peter-hug.ch

Seite 13.111, Planimetrie - Planorbis multiformis | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

eLexikon

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Planimetrie - Planorbi

Bild 13.111: Planimetrie - Planorbis multiformis
Seite 13.111.
Überblick der Artikel
14 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Planimetrie(griech.), der Teil der Geometrie (s. d.), welcher die Lehre von den in einer Ebene liegenden / 30
Planina(serb.), s. v. w. Gebirge. / 4
Planipeden(lat.), die Darsteller in den altröm. Mimen (s. d.), die weder den Kothurn noch den Soccus, / 29
Planipennia(Plattflügler), Zunft aus der Ordnung der Netzflügler (s. d.). / 9
Planisphärium(lat.), s. v. w. Darstellung der Kugel auf einer Ebene, bestimmter eine stereographische Polarprojek / 89
PlanitzDorf im sächs. Regierungsbezirk und in der Kreis- und Amtshauptmannschaft Zwickau, zerfällt / 57
Plankammerbei Staatsbehörden die Sammlung der für dienstliche Zwecke gebrauchten Karten und Pläne, / 61
Plänkeln(Plänkern, Blänkern), das zerstreute Gefecht sowohl der Infanterie als der Reiterei, besonders / 19
PlankenBretter von verschiedener Breite und Dicke, welche in Holzschiffen die äußere Schiffshaut / 34
Plankonkav(lat., "eben-hohl"), s. Linse. / 5
Plankonvéx(lat., "eben-gewölbt"), s. Linse. / 5
Plankton(griech., "das Treibende", Halyplankton, "das im Meer Treibende"), die Gesamtmas / 466
Planographie(lat.-griech.), Druckverfahren, welche von ebenen Flächen, die weder erhabene noch vertiefte / 16
Planorbis multiformisSchnecke aus der Gruppe der Lungenschnecken (s. d.) und der Familie der Planorbidae (Tellerschnecken / 374

Seite 13.111

Planina

(serb.), s. v. w. Gebirge. ^[= im Gegensatz zu den ebenen Formen der Erdoberfläche sowie zu den durch Erosion oder Auswaschung ...]

Planisphärium

(lat.), s. v. w. Darstellung der Kugel auf einer Ebene, bestimmter eine stereographische Polarprojektion (vgl. Landkarten, [* 4] S. 457) der Himmelskugel auf einer Ebene. Man bediente sich derselben bis ins 17. Jahrh. zur graphischen Lösung vieler astronomischer Aufgaben, wie Bestimmung des Auf- und Unterganges der Gestirne etc. Häufig brachte man auch auf der einen Seite einer Scheibe ein Planisphärium und auf der andern eine Kreisteilung mit Alhidade zur Messung von Sonnen- und Sternhöhen an. Das Ganze hieß dann Astrolabium [* 5] planisphaerium, die letztere Seite wurde Mater Astrolabii, die erstere Dorsum Astrolabii genannt.

Planitz,

Zwergmoschustiere - Zw

Bild 16.1015: Zwergmoschustiere - Zwickau
* 6 Zwickau.

Dorf im sächs. Regierungsbezirk und in der Kreis- und Amtshauptmannschaft Zwickau, [* 6] zerfällt in Ober-Planitz, mit (1885) 5211 Einw., welches an das Eisenhüttenwerk Königin Marien-Hütte anstößt, und Nieder-Planitz, mit Schloß (Rittergut), schöner Kirche (darin Bilder von Lukas Cranach) und 7328 Einw. Ringsherum am linken Muldeufer ungeheure Steinkohlenlager, welche durch eine Zweigbahn mit der Zwickau-Schwarzenberger Eisenbahn verbunden sind.

Plankammer,

bei Staatsbehörden die Sammlung der für dienstliche Zwecke gebrauchten Karten und Pläne, bei den Generalstäben der Heere namentlich der Karten über die verschiedenen Kriegsschauplätze wie des gesamten Kartenmaterials, unter besonderer Verwaltung stehend.

Die Plankammer des preußischen Generalstabs wurde von Friedrich Wilhelm I. begründet.

Bedeutend ist die Plankammer in Österreich, [* 7] welche das vollständige Planmaterial für alle Kriege seit dem Dreißigjährigen enthält.

Planken,

Bregthalbahn - Bremen

Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert]
* 8 Breite.

Bretter von verschiedener Breite [* 8] und Dicke, welche in Holzschiffen die äußere Schiffshaut (Seitenplanken) und, wie auch in Eisenschiffen, die Decks bilden (Deckplanken).

Plankengänge heißt die Gesamtheit der eine Reihe bildenden Schiffsplanken. Vgl. Brett.

Plankonkav

(lat., »eben-hohl«),

s. Linse. ^[= # ein durchsichtiges Glasstück, an welches zwei kugelförmig gekrümmte Flächen (oder eine kugelför ...] [* 9]

Plankonvéx

(lat., »eben-gewölbt«),

s. Linse. ^[= # ein durchsichtiges Glasstück, an welches zwei kugelförmig gekrümmte Flächen (oder eine kugelför ...]

Plankton

(griech., »das Treibende«, Halyplankton, »das im Meer Treibende«),

die Gesamtmasse der lebenden Wesen, welche an der Oberfläche des Meers unbedingt den Meeresströmungen [* 10] folgen. Erwachsene Fische, [* 11] auch manche Krebse, welche in gewissen Richtungen vorwärts streben, zählen nicht zum Plankton, welches vielmehr nur diejenigen Wesen einschließt, welche, auch wenn die Schwimmfähigkeit, wie bei den Heteropoden und Steropoden, nicht unbedeutend ist, doch keine bestimmte Richtung einhalten, sondern nur der Nahrung nachgehen und mit den Meeresströmungen treiben.

Muscardine - Muscheln

Bild 62.101: Muscardine - Muscheln [unkorrigiert]
* 12 Muscheln.

Man unterscheidet perennierendes Plankton, dessen Formen ihre ganze Entwickelung im Meer schwimmend durchlaufen, wie z. B. die Kopepoden, die ihre Eiersäcke mit sich umhertragen, und deren ausgeschlüpfte Brut auch treibt, im Gegensatz zum nicht perennierenden Plankton, dem z. B. manche Quallen, deren Brut sich als Polypen am Grund festsetzt, oder festgewachsene Muscheln [* 12] angehören, deren Embryonen umherschwärmen. Die Bestandteile des Planktons sind zoologisch, entwickelungsgeschichtlich von vielen Forschern untersucht worden, biologisch aber hat sich zuerst Hensen mit dem Plankton beschäftigt. Es gelang ihm, quantitative und mit Hilfe von Zählungen numerische Bestimmungen zu machen, und er gelangte zu dem Schluß, daß das Plankton im allgemeinen ungemein gleichmäßig verteilt sei.

Dabei kommt freilich in Betracht, ob die durch die Meeresströmungen fortgeführten Wesen die klimatischen Veränderungen ertragen können; ist dies nicht der Fall, so scheiden sie allmählich aus der Masse des Planktons aus. Eine Störung der Gleichmäßigkeit tritt durch das nicht perennierende Plankton ein. Eine Muschelbank entsendet zahlreiche ausschwärmende Embryonen, die sich wohl allmählich weiter ausbreiten, aber am Ende der Schwärmperiode wieder ausscheiden, und insofern ist das Plankton bis zu einem gewissen Grad von der Beschaffenheit des Bodens abhängig.

Seestichling - Seetakt

Bild 64.805: Seestichling - Seetaktik [unkorrigiert]
* 13 Seesterne.

Abgesehen von wenigen Pflanzenfressern, leben alle mit Strudelapparaten oder Fangfäden versehenen Tiere von dem Plankton Polypen fressen Kopepoden und andre kleine Krebse sowie Infusorien, Muscheln und Ascidien leben von Diatomeen und Peridinien, von den Muscheln leben wieder Seesterne, [* 13] größere Krebse und Fische, von den Polypen viele Schnecken [* 14] u. s. f., so daß das Plankton für alle diese Tiere die Urnahrung bildet. Den Bodenbewohnern kommen überdies die Keime, Sporen, Eier [* 15] zu gute, welche vielleicht ihre Entwickelung am Grunde durchlaufen.

Die Hauptmasse des Planktons findet sich in der Schicht bis etwa 300 m unter der Oberfläche, also soweit das Licht [* 16] reicht. Das endliche Schicksal des Planktons dürfte sich ähnlich gestalten wie das der Landtiere. So wenig wie die große Masse dieser letztern ihren Feinden, vielmehr hauptsächlich der Ungunst der Witterung erliegt, ebenso wird auch das Plankton durch die großen Verhältnisse zu Grunde gehen. Unlösliche Teile sinken zu Boden, was sich von der organischen Substanz im Wasser löst, mag saprophytisch gewissen Organismen zur Nahrung dienen, einen intermediären Stoffwechsel schaffend; aber schließlich vollendet sich doch der allgemeine Kreislauf. [* 17] Es knüpfen sich an diese neueröffneten Untersuchungen für Biologie, Zoologie, physikalische Geographie und andre Disziplinen Fragen von höchstem Interesse, und es ist zu erwarten, daß die allerdings sehr schwierige und kostspielige Fortsetzung derselben die Naturwissenschaft wesentlich fördern wird.

Planorbis



Planscheibe - Plantamo

Bild 13.112: Planscheibe - Plantamour
* 18 Seite 13.112.

multiformis, Schnecke aus der Gruppe der Lungenschnecken (s. d.) und der Familie der Planorbidae (Tellerschnecken), an welcher sich die Veränderungen, welche eine und dieselbe Tierform im Lauf der Jahrtausende erlitten hat, so scharf darlegen lassen, daß sie als eins der besten Beweisstücke für die Richtigkeit der Lehre von der allmählichen Entstehung der Arten, also für die Deszendenztheorie, gelten kann. In dem Becken von

mehr

Süßwasserkalk in der Nähe des Dorfs Steinheim (Württemberg, [* 19] Schwäbische Alb) finden sich nämlich die Schalen der Planorbis massenhaft angehäuft und variieren dabei in der Form von den flachgedrückten zu den turmartig erhobenen so bedeutend, daß man ohne Kenntnis der Übergangsformen etwa 20 getrennte und gut charakterisierte Spezies unterscheiden müßte und auch wirklich unterschieden hat. Dabei zeigt es sich, daß diese Zwischenglieder auch in betreff ihrer Lagerungsverhältnisse den theoretischen Anforderungen genau entsprechen, daß sie also stets vertikal über der Stammform und vertikal unter der abgeleiteten Form vorkommen, nicht aber auch noch in beliebigen andern Schichten auftreten.

Von der Grundform Planorbis steinheimensis entwickelt sich durch die Arten tenuis, sulcatus etc. eine Reihe bis zum supremus; seitlich zweigen sich andre Arten, wie elegans von trochiformis, rotundus von discoideus, ab, sterben jedoch ohne weitere Veränderungen aus. Ein andrer Stamm geht von der Form Planorbis parvus aus und endet gleichfalls in mehreren Zweigen. Der Prozeß der Umwandlung scheint im Vergleich zu der Epoche der Beständigkeit einer Form meist von kurzer Dauer gewesen zu sein.

Die Zwischenglieder sterben rasch aus, so daß in den einzelnen Schichten die zusammen gefundenen Gehäuse fast stets in scharf voneinander gesonderte Typen zerfallen. Anderseits tritt keine Form unvermittelt auf, sondern steht immer mit einer den ältern Schichten angehörigen in genetischem Zusammenhang. Die Bedeutung der Funde im Steinheimer Becken liegt nach dem Angeführten nicht in der Variabilität des Planorbis überhaupt, sondern in der Sicherheit, mit welcher sich die Variationen auseinander herleiten lassen.

Ähnliche, aber bei weitem nicht so vollständige Reihen sind in Steinheim für die Schnecken Limnaeus socialis und Hydrobia entdeckt worden. Von der Schneckengattung Paludina zeigen sich in den tertiären Ablagerungen Slawoniens fünf aus einer einfachen Grundform entstehende und am Ende der Reihen voneinander bedeutend abweichende Typen, indessen sind diese horizontal über eine viel größere Strecke verbreitet, als es die Schnecken des nur 3-4 km im Durchmesser haltenden Steinheimer Beckens sind.