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Seite 14.486, Schimmelpilze - Schimper | eLexikon

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Schimmelpilze - Schimp

Bild 14.486: Schimmelpilze - Schimper
Seite 14.486.
Überblick der Artikel
5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Schimmelpilzes. Schimmel. / 3
SchimonAdolf, Komponist und Gesanglehrer, geb. 29. Febr. 1820 zu Wien als Sohn eines Sängers und Malers / 190
Schimpbei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für W. Ph. Schimper (s. d.). / 10
Schimpanse(Chimpanze, Simia troglodytes Blumenb., Troglodytes niger Geoffr., s. Tafel "Affen I" / 527
Schimper1) Karl Friedrich, Botaniker, geb. 15. Febr. 1803 zu Mannheim, studierte Theologie in Heidelberg, / 519

Seite 14.486

Schimon,

Italien

Bild 9.53a: Italien
* 8 Italien.

Adolf, Komponist und Gesanglehrer, geb. 29. Febr. 1820 zu Wien [* 5] als Sohn eines Sängers und Malers (bekannt durch seine Porträte [* 6] von Beethoven und K. M. v. Weber), der 1822 nach München [* 7] übersiedelte, bildete sich hier zum Klaviervirtuosen aus, wandte sich jedoch, nachdem er 1836 in das Pariser Konservatorium eingetreten, auf Anregung Bordognis dem Kunstgesang zu und machte sich während eines spätern mehrjährigen Aufenthalts in Italien [* 8] mit demselben völlig vertraut. 1850-52 bekleidete er an der Italienischen Oper zu London [* 9] an Balfes Seite die Stelle eines Maëstro al cembalo, dann eine Reihe von Jahren hindurch die gleiche Stelle an der Italienischen Oper zu Paris, [* 10] bis er sich 1867 wieder nach Italien begab, wo er sich 1872 mit der Konzertsängerin Anna Regan verheiratete. 1874 übernahm er die Stelle eines Gesanglehrers am Leipziger Konservatorium, vertauschte dieselbe 1877 mit einer gleichen an der königlichen Musikschule zu München und wurde 1886 nebst seiner Gattin als Professor an das Konservatorium zu Leipzig [* 11] berufen, wo er 21. Juni 1887 starb. Unter seinen Kompositionen befinden sich die Opern: »Stradella« und »List um List«, zahlreiche deutsche, italienische und französische Lieder und Romanzen, Klavierstücke, Trios und Quartette, eine Konzertouvertüre u. a.

Schimpanse

Affen II

Bild 1.140b: Affen II
* 13 Affen II.

(Chimpanze, Simia troglodytes Blumenb., Troglodytes niger Geoffr., s. Tafel »Affen [* 12] I«), [* 13]

Affe aus der Familie der schmalnasigen Affen (Catarrhini) und der Unterfamilie der Anthropomorphen, 1,5 m hoch, mit verhältnismäßig großem Kopf, ziemlich breitem, flachem Gesicht, [* 14] wenig vorgezogener, breiter Schnauze, sehr großem Mund, schmalen, weit vorstreckbaren, vielfach gefalteten Lippen, kleiner, flacher Nase, [* 15] deutlich vorstehenden Augenbrauenbogen, aber nicht mit den mächtigen Wülsten über den Augen, welche der Gorilla besitzt, großen Ohren, bis fast auf den Knöchel herabreichendem Arm, mittelgroßer, schmaler Hand [* 16] und sehr beweglicher Daumenzehe.

Die wichtigsten Forsch

Bild 1.148a: Die wichtigsten Forschungsreisen in Afrika
* 18 Afrika.

Der Rumpf ist verhältnismäßig viel kürzer als beim Gorilla. Das braune Haar [* 17] ist ziemlich dicht, an der Gesichtsseite und auf dem Hinterkopf verlängert. Sein Kinn ist dünn, weiß behaart, das Gesicht nackt, graugelb, zwischen den Augen dunkler, Hände und Füße sind braun, die Weichengegend ist nur sehr dünn behaart. Der S. bewohnt Ober- und Niederguinea und verbreitet sich weit in das Innere von Afrika [* 18] hinein; er lebt in trocknen Wäldern in Paaren oder Familien, wechselt häufig seinen Aufenthaltsort, baut sich große Nester auf Bäumen, im allgemeinen nicht hoch über dem Boden, und versieht sie mit einem Schutzdach gegen den Regen. Er kann nicht ganz gerade stehen und fällt bei schneller Bewegung sofort auf alle viere, wobei der Leib auf den Knöcheln ruht.

Die Zehen können nicht vollständig ausgestreckt werden. Er klettert und springt mit größter Gewandtheit, nährt sich von Früchten, Blattschößlingen etc. und zieht weit der Nahrung nach. Er greift den Menschen, wie es scheint, nicht an, weiß sich aber kräftig zu wehren und macht von seinen muskelstarken Armen und den großen Eckzähnen wirksamsten Gebrauch. Daß der S. den Alten bekannt gewesen sei, will man aus der Darstellung auf dem berühmten Mosaikbild aus dem Tempel [* 19] der Fortuna in Präneste schließen.

Europa. Fluß- und Gebi

Bild 5.919a: Europa. Fluß- und Gebirgssysteme
* 20 Europa.

In der neuern Zeit wird er von vielen Schriftstellern erwähnt, und seit der ersten Hälfte des 17. Jahrh. kam der S. lebend nach Europa. [* 20] Tulp gab 1641 die erste Beschreibung eines solchen und Tyson 1699 die erste anatomische Zergliederung. Seit dieser Zeit gelangte der S. wiederholt nach Europa; doch hält er nur selten 2-3 Jahre aus, während er in Westafrika in der Gefangenschaft heranwächst und bis 20 Jahre lebt. Er lernt in wunderbarer Weise allerlei Verrichtungen, zeigt sich sanft, klug und liebenswürdig, dabei wißbegierig, aber auch listig und eigenwillig, stets rege und thätig, meist heiter, neckisch, zu allerlei Streichen und Unternehmungen bereit. In Westafrika wird er von den Eingebornen gegessen, obgleich dieselben behaupten, die Schimpansen seien früher Mitglieder ihres eignen Stammes gewesen, wegen ihrer schlechten Gewohnheiten verstoßen worden und allmählich in den gegenwärtigen Zustand herabgesunken.

Nach Färbung und Verschiedenheiten des Schädels hat man mehrere Arten oder Abarten unterschieden, deren Stellung aber noch keineswegs sicher ermittelt ist. Hierher gehört der Tschego (Troglodytes Tschego Duv.), welcher vielleicht die Größe des Gorillas erreicht. Der verhältnismäßig kleine Kopf ruht auf kurzem Hals zwischen sehr breiten Schultern, die Dimensionen des Rumpfes und der Extremitäten weichen eigentümlich ab, die Hände sind schlank und schmal. Am Kopfe fallen besonders die starken Augenbrauenwülste und die ziemlich großen, abstehenden Ohren auf. Das Haar ist schwarz. Ein Exemplar dieses Affen kam von der Loangoküste 1874 nach Dresden, [* 21] zeigte dort in seinem Wesen viel Ähnlichkeit [* 22] mit dem Schimpansen, wuchs aber viel schneller als dieser.

Titel
Elemente zu Schimper:

1) Karl Friedrich, Botaniker

2) Wilhelm, Reisender und Naturforscher, Bruder des vorigen

3) Wilhelm Philipp, Botaniker

Schimper,

Mannheim

Bild 11.196: Mannheim
* 23 Mannheim.

1) Karl Friedrich, Botaniker, geb. 15. Febr. 1803 zu Mannheim, [* 23] studierte Theologie in Heidelberg, [* 24] unternahm 1824 eine botanische Reise nach Südfrankreich, studierte dann seit 1826 in Heidelberg Medizin und ging mit A. Braun und Agassiz nach München. Dort blieb er bis 1842, zeitweise als akademischer Dozent thätig, zeitweise auf wissenschaftlichen Reisen in den Alpen, [* 25] Pyrenäen und der Rheinpfalz. Später lebte er abwechselnd in Mannheim und Heidelberg, seit 1849 als Pensionär des Großherzogs von Baden [* 26] in Schwetzingen, wo er 21. Dez. 1867 starb. S. begründete schon vor 1830 die Blattstellungstheorie und gilt als einer der Schöpfer der neuen botanischen Morphologie. Auch machte er Forschungen über die frühere Ausdehnung [* 27] der Gletscher und die Periode der Eiszeit. [* 28] Er schrieb: »Beschreibung des Symphytum Zeyheri und seiner zwei deutschen Verwandten, des S. bulbosum Schimp. und S. tuberosum Jacq(Heidelb. 1835) und gab auch »Gedichte« (Erlang. 1840; neue Sammlung, Mannh. 1846) heraus.



Schindellegi - Schink

Bild 14.487: Schindellegi - Schink
* 30 Seite 14.487.

2) Wilhelm, Reisender und Naturforscher, Bruder des vorigen, geb. 19. Aug. 1804 zu Mannheim, wurde zuerst Kunstdrechsler, trat dann in das Militär ein und ward bei der Militäradministration beschäftigt. Darauf studierte er in München zwei Jahre Naturwissenschaften, unternahm 1829 eine botanische Reise nach Südfrankreich und AlgierReise nach Algier«, Stuttg. 1834) und erhielt 1834 den Auftrag, zum Zweck naturhistorischer Sammlungen Ägypten [* 29] und Arabien zu bereisen. Er durchforschte Oberägypten, das Peträische Arabien, das Innere von Hidschas und Abessinien, wo er drei Jahre verweilte und vom Fürsten Ubye in Adaua mit einer

mehr

Statthalterschaft betraut wurde, siedelte sich dann in der Gebirgslandschaft Semien an und ward von der Administration des Jardin des plantes zu Paris mit einer permanenten wissenschaftlichen Mission für Abessinien betraut. S. versah von hier aus die Pariser und andre naturhistorische Sammlungen mit wertvollen Beiträgen. Als Theodoros Kaiser von Abessinien ward, entsetzte er S. der ihm von Ubye verliehenen Statthalterschaft und zwang ihn, an seinem Hof [* 31] zu verweilen, ohne ihn eigentlich, wie die andern Europäer, gefangen zu halten. Erst durch die Engländer wurde er befreit und durfte dann nach seinem abessinischen Heimatsort zurückkehren, wo er im Oktober 1878 starb. S. hat verschiedenes, meist in botanischen und geologischen Fachblättern, auch in »Petermanns Mitteilungen«, veröffentlicht.

Geologische Formatione

Bild 7.130a: Geologische Formationen
* 33 Geologie.

3) Wilhelm Philipp, Botaniker, geb. 12. Jan. 1808 zu Dosenheim bei Elsaß-Zabern, Vetter der vorigen, studierte in Straßburg [* 32] Theologie, ward nach kleinern wissenschaftlichen Reisen 1835 Aide naturaliste am naturhistorischen Museum in Straßburg, 1838 Konservator, 1839 Direktor der Anstalt und lehrte auch als Professor der Geologie [* 33] und Mineralogie an der Universität. Er starb 20. März 1880 in Straßburg. Sein Hauptwerk, welches im Verein mit Ph. Bruch und Th. Gümbel begonnen wurde, ist die »Bryologia europaea« (Stuttg. 1836-55, 6 Bde. mit 640 Tafeln),

dazu ein Supplement (das. 1864-66, mit 40 Tafeln). Außerdem schrieb er: »Monographie du grès bigarré des Vosges« (Leipz. 1844);

»Stirpes normales bryologiae europaeae« (Straßb. 1844-1854);

»Recherches anatomiques et morphologiques sur les mousses« (das. 1849);

»Icones morphologicae« (Stuttg. 1860);

»Mémoire pour servir à l'histoire naturelle des Sphagnum« (Par. 1854; deutsch, Stuttg. 1857);

»Palaeontologica alsatica« (Straßb. 1854 f.);

»Synopsis muscorum europaeorum« (Stuttg. 1860, 2. Aufl. 1876);

»Le [* 34] terrain de transition des Vosges« (Straßb. 1862, mit Köchlin);

»Traité de paléontologie végétale« (Par. 1869-74, 3 Bde.).

Vgl.   Grad, Guill. Phil. S. (Kolmar [* 35] 1882).