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Seite 15.49, Soulagieren - Soult | eLexikon

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Soulagieren - Soult

Bild 15.49: Soulagieren - Soult
Seite 15.49.
Überblick der Artikel
5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Soulagieren(franz., spr. ssulasch-), erleichtern, helfen, erquicken; Soulagement (spr. ssulaschmáng), / 13
Soulary(spr. ssu-), Josephin, eigentlich Joseph Marie, franz. Dichter, geb. 23. Febr. 1815 zu Lyon, / 141
Soulié(spr. ssu-), Melchior Frédéric, franz. Novellist und Bühnendichter, geb. 23. Dez. 1800 zu / 153
Soulouque(spr. ssuluhk), Faustin, als Faustin I. Kaiser von Haïti, geb. 1782 als Negersklave im Distrikt / 364
Soult(spr. ssult), Nicolas Jean de Dieu, Herzog von Dalmatien, franz. Marschall, geb. 29. März 1769 / 851

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Vorstädte 300,000 Einw. Von Ausländern zählte man 1887: 619 (300 Chinesen, 263 Japaner, 26 Amerikaner, 11 Deutsche, [* 2] 8 Engländer etc.). Die eigentliche Stadt liegt 5 km vom Fluß, in einem Becken, das auf drei Seiten von Höhen eingefaßt wird, an denen die Stadtmauer hinläuft, durch welche vier den Haupthimmelsrichtungen entsprechende Thore führen. Im Zentrum der Stadt steht ein hölzerner Turm, [* 3] dessen Glocke das Zeichen zum Öffnen und Schließen der Thore gibt.

Deutschland. Fluß- und

Bild 4.801a: Deutschland. Fluß- und Gebirgssystem
* 5 Deutschlands.

Die Straßen sind eng und schmutzig, nur drei können von Wagen benutzt werden; die Häuser sind niedrig und ärmlich, auch die auf weiten, von Mauern umschlossenen Plätzen erbauten Wohnungen der Vornehmen kaum besser. Die weiten Plätze sind öde; einen Garten [* 4] besitzt nur der König, dessen Palastgebäude mit großem Exerzierplatz, Teichen etc. 2,6 qkm bedecken und von einer 12 m hohen Mauer eingefaßt werden, durch welche drei Thore führen. S. ist Residenz des Königs und Sitz der Regierung sowie der diplomatischen Vertreter Deutschlands, [* 5] Englands, Japans, Chinas, Rußlands und der Vereinigten Staaten [* 6] von Nordamerika. [* 7] Die Industrie war früher weit bedeutender; nennenswerte Produkte sind: Seide, [* 8] Papier, Matten, Fächer, [* 9] Dachziegel, Tabak, [* 10] Bürsten.

Soulagieren

(franz., spr. ssulasch-), erleichtern, helfen, erquicken;

Soulagement (spr. ssulaschmáng), Linderung, Unterstützung, Erleichterung.

Soulary

(spr. ssu-), Josephin, eigentlich Joseph Marie, franz. Dichter, geb. 23. Febr. 1815 zu Lyon, [* 11] trat schon mit 16 Jahren in das Militär, wo er bis 1836 blieb. Schon von hier aus schickte er an den »L'Indicateur de Bordeaux« [* 12] seine poetischen Versuche mit der Unterschrift »S. grenadier«. 1840 erhielt er bei der Präfektur des Rhônedepartements eine Anstellung. Seine Dichtungen sind: »A travers champs« (1838);

»Le [* 13] chemin de fer« (1839);

»Les Éphémères« (2 Serien, 1846 und 1857);

»Sonnets humoristiques« (Lyon 1857),

welche J. Janins Bewunderung erregten;

»Les Figulines« (1862);

»Les diables bleus« (1870);

»Pendant l'invasion« (1871);

»La chasse aux mouches d'or« (1876);

»Les rimes ironiques« (1877),

ein Lustspiel in Versen: »Un grand homme qu'on attend« (1879) und »Promenade autour d'un tiroir« (1886).

Eine Sammlung seiner »Œuvres poétiques« erschien 1872-83 in 3 Bänden.

Vgl.   Mariéton, Jos. S. et la Pléiade lyonnaise (Par. 1884).

Soulié

(spr. ssu-), Melchior Frédéric, franz. Novellist und Bühnendichter, geb. 23. Dez. 1800 zu Foix, war eine Zeitlang Advokat, sodann Steuerbeamter, später Dirigent einer Tischlerei und erhielt endlich eine Stelle als Unterbibliothekar am Arsenal. Mit dem Jahr 1829 warf er sich ganz in die Romantik und lieferte nun eine lange Reihe von Dramen und Melodramen, von denen aber nur das Shakespeare nachgeahmte Trauerspiel »Roméo et Juliétte«, die Schauspiele: »Clotilde« und »La closerie des genêts« bemerkenswert sind.

Toulouse (Stadt)

Bild 65.930: Toulouse (Stadt)
* 14 Toulouse.

Andre erschienen gesammelt als »Drames inconnus« (1879, 4 Bde.). Von seinen meist auf Erfolg beim großen Publikum berechneten historischen und sonstigen Romanen sind hervorzuheben: »Les deux cadavres«, »Le magnétiseur«, »Le vicomte de Breziérs«, »Le comte de Toulouse«, [* 14] hauptsächlich aber »Le lion amoureux« und »Les mémoires du diable«, sorgfältige psychologische Studien, welche durch dramatische Lebendigkeit, phantastische Situationen und blühenden Feuilletonstil das Publikum fesselten. S. starb 23. Sept. 1847 in Bièvre bei Paris. [* 15]

Vgl.   Champion, Fréd. S. (Par. 1847).

Soulouque

(spr. ssuluhk), Faustin, als Faustin I. Kaiser von Haïti, [* 16] geb. 1782 als Negersklave im Distrikt Petit Goyave auf der Insel Haïti, erhielt 1793 nach Aufhebung der Sklaverei seine Freiheit, wurde 1804 Bedienter des Generals Lamarre, später dessen Adjutant, 1810 unter dem Präsidenten Pétion Leutnant, 1820 unter Boyer Hauptmann. 1843 zum Obersten befördert und dann zum General und Oberbefehlshaber der Präsidialgarde ernannt, erhielt er 1846 die Kommandantur von Port au Prince und ward 1. März 1847 vom Senat zum Präsidenten der Republik erwählt, wiewohl er weder lesen noch schreiben konnte. Im höchsten Grad argwöhnisch und besonders die über seine Unwissenheit und seinen Aberglauben spottenden Mulatten fürchtend, schürte er den Haß des schwarzen Pöbels gegen die Mulattenbourgeoisie und ließ unter dem Vorwand einer Verschwörung derselben vom 16. April 1848 an in Port au Prince ein viertägiges Blutbad unter denselben anrichten.

Darauf votierte die Repräsentantenkammer 3. Dez. 1848 dem Diktator ihren Dank, daß er das Vaterland und die Verfassung gerettet habe. Ein Feldzug gegen die »rebellischen Mulatten« von San Domingo im März 1849 endete mit einem schmählichen Rückzug. Gleichwohl veranstaltete man im August 1849 zu Port au Prince eine Petition an die Kammern, wodurch das haïtische Volk aus Dankbarkeit S. den Kaisertitel übertrug; der Senat willigte ein, und zu Weihnachten 1850 ließ er sich als Faustin I. öffentlich als erblicher Kaiser krönen.

Orden

Bild 12.426a: Orden
* 17 Orden.

Eine nochmalige feierliche Krönung erfolgte 18. April 1852. Sein Hofstaat wurde nach französischem Muster kopiert, und auch seine Staatseinrichtungen waren eine Karikatur der Napoleonischen. Nach seiner Thronbesteigung stiftete er zwei Orden, [* 17] nämlich den Orden des heil. Faustin für Militärpersonen und den Ehrenlegionsorden für Zivilisten. Seine wiederholten Versuche, San Domingo zu unterwerfen, scheiterten kläglich. Im Innern herrschte er verschwenderisch und grausam, so daß die Erbitterung gegen ihn schließlich allgemein wurde. Als General Geffrard 22. Dez. 1858 zu Gonaïves die Republik proklamiert hatte und S. gegen ihn auszog, ging der größte Teil seiner Truppen zu den Insurgenten über. Am 15. Jan. 1859 wurde S. in seiner Hauptstadt Port au Prince durch Verrat gefangen; doch schonte man sein Leben und ließ ihn nach Jamaica übersiedeln. Nach dem Sturz Geffrards 1867 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr in die Heimat und starb 4. Aug. d. J. in Petit Goyave.

Soult



Soultz - Soust de Bork

Bild 15.50: Soultz - Soust de Borkenfeldt
* 20 Seite 15.50.

(spr. ssult), Nicolas Jean de Dieu, Herzog von Dalmatien, franz. Marschall, geb. 29. März 1769 zu St.-Amans la Bastide (Tarn) als Sohn eines Landmanns, trat 1785 als Gemeiner in das Regiment Royal-Infanterie, ward 1791 Offizier, bald darauf Kapitän und zeichnete sich unter Custine und Hoche aus. 1794 zum Brigadegeneral ernannt, focht er 1796 und 1797 am Main und Rhein, befehligte 1799 eine Brigade in der Avantgarde unter Lefebvre bei der Donauarmee und erwarb sich hierauf als Führer einer Division besonders in der Schlacht von Stockach (25. März) hohen Ruhm. Dafür zum Divisionsgeneral ernannt und zu der Armee in der Schweiz [* 18] unter Masséna versetzt, unterwarf er die widerspenstigen kleinen Kantone, überfiel, während Masséna die Russen schlug, die Österreicher und verfolgte auch die russischen Heerestrümmer. 1800 übernahm er unter Massénas Oberkommando den Befehl über den rechten Flügel der italienischen Armee und wurde, bei einem Ausfall aus Genua [* 19] schwer

Cadiz

Bild 3.718: Cadiz
* 27 Cadiz.
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verwundet, gefangen. Nach der Schlacht von Marengo [* 21] in Freiheit gesetzt, erhielt er den Oberbefehl in Piemont, wo er mit kluger Mäßigung die ausbrechenden Aufstände zu dämpfen wußte. 1802 wurde er zum Generalobersten der Konsulargarde ernannt und befehligte von 1803 bis 1805 die Truppen im Lager [* 22] von Boulogne. Bei Napoleons I. Thronbesteigung ward er zum Marschall erhoben. 1805-1807 befehligte er das 4. Armeekorps bei Austerlitz, [* 23] Jena [* 24] und Eylau. Nach dem Tilsiter Frieden zum Herzog von Dalmatien ernannt, erhielt er 1808 das Kommando der Zentralarmee in Spanien. [* 25] Er bestand hier 16. Juni 1809 gegen das britische Heer den blutigen Kampf bei Coruña, überschritt Anfang März den Minho und trieb das britisch-portugiesische Heer bis Porto zurück. An Jourdans Stelle zum Generalstabschef der Armee in Spanien ernannt, schlug er 12. Nov. 1809 die spanische Armee bei Ocaña, nahm 1810 Sevilla [* 26] und trieb die Spanier nach Cadiz [* 27] zurück. Am 11. März 1811 eroberte er Badajoz und lieferte 16. Mai Engländern und Portugiesen die Schlacht bei Albuera. 1813 übernahm er in der Schlacht bei Großgörschen an Bessières' Stelle das Kommando über die Gardeinfanterie und befehligte bei Bautzen [* 28] das Zentrum, ward aber dann wieder nach Bayonne geschickt, um Wellingtons weiterm Vordringen Schranken zu setzen. Er drang Ende Juli von neuem in Spanien ein, ward aber bei Cubiry (27. Juli) mit großem Verlust zurückgeschlagen. Ein zweiter Versuch des Vordringens (Ende August) endete mit seiner Niederlage bei Irun und seinem Rückzug nach Bayonne.

Schlabrendorf - Schlac

Bild 64.471: Schlabrendorf - Schlachten
* 29 Schlachten.

Obwohl er 27. Febr. 1814 die Schlacht bei Orthez verlor, lieferte er Wellington noch 10. April mit kaum 20,000 Mann die blutige Schlacht von Toulouse. Erst am 12. räumte er Toulouse und schloß, indem er sich zugleich dem König von Frankreich unterwarf, am 19. einen Waffenstillstand. Er wurde von Ludwig XVIII. zum Gouverneur der 13. Militärdivision, 3. Dez. 1814 aber an General Duponts Stelle zum Kriegsminister ernannt. Als Napoleon 1. März bei Fréjus landete, dankte S. ab; er zog sich auf ein Landgut bei St.-Cloud zurück, erschien erst nach mehrmaliger Aufforderung bei Napoleon und übernahm 11. Mai die Stelle eines Generalstabschefs. Er befand sich in den Schlachten [* 29] von Ligny und Waterloo [* 30] an Napoleons Seite, übernahm, als dieser in Laon die Armee verließ, das Oberkommando derselben und leitete den Rückzug bis Soissons.

Durch die königliche Ordonnanz vom 12. Jan. 1816 aus Frankreich verbannt, ging er nach Düsseldorf. [* 31] 1819 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr und ward sei 1821 wieder unter den Marsch allen aufgeführt und 1827 zum Pair erhoben. Von Ludwig Philipp 18. Nov. 1830 zum Kriegsminister ernannt, behauptete er sich beinahe vier Jahre (bis 1834) auf seinem Posten und erhielt auch im Mai 1832 die Präsidentschaft im Kabinett. Im Mai 1839 übernahm er nach Molés Sturz von neuem das Präsidium im Kabinett zugleich mit dem Portefeuille des Auswärtigen, doch scheiterte dieses liberale Ministerium schon im Januar 1840 an der Dotationsfrage.

Nach Thiers' Rücktritt ließ sich S. 29. Okt. 1840 nochmals zur Übernahme des Portefeuilles des Kriegs und der Präsidentschaft bewegen, legte aber 1846 ersteres und 1847 letztere nieder und ward zum Maréchal général de France ernannt. Er starb 26. Nov. 1851 auf seinem Schloß in St.-Amans. Seine wertvolle Gemäldesammlung, die er in den spanischen Feldzügen zusammengeraubt, trug bei der Versteigerung fast 1½ Mill. Frank ein. S. war ohne höhere Bildung, besaß aber um so mehr natürlichen Scharfblick, große Bravour und glühenden Ehrgeiz. Er galt für den besten Taktiker unter Napoleons Generalen. Die 1816 geschriebenen Memoiren des Marschalls gab sein Sohn heraus (I. Teil: »Histoire des guerres de la Révolution«, 1854, 3 Bde.).

Vgl.   Combes, Histoire anecdotique de Jean de Dieu S. (Par. 1870). -

Turin (Provinz) - Turi

Bild 15.912: Turin (Provinz) - Turin (Stadt)
* 32 Turin.

Sein Sohn Hector Napoléon S., Herzog von Dalmatien, geb. 1801, diente unter der Restauration im Generalstab und betrat 1830 die diplomatische Laufbahn. Er war erst französischer Gesandter in den Niederlanden, dann zu Turin [* 32] und bekleidete seit 1844 dieselbe Stelle zu Berlin. [* 33] Vor der Februarrevolution Mitglied der Zweiten Kammer, trat er 1850 in die Legislative und verfocht hier die Sache der Orléans. [* 34] Nach dem Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 trat er ins Privatleben zurück und starb 31. Dez. 1857. Des Marschalls Bruder, Pierre Benoît S., geb. 20. Juli 1770 zu St.-Amans, schwang sich in den Kriegen der Republik und des Kaiserreichs ebenfalls zu höhern Chargen empor und starb als Generalleutnant 7. Mai 1843 in Tarbes.