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Seite 12.952, Pferdeharke - Pfeufer | eLexikon

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Pferdeharke - Pfeufer

Bild 12.952: Pferdeharke - Pfeufer
Seite 12.952.
Überblick der Artikel
20 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Pferdeharke(Pferderechen, Hungerharke), ein großer Rechen mit weitem Fassungsraum und Anspannvorrichtung / 80
Pferdeharnsäures. v. w. Hippursäure. / 3
Pferdeklees. Melilotus. / 3
Pferdekraft(Maschinenpferdekraft, Dampfpferd, abgekürzt HP, v. engl. horse power), Maß zur Bestimmung / 180
Pferdekümmels. Anthriscus. / 3
Pferdemaukes. Mauke. / 3
Pferdenüsses. Walnußbaum. / 3
Pferderechens. v. w. Pferdeharke. / 3
Pferderennens. Wettrennen. / 3
Pferdeschonerelastische Einschaltung in der Zugvorrichtung bei Fuhrwerken und landwirtschaftlichen Maschinen / 44
Pferdeschwamms. Badeschwamm. / 3
Pferdeseuches. v. w. Pferdestaupe. / 3
Pferdestalls. Stallungen. / 3
Pferdestaupe(epidemisches Katarrhalfieber, typhoides Fieber, Influenza), ansteckende Krankheit der Pferde, / 231
Pferdetyphuss. Blutfleckenkrankheit der Pferde. / 5
Pferdezuchts. Pferde, S. 949. / 5
Pferdezunges. Schollen. / 3
PferseeDorf im bayr. Regierungsbezirk Schwaben, Bezirksamt Augsburg, an der Wertach, hat Textilindustrie, / 27
Pfette(Fette), parallel zum Dachfirst liegender Balken eines Dachstuhls, welcher entweder unter den / 47
PfeuferKarl von, Mediziner, geb. 22. Dez. 1806 zu Bamberg, studierte seit 1824 in Erlangen und Würzburg, / 237

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welchen verschiedene Geräte zum Jäten, Hacken und Häufeln eingesetzt wurden. Von diesem Apparat unterscheidet sich die Pferdehacke hauptsächlich dadurch, daß sie gleichzeitig die Zwischenräume mehrerer Reihen bearbeitet und somit eine weit erheblichere Leistungsfähigkeit besitzt als der gewöhnliche Pflug. [* 2] Die Konstruktion der Pferdehacke ist sehr mannigfaltig, je nachdem man eine mehr oder minder vollkommene Arbeit verlangt. Vorzüglichste Systeme sind: Smith, Taylor, Garrett, Sack, Bölte. Eine eigentümliche Gattung der Pferdehacke bilden die in Amerika [* 3] allgemein angewendeten Maiskultivatoren, welche jedoch in den europäischen, Mais kultivierenden Ländern keine Verbreitung gefunden haben.

Vgl.   Perels, Handbuch des landwirtschaftlichen Maschinenwesens, Bd. 2 (2. Aufl., Jena [* 4] 1880).

Pferdeharke

(Pferderechen, Hungerharke), ein großer Rechen mit weitem Fassungsraum und Anspannvorrichtung für ein Pferd, [* 5] dient zum Zusammenraffen des Heues nach dem Schnitt und dem Wenden und erspart außerordentlich viel an Handarbeit. In neuester Zeit wurde die Pferdeharke durch geschickt angeordnete Vorrichtungen zum selbstthätigen Entleeren nach vollständiger Füllung wesentlich vervollkommt. Der Führer fährt in der Regel auf dem Gerät selbst und besorgt von seinem Sitz aus das Entleeren durch ein Pedal. Der Hauptsitz der Fabrikation von Pferdeharken ist England und Nordamerika. [* 6]

Pferdeharnsäure,

s. v. w. Hippursäure. ^[= (Harnbenzoesäure, Benzoylamidoessigsäure) C9H9NO3, konstanter Bestandteil des Harns pflanzenfresse ...]

Pferdeklee,

s. Melilotus. ^[= Tournef. (Melilotenklee, Melote, Steinklee, Honigklee), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, ...]

Pferdekraft

Mas a Fuera - Maschine

Bild 61.646: Mas a Fuera - Maschine
* 7 Maschine.

(Maschinenpferdekraft, Dampfpferd, abgekürzt HP, v. engl. horse power), Maß zur Bestimmung der Größe einer Arbeitsleistung, insbesondere der Maschine. [* 7] Man versteht unter einer Pferdekraft diejenige Kraft, [* 8] welche nötig ist, um in einer Sekunde eine bestimmte Anzahl von Pfunden 1 Fuß hoch (Fußpfund) oder eine bestimmte Zahl von Kilogrammen 1 m hoch (Kilogrammometer) zu heben. In England setzt man allgemein die Größe der Arbeit eines Pferdes = 500 Fußpfund, in Frankreich = 75 Meterkilogramm. In Preußen [* 9] bestimmte das Gesetz die Größe einer Pferdekraft zu 480 Fußpfund preußisch, in Österreich [* 10] zu 430 Fußpfund (Wiener).

Alle diese Werte weichen wenig voneinander ab, und gegenwärtig rechnet man allgemein 1 Pferdekraft = 75 Meterkilogramm. Die wirkliche Durchschnittskraft eines lebenden Pferdes beträgt jedoch nur 50 Kilogrammometer, und wenn man die Maschine Tag und Nacht arbeiten läßt, so leistet eine Maschinenpferdekraft durchschnittlich so viel wie 3½ lebende Pferde. [* 11] Bei Dampfmaschinen [* 12] ermittelt man die Leistungsfähigkeit mit dem Indikator [* 13] am Dampfkolben. Die Anzahl der so erhaltenen Indikatorpferdekräfte (indizierte Pferdekräfte) ist größer als die Zahl der mit einem Dynamometer [* 14] an der Schwungradwelle ermittelten effektiven Pferdekräfte (Bremspferdekräfte). Vgl.   Dampfmaschine, [* 15] S. 470.

Pferdekümmel,

s. Anthriscus. ^[= Peers. (Klettenkerbel), Gattung aus der Familie der Umbelliferen, ein- oder mehrjährige, rauhhaarig ...]

Pferdemauke,

s. Mauke. ^[= (Impetigo, Uligo), erysipelatöse Entzündung der Haut in der Köthe der Pferde, begleitet von ...]

Pferdenüsse,

s. Walnußbaum. ^[= (Juglans L.), Gattung aus der Familie der Juglandeen, Bäume, deren Mark in den Zweigen fächerig ...]

Pferderechen,

s. v. w. Pferdeharke. ^[= (Hungerharke), ein großer Rechen mit weitem Fassungsraum und Anspannvorrichtung ...]

Pferderennen,

s. Wettrennen. ^[= Die ersten W., deren die Geschichte erwähnt, fanden bei den Festen des persischen Sonnengottes, ...]

Pferdeseuche,

s. v. w. Pferdestaupe. ^[= (epidemisches Katarrhalfieber, typhoides Fieber, Influenza), ansteckende Krankheit der Pferde, ...]

Pferdestall,

s. Stallungen. ^[= Wohnungen der landwirtschaftlichen Haustiere. Die Lage des Stalles muß leichte Ableitung der ...]

Pferdestaupe

(epidemisches Katarrhalfieber, typhoides Fieber, Influenza), ansteckende Krankheit der Pferde, welche nur durch Ansteckung entsteht, besonders durch Handel und Verkehr mit Pferden verschleppt wird und sich bisweilen allgemein über die großen Pferdebestände in den Städten verbreitet (1871 von Rußland über Deutschland, [* 18] Westeuropa, Nordamerika, 1881 von Frankreich durch Deutschland). Die Ansteckung vollzieht sich durch die Atmungsluft und die Exkremente (besonders an Droschkenhalteplätzen, Beschlagschmieden etc.), und nach 5-7 Tagen bricht die Krankheit aus.

Haut (anatomisch)

Bild 8.231: Haut (anatomisch)
* 19 Haut.

Die Temperatur steigt bis 41°, der Puls erfolgt 60-80- und 100mal in einer Minute. Die Tiere sind matt, eingenommen und vermeiden jede Bewegung; an den Gliedmaßen tritt diffuse Schwellung der Haut [* 19] ein, Augen-, Nasen-, Maulschleimhaut sind gerötet, der Appetit ist gestört. Nach 3-5 Tagen gehen die Erscheinungen zurück, und die Tiere erholen sich schnell; sie müssen aber noch 8-14 Tage geschont werden. In schlechten Stallungen und bei Anstrengung der kranken Tiere erfolgt der Tod durch Schwächung der Herzkraft oder Lähmung der cerebralen Funktionen; auch gesellen sich dem Ausgang der Krankheit Darm- und Lungenentzündung hinzu.

Die Behandlung ist im wesentlichen prophylaktisch und diätetisch; man bringt die kranken Tiere sofort, von den gesunden getrennt, in einen geeigneten Stallraum, bei heißer Witterung während des Tags an einen schattigen Ort ins Freie und verpflegt sie sorgfältig durch besondere Wärter. Bei stark eingenommenem Bewußtsein wird der Kopf mit kaltem Wasser gewaschen. Vorteilhaft wirkt ein Zusatz von Schwefelätherweingeist zum Trinkwasser.

Vgl.   Dieckerhoff, Die Pferdestaupe (Berl. 1882).

Pferdezucht,

Pädagogische Litteratu

Bild 18.702: Pädagogische Litteratur 1880-90 (Biographien etc.)
* 20 Pferdezucht.

[* 20] s. Pferde, ^[= (Equidae), Familie der unpaarzehigen Huftiere (s. d.). Die lebenden Arten besitzen nur eine ...] S. 949.

Pferdezunge,

s. Schollen. ^[= (Flachfische, Plattfische, Pleuronectoidei Flem.), Fischfamilie aus der Ordnung der Weichflosser, ...]

Pfeufer,



Pfifferling - Pfirsich

Bild 12.953: Pfifferling - Pfirsichbaum
* 31 Seite 12.953.

Karl von, Mediziner, geb. 22. Dez. 1806 zu Bamberg, [* 24] studierte seit 1824 in Erlangen [* 25] und Würzburg, [* 26] ward klinischer Assistent Schönleins, ließ sich 1832 in München [* 27] als Arzt nieder, folgte 1840 einem Ruf als Professor und Direktor der Klinik nach Zürich [* 28] und ward hier zum Mitglied des Gesundheitsrats ernannt. In Gemeinschaft mit Henle begründete er 1844 die »Zeitschrift für rationelle Medizin«, indem sich beide die Aufgabe stellten, physiologische und pathologische Thatsachen behufs ihrer Erklärung auf physikalische und chemische Prozesse zurückzuführen. 1844 ging Pfeufer (mit Henle) als Professor der Arzneimittellehre und Direktor der Klinik nach Heidelberg [* 29] und 1852 als Leiter der zweiten Klinik nach München. Er erwarb sich einen außerordentlichen Einfluß als Lehrer und trug sehr viel zur damaligen Blüte [* 30] der medizinischen Fakultät in München bei. Schon in den ersten Jahren seiner

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ärztlichen Thätigkeit war er mit Erfolg bei Choleraepidemien thätig gewesen. Jetzt nahm er an der Förderung der besonders von Pettenkofer angeregten Untersuchungen lebhaften Anteil und unterstützte dieselben namentlich auch in seiner Stellung als Referent im Ministerium. Auf seine Initiative wurde dann auch die öffentliche Gesundheitspflege als obligater Teil des ärztlichen Fachstudiums eingeführt. Weiter brachte er in Bayern [* 32] das Prinzip der ärztlichen Freizügigkeit zur Geltung und reformierte das medizinische Prüfungswesen. Er schrieb: »Zum Schutz wider die Cholera« (Heidelb. 1849). Auch gab er »Platens Tagebuch, 1796-1825« (Stuttg. 1860) heraus. Er starb 13. Sept. 1869 in Pertisau.

Vgl.   Kerschensteiner, Leben und Wirken des Dr. K. v. Pfeufer (Augsb. 1871).