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Seite 14.186, Saint-Didier la Séauve - Sainte-Beuve | eLexikon

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Saint-Didier la Séauve

Bild 14.186: Saint-Didier la Séauve - Sainte-Beuve
Seite 14.186.
Überblick der Artikel
7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Saint-Didier la Séauve(spr. ssäng-didjeh la sseohw), Stadt im franz. Departement Oberloire, Arrondissement Yssingeaux, / 34
Saint-Dié(spr. ssäng-dje), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Vogesen, an der Meurthe und / 105
Saint-Dizier(spr. ssäng-disjeh), Stadt im franz. Departement Obermarne, Arrondissement Vassy, an der Marne, / 137
Sainte-Aulaire(spr. ssängt-olähr), Louis Clair Beaupoil, Graf von, franz. Diplomat, geb. 9. April 1778, / 147
Sainte-BarbeSchlacht bei, s. Noisseville. / 5
Sainte-Baume(spr. ssängt-bohm), Bergkette in den franz. Departements Var und Rhônemündungen, bis 1066 / 50
Sainte-Beuve(spr. ssängt-böw), Charles Augustin, franz. Dichter und berühmter Kritiker, geb. 23. Dez. / 518

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der französischen Könige seit der Merowingerzeit), welche unter der Herrschaft des kunstliebenden Abtes Suger erbaut wurde (1144 eingeweiht) und trotz späterer Umgestaltung als ein prachtvolles frühgotisches Baudenkmal anzusehen ist. Seit 1869 wurde die Kirche durch Viollet le Duc glänzend restauriert. Unter den Königsgräbern der Kirche sind als Kunstwerke bemerkenswert: die Denkmäler Dagoberts I., Ludwigs XII. und seiner Gemahlin Anna von Bretagne, Franz' I. und seiner Gemahlin Claudia, Heinrichs II. und seiner Gemahlin Katharina von Medici.

Mehemed Pascha Kibrisl

Bild 11.426: Mehemed Pascha Kibrisli - Mehl
* 2 Mehl.

Man zählte im ganzen bei Beginn der Revolution 25 Könige von Frankreich, 10 Königinnen, 84 Prinzen und Prinzessinnen, die hier begraben lagen. Andre bemerkenswerte Bauwerke sind: die neue gotische, 1864-67 von Viollet le Duc erbaute Pfarrkirche und die ehemalige Abtei (jetzt Mädchenerziehungsanstalt der Ehrenlegion). Zwei Hängebrücken setzen die Stadt mit dem linken Ufer der Seine und mit dem Ort L'Ile S. in Verbindung. S. zählt (1886) 45,304 (Gemeinde 48,009) Einw., welche Stoffdruckerei, Bleicherei und Wollspinnerei, Fabrikation von Weißblech, Maschinen, chemischen Produkten, Obst- und Gemüsebau, Handel mit Mehl, [* 2] Wein etc. betreiben. - S. hat seinen Namen von dem heil. Dionysius (Denis), der 273 auf dem Montmartre bei Paris [* 3] enthauptet wurde und in Catuliacum (dem heutigen S.) in einer Kapelle bestattet ward.

Dort ließ König Dagobert I. 630 eine Kirche bauen, welche unter Ludwig VII. umgebaut wurde, und gründete die Abtei, welche durch Schenkungen bald so blühend und reich wurde, daß mehrere Könige von Frankreich sich Äbte von S. nannten. Seit Ludwig dem Heiligen blieb die Kirche die Grabstätte der Herrscher von Frankreich. Die Blüte [* 4] von S. erhielt sich trotz wiederholter Plünderungen bis zum Ende des 18. Jahrh., aber die Revolution brachte der Kirche völlige Verwüstung; auf Befehl des Konvents wurden 1793 die Gebeine der Könige herausgerissen und in eine Kalkgrube geworfen. Schon Napoleon I. und noch mehr die Bourbonen ließen sich die Restauration angelegen sein. Seit 1840 ist S. in die Pariser Festungswerke hineingezogen und von mehreren Forts umgeben worden. 1871 (21.-26. Jan.) wurde es von den deutschen Belagerungsbatterien bombardiert.

Vgl.   Madame d'Ayzac, Histoire de l'abbaye de S. (Par. 1861, 2 Bde.);

d'Heilly, Les tombes royales de S. (das. 1872). -

Garten

Bild 6.918: Garten
* 5 Garten.

2) Ehedem reiche, 1081 gegründete Benediktinerabtei in der belg. Provinz Hennegau, Arrondissement Soignies, jetzt Dorf mit großer Baumwollspinnerei und (1887) 865 Einw. Hier 14. Aug. 1678 Schlacht zwischen den Franzosen unter dem Marschall von Luxembourg und den Holländern unter Oranien, in der die letztern Sieger blieben. - 3) Hauptstadt der franz. Insel Réunion, im Indischen Ozean, auf der Nordseite an der Rivière de S., mit (1885) 33,233 Einw., meist französische Kreolen, dann Inder, Kaffern, Chinesen, Mulatten. Die rechtwinkelig angelegten Straßen haben niedrige, von Gärten umgebene Gebäude, darunter ein Militärhospital, Kaserne, Stadthaus, Bank, Museum mit großem botanischen Garten, [* 5] Theater, [* 6] zahlreiche Schulen, darunter ein 1819 gegründetes Lyceum. Das rege geistige Leben der Bewohner macht sich in mehreren wissenschaftlichen Vereinen und einer Anzahl von Tageszeitungen und periodischen Publikationen geltend.

Saint-Dié

Weberei

Bild 16.452a: Weberei
* 8 Weberei.

(spr. ssäng-dje), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Vogesen, an der Meurthe und der Eisenbahn Lunéville-S. gelegen, hat eine alte Kathedrale, eine moderne protest. Kirche, ein Rathaus, einen Triumphbogen (1757), schöne Parkanlagen, Mineralquellen und (1886) 12,961 Einw., welche Baumwollspinnerei, Weberei, [* 8] Wirkwaren-, Teppich- u. Papierfabrikation, [* 9] Maschinenbau, Eisengießerei [* 10] und Dampfsägerei betreiben. S. ist Sitz eines Bischofs, hat ein großes Seminar, ein Collège, eine protestantische Schule und eine Bibliothek von 12,000 Bänden. Das hier befindliche alte Kloster wurde 1625 in ein Stift und 1777 in ein Bistum umgewandelt. Bei S. und dem Dorf Ste.-Marguerite siegten 10. Jan. 1814 die Bayern [* 11] unter Déroy über die Franzosen unter Héritier und Duchesne.

Saint-Dizier

(spr. ssäng-disjeh), Stadt im franz. Departement Obermarne, Arrondissement Vassy, an der Marne, die hier schiffbar wird, und an der Eisenbahnlinie Blesme-Chaumont (mit Abzweigung nach Vassy) gelegen, hat ein Handelsgericht, ein geistliches Kollegium, ein Irrenhaus, Eisenwerke (in der Stadt und Umgegend), Fabrikation von Eisenwaren, Schiffbau, Baumwollspinnerei und -Weberei und (1886) 9084 Einw. -

Festung (Allgemeines;

Bild 6.180: Festung (Allgemeines; Festungsbau, Geschichtliches)
* 12 Festung.

S. hieß im Mittelalter St. Desiderii, weil hier der von den Vandalen erschlagene Bischof Desiderius von Langres begraben worden sein soll, und war als Festung [* 12] wichtig. 1544 hielt es eine sechswöchentliche Belagerung durch Kaiser Karl V. und König Heinrich VIII. von England aus, bis der Gouverneur infolge eines gefälschten Briefs kapitulierte. Die Festungswerke wurden zerstört, darauf unter König Heinrich II. zwar wiederhergestellt, sind aber jetzt verfallen. Auf der Straße von S. nach Vitry le François fanden 27. Jan. und 26. März 1814 lebhafte Kämpfe statt.

Sainte-Aulaire

Rom

Bild 13.903a: Rom
* 14 Rom.

(spr. ssängt-olähr), Louis Clair Beaupoil, Graf von, franz. Diplomat, geb. 9. April 1778, trat 1811 als Kammerherr in die Dienste [* 13] Napoleons I., ward 1812 Präfekt des Marnedepartements und 1814 des Departements Obergaronne, legte aber diese Stelle bei Napoleons Rückkehr nieder. Nach der zweiten Restauration in die Deputiertenkammer gewählt, schloß er sich den Doktrinären an. 1818 vom Departement Gard wieder gewählt, trat er als Schwiegersohn des Herzogs Decazes auf die Seite des Ministeriums. 1831 ward er von Ludwig Philipp zum außerordentlichen Gesandten in Rom, [* 14] 1833 zum Pair ernannt. Hierauf war er Gesandter in Wien [* 15] und vom Oktober 1840 bis 1848 in London, [* 16] wurde jedoch durch die Februarrevolution dieses Postens enthoben. Er starb 12. Nov. 1854. Litterarisch machte er sich durch die »Histoire de la Fronde« (Par. 1827, 3 Bde.; 2. Aufl. 1860, 2 Bde.; deutsch, Stuttg. 1827, 3 Bde.) bekannt, derentwegen er auch Mitglied der Akademie wurde.

Sainte-Beuve



Sainte-Claire Deville

Bild 14.187: Sainte-Claire Deville - Sainte-Foy
* 17 Seite 14.187.

(spr. ssängt-böw), Charles Augustin, franz. Dichter und berühmter Kritiker, geb. 23. Dez. 1804 zu Boulogne sur Mer, erhielt seine Schulbildung dort und im Collège Charlemagne zu Paris

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und studierte Medizin, ward aber bei seiner hervorragenden Begabung für Poesie bald ein eifriges Mitglied des sich um Victor Hugo scharenden romantischen »Cenakels«. Berühmt wurde er schon durch sein erstes Werk: »Tableau historique et critique de la poésie française et du théâtre français au XVI. siècle« (1828, vermehrte Ausg. 1876),

eine ausgezeichnete historisch-kritische Arbeit. Dann schrieb er unter dem Pseudonym Joseph Delorme einen Band [* 18] »Poésies«, denen die »Consolations« und »Pensées d'août« folgten (1829-30 u. 1840),

mit der Lebensbeschreibung des vermeintlichen Autors. Dunkle, unbestimmte Sehnsucht, überwallendes Gefühl und ein Übermaß von Selbstzergliederung machen den Helden zu einem Geistesverwandten des »Werther« und »René«; doch ist in ihnen noch viel Unfertiges und Schwankendes, ein Abbild seiner äußern Schicksale. Nach der Julirevolution schwamm er eine Zeitlang mit dem Saint-Simonismus, schrieb am »Globe« und »National« und stand im Bann Lamennais', wie der sonderbare, ziemlich bedenkliche Roman »Volupté« (1834, zuletzt 1877) beweist.

Erst mit seiner Anstellung an der »Revue des Deux Mondes«, wo er die 1829 begonnenen litterarhistorischen Arbeiten fortsetzte, gelangte er in sein richtiges Fahrwasser. 1840 erhielt er die Stelle eines Konservators an der Bibliothek Mazarin; 1845 wurde er an Delavignes Stelle zum Mitglied der Akademie ernannt. Als Napoleon III. sich des Throns bemächtigt hatte, erhielt S. die Professur der lateinischen Poesie am Collège de France; indessen riefen seine Vorlesungen unter den republikanisch gesinnten Studenten so stürmische Kundgebungen der Unzufriedenheit hervor, daß sie geschlossen werden mußten.

Leichlingen - Leidener

Bild 10.652: Leichlingen - Leidener Flasche
* 19 Leiden.

Nicht viel länger dauerte seine Lehrthätigkeit an der Normalschule (1857-61). Von nun an privatisierte er. Der Kaiser belohnte seine guten Dienste 1865 durch Ernennung zum Senator. S. starb nach langen Leiden [* 19] 13. Okt. 1869. Unter seinen zahlreichen Schriften nehmen den ersten Rang ein die ausgezeichnete Studie »Histoire du Port Royal« (1840-48, 3 Bde.; später vielfach verbessert; 4. Aufl. 1878, 7 Bde.) und die »Causeries du lundi«, eine Sammlung seiner in verschiedenen Zeitschriften erschienenen Feuilletonartikel (1851-61, 15 Bde.). Hier zeigt sich aufs glänzendste seine Geschicklichkeit in der Schätzung und Auffindung des Charakteristischen, sein feines Gefühl für die Geistesrichtung der Zeit, seine Fähigkeit, sich in den Geist und Charakter der Persönlichkeiten zu versetzen; dazu ein brillanter Stil, eine reiche, unerschöpfliche, dichterische Sprache. [* 20]

Von andern Werken nennen wir: »Chateaubriand et son groupe littéraire« (1860, 2 Bde.; neue Ausg. 1873);

»Poésies complètes« (1863, 2 Bde.; zuletzt 1879);

»Critiques et portraits littéraires« (1832-39, 5 Bde.);

»Portraits littéraires« (1844, 2 Bde.; neue Ausg. 1864, 3 Bde.);

»Portraits contemporains« (1846, 2 Bde.; neue Ausg. 1871, 5 Bde.);

»La galerie de femmes célèbres« (1859) und »La nouvelle galerie de femmes célèbres« (1863),

Auszüge aus den »Causeries du lundi«;

ferner: »Nouveaux lundis« (1863-72, 13 Bde.),

eine Fortsetzung der »Causeries du lundi«.

Eine Auswahl biographischer Kapitel aus den »Causeries du lundi« erschien deutsch unter dem Titel: »Menschen des 18. Jahrhunderts« (Chemn. 1880). 1875 erschien eine Sammlung der »Lettres à la princesse« (Mathilde),

denen die »Correspondance de Ch. A. S. 1822-65« (1877-78, 2 Bde.) und die »Nouvelle correspondance« (1880) folgten.

Vgl.   Haussonville, S., sa vie et ses œuvres (Par. 1875).