Seite 15.307, Sternweite - Stettin | eLexikon
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Sternweite - Stettin
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16 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Sternweite | Entfernung eines Fixsterns von der Sonne, wenn seine jährliche Parallaxe (s. d.) eine Bogensekunde / 24 |
Sternwürmer | s. Gephyreen. / 3 |
Sternzeit | die durch die scheinbare tägliche Bewegung der Fixsterne bestimmte Zeit; vgl. Sonnenzeit und / 15 |
Sterrometall | Legierung aus 55 Kupfer, 41 Zink und 4 Eisen, von großer Festigkeit und Zähigkeit, dient zu / 22 |
Stertmorchel | s. Phallus. / 3 |
Stertor | (lat.), das Röcheln (s. d.). / 5 |
Stertz | ein steir. Nationalgericht, bestehend aus einem aus Buchweizenmehl bereiteten großen Kloß, / 19 |
Sterzing | Stadt in Tirol, Bezirkshauptmannschaft Brixen, am Eisack und an der Brennerbahn, 947 m ü. M., / 67 |
Stesichoros | der bedeutendste Vertreter der ältern dorischen Lyrik, der "lyrische Homer" genannt, / 108 |
Stethograph | (griech.), ein Apparat, welcher die Atmungsbewegungen einzelner Punkte des Brustkorbes in Form / 17 |
Stethoskop | (griech.), s. Auskultation. / 4 |
Stetig | fest, unbeweglich; ununterbrochen, fortdauernd. Eine stetige (kontinuierliche) Größe ist eine / 29 |
Stetigkeit | s. v. w. Kontinuität (s. d.). / 4 |
Stetten | 1) (S. am Kalten Markt) Flecken im bad. Kreis Konstanz, in rauher Gegend auf der Hardt, hat / 55 |
Stettenheim | Julius, humorist. Schriftsteller, geb. 2. Nov. 1831 zu Hamburg, Sohn eines Kunsthändlers, verließ / 217 |
Stettin | (hierzu der Stadtplan), Hauptstadt der preuß. Provinz Pommern und des gleichnamigen Regierungsbezir / 1041 |
Sternweite,
Entfernung eines Fixsterns von der Sonne, [* 2] wenn seine jährliche Parallaxe [* 3] (s. d.) eine Bogensekunde beträgt, gleich 206,264,8 Erdbahnhalbmessern oder ungefähr 30 ⅔ Bill. km.
Sternwürmer,
s. Gephyreen. ^[= (Gephyrea Quatref., Sipunculacea Brandt) oder Klasse der Würmer, Meeresbewohner ...]
Sternzeit,
die durch die scheinbare tägliche Bewegung der Fixsterne [* 4] bestimmte Zeit;
vgl. Sonnenzeit und Tag.
Sterrometall,
Legierung aus 55 Kupfer, [* 5] 41 Zink und 4 Eisen, [* 6] von großer Festigkeit [* 7] und Zähigkeit, dient zu Blech- und Gußwaren, Achsenlagern etc.
Stertmorchel,
s. Phallus. ^[= L. (Gichtschwamm, Eichelschwamm), Pilzgattung aus der Unterordnung der Gastromyceten, mit einem ...]
Stertor
(lat.), das Röcheln (s. d.). ^[= rasselndes Atmungsgeräusch, welches dadurch entsteht, daß die Luft stoßweise durch ...]
Stertz,
ein steir. Nationalgericht, bestehend aus einem aus Buchweizenmehl bereiteten großen Kloß, welcher mit Speckgriefen und Milch genossen wird.
Sterzing,
Tirol
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* 8
Tirol.Stadt in Tirol, [* 8] Bezirkshauptmannschaft Brixen, am Eisack und an der Brennerbahn, 947 m ü. M., altertümlich gebaut, mit gotischer Pfarrkirche, schönem gotischen Rathaus, einem Deutschordenshaus (1263 gestiftet), Kapuzinerkloster, einem Bezirksgericht, Fabrikation von Sensen, Sicheln, Beinlöffeln etc. und (1880) 1528 Einw. Südöstlich das nunmehr ausgetrocknete Sterzinger Moos. S. hieß zur Römerzeit Vipitenum.
Gegenwärtig ist es ein beliebtes Standquartier der Touristen.
Vgl. Fischnaler S. am Eisack (2. Aufl., Innsbr. 1885).
Stesichoros,
der bedeutendste Vertreter der ältern dorischen Lyrik, der »lyrische Homer« genannt, geb. um 630 v. Chr. zu Himera in Sizilien, [* 9] starb erblindet 556 in Catana. Von ihm rührt die Einteilung der chorischen Lieder in Strophe, Gegenstrophe und Epode her, auch galt er für den Begründer des höhern frischen Stils. Seine von Spätern in 26 Bücher eingeteilten Festgesänge behandelten in prächtiger Darstellung vorwiegend epische Stoffe; ebenso standen die einfachen metrischen Formen der epischen nahe, wie auch der Dialekt der mit wenigen Dorismen gemischte epische war. Wir besitzen von ihm nur Bruchstücke (in Schneidewins »Delectus poesis Graecorum«, Götting. 1839, und Bergks »Poetae lyrici graeci«, Bd. 3, 4. Aufl., Leipz. 1882).
Stethograph
(griech.), ein Apparat, welcher die Atmungsbewegungen einzelner Punkte des Brustkorbes in Form von Kurven graphisch darstellt.
Stethoskop
(griech.), s. Auskultation. ^[= (lat.), das Behorchen des Körpers, welches in der Absicht vorgenommen wird, um diejenigen Geräusch ...] [* 10]
Stetig,
fest, unbeweglich;
ununterbrochen, fortdauernd.
Eine stetige (kontinuierliche) Größe ist eine solche, deren Teile keine Unterbrechung zeigen, z. B. eine Linie im Gegensatz zu einer Reihe voneinander getrennter (diskreter) Punkte.
Stetigkeit,
s. v. w. Kontinuität (s. d.). ^[= (lat.), Unterbrechungslosigkeit oder die Eigenschaft, daß da, wo ein Teil eines ...]
Stetten,
Kreiden - Kreis
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* 11
Kreis.1) (S. am Kalten Markt) Flecken im bad. Kreis [* 11] Konstanz, [* 12] in rauher Gegend auf der Hardt, hat eine kath. Kirche, Weißstickerei, Korsettnäherei und (1885) 1037 Einw. -
2) Dorf im bad. Kreis Lörrach, im Wiesenthal, an der Linie Basel-Zell i. W. der Badischen Staatsbahn, hat eine kath. Kirche, Weinbau, Eisengießerei, [* 13] Baumwollweberei, Gewehrschäftefabrikation und (1885) 2186 Einw.
Stettenheim,
Julius, humorist. Schriftsteller, geb. 2. Nov. 1831 zu Hamburg, [* 14] Sohn eines Kunsthändlers, verließ 1857 das väterliche Geschäft, in das er eingetreten war, und begab sich nach Berlin, [* 15] wo er studierte und gleichzeitig als Schriftsteller auftrat. Unter den von ihm um jene Zeit veröffentlichten Humoresken, Singspielen, Possen etc. verdienen der »Almanach zum Lachen« (Berl. 1858-63) und das oft gegebene Liederspiel »Die letzte Fahrt« (das. 1861) besondere Hervorhebung.
Nach vollendetem dreijährigen Universitätskurs kehrte er nach Hamburg zurück und gründete hier die bekannte humoristisch-satirische Zeitschrift »Die Wespen«, die jedoch erst eigentlichen Erfolg hatte, nachdem er mit derselben Ende 1867 nach Berlin übergesiedelt war, wo im Januar 1868 zuerst die »Berliner [* 16] Wespen« erschienen, die er noch gegenwärtig redigiert. S. ist einer der glänzendsten Vertreter des satirischen Wortwitzes. Von seinen Veröffentlichungen erwähnen wir noch: »Lohengrin«, humoristische Albumblätter (Berl. 1859);
»Die Hamburger Wespen auf der internationalen landwirtschaftlichen Ausstellung« (das. 1863);
Garten
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* 17
Garten.»Die Hamburger Wespen im zoologischen Garten« [* 17] (das. 1863);
»Satirisch-humoristischer Volkskalender« (das. 1863);
»Die Berliner Wespen im Aquarium« (das. 1869);
»Ungebetene Gäste«, Posse (das. 1869);
»Berliner Blaubuch aus dem Archiv der Komik« (das. 1869-70, 2 Bde.);
»Ein gefälliger Mensch«, Posse (das. 1872);
»Wippchens sämtliche Berichte« (das. 1878-86, 5 Bde.);
»Muckenichs Reden und Thaten« (das. 1885);
»Unter vier Augen« (das. 1885) u. a. Seit 1885 gibt er die illustrierte Monatsschrift »Das humoristische Deutschland« [* 18] (Bresl.) heraus.
Stettin
Stettin
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* 19
Stettin.[* 19] (hierzu der Stadtplan), Hauptstadt der preuß. Provinz Pommern [* 20] und des gleichnamigen Regierungsbezirks, Stadtkreis, an der Oder, Knotenpunkt der Linien Berlin-Stargard, Breslau-S. und S.-Mecklenburgische Grenze, 7 m ü. M., besteht aus der eigentlichen Stadt am linken Flußufer mit ausgedehnten neuen Stadtteilen und Vorstädten, welch letztere wegen der bis 1873 vorhandenen Befestigung der innern Stadt zum Teil in großer Entfernung von derselben angelegt sind, und aus der Lastadie und den zugehörigen Anlagen am rechten Ufer.
Beide Ufer der Oder sind für den allgemeinen Verkehr durch drei Brücken [* 21] (Baumbrücke, Lange Brücke [* 22] und Neue Brücke) verbunden; für den Eisenbahnverkehr sind über die Oder und ihre Nebenströme besondere Überbrückungen hergestellt. Die innere Stadt enthält acht Plätze: den Paradeplatz, den Königsplatz mit den Statuen Friedrichs d. Gr. (von Schadow) und Friedrich Wilhelms III. (von Drake), den Roßmarkt mit monumentaler Fontäne, den Heumarkt und den Neuen Markt, zwischen denen das alte Rathaus steht, den Marktplatz und den Viktoriaplatz, durch das neue Rathaus getrennt, und den mit Anlagen gezierten Kirchplatz. S. hat 6 evang. Kirchen, unter welchen die in ihrer jetzigen Gestalt spätgotische Petrikirche (1124 gegründet) als die erste christliche Kirche in Pommern und die Jakobikirche (aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrh.) wegen ihrer Größe etc. bemerkenswert sind; außerdem eine kath. Kirche (im Schloß), eine Baptistenkapelle, eine Kirche der Altlutherischen, eine der apostolischen Gemeinde und eine neue Synagoge.
Andre hervorragende Gebäude sind: das königliche Schloß (1575 erbaut), jetzt Sitz der Regierung und des Oberlandesgerichts, das Militärkasino, das Schauspielhaus, die Börse, das Vereins- und Konzerthaus, der Zirkus, das neue großartige Krankenhaus [* 23] (auf einer Anhöhe vor der Stadt, vgl. den Plan bei Art. »Krankenhaus«) etc. Bemerkenswert sind ferner zwei von Friedrich Wilhelm I. erbaute monumentale Thorgebäude (Königsthor und Berliner Thor), welche, seit Abtragung der Wälle freigelegt und von der Stadt
[* 1] ^[Abb.: Wappen [* 24] von Stettin.] ¶
Albrecht-Straße
Bäckerberg-Straße
Badeanstalt [* 26]
Bleichholm
Buggenhagen-Straße
Charlotten-Straße
Exerzierplatz
Falkenwalder Straße
Frauen-Straße
Friedrichs II. Denkmal
Friedrich Wilhelms III. Denkmal
Fuhr-Straße
Grünhof
Gymnasium, Marienstifts-
Gymnasium, Stadt-
Heumarkt
Holzmarkt
Hühnerbeiner Straße
Jageteufel-Straße
Kirchplatz
Kohlmarkt
Kommandantur
Königs-Platz
Königs-Straße
Königsthor, Am
Krautmarkt
Kronenhof-Straße
Kronprinzen-Straße
Logen-Garten.
Luisen-Straße
Lutherischer Kirchhof
Marien-Platz
Marktplatz
Militär-Kirchhof, Neuer
Mönchen-Straße
Münz-Straße
Neuer Markt
Pelzer Straße
Preußische Straße
Reformierter Kirchhof
Reifschläger-Straße
Roßmarkt
Roßmarkt-Straße
Sanne-Straße
Schloßgarten
Schloßkirche
Schulzen-Straße
Schützengarten
Schwimm-Anstalt
Silberwiese
Speicher-Straße
Tattersall
Unter Wick
Wollweber-Straße, Große
Stettiner Haff - Steub
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* 30
Seite 15.308.mehr
entsprechend ausgebaut, den Mittelpunkt breiter, mit Anlagen versehener Passagen bilden. Die Zahl der Einwohner belief sich 1885 mit der Garnison (ein Grenadierregiment Nr. 2, 2 Füsilierbat. Nr. 34 und 2 Abteilungen Feldartillerie Nr. 2) auf 99,543 Seelen, darunter 2881 Katholiken, 923 sonstige Christen und 2501 Juden. Die Industrie ist bedeutend. S. hat große Eisengießereien und Maschinenfabriken, darunter die große Maschinenfabrik und Schiffbauanstalt »Vulkan« in Bredow (s. d.) mit 4-5000 Arbeitern, Fabrikation von chemischen Produkten (in Pommerensdorf) mit 800-900 Arbeitern, Zementfabriken (in Züllchow, Bredow und Podejuch) mit 300-600 Arbeitern, große Mühlenetablissements (in Züllchow), ferner Fabriken für Zucker, [* 31] Zichorie, Parfümerien, Seife, Stearin, Öl, feuerfeste Geldschränke, Kartonagen, Dachpappe etc., Gartenbau, Bierbrauerei [* 32] und Branntweinbrennerei.
Getreide (Zusammensetz
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* 33
Getreide.Für den Handel, der durch eine Handelskammer, eine Börse, eine Reichsbankstelle (Gesamtumsatz 1887: 756 Mill. Mk.) und andre große Geldinstitute unterstützt wird, ist S. der erste Seeplatz des preußischen Staats. Ausgeführt werden vorzüglich: Getreide, [* 33] Mehl, [* 34] Sprit, Ölfrüchte, Holz, [* 35] Chemikalien, Kartoffeln, Heringe, Zichorie, Zucker, Steinkohlen, Zink etc., dagegen werden eingeführt: Eisen und Eisenwaren, Erden und Erze, Getreide, Mehl, Bau- und Nutzholz, Heringe, Reis, Fettwaren, Petroleum, Steine, Schiefer, Steinkohlen etc. Der Wert der 1887 eingeführten Waren betrug 16,760,036 Mk., der ausgeführten Waren 17,019,190 Mk. Die Stettiner Reederei zählte 1887: 193 Schiffe, [* 36] darunter 58 Seedampfer, mit zusammen 44,259 Registertonnen Raumgehalt.
Schleswig-Holstein
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* 38
Schleswig-Holstein.In den Hafen liefen ein 1887: 3826 Schiffe zu 1,116,438 Registertonnen, es liefen aus: 3884 Schiffe zu 1,142,427 Registertonnen. Regelmäßige Dampferverbindungen unterhält S. mit den wichtigsten Häfen der Ostsee, mit London [* 37] und New York. An Bildungs- und andern ähnlichen Anstalten besitzt S. 3 Gymnasien, 2 Realgymnasien, eine Handelsschule, ein Lehrerinnenseminar, eine Taubstummen- und eine Blindenanstalt, ein Stadt-, ein pommersches und ein antiquarisches Museum, einen Verein für Altertumskunde, einen Kunstverein, mehrere Theater etc.; ferner: eine Hebammenlehranstalt, ein Johanniskloster, Diakonissenanstalten, ein Mädchenrettungshaus u. a. m. S. ist Sitz eines Oberpräsidiums, einer königlichen Regierung, eines Konsistoriums, eines Medizinal- und eines Provinzial-Schulkollegiums und einer Provinzial-Steuerdirektion, der Provinzialverwaltung, der pommerschen Generallandschaftsdirektion, einer Rentenbank für die Provinzen Pommern und Schleswig-Holstein, [* 38] eines Oberlandes- und eines Landgerichts, einer Oberpostdirektion, eines Seeamtes, eines Landratsamtes (für den Kreis Randow) etc.; ferner: des Generalkommandos des 2. Armeekorps, des Kommandos der 3. Division, der 5. und 6. Infanterie-, der 3. Kavallerie- und der 2. Feldartilleriebrigade. - Zum Landgerichtsbezirk S. gehören die 14 Amtsgerichte zu Altdamm, Bahn, Gartz a. O., Greifenhagen, Kammin, Neuwarp, Pasewalk, [* 39] Penkun, Pölitz, Stepenitz, S., Swinemünde, Ückermünde und Wollin.
Schweden und Norwegen
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* 40
Schweden.Geschichte. S. ist schon im 11. Jahrh. gegründet worden, erscheint aber erst im 12. Jahrh., seit der Zerstörung von Jumne durch die Dänen, als der erste Seehandelsplatz an der Oder. Von Herzog Barnim I. erhielt es 1243 Stadtrecht. Seit 1107 war es Sitz eines pommerschen Fürstenhauses und blieb es, den Zeitraum von 1464 bis 1532 abgerechnet, bis zum Aussterben der einheimischen Dynastie. 1360 trat es dem Hansabund bei und nahm 1522 die Reformation an. Hier wurde im Dezember 1570 ein Friede zwischen Schweden [* 40] und Dänemark [* 41] unter Vermittelung des Kaisers geschlossen. Am 11. Juli 1630 wurde S. Gustav Adolf eingeräumt, der große Verbesserungen an der Befestigung vornahm. Im Westfälischen Frieden nebst Vorpommern an Schweden abgetreten, ward die Stadt 6. Jan. 1678 von dem Kurfürsten von Brandenburg [* 42] durch Kapitulation eingenommen, aber schon 1679 an Schweden zurückgegeben.
Eine abermalige Belagerung hatte sie 1713 im Nordischen Krieg von den verbündeten Russen und Sachsen [* 43] auszuhalten, wurde infolge einer Übereinkunft (29. Sept.) von Preußen und Holstein besetzt und erst im Frieden von Stockholm [* 44] 1720 nebst Vorpommern an Preußen abgetreten. Nach der Katastrophe von 1806 ward die Festung [* 45] 29. Okt. vom General v. Romberg ohne Widerstand den Franzosen übergeben, die sie bis 5. Dez. 1813 besetzt hielten. Durch das Reichsgesetz über den Umbau der deutschen Festungen (19. Mai 1873) ist die Festung S. aufgehoben.
Vgl. Thiede, Chronik von S. (Stett. 1849);
Berghaus, Geschichte der Stadt S. (Wriezen 1875-76, 2 Bde.);
Th. Schmidt, Zur Geschichte des Handels und der Schiffahrt Stettins 1786-1846 (Stett. 1875);
K. F. Meyer, S. zur Schwedenzeit (das. 1886);
W. H. Meyer, S. in alter und neuer Zeit (das. 1887).
Der Regierungsbezirk S. (s. Karte »Pommern«) umfaßt 12,074 qkm (219,29 QM.) mit (1885) 728,046 Einw. (darunter 709,671 Evangelische, 8871 Katholiken und 6832 Juden) und 13 Kreise: [* 46]
Kreise | QKilom. | QMeil. | Einwohner | Einw. auf 1 qkm |
---|---|---|---|---|
Anklam | 648 | 11.77 | 31![]() |
48 |
Demmin | 984 | 17.87 | 46![]() |
47 |
Greifenberg | 764 | 13.88 | 36![]() |
47 |
Greifenhagen | 964 | 17.51 | 52![]() |
54 |
Kammin | 1135 | 20.63 | 43![]() |
38 |
Naugard | 1228 | 22.30 | 55![]() |
45 |
Pyritz | 1045 | 18.98 | 43![]() |
42 |
Randow | 1316 | 23.90 | 109![]() |
83 |
Regenwalde | 1190 | 21.61 | 46![]() |
40 |
Saatzig | 1220 | 22.16 | 66![]() |
55 |
Stettin (Stadt) | 60 | 1.09 | 99![]() |
- |
Ückermünde | 831 | 15.09 | 48![]() |
59 |
Usedom-Wollin | 689 | 12.51 | 48![]() |
71 |