Seite 13.946, Römisches Reich (Geschichte bis 96 n. Chr.) | eLexikon
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Pompejus, den Sohn des großen, im Sizilischen Krieg (38-36) besiegte, was ihm auch Gelegenheit gab, M. Lepidus zu beseitigen, und sein Heer durch Feldzüge gegen die benachbarten Völker im Nordosten von Italien [* 2] kriegstüchtiger machte. Endlich kam es nach langer Spannung zwischen den beiden Nebenbuhlern zum Krieg. Antonius wurde in der Seeschlacht bei Actium besiegt (31) und gab sich, von allen verlassen, in Ägypten [* 3] selbst den Tod (30). So fiel Oktavian der letzte entscheidende Sieg und damit die Alleinherrschaft in Rom [* 4] zu.
Das römische Reich unter dem Julischen Kaiserhaus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.).
Im Innern ließ Oktavian, um die republikanischen Erinnerungen zu schonen, die bisherigen Formen und Ämter fortbestehen, sorgte aber dafür, daß ihm vom Senat die wesentlichen Befugnisse allmählich übertragen wurden (s. oben S. 935). Auch wurde ihm 27 v. Chr. zur Bezeichnung seiner die übrigen Bürger überragenden Stellung der Ehrenname Augustus vom Senat beigelegt, mit dem er seitdem benannt wurde. Sein Hauptaugenmerk war auf die Herstellung von festen Ordnungen in dem durch die langen Bürgerkriege zerrütteten Reich und auf die Gewöhnung der römischen Bürger und der übrigen Angehörigen des Reichs an die neue Staatsform gerichtet. Er war von kriegerischem Ehrgeiz frei und suchte daher Kriege zu vermeiden.
Spanien und Portugal
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Spanien.Dennoch wurde er genötigt, 27-19 in Spanien [* 5] einen Krieg zu führen, in welchem die ganze Halbinsel unterworfen wurde, und die Germanen an der Donau und am Rhein zu bekämpfen. Seine Stiefsöhne Tiberius und Drusus eroberten das Gebiet der Alpen [* 6] bis zur Donau (Rätien, Vindelizien und Noricum), und auch das Land rechts des Rheins wurde durch Feldzüge und geschickte Verhandlungen unterworfen, ging aber durch die Niederlage des Varus im Teutoburger Wald (9 n. Chr.) wieder verloren.
Die im ganzen glückliche und wohlthätige Regierung des Augustus, welche auch für Kunst und Litteratur eine Blütezeit war (Augusteisches Zeitalter), endete 19. Aug. 14 n. Chr., an welchem Tag er zu Nola in Kampanien starb. Es folgte Tiberius, der adoptierte Stiefsohn des Augustus. Im Anfang seiner Regierung unternahm sein Neffe Germanicus (s. d.) mehrere Feldzüge nach Deutschland [* 7] (14-16). Tiberius selbst enthielt sich aller kriegerischen Unternehmungen; er hielt sich bis 26 in Rom oder der nächsten Umgebung und von da an auf der Insel Capreä (Capri) [* 8] auf, immer mit Regierungsangelegenheiten beschäftigt.
Seine Regierung war für die Provinzen nicht weniger wohlthätig als die seines Vorgängers; desto drückender lasteten seine Verschlossenheit, sein Mißtrauen und seine Menschenverachtung auf Rom. Der Senat wurde von ihm zur knechtischsten Unterwürfigkeit herabgebracht und von ihm dazu benutzt, auf die Anklagen der sogen. Delatoren, d. h. niedriger Denunzianten, die unter ihm zuerst emporkamen, eine große Zahl der angesehensten Männer verurteilen zu lassen.
Lager (militärisch)
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Lager.Seine Hauptwerkzeuge dabei waren der Präfekt der Prätorianer, L. Älius Sejanus, der die Prätorianer, um sich ihrer desto sicherer zu seinen Zwecken bedienen zu können, 23 in einem festen Lager [* 9] in der Stadt vereinigte, und nach dessen Sturz (31) Macro. Nach Tiberius' Tod folgte ihm sein Großneffe Gajus Caligula (37-41), der, vom Cäsarenwahnsinn befangen, seine kurze Regierung unter den unsinnigsten Ausschweifungen und Schwelgereien sowie unter Grausamkeiten verbrachte und von den Prätorianern ermordet wurde.
Nun folgte, von den Prätorianern erhoben (das erste Beispiel dieser Art), Tiberius Claudius Nero, der Bruder des Germanicus, der selbst vom besten Willen beseelt, aber von einer an Blödsinn grenzenden Schwäche des Verstandes war und sich deshalb ganz von seinen Frauen, erst der sittenlosen Messalina, dann seit 49 der herrschsüchtigen Agrippina, und von seinen Freigelassenen leiten ließ, wodurch auch unter seiner Regierung Rom zum Schauplatz von Ausschweifungen und Grausamkeiten gemacht wurde.
Agrippina ließ Claudius 54 vergiften, nachdem er ihren Sohn Nero adoptiert hatte, und hob diesen auf den Thron. [* 10] Auch ihn verführte nach wenigen Jahren das Bewußtsein schrankenloser Gewalt zu Grausamkeiten, sinnlosen Ausschweifungen und schamloser Entwürdigung seiner hohen Stellung, bis das Heer in Gallien und Spanien sich gegen ihn erhob und Nero, vom Senat verlassen, sich selbst tötete (68). Mit ihm erlosch das Julische Kaiserhaus nach hundertjähriger Herrschaft, unter der die vorzügliche Organisation des Reichs sich noch immer durch neue Eroberungen (Mauretanien, Britannien, Armenien) bewährte.
Germanien und die nörd
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Germanien.Die Herrschaft der Flavier und Antonine (68-180).
Die Legionen in Gallien und Spanien hatten Galba zum Kaiser ausgerufen, der in Rom von der Herrschaft Besitz ergriff, aber im Januar 69 von M. Salvius Otho mit Hilfe der Prätorianer gestürzt wurde; Otho unterlag darauf A. Vitellius, welcher von den Legionen des untern Germanien [* 11] zum Kaiser ernannt worden war, und tötete sich selbst (16. April 69); gegen Vitellius wurde aber von den Legionen im Osten T. Flavius Vespasianus, der eben mit dem Jüdischen Krieg in Palästina [* 12] beschäftigt war, als Kaiser ausgerufen, der im Dezember 69 durch Besiegung des Vitellius zur Herrschaft gelangte.
Durch ihn (69-79) wurde Zucht und Ordnung im Heer und im Reich wiederhergestellt; unter seiner Regierung wurde von Titus 70 der Jüdische Krieg durch die Eroberung und Zerstörung Jerusalems beendet; ferner wurde in demselben Jahr ein Aufstand der Bataver, der von Civilis erregt worden war und sich über einen großen Teil von Gallien verbreitet hatte, durch Petilius Cerealis unterdrückt und die Unterwerfung von Britannien, namentlich (seit 77) durch Gnäus Julius Agricola, über einen größern Teil der Insel erstreckt.
Mit Vespasian aber begann eine längere, bis 180 reichende, nur durch Domitian unterbrochene Reihe trefflicher Fürsten, unter denen sich das römische Reich einer großen materiellen Wohlfahrt erfreute. Sein älterer Sohn, Titus Flavius Vespasianus, erwarb sich während seiner kurzen Regierung (79-81) durch die vielen Beweise von Wohlwollen und Herzensgüte die Liebe des Volkes in hohem Grad, obwohl das Glück der Zeit durch mehrere schwere Unglücksfälle getrübt wurde, namentlich durch die furchtbare Eruption des Vesuvs (24. Aug. 79), durch welche das schöne und fruchtbare Land am Meerbusen von Neapel [* 13] verwüstet und die Städte Pompeji [* 14] und Herculaneum verschüttet wurden.
Römisches Reich (Gesch
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Seite 13.947.Die Regierung des jüngern Sohns des Vespasian, T. Flavius Domitianus (81-96), war wieder, wie die des Caligula und Nero, eine Kette von Ausschweifungen, Schwelgereien und Grausamkeiten, besonders seit 93, nachdem die Verschwörung des Saturninus entdeckt worden war; auch die Kriege gegen die Katten, Sarmaten und Dacier, die er aus Eitelkeit unternahm, um glänzende Triumphe zu feiern, gereichten dem römischen Namen nur zur Schande; dem rühmlichen Krieg des Agricola aber, welcher unter ihm weitere große ¶
Ausdehnung (der festen

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Ausdehnung.mehr
Fortschritte in Britannien machte, setzte er 83 aus Neid durch dessen Abberufung ein Ziel. Die Schäden seiner Regierung wurden, soweit möglich, durch M. Coccejus Nerva (96-98), hauptsächlich aber durch M. Ulpius Trajanus (98-117) geheilt. Der erstere war vom Senat aus seiner eignen Mitte gewählt worden und erwarb sich durch seine wohlwollende und milde Ausübung der Herrschergewalt ein großes Verdienst. Trajans Regierung war gleich ausgezeichnet durch die Weisheit und Milde, mit der er die bürgerliche Verwaltung führte, wie durch den Glanz, den er durch seine ruhmvollen Kriege über das Reich verbreitete. Er fügte demselben durch zwei Kriege (101 bis 102 und 105-106) die große Provinz Dacien jenseit der Donau hinzu, unterwarf in einem langen Krieg 113-117 Armenien der römischen Herrschaft wieder, eroberte Mesopotamien, überschritt den Tigris und nahm Ktesiphon, die Hauptstadt des parthischen Reichs, womit das römische Reich seine größte Ausdehnung [* 16] erlangte.
Sein Nachfolger P. Älius Hadrianus war ihm an Neigungen und Talenten ganz unähnlich; indes war seine Regierung (117-138) ebenfalls wohlthätig für das Reich, indem er mit Aufopferung der Eroberungen Trajans jenseit des Euphrat den Frieden herstellte und zur Sicherung desselben die Grenzwälle in Britannien und Germanien anlegte. Auf seinen Reisen durch alle Teile des Reichs, welche einen großen Teil seiner Regierung (15 Jahre) ausfüllen, war er unablässig für die materielle und geistige Wohlfahrt des Reichs thätig.
Die Regierung seines Nachfolgers Antoninus Pius (138-161) war durchaus friedlich und ebenso beachtet nach außen wie glücklich im Innern, und von gleicher Vortrefflichkeit des Charakters war sein Adoptivsohn und Nachfolger Marcus Aurelius Antoninus (161-180); aber seine Regierung war keineswegs ebenso glücklich. Er war lange Zeit (bis 169, wo derselbe starb) durch seinen Mitkaiser Lucius Verus behindert, der, ihm selbst sehr unähnlich, nur für Wohlleben und Schwelgereien Sinn hatte. An einen mit Erfolg geführten Partherkrieg knüpfte sich 166 das Unglück einer lange Jahre dauernden, die meisten Provinzen verödenden Pest, die von dem siegreichen Heer aus dem Orient mitgebracht wurde. Sodann aber brachen 167 die Kriege an der Donau mit immer neuen dort andringenden, vornehmlich germanischen, Völkern aus, die den Kaiser von da an fast ununterbrochen in Anspruch nahmen und trotz zahlreicher Siege doch nicht völlig bewältigt werden konnten.
Norddeutscher Lloyd -
![Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert] Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/62/62_0415.jpeg)
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Norden.Verfall des Reichs.
Der Verfall des Reichs, der schon unter Marcus Aurelius trotz der Vortrefflichkeit dieses Kaisers sich gleichsam angekündigt hatte, trat nach dessen Tod immer deutlicher hervor. Im Norden [* 17] des Reichs wurde das Andrängen der germanischen Volksstämme immer drohender und furchtbarer und auch in Asien [* 18] steigerte sich die Gefahr dadurch, daß 226 das kräftigere neupersische Reich an die Stelle des gestürzten Partherreichs trat. Die römischen Heere waren daher fast immer mit der Abwehr der Angriffe von außen beschäftigt, und dies hatte, abgesehen davon, daß die Verteidigung keineswegs immer eine glückliche war, die notwendige Folge, daß der militärische Charakter des Kaisertums sich immer ausschließlicher geltend machte, daß für die eigentliche Verwaltung des Reichs wenig geschah, und daß für siegreiche Heere unter tüchtigen Führern die Versuchung nahelag, diese auf den Kaiserthron zu erheben, und daher Bürgerkriege ausbrachen, die das Reich vollends zerrütteten.
Der nächste Kaiser, Commodus (180-192), schloß mit den Markomannen sofort einen schimpflichen Frieden und eilte nach Rom, um sich dort den niedrigsten Lüsten und Vergnügungen hinzugeben. Er fand endlich seinen Tod durch eine Verschwörung seiner nächsten Umgebung; sein Nachfolger, der vom Senat gewählte Pertinax, wurde nach einer Regierung von 87 Tagen in einem Aufstand der mit seiner Strenge unzufriedenen Prätorianer ermordet, und nun ging der Übermut der Prätorianer so weit, daß sie den Thron um den Preis von 25,000 Sestertien (etwa 5000 Mk.) für den Mann an den reichen Senator Didius Julianus verkauften.
Allein gegen diesen erhoben sich in verschiedenen Provinzen drei Gegenkaiser, Pescennius Niger, Clodius Albinus und Septimius Severus, von denen der Letztgenannte als Sieger aus dem Kampf um den Thron hervorging. Septimius Severus (193-211) stellte das Ansehen des Reichs nach außen durch einen Feldzug gegen die Parther wieder her (198), seine Macht stützte er ausschließlich auf das Heer und insbesondere auf die Prätorianer, deren Zahl er bis zu 50,000 vermehrte.
Sein Sohn Caracalla (211-217), ein grausamer Wüstling, der, um seine Einnahmen zu steigern, 212 allen freien Bewohnern des Reichs das römische Bürgerrecht verlieh, ward 217 von Macrinus (217-218), dem Präfekten der Prätorianer, getötet; Macrinus aber wurde bald von den Truppen verlassen und auf der Flucht getötet, und nun wurde der Großneffe des Septimius Severus, Elagabalus (Heliogabalus, 218-222), zum Kaiser ausgerufen, ein 14jähriger Knabe, der aber Caracalla an Lastern und Ausschweifungen noch überbot.
Nachdem dieser von den Prätorianern getötet worden war, folgte ihm Alexander Severus (222-235), auch ein 14jähriger Knabe und Großneffe des Septimius Severus, welcher aber von seiner Mutter mit Einsicht geleitet wurde und sich nachher selbst zu einem wohlwollenden und verständigen Herrscher entwickelte, aber in einer Meuterei seiner Truppen erschlagen wurde. Der Anstifter dieser Meuterei, Maximinus, ein Thraker von niedriger Geburt und von rohen Sitten, bemächtigte sich jetzt der Herrschaft und begann nun den Krieg, den er während seiner ganzen Regierung (235-238) erst gegen die Germanen, dann gegen die Sarmaten mit Tapferkeit und Glück führte.
Die wichtigsten Forsch
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Afrika.Durch seine Härte und Grausamkeit und durch seine Habsucht erregte er aber die allgemeinste Unzufriedenheit, so daß zuerst in Afrika [* 19] ein Aufstand ausbrach, infolge dessen die beiden Gordianus, Vater und Sohn, genötigt wurden, den Kaisertitel anzunehmen, und als dieser Aufstand durch den Statthalter von Mauretanien niedergeschlagen worden und die beiden Gordiane ihren Tod gefunden, ernannte der Senat in Rom zwei seiner Mitglieder, Pupienus und Balbinus, zu Kaisern.
Maximinus zog nun gegen Rom, wurde aber bei der Belagerung von Aquileja von seinen Soldaten getötet; Pupienus und Balbinus wurden von den Prätorianern erst genötigt, den 13jährigen dritten Gordianus, den Enkel des ersten, zum Mitkaiser anzunehmen, und dann ermordet, so daß Gordianus III. als alleiniger Kaiser (238-244) zurückblieb, der 242-243 einen rühmlichen Feldzug gegen die Perser machte, dann aber von dem Präfekten der Prätorianer, Philippus, einem gebornen Araber (daher Arabs zubenannt), ermordet wurde. Philippus, der nun folgte (244-249), wurde von Decius (249-251) gestürzt, der seinen Nachruhm durch blutige Verfolgung der Christen befleckte, übrigens sich aber als ein tüchtiger Herrscher und Feldherr erwies; ¶
Fortsetzung Römisches Reich:
→ Seite 13.948 || nachdem dieser in einer großen Schlacht gegen die Goten gefallen, folgte Gallus (251-254),