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Seite 13.152, Poet - Pogge | eLexikon

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Poet - Pogge

Bild 13.152: Poet - Pogge
Seite 13.152.
Überblick der Artikel
9 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Poet(lat. poëta), Dichter; Poeta laureatus, s. v. w. "gekrönter Dichter" (s. d.). / 10
Poëtáster(neulat.), schlechter Dichter, Dichterling. / 5
Poetik(griech.), ein Teil der praktischen Ästhetik oder angewandten Kunstlehre und zwar derjenige, / 315
Poetische Epistels. Epistel. / 4
Poetische Lizenzens. Dichterische Freiheiten. / 5
Poetisierender dichterischen Darstellungsweise sich annähern, oft mit dem Nebensinn des Absichtlichen / 14
Poganzeein steirisches Gebäck aus Strudelteig, gefüllt mit Quark, Eiern und Sahne. / 12
PogarStädtchen im russ. Gouvernement Tschernigow, östlich von Starodub, mit (1885) 3944 Einw. / 13
PoggePaul, Afrikareisender, geb. 24. Dez. 1838 zu Ziersdorf in Mecklenburg-Schwerin, studierte zu / 281

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subjektive und objektive, in letzterer in Dichtkunst in gebundener (metrischer) und solche in ungebundener Rede unterschieden. Subjektiv heißt die Poësie, wenn die darzustellende Gedankenwelt auf das Subjekt, den Dichter, selbst bezogen, diese als dessen eigne dargestellt wird. Dieselbe führt, da das Subjekt als in lyrischer, d. h. sein Inneres in Worte ausströmender, Stimmung befindlich gedacht wird, den Namen der lyrischen Poësie (s. Lyrik). Objektiv heißt die Poësie, wenn die darzustellende Gedankenwelt auf ein vom Dichter verschiedenes Objekt bezogen, eine Begebenheit oder Handlung eines solchen dargestellt wird.

Wird dabei das Objekt als vergangen (Geschehendes als geschehen, eine »Handlung als Begebenheit«) gedacht, so entsteht die epische Poësie (s. Epos); wird dasselbe als gegenwärtig (Geschehenes als geschehend, eine »Begebenheit als Handlung«) gedacht, so entsteht die dramatische Poësie (s. Drama). Hinsichtlich der Beschaffenheit der Darstellungsmittel pflegt man die metrische Dichtkunst vorzugsweise (mit Unrecht, wie die »Streckverse« Jean Pauls, der Roman und zahlreiche in Prosa verfaßte Dramen, z. B. Lessings »Emilia Galotti«, Schillers »Räuber«, »Fiesko«, »Kabale und Liebe« u. a., beweisen) Poësie zu nennen.

Glied (künstliches)

Bild 58.75: Glied (künstliches)
* 2 Glied.

Die Einteilung in Kunst- und Natur- sowie jene in gelehrte und Volkspoesie gehen nicht sowohl die Poësie als vielmehr den Poeten an, je nachdem derselbe entweder mit oder ohne Bewußtsein, entweder als individuelle Persönlichkeit oder als namenloses Glied [* 2] einer gleichartigen Genossenschaft (einer Sängerzunft, eines Standes, eines Volkes) schafft. Die Gegensätze der »naiven und sentimentalischen« (Schiller),

»klassischen und romantischen Poësie« (Romantiker),

»antiken und modernen Poësie« etc. fallen mit jenen der bewußtlosen (Natur-) und bewußten (Kunst-) Poësie zusammen, wenn mit diesen der (mystische) Glaube an die Unfehlbarkeit des Bewußtlosen und der (pessimistische) Unglaube an die Verwirklichung des Ideals durch das Bewußte verbunden wird. Geschichtlich ist der Poësie als Darstellung einer weder für wahr gehaltenen, noch für wahr angegebenen Gedankenwelt sowohl die Wissenschaft als die Mythendichtung, dagegen der Prosa als der schmucklosen Darstellung einer für wahr gehaltenen Gedankenwelt sowohl die Lehrdichtung (in gebundener und ungebundener Rede) als die Poësie vorangegangen.

Anderseits hat sich von den drei Hauptgattungen der Poësie nach dem Grundsatz, daß die eignen Zustände (Gefühle, Affekte, Begierden und Leidenschaften) unmittelbar, die Wahrnehmungen von uns verschiedener Objekte nur mittelbar, durch Übertragung unsers eignen Gemütslebens auf jene, zur sprachlichen Darstellung antreiben, die lyrische Poësie vor der epischen und die dramatische Poësie am spätesten entwickelt, womit die geschichtliche Zeugnisse übereinstimmen. Vgl. Poetik.

Poëtáster

(neulat.), schlechter Dichter, Dichterling.

Poētik

(griech.), ein Teil der praktischen Ästhetik oder angewandten Kunstlehre und zwar derjenige, welcher sich auf die Poesie (s. d.) als schöne Kunst bezieht. Als solche handelt die Poetik vom Wesen, den Formen und Gattungen der Poesie und zwar sowohl nach der Seite der durch dieselbe darstellenden Gedankenwelt als nach der Seite des sprachliche Darstellungsmittels derselben hin. Die älteste Poetik hat Aristoteles verfaßt; wir besitzen sie jedoch nur in Bruchstücken, die namentlich das Heldengedicht und die Tragödie betreffen.

Halle

Bild 8.22a: Halle
* 3 Halle.

Eine weitere Poetik aus dem klassischen Altertum ist die in poetischer Form abgefaßte »Ars poetica« des Horaz. Die erste deutsche Poetik von Bedeutung gab in seinem Buch »Von der deutschen Poeterei« (1624; neue Ausg., Halle [* 3] 1876) Opitz, welcher aber, wie seine zahlreichen Nachahmer, fast nur auf Erörterung des Äußerlichsten der Poesie ausging. Unter den spätern deutschen Werken über Poetik, von welchen die meisten nur noch historische Bedeutung besitzen, sind hervorzuheben: Breitinger, Kritische Dichtkunst (Zürich [* 4] 1740);

Gottsched, Versuch einer kritischen Dichtkunst für Deutsche [* 5] (Leipz. 1730);

Sulzer, Allgemeine Theorie der schönen Künste (letzte Ausg., das. 1792-94, 4 Bde.);

Engel, Anfangsgründe einer Theorie der Dichtungsarten (Berl. 1783);

Eschenburg, Entwurf einer Theorie und Litteratur der schönen Redekünste (das. 1805; 5. Aufl. von Pinder, 1836).

Namhafte Werke der neuesten Zeit sind: Carriere, Das Wesen und die Formen der Poesie (2. Aufl., Leipz. 1884);

Gottschall, Poetik (5. Aufl., Bresl. 1883, 2 Bde.);

Kleinpaul, Poetik (8. Aufl., Leipz. 1880, 3 Tle.);

Österley, Die Dichtkunst und ihre Gattungen (das. 1870);

W. Wackernagel, Poetik, Rhetorik und Stilistik (2. Aufl., Halle 1888);

Beyer, Deutsche Poetik (Stuttg. 1882, 2 Bde.);

Baumgart, Handbuch der Poetik (das. 1887);

Viehoff, Die Poetik auf Grundlage der Erfahrungsseelenlehre (Trier [* 6] 1888);

W. Scherer, Poetik (Berl. 1888).

Wichtige Erörterungen über einzelne Fragen und über das allgemeine Gebiet der Poetik finden sich in den Schriften Lessings, in den Briefwechsel Schillers mit Goethe, Humboldt und Körner, in den Ästhetiken von Jean Paul, Hegel, Vischer, Carriere, R. Zimmermann etc.

Poetische

Epistel, s. Epistel. ^[= (griech.), im allgemeinen "Brief"; dann besonders eine Dichtungsart, die dazu dient, ...]

Poetisieren,

der dichterischen Darstellungsweise sich annähern, oft mit dem Nebensinn des Absichtlichen und Gemachten.

Pogge,

Berlin

Bild 2.752a: Berlin
* 7 Berlin.

Paul, Afrikareisender, geb. 24. Dez. 1838 zu Ziersdorf in Mecklenburg-Schwerin, studierte zu Berlin [* 7] und Heidelberg, [* 8] promovierte auf letzterer Universität, bereiste 1864 Natal, Mauritius und Réunion und kehrte hierauf nach Europa [* 9] zurück. Im J. 1874 schloß er sich der Cassange-Expedition unter Homeyer an und ging mit diesem von Loanda den Coanza auswärts bis Pungo Adongo, dann mit Lux über Malansche nach Kimbundo und endlich ohne Lux nach Mussumba, der Residenz des Muata Jamvo, das er 9. Dez. 1875 erreichte.



Poggendorff - Pogost

Bild 13.153: Poggendorff - Pogost
* 11 Seite 13.153.

Damit war er weiter ins Innere vorgedrungen als irgend ein Reisender der Deutschen Afrikanischen Gesellschaft vor ihm. Da der Muata Jamvo Pogge nicht die Fortsetzung der Reise gestatten wollte, so kehrte derselbe im April 1876 nach Angola und von da nach Deutschland [* 10] zurück. Im Herbst 1880 trat Pogge in Begleitung Wißmanns und unterstützt vom Reichskanzleramt eine zweite Reise an, erreichte 25. Jan. 1881 Malansche und 22. Okt. den Kassai. Hier trennten sich die Reisenden; Pogge zog über die Residenz Mukenges am Lulua und vereinigte sich darauf mit Wißmann wieder am Munkambasee. Beide gelangten 14. Jan. 1882 nach Mona Katschitsch, der Residenz des Häuptlings Katschitsch von Koto, am Lubilasch, erreichten 16. April den Lualaba und 17. April Nyangwe. Von dort zog Wißmann 1. Juni zur Ostküste, die er 16. Nov. erreichte, während Pogge bereits Anfang Mai zur Residenz des Mukenge in Eilmärschen zurückkehrte, um dort die geplante

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wissenschaftliche Station zu errichten. Nachdem dies geschehen, kehrte Pogge nach Loanda zurück, um sich nach Europa einzuschiffen, starb aber dort unmittelbar nach seiner Ankunft 16. März 1884 infolge der ausgestandenen Entbehrungen. In Rostock [* 12] wurde ihm 19. März 1885 ein Standbild gesetzt. Außer vielen Aufsätzen in Zeitschriften veröffentlichte Pogge:. »Im Reich des Muata Jamwo« (Berl. 1880).