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Seite 15.456, Sylva - Symbiose | eLexikon

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Sylva - Symbiose

Bild 15.456: Sylva - Symbiose
Seite 15.456.
Überblick der Artikel
12 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Sylva# (lat.), s. Silva. / 4
Sylva _2# Carmen, Pseudonym der Königin Elisabeth von Rumänien (s. Elisabeth 10). / 11
Sylvanerzs. v. w. Schrifterz (s. d.). / 4
Sylvanits. v. w. Schrifterz (s. d.). / 4
Sylvester# s. Silvester. / 3
Sylvester _2# James Joseph, Mathematiker, geb. 3. Sept. 1814 zu London, studierte in Cambridge, wurde 1837 / 92
Sylvesterordens. Goldener Sporn. / 4
SylviaGrasmücke. / 2
Sylviidae(Sänger), Familie der Sperlingsvögel (s. d.); Sylviinae, echte Sänger. / 9
Sylvin(Hövellit, Schätzellit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Haloidsalze, kristallisiert / 86
Sylvius1) Jacob (Dubois), Anatom, geb. 1478 zu Amiens, studierte in Paris, hielt dort bis zu seinem / 66
Symbiose(griech.), nach einem von dem Botaniker A. de Bary eingeführten Kunstausdruck das engere Zusammenle / 962

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Süden 36 km lang, 1-14 km breit und zählt 3410 Einw. Der nördliche Teil der Insel heißt List, die südliche Halbinsel Hörnum. In der Mitte ragt gegen SO. in das WattenmeerHaff«) eine breite Halbinsel hinein, deren äußerste Spitze Nösse heißt. Sandklittern oder Dünen erfüllen die südliche Halbinsel, ebenso die nördliche Hälfte der nördlichen Halbinsel, während der mittlere Hauptteil, auf der Tertiärformation [* 2] aufgebaut (Morsumkliff am Wattenmeer, Rotes Kliff an der Seeseite), Geest- und Marschland enthält, von denen das letztere sich durch Absetzung von Schlamm in das Wattenmeer hinein beständig vergrößert, während auf der Seeseite Stürme und die Wellen [* 3] der Nordsee der Insel ebenso stetig Abbruch thun, so daß die teilweise bis 30 m hohen Sandberge, in beständiger Wanderung begriffen, immer mehr landeinwärts rücken. Im Januar 1300 wurde der Flecken Wenningstadt an der Westküste, 1362 das Dorf Steidum von den Fluten verschlungen.

Die wichtigsten Orte auf S. sind: Keitum (s. d.) mit 853 Einw., Tinnum mit Amtsgericht und 162 und Morsum mit 671 Einw. auf der östlichen, Rantum auf der südlichen Halbinsel mit 260, Westerland (s. d.) an der See mit Seebad, Krankenisolierhaus und 899 und Norddörfer mit 295 Einw. Ein Leuchtturm befindet sich auf einem Hügel südlich von Kampen, Leuchtfeuer an verschiedenen Stellen der Küste. Die Bewohner sind Friesen, nur in List Dänen; Kirchen-, Unterrichts- und Gerichtssprache war von jeher deutsch.

Hammer (Dampfhammer)

Bild 8.55a: Hammer (Dampfhammer)
* 4 Hammer.

In der Nähe des Leuchtturms wurden neuerlich altheidnische Grabstätten von bedeutendem Umfang aufgefunden. S. ward im Krieg von 1864 durch den dänischen Kapitän Hammer [* 4] schwer heimgesucht, von den Preußen [* 5] aber 13. Juli Besitz genommen. Seitdem hat die preußische Regierung größere Summen zum Schutz der Westseite der Insel gegen die gefahrdrohenden Abspülungen durch das Meer verwendet. Der Besuch des Seebades ist in steter Zunahme begriffen. Regelmäßige Dampferverbindungen finden von Hoyer nach Keitum statt, von wo jetzt aus Munkmarsch eine Dampfstraßenbahn nach Westerland führt. Ferner hat S. Dampferverbindung mit Hamburg [* 6] über Helgoland. [* 7]

Vgl.   Hansen, Die nordfriesische Insel S. (Leipz. 1859);

Meyn, Geologische Beschreibung der Insel S. (Berl. 1876);

Kunkel, Der Kurort S. und seine Heilwirkung (Kiel [* 8] 1878);

Hepp, Wegweiser auf S. (3. Aufl., Tondern 1885).

Sylva

(lat.), s. Silva. ^[= # 1) Antonio José de, genannt O Judeu ("der Jude"), portugies. Bühnendichter, geb. ...]

Sylvānerz,

s. v. w. Schrifterz (s. d.). ^[= (Sylvanit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, bildet monokline Kristalle, die ...]

Sylvanīt,

s. v. w. Schrifterz (s. d.). ^[= Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, bildet monokline Kristalle, die ...]

Sylvester,

s. Silvester. ^[= Name von drei Päpsten: 1) S. I., Papst 314-335, soll der Sage nach den kranken ...]

Sylvester,

London

Bild 10.896a: London
* 10 London.

James Joseph, Mathematiker, geb. 3. Sept. 1814 zu London, [* 10] studierte in Cambridge, wurde 1837 Professor der Physik am University College in London, 1840 Professor der Mathematik an der Universität von Virginia, 1855 an der Militärakademie in Woolwich, 1870 an der John Hopkin's University in Baltimore [* 11] und 1883 Professor der Geometrie in Oxford. [* 12] Er erfand mehrere geometrische Instrumente, wie den Plagiographen, den geometrischen Fächer [* 13] etc., 1885 veröffentlichte er die »Theorie der Reciprozienten«, durch welche die frühern Hilfsquellen der modernen Algebra mehr als verdoppelt wurden. S. stellte auch eine Theorie der Verifikation auf.

Sylvĭa,

Grasmücke. ^[= ( Lath.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Sänger (Sylviidae ...]

Sylvīn

(Hövellit, Schätzellit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Haloidsalze, kristallisiert tesseral, findet sich meist in körnigen oder stängeligen Aggregaten, auch derb und eingesprengt, ist farblos oder gefärbt, glasglänzend, durchsichtig, Härte 2, spez. Gew. 1,9-2,0, besteht aus Chlorkalium und findet sich in größter Menge in linsenförmigen Einlagerungen von 3-5 cm Dicke und 2-4 m Länge im salzführenden Thon bei Kaluschin und wird hier bergmännisch gewonnen. In Staßfurt [* 16] findet sich S. im Kieserit, auch kommt er als vulkanisches Sublimat am Vesuv [* 17] vor. Er dient zur Darstellung von Kalisalzen.

Sylvĭus,

Amidotoluol - Amiens

Bild 51.533: Amidotoluol - Amiens
* 18 Amiens.

1) Jacob (Dubois), Anatom, geb. 1478 zu Amiens, [* 18] studierte in Paris, [* 19] hielt dort bis zu seinem Tod 1555 unter großem Beifall anatomische Vorlesungen und bereicherte die Anatomie durch wichtige Entdeckungen und Erfindungen.

Nach ihm sind die Sylviussche Grube und die Sylviussche Wasserleitung [* 20] im Gehirn [* 21] (s. d., S. 2) benannt.

Seine »Opera medica« erschienen in Genf [* 22] 1630.

2) Franz, Mediziner, s. Boë.

3) Pseudonym, s. Texier 2).

Titel
Elemente zu Symbiose:

1) zwischen Pflanzen unter sich

Symbiōse

(griech.), nach einem von dem Botaniker A. de Bary eingeführten Kunstausdruck das engere Zusammenleben mehrerer, gewöhnlich zweier Lebewesen verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen und zusammen besser gedeihen als jeder der Genossenschafter für sich. Der letztere Umstand unterscheidet die S. vom Parasitismus, bei welchem der Schmarotzer (s. d.) einseitig Vorteil zieht und der Wirt einzig Nachteil hat. Einen Übergang zwischen beiden Verhältnissen macht das durch J. van Beneden als Mutualismus bezeichnete Verhältnis, bei welchem z. B. Hautschmarotzer ihrem Wirte durch Verzehren von Hautabfällen und Absonderungsprodukten Säuberungsdienste leisten, ein näheres Ineinanderleben und gegenseitiges Anpassen aber nicht stattgefunden hat.

Man kann drei Hauptfälle der S. unterscheiden:

Algen

Bild 1.342: Algen
* 23 Algen.

1) zwischen Pflanzen unter sich, 2) zwischen Tieren unter sich und 3) zwischen Tier und Pflanze. Von dem Zusammenleben zweier niederer Pflanzen geben die aus Pilzen und einzelligen Algen [* 23] bestehenden Flechten [* 24] (s. d.) das lehrreichste und am längsten bekannte Beispiel; die Algen bereiten dabei im Licht [* 25] Nahrungsstoffe aus der Luft, während die davon mitzehrenden Pilzfäden Nahrung aus der Unterlage ziehen und eine geeignete, Feuchtigkeit zurückhaltende Hülle bilden.



Symbiotes - Symbolik

Bild 15.457: Symbiotes - Symbolik
* 28 Seite 15.457.

Ein andres derartiges Beispiel bietet die Mycorhiza (s. d.). Zu der S. zwischen Tieren gehört als das am längsten bekannte Beispiel das Wohnen des Muschelwächters (Pinnoteres veterum), einer kleinen Krabbenart, in den Schalen der Steckmuscheln (Pinna). Die Alten glaubten, der an der Schalenöffnung liegende Krebs [* 26] benachrichtige das Muscheltier durch Kneipen mit den Scheren [* 27] von nahender Gefahr oder Beute und erhalte dafür seinen Anteil an der letztern. Sicherer festgestellt ist der gegenseitige Vorteil bei dem oft geschilderten »Freundschaftsverhältnis« der Einsiedlerkrebse mit den Aktinien oder Seerosen, die sich auf den von jenen bewohnten Schneckenhäusern ansiedeln. Denn die Seerosen sind wegen der von ihnen ausgeschleuderten Nesselorgane gefürchtete Meerestiere, die dem namentlich von Sepien verfolgten Einsiedlerkrebs Schutz gewähren und dafür von ihm an günstige Beuteplätze geführt werden sowie auch dreist zulangen, wenn der Krebs ein gutes Beutestück erwischt hat. Man hat in Aquarien festgestellt, daß Krebse, die man aus ihren mit Seerosen besetzten Schalen vertrieben, auch die befreundete

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Seerose zur Übersiedelung veranlassen. Dagegen gehört das Besetzen der Schalen andrer Krebsarten mit Schwammtieren, Polypen und Algen mehr unter den Gesichtspunkt des Maskierens (s. d.). Von den Landbewohnern hat besonders das Wohnen vieler Tiere in Ameisennestern zahlreiche Studien veranlaßt. Manche Käfer, [* 29] wie der blinde Keulenkäfer (Claviger), bringen ihre ganze Lebenszeit im Ameisennest zu und werden von den Einwohnern sorgsam gepflegt und behütet, andre, wie der bekannte Rosengoldkäfer, verleben nur ihre Larvenzeit bei den Ameisen; die Brut gewisser Blattläuse wird im Winter dort aufgenommen. Wahrscheinlich sind die meisten dieser sehr mannigfachen Gäste der Ameisen denselben durch ihre Absonderungen angenehm, wie dies von den Blattläusen, den »Milchkühen« der Ameisen, bekannt ist, andre mögen die Abfälle fressen, und noch andre, zu denen sowohl zahlreiche Insekten [* 30] als selbst Amphibien und Vögel [* 31] gehören, sind wohl nur geduldete Genossen.

Von besonderm Interesse ist die S. zwischen Pflanzen und Tieren, weil dadurch dauernde organische Veränderungen sowohl in der äußern Gestalt und Färbung als in der Lebensweise hervorgebracht und neue Arten gezüchtet wurden. Dabei kann nun entweder die Pflanze oder das Tier als Quartiergeber auftreten. Schon längst hatte man im Körper sowohl der Protisten, wie z. B. der Radiolarien, als in demjenigen wirbelloser Tiere gewisse gelbe, bräunliche oder grüne Zellen entdeckt, die denselben, da sie meist nahe an der Oberhaut liegen, ihre gelbliche, bräunliche oder grünliche Hautfarbe geben, ohne daß man über ihre eigentliche Bedeutung für das Leben klar wurde.

Korallen

Bild 10.76a: Korallen
* 32 Korallen.

Ihre Rolle wurde um so unverständlicher, als Häckel Stärkemehl in ihnen nachwies, und endlich wurde durch die Untersuchungen von Geza Enz, O. Hertel, Brandt u. a. nachgewiesen, daß es sich um einzellige Algen handelt, die in die Körper von Protisten, Süßwasserpolypen, Seeanemonen und Korallen, [* 32] Seewürmern, Quallen und andern Tieren eindringen, in dem durchsichtigen Gewebe [* 33] derselben Nahrungsstoffe bilden, sich vermehren und auch isoliert weiterleben. Daher haben diese durch einzellige Algen gefärbten Wassertiere die Gewohnheit, ihren Körper zeitweise dem Sonnenschein oder hellem Tageslicht auszusetzen, und scheiden dann einen Überschuß von Sauerstoff, wie Pflanzen, aus, obwohl die Tiere sonst Sauerstoff als Atmungsstoff verbrauchen. Im beständigen Dunkel gehalten, siechen diese Tiere dahin, weil sie von den in ihrem Körper lebenden und nunmehr absterbenden Algen sowohl Sauerstoff als auch zubereitete Nahrung empfingen. Da die Tiere ihrerseits Kohlensäure und andre Stoffe ausscheiden, von denen die Algen leben, so ist hier im engsten Bezirk ein Austausch und Kreislauf [* 34] der Lebensstoffe hergestellt, wie er sonst erst im weitern Umkreis zwischen der Gesamtheit der Tiere und Pflanzen stattfindet.

Unter den umgekehrten Fällen, in denen die Pflanzen ihnen nützlichen Tieren Obdach und Nahrung darbieten, ist die Gegenseitigkeit und das Ineinanderleben bei Pflanzen und Ameisen am auffallendsten. In den Tropen bedürfen zahlreiche Pflanzen einer beständigen Schutzwache von Ameisen gegen die Angriffe der sogen. Blattschneider- oder Sonnenschirmameisen, welche die Blätter niedriger Pflanzen und Bäume rauben und in wenigen Stunden ganze Baumwipfel entlauben.

Blutegel, künstlicher

Bild 3.73: Blutegel, künstlicher - Blütenbestäubung
* 35 Blütenbestäubung.

Pflanzen und Bäume können sich ihrer nur erwehren, indem sie gewissen kleinen, mit einem Stachel bewaffneten Ameisen, welche die grimmigsten Feinde der erstern sind, Wohnung und Kost gewähren. Die sogen. Ochsenhornakazie und andre Akazienarten beherbergen sie in ihren vergrößerten hohlen Dornen, die Armleuchterbäume (Cecropia-Arten) in den hohlen Internodien des Stammes, an denen sich eine besondere Durchbruchsstelle für die Weibchen ausgebildet hat, noch andre Pflanzen in beulen- oder blasenförmigen Austreibungen des Stammes, der Äste oder Blattstiele. In neuerer Zeit sind sehr zahlreiche, gewissen Ameisen ständige Wohnung bietende Pflanzen bekannt geworden, und man hat auch angefangen, gewisse Wucherungen und Haarbüschel in den Nervenwinkeln der Blätter (z. B. unsrer Linden) für ähnliche, den Milben als Wohnung dienende Gebilde (»Acaro-Domatien«) anzusehen. Im weitern Sinn würden hierher auch alle die zahllosen gegenseitigen Anpassungen der Blüten an Insektenbesuch und der Insekten an Honig- und Pollenraub gehören (s. Blütenbestäubung). [* 35]

Vgl.   de Bary, Die Erscheinung der S. (Straßb. 1879);

O. Hertwig, Die S. (Jena [* 36] 1883);

Huth, Ameisen als Pflanzenschutz (Berl. 1886);

Derselbe, Myrmekophile und myrmekophobe Pflanzen (das. 1887);

Schimper, Die Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen und Ameisen im tropischen Amerika [* 37] (Jena 1888).