleistung bedingten Endurteils. / 12 |
Nachwahl | s. Wahl. / 3 |
Nachwehen | die schmerzhaften Zusammenziehungen der Gebärmutter nach stattgefundener Austreibung der Nachgeburt / 145 |
Nachweisebüreaus | im allgemeinen s. v. w. Auskunftsbüreau oder Adreßbüreau (s. diese Artikel); in der freiwilligen / 52 |
Nachwinter | stärkeres Frostwetter nach Beginn des Frühjahrs, speziell nach dem Frühlingsäquinoktium. / 11 |
Nachzehrer | im nördlichen Deutschland Bezeichnung für Vampir. / 7 |
Nacken | (Genick, Cervix), bei den Wirbeltieren der obere (beim Menschen hintere) Teil des Halses, besteht / 136 |
Nackenstarre | (griech. Opisthotonus), starrkrampfartige Zusammenziehung der Nackenmuskeln mit Zurückziehung / 38 |
Nacktdrüse | Pflanze, s. Gymnadenia. / 4 |
Nackte Jungfrau | (Nackte Hure), s. v. w. Herbstzeitlose, s. Colchicum. / 8 |
Nacktfarn | s. Gymnogramme. / 3 |
Nacktsamige Pflanzen | s. Gymnospermen. / 4 |
Nacktzähner | s. v. w. Gymnodontes. / 3 |
Nacré chinois | (spr. schinŏa), s. Lackieren. / 6 |
Nadar | Félix Tournachon, genannt N., Schriftsteller, Zeichner und Luftschiffer, geb. 5. April 1820 / 160 |
Nádasdy | (Fogáras), altes ungarisches, ursprünglich kroat. Adelsgeschlecht, welches seit 1625 die Grafenwü / 595 |
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Neapel [* 2] ausgezeichnete Nachtstücke geliefert. Im 19. Jahrh. haben besonders Moritz Müller (der »Feuermüller«) und F. Geselschap das Nachtstück in Genrebildern kultiviert. Gegenwärtig beschränkt sich die Gattung meist auf Mondscheinlandschaften (Eschke, O. Achenbach, Douzette, Xylander) und auf Darstellungen von Illuminationen u. dgl. (O. Achenbach, Berninger). Auf die Poesie übertragen sind Nachtstücke s. v. w. düstere, Trauer, Schrecken und Schauer erweckende Darstellungen, wie die bekannten Nachtstücke von E. T. A. Hoffmann.
Nachttrunk,
der Trunk, den man namentlich im Mittelalter unmittelbar vor dem Schlafengehen einzunehmen pflegte (meist Würzwein oder Würzbier).
Nachtviole,
Pflanzengattung, s. Hesperis. ^[= L. (Kilte), Gattung aus der Familie der Kruciferen, ein- oder mehrjährige Kräuter ...]
Nachtvogel,
s. v. w. Guacharo. ^[= (spr. guátscharo, Nachtpapagei, Fettvogel, Steatornis Humb.), Gattung aus der Ordnung der Segler ...]
Nachtwache,
Ablauf - Ableitung
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* 3
Ablauf.bei den alten Völkern, Griechen, Römern, Juden etc., ein Teil der Nachtzeit, ungefähr drei Stunden umfassend. Man teilte nämlich die Nacht zum Behuf der ausgestellten Wachtposten in Abschnitte von mehreren Stunden ein, nach deren Ablauf [* 3] allemal ein Wechsel der Posten stattfand. Die alten Hebräer hatten vor dem Exil nur drei solcher Abschnitte, die Griechen und Römer [* 4] aber vier, jeden zu drei Stunden, welche im Neuen Testament (Matth. 14, 25). durch die Benennungen Abend, Mitternacht, Hahnenruf und frühmorgens unterschieden werden.
Nachtwandeln,
s. Somnambulismus. ^[= (lat.), im engern Sinn das "Umherwandeln im Schlaf", das Schlafwandeln; dann das habituell ...]
Nachud
(Nakhud), Stadt, s. Kischk i Nakhud. ^[= (Kuschk-i-N.), Stadt in Afghanistan, westlich von Kandahar und nördlich vom Argandab. Hier ...]
Nachverfahren,
im Zivilprozeß das Verfahren zur Erledigung eines durch Eidesleistung bedingten Endurteils.
Nachwahl,
s. Wahl. ^[= # die Art und Weise, wie von mehreren befähigten und berechtigten Personen jemand zu einer besondern ...]
Nachwehen,
Gebärmutter - Gebärmut
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* 5
Gebärmutter.die schmerzhaften Zusammenziehungen der Gebärmutter [* 5] nach stattgefundener Austreibung der Nachgeburt, pflegen namentlich bei solchen Frauen, welche mehr als einmal niedergekommen sind, als mehr oder weniger bedeutende, mit Unterbrechungen auftretende Schmerzen im Unterleib bald nach der Geburt sich einzustellen. Zuweilen zeigen sie sich nur am ersten Tag, zuweilen dauern sie bis zum dritten oder vierten, selten bis zum sechsten Tag oder noch länger nach der Niederkunft.
Anfangs sind sie stärker und häufiger, später werden sie schwächer und seltener. Besonders leicht werden sie durch das Säugen des Kindes hervorgerufen. Die Nachwehen sind nicht als krankhaft anzusehen, solange sie nicht ungewöhnlich schmerzhaft und nicht von Fieber begleitet sind, solange der Leib gegen Berührung schmerzlos bleibt und die Nachwehen in Anfällen auftreten, zwischen denen die Frau sich ganz wohl fühlt. Stellen sich aber bei Erstgebärenden schmerzhafte Nachwehen ein, so erheischen diese stets große Aufmerksamkeit von seiten des Arztes.
Nachweisebüreaus,
im allgemeinen s. v. w. Auskunftsbüreau oder Adreßbüreau (s. diese Artikel);
in der freiwilligen Krankenpflege diejenigen Büreaus, welche im Krieg die Erteilung von Nachrichten über die in den Lazaretten befindlichen Verwundeten und Kranken an deren Angehörige vermitteln (§ 209, 1c, § 223, 1 u. 2 der Kriegssanitätsordnung).
In Berlin [* 6] wird ein Zentralnachweisungsbüreau errichtet.
Nachwinter,
stärkeres Frostwetter nach Beginn des Frühjahrs, speziell nach dem Frühlingsäquinoktium.
Nachzehrer,
im nördlichen Deutschland [* 7] Bezeichnung für Vampir. ^[= # nach dem Volksglauben, namentlich der slawischen, rumänischen und griechischen Bevölkerung ...]
Nacken
Muskeln des Menschen
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* 8
Muskeln.(Genick, Cervix), bei den Wirbeltieren der obere (beim Menschen hintere) Teil des Halses, besteht aus den Halswirbeln samt den sie umgebenden Muskeln, [* 8] welche sie und den Kopf bewegen, sowie der Haut. [* 9] Beim Menschen treten in der obern Nackengegend die Muskelwülste zu beiden Seiten der Wirbel so stark hervor, daß zwischen ihnen eine flache Grube, Nackengrube, entsteht, von der aus das Rückenmark besonders leicht zugänglich ist. Im allgemeinen ist der Nacken beim Mann in Knochenbau und Muskulatur stärker als beim Weib und nimmt zuweilen den Charakter des Stiernackens an; er erscheint darum gedrungener und kürzer, beim Weib hingegen wegen seiner Schlankheit länger. Die Dornfortsätze sämtlicher Halswirbel sind durch ein elastisches Band, [* 10] Nackenband (ligamentum nuchae), verbunden, das bei den Vierfüßlern unter den Säugetieren den Kopf vor dem Herabsinken bewahrt und darum bei vielen besonders stark entwickelt ist.
Nackenstarre
(griech. Opisthotonus), starrkrampfartige Zusammenziehung der Nackenmuskeln mit Zurückziehung des Kopfes, ist ein wichtiges Symptom gewisser schwerer Gehirnstörungen, vorzüglich der eiterigen und der tuberkulösen Hirnhautentzündung, z. B. dem epidemischen Kopfgenickkrampf. Nackenstarre kommt auch als Teilerscheinung des allgemeinen Starrkrampfes vor.
Nacktdrüse,
Pflanze, s. Gymnadenia. ^[= R. Brown (Gymnadenie), Gattung aus der Familie der Orchideen, ausdauernde Pflanzen ...]
Nackte
Jungfrau (Nackte Hure), s. v. w. Herbstzeitlose, ^[= s. Colchicum.] s. Colchicum.
Nacktfarn,
s. Gymnogramme. ^[= Desv. Farngattung aus der Familie der Polypodiaceen, charakterisiert durch unbeschleier ...]
Nacktsamige
Pflanzen, s. Gymnospermen. ^[= (griech., "Nacktsamige"), im natürlichen Pflanzensystem Hauptabteilung der Phanerogamen, ...]
Nacktzähner,
s. v. w. Gymnodontes. ^[= Familie der Knochenfische, aus der Unterordnung der Haftkiefer (Plectognathi), meist Bewohner ...]
Nacré
chinois (spr. schinŏa), s. Lackieren. ^[= Gegenstände aus Holz, Leder, Metall etc. mit einem glatten, glänzenden, durchsichtigen oder ...]
Nadar,
Paris
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* 11
Paris.Félix Tournachon, genannt Nadar, Schriftsteller, Zeichner und Luftschiffer, geb. 5. April 1820 zu Paris, [* 11] studierte in Lyon [* 12] Medizin, verließ das Studium aber bald wieder, um sich zunächst hier, später in Paris, wohin er 1842 zurückkehrte, journalistisch zu beschäftigen. In der Folge betrieb er nebenbei Zeichnen, war beim Theater [* 13] und selbst in der Industrie thätig, gründete 1849 die »Revue comique« und richtete ein photographisches Atelier ein. Namentlich seine Zeichnungen machten ihm bald einen Namen.
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Quand j'étais étudiant« (1856);
»Le [* 14] miroir aux alouettes« (1858);
»La robe de Déjanire« (1862);
»Histoire buissonnière« (1877);
»Sous l'incendie« (1882);
»Le monde ou l'on patauge« (1883) u. a. Mit großem Vertrauen auf die Luftschiffahrt [* 15] konstruierte er selbst ein Schraubenluftschiff und stieg 1863 wiederholt mit dem Riesenballon Le Géant auf, welcher ihn bei der zweiten Fahrt von Paris bis Hannover [* 16] trug.
Diese Fahrten beschrieb er in den »Mémoires du Géant; à terre et en l'air« (1864) und in »Le droit au vol« (1865).
Titel
Elemente zu Nádasdy:1) Thomas, Palatin von Ungarn, geb. 1498
2) Franz, Urenkel des vorigen
3) Franz Leopold, Graf von, Enkel des vorigen
Nádasdy
(Fogáras), altes ungarisches, ursprünglich kroat. Adelsgeschlecht, welches seit 1625 die Grafenwürde hat. Es ist im Besitz des großen Majorats Fogáras und blühte in zwei Linien, von denen die jüngere 2. Aug. 1860 mit dem Grafen Thomas von Nádasdy, österreichischem Feldmarschallleutnant, im Mannesstamm erlosch. Das Haupt der ältern ist gegenwärtig Graf Franz von Nádasdy, geb. 28. Juni 1842. Sein Großoheim Graf Michael von Nádasdy, geb. 6. Sept. 1775, gest. 18. März 1854, war eine Zeitlang österreichischer Staats- und Konferenzminister. Ein Sohn des letztern, Graf Franz Seraphin von Nádasdy, geb. 1. April 1801, war von 1857 bis 1860 Justizminister, dann Präsident des Reichsrats, endlich 7. Nov. 1861 bis 1865 Hofkanzler für Siebenbürgen und österreichischer Minister und starb 1. Nov. 1883 in Wien. [* 17] Andre Sprößlinge des Geschlechts sind:
Nadaud - Nadeln
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* 21
Seite 11.972.1) Thomas, Palatin von Ungarn, [* 18] geb. 1498, verschaffte sich in Italien, [* 19] zu Bologna und Rom, [* 20] eine höhere Bildung, ward dann König Ludwigs ¶
mehr
Geheimschreiber, bewirkte nach dessen Tod Ferdinands von Österreich [* 22] Wahl zum König und ward als Kommandant von Ofen 1529 nach hartnäckiger Verteidigung von den Türken gefangen genommen. Auf Verwendung Ludovicos Gritti bei Zápolya mit dem Tod verschont, hing er fortan diesem an und erhielt zum Lohn die Herrschaft Fogáras in Siebenbürgen als »Erbherr«. Später (1534) wandte er sich wieder Ferdinand zu, ward 1554 zum Palatin erwählt und verwaltete dies hohe Amt so gut, daß er sich den Namen »der große Palatin« erwarb. Als Anhänger der Reformation hat er gleichfalls hervorragende Bedeutung. Er starb 2. Juni 1562. Im Nádasdyschen Palais zu Pest wurde ihm eine Statue errichtet.
2) Franz, Urenkel des vorigen, Enkel des Generals Franz Nádasdy (1555-1603) und der Prinzessin Elisabeth Báthori (s. d.), der 1611 wegen ihrer grausamen Mädchenschlächtereien der Prozeß gemacht wurde, Sohn des Grafen Paul und der Gräfin Judith von Révay, Günstling des Kaisers, war oberster Kronrichter, ward als Teilhaber an einer Verschwörung des ungarischen Adels zur Aufrechthaltung ihrer Rechte und Freiheiten auf Kaiser Leopolds I. Befehl 30. April 1671 zu Wien enthauptet. Er gab das Werk des Grafen Petrus Révay: »De monarchia et S. corona regni Hungariae« in neuer vermehrter Auflage heraus (Frankf. 1659). Ihm selbst werden zugeschrieben: »Mausoleum regni apostolici hungarici regum et primorum ducum« (Nürnb. 1664);
»Cynosura juristarum« (1668, Leutschau 1700).
Kolima - Kolin
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* 29
Kolin.3) Franz Leopold, Graf von, Enkel des vorigen, geb. 30. Sept. 1708 zu Radkersburg in Steiermark, [* 23] wohnte schon als Oberst eines Husarenregiments von 1734 bis 1739 den Feldzügen in Italien, in Ungarn und am Rhein, sodann als Kavalleriegeneral dem österreichischen Erbfolgekrieg bei, entriß im November 1741 den Franzosen und Bayern [* 24] Neuhaus in Böhmen, [* 25] schlug 1743 bei Braunau die Bayern und leitete 1744 den meisterhaften Übergang des Heers des Prinzen Karl von Lothringen über den Rhein, worauf er sich der Linien von Lauterburg und Weißenburg [* 26] bemächtigte. Im Mai 1745 verlor er zwar das Gefecht gegen Winterfeld bei Hirschberg, [* 27] deckte aber später mit vieler Umsicht den Rückzug Karls von Lothringen und nahm während der Schlacht bei Soor (30. Sept. 1745) das preußische Lager. [* 28] Nach Abschluß des Dresdener Friedens kam Nádasdy zur Armee nach Italien, bei welcher er ebenfalls mit Auszeichnung focht. 1754 ernannte ihn Maria Theresia zum General der Kavallerie und Kommandanten von Ofen und 1756 zum Ban von Kroatien. 1757 führte Nádasdy die kroatischen Nationaltruppen dem Heer Dauns zu, focht mit Auszeichnung bei Kolin, [* 29] schlug Winterfeld 7. Sept. bei Moys und nahm Schweidnitz [* 30] (12. Nov.). In der Schlacht bei Leuthen [* 31] (5. Dez. 1757) war Nádasdy der erste, der das Manöver Friedrichs II. durchschaute, blieb aber zu lange ohne Unterstützung, um der Schlacht eine andre Wendung geben zu können. Er kehrte hierauf in sein Banat zurück und starb 22. März 1783 in Karlstadt.