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Seite 14.446, Schieferpapier - Schiefner | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sun Nov 16 1879

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Schieferpapier - Schie

Bild 14.446: Schieferpapier - Schiefner
Seite 14.446.
Überblick der Artikel
14 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Schieferpapierfestes Papier, welches auf beiden Seiten zuerst mit Ölfarbe, nach dem Trocknen und Schleifen / 38
Schieferschwarzs. Thonschiefer. / 3
Schieferspats. Kalkspat. / 3
Schieferstiftes. Griffelschiefer. / 3
SchiefertafelnSchreibtafeln, durch Spalten und Schleifen aus Thonschiefer in Thüringen, Hessen-Nassau, bei / 54
Schieferthonschieferiger Thon, oft mit Glimmerblättchen und Quarzsand, erdig im Querbruch, weich, mild, / 138
Schieferungeine Gesteinsstruktur, welche durch parallele Anordnung der Gemengteile entsteht und eine leichte / 124
Schieferweißs. Bleiweiß; auch s. v. w. Talk. / 6
Schieferzähne(kantiges Gebiß), die scharfen, rauhen Ränder oder zackigen, scharfen Spitzen, welche an den / 53
Schiefes Gesichts. Gesichtslähmung. / 4
Schiefe Türmes. Turm. / 4
Schiefhals(Caput obstipum, Torticollis), fehlerhafte Stellung des Kopfes, bei welcher an der kranken Seite / 143
Schiefheit(Skoliosis), s. Pottsches Übel. / 5
SchiefnerFranz Anton von, hervorragender Sprachforscher und Orientalist, geb. 18. (6.) Juli 1817 zu Reval, / 362

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Blätterschiefer, welcher zur Bereitung von S. benutzt wird, ist meist heller als Braunkohle, läßt sich schon in der Lichtflamme entzünden, brennt mit heller, rußender Flamme, [* 2] ist thonig oder mergelig und oft sehr dünnschieferig (Papierkohle). Ein vorzüglicher Schiefer findet sich in der Georgsgrube bei Dierdorf (Neuwied) in 50-100 cm mächtiger Schicht unter einem Braunkohlenlager. Blätterschiefer findet sich überhaupt in Menge im Siebengebirge am Rhein, so namentlich bei Linz, [* 3] Rott, Ödingen, Bonn [* 4] etc., ferner in Westfalen [* 5] zu Werthen bei Bielefeld, [* 6] in Hessen, [* 7] bei Salzbergen in Hannover, [* 8] bei Markersdorf, bei Böhmisch-Kamnitz, bei Bruchsal, in Frankreich bei Vouvant in der Vendée und bei Autun, endlich auf der Hebrideninsel Mull. Das S. von Reutlingen [* 9] wird aus einem dunkelfarbigen Schieferthon mit dünnen Schichten von Mergel oder Kalkstein, in welchem Millionen von Posidonia Bronnii liegen (Posidonienschiefer), gewonnen. Das S. dient zur Beleuchtung [* 10] und kommt häufig auch unter dem Namen Photogen in den Handel. Vgl. Mineralöle.

Schieferspat,

s. Kalkspat. ^[= (Calcit), Mineral aus der Ordnung der Carbonate, kristallisiert rhomboedrisch und tritt in ungemein ...] [* 11]

Schieferthon,

schieferiger Thon, oft mit Glimmerblättchen und Quarzsand, erdig im Querbruch, weich, mild, meist von grauen, einerseits ins Weiße, anderseits ins Schwärzliche übergehenden Farben, aber auch gelblich, rötlich. Nach der mikroskopischen Untersuchung enthalten die Schieferthone, namentlich die der ältern Formationen, neben klastischem Material häufig auch kristallinisch ausgeschiedene Bestandteile: Mikrolithe (Hornblende), [* 14] Kaliglimmer, Quarz, Eisenglimmer, Turmalin. In genetischer Hinsicht stehen die Schieferthone zwischen den Thonen und den Thonschiefer und stellen durch den Druck überlagernder Schichten und die Ausscheidung kristallinischer Bestandteile veränderte Thone dar.

Eisenkiesel - Eisenkon

Bild 55.939: Eisenkiesel - Eisenkonstruktionen [unkorrigiert]
* 15 Eisenkies.

Die Schieferthone führen häufig Eisenkies, [* 15] nicht selten thonige Sphärosideritknollen, auch Septarien von Mergelkalk. In den Kohlengebirgen der verschiedenen Formationen (daher Kohlenschiefer) bis in die tertiären vorzüglich häufig, enthalten dieselben oft zahlreiche Pflanzenabdrücke, daher Kräuterschiefer. Von Kohlenwasserstoffen oder Zersetzungsprodukten der organischen Reste durchdrungen und an verkohlten Resten reich, bilden sie Brandschiefer. Bunt gefärbte Varietäten werden als Schieferletten bezeichnet.

Schieferung,

Mineralien und Gestein

Bild 11.646a: Mineralien und Gesteine
* 17 Gesteine.

eine Gesteinsstruktur, welche durch parallele Anordnung der Gemengteile entsteht und eine leichte Spaltbarkeit nach einer Richtung hervorbringt. Bei geschichteten Gesteinen läuft sie gewöhnlich den Schichtungsflächen parallel. Die transversale oder falsche S. durchschneidet die Schichtung unter einem größern oder kleinern Winkel [* 16] und kann die Schichtung oder die dieser parallel laufende echte S. so vollkommen verdecken, daß die Richtung derselben nur noch durch etwa vorhandene Wechsellagerung (s. Schichtung) der Gesteine [* 17] erkannt werden kann. Die Entstehung einer solchen falschen S., welche sich besonders bei Thonschiefer vorfindet und oft große Schichtensysteme in vollkommener Stetigkeit durchzieht, wird auf seitlichen Druck, wobei Druckflächen und Richtung der transversalen S. parallel liegen, zurückgeführt. Tritt wahre und falsche S. gleichzeitig auf, so führt dies zu stängeliger Spaltbarkeit des Gesteins (wie beim Griffelschiefer.)

Schieferweiß,

s. Bleiweiß; ^[= # (Cerussa), basisch kohlensaures Blei, einer der wichtigsten weißen Farbekörper, wird auf sehr ...] [* 18]

auch s. v. w. Talk.

Schieferzähne

(kantiges Gebiß), die scharfen, rauhen Ränder oder zackigen, scharfen Spitzen, welche an den Backenzähnen bei Pferden infolge unregelmäßiger Abreibung der Zähne [* 19] stehen bleiben und Verletzungen der Backenschleimhaut und der Zunge herbeiführen können;

sie erschweren dann den Tieren das Kauen.

Die Beseitigung der S. wird am besten mittels des Zahnmeißels oder Zahnhobels bewirkt.

Schiefe

Schiedsvertrag - Schie

Bild 14.445: Schiedsvertrag - Schieferöl
* 21 Schiefe.

[* 21] Türme, s. Turm. ^[= Gebäude von regulär prismatischer oder cylindrischer Grundform, dessen Höhe die Abmessungen ...] [* 22]

Schiefhals

(Caput obstipum, Torticollis), fehlerhafte Stellung des Kopfes, bei welcher an der kranken Seite die Gegend des Ohrs dem Schlüsselbein genähert ist, während das Gesicht nach der gesunden Seite zugekehrt, das Kinn etwas nach oben gerichtet ist. Der S. beruht auf einer Verkürzung des Kopfnickers (s. Tafel »Muskeln [* 23] des Menschen«),

welcher von dem Warzenfortsatz hinter der Ohrmuschel zum Schlüsselbein und zum Brustbein schräg nach abwärts verläuft und bei seiner Zusammenziehung die beschriebene Haltung des Kopfes hervorbringt. Die Ursache für den S. kann in einer angebornen Verkürzung des Muskels oder in entzündlicher Narbenschrumpfung oder in krampfhafter Zusammenziehung bei Reizungszuständen des Nervs (Nervus accessorius Willisii) beruhen. Die Behandlung der angebornen oder nach Verletzung und Entzündung entstandenen abnormen Kopfhaltung muß dem Fall angepaßt von einem Chirurgen geleitet werden, da zuweilen die Durchschneidung der Sehne des Kopfnickers notwendig ist. Die auf Nervenkrampf beruhende Form s. unter Nickkrampf.

Schiefner,

Revalenta - Reventlow

Bild 13.765: Revalenta - Reventlow
* 25 Reval.

Franz Anton von, hervorragender Sprachforscher und Orientalist, geb. 18. (6.) Juli 1817 zu Reval, [* 25] studierte 1836-40 auf der Universität zu Petersburg [* 26] Rechtswissenschaft, dann, seiner Neigung folgend, zu Berlin [* 27] und seit 1846 wieder in Petersburg Philologie, insbesondere orientalische Sprachen, wirkte längere Zeit als Professor der alten Sprachen an einem Gymnasium zu Petersburg, ward 1852 Mitglied der Akademie daselbst, 1863 auch Bibliothekar derselben und 1866 Wirklicher Staatsrat; starb 16. Nov. 1879 in Petersburg. Seine erste Spezialität bildete die Erforschung der tibetischen Sprache [* 28] und Litteratur, die namentlich für die Geschichte des Buddhismus von der größten Bedeutung ist. Diesem Gebiet gehört vor allem seine Textausgabe und deutsche Übersetzung von Târanâthas »Geschichte des Buddhismus in Indien« (Petersb. 1868-69) an, ferner seine Übersetzung einer tibetischen Biographie des Buddha (das. 1849) und eine Menge kleinerer von der Petersburger Akademie veröffentlichter Abhandlungen, seine in Böhtlingks »Indischen Sprüchen« enthaltenen Mitteilungen über aus dem Indischen übersetzte tibetische Sprüche etc. Einen



Schiel - Schielen

Bild 14.447: Schiel - Schielen
* 29 Seite 14.447.
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zweiten Mittelpunkt seiner Studien bildeten die ural-altaischen und sibirischen Sprachen, namentlich das Finnische. Er übersetzte das finnische Epos »Kalewala« (s. d.) und veröffentlichte eine rhythmische Bearbeitung der »Heldensagen der Minussinischen Tataren« (Petersb. 1859); namentlich aber gab er im Auftrag der Akademie aus dem Nachlaß Castréns (s. d.),

dessen »Nordische Reisen und Forschungen« (1853-62) heraus, für die er die von Castrén gesammelten sprachlichen Materialien über das Ostjakische (1858), die Sprache der Samojeden (1854-55), der Tungusen (1856), der Buräten (1857), das Koibalische und Karagassische (1857), das Jenissei-Ostjakische und Kottische (1858) selbst bearbeitete und mit wertvollen Zusätzen bereicherte. Ebenso wichtig sind seine Arbeiten auf einem dritten ganz isolierten Sprachgebiet, dem kaukasischen.

Auch hier begnügte sich S. zumeist mit der Rolle eines Interpreten fremder Forschungen, indem er die von dem Generalmajor v. Uslar an Ort und Stelle in russischer Sprache gesammelten Materialien für die »Abhandlungen der Petersburger Akademie« verarbeitete. In dieser Weise bearbeitete er das Abchasische (1863), das Tschetschenzische (1864), das Kasikumychische (1866), das Kürinische (1873) etc. Über andre kaukasische Sprachen gab er ganz selbständige Arbeiten heraus, so über die Thuschsprache (Petersb. 1856), über das Awarische (1862, 1872 und 1873), über das Udische (1863); auch mit der zu dem indogermanischen Stamm gehörigen Sprache der Osseten beschäftigte er sich (»Ossetische Sprichwörter«, in den »Mélanges russes«. Petersb. 1862).