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Seite 15.475, Szegedin - Szemere | eLexikon

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  • ️Wed Mar 12 1879

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Szegedin - Szemere

Bild 15.475: Szegedin - Szemere
Seite 15.475.
Überblick der Artikel
10 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Szegedin(spr. sségg-), königliche Freistadt im ungar. Komitat Csongrád, am Zusammenfluß der Maros / 349
Szeghalom(spr. ssé-), Markt im ungar. Komitat Békés, an der Mündung des Berettyókanals in die Schnelle / 30
Szegszárd(spr. sségssard), Markt und Sitz des ungar. Komitats Tolna, am Sárviz, mit Nonnenkloster, / 37
Szék(spr. ßehk), Stadt im ungar. Komitat Szolnok-Doboka (Siebenbürgen), mit 4 Kirchen, großem / 31
Székely(spr. sséhk-), Bartholomäus, ungar. Maler, geb. 1835 zu Klausenburg, studierte in München / 107
Székely-Keresztur(spr. ssék-, auch Szitas-Keresztur), Markt im ungar. Komitat Udvarhely (Siebenbürgen), an / 30
Székely-Udvarhely(spr. sséhkelj-úddwarhelj), Stadt, Sitz des ungar. Komitats Udvarhely (Siebenbürgen), am / 61
Székler(spr. ssék-, ungar. Székely), ungar. Volksstamm, welcher die östlichen und nordöstlichen / 164
Széll(spr. ssell), Koloman, ungar. Finanzminister, geb. 8. Jan. 1842 zu Rátót im Eisenburger Komitat, / 74
Szemere(spr. ssé-), Bartholomäus, ungar. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 27. Aug. 1812 zu Vatta / 210

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Szegedin

Széchényi (Emerich, Gr

Bild 65.566: Széchényi (Emerich, Graf von) - Szegedin
* 2 Szegedin.

[* 2] (spr. sségg-), königliche Freistadt im ungar. Komitat Csongrád, am Zusammenfluß der Maros und Theiß, Kreuzungspunkt der Österreichisch-Ungarischen Staats- und der Alföld-Fiumaner Bahn und Dampfschiffstation, wurde durch die 11. und 12. März 1879 eingetretene furchtbare Überschwemmung, wobei die Theißfluten den Damm der Alföldbahn durchbrachen, beinahe ganz vernichtet. Über 5300 Häuser sind teils eingestürzt, teils unbewohnbar geworden, und erst Mitte August 1879 wurde die Stadt wasserfrei.

Zur Sicherung derselben gegen die fast jährlich wiederkehrende Hochflut hat man zwei Dammgürtel und einen 9½ m hohen Ringdamm errichtet und die ganze Stadt, für welche damals 2,9 Mill. Gulden an Liebesgaben eingingen, unter der Leitung des Regierungskommissars, des jetzigen Grafen Ludwig Tisza, rekonstruiert. Das heutige S., der Hauptort des Alföld, ist eine ganz moderne Stadt mit zwei großen, durch mehrere Radialstraßen verbundenen Ringen, breiten, geraden Nebengassen, großen Plätzen (darunter der Széchényiplatz in der Mitte der Stadt) und zahlreichen Pracht- und Monumentalbauten.

Turma - Turmalin

Bild 66.8: Turma - Turmalin
* 3 Turm.

Die hervorragendsten neuen Gebäude sind: das große Rathaus mit imposantem Turm [* 3] am Széchényiplatz, das Hotel Tisza (Redoutengebäude), das Justiz-, Post- und Telegraphen- und das Finanzpalais, das Theater [* 4] mit Kiosk und Stephaniepromenade am Theißufer (an Stelle der frühern Citadelle), das Gefangenhaus, der Honvéd-Offizierspavillon, die Honvédkaserne, die Infanteriekaserne mit Offizierspavillon, die große Mädchenschule, die evangelische u. die reform. Kirche etc. Über die Theiß führt außer zwei Eisenbahnbrücken eine monumentale eiserne Bogenbrücke (nach dem Plan Gustav Eiffels, 405 m lang, samt Brückenköpfen und Auffahrtrampe 591 m). S. hat (1881) 73,675 ungar. Einwohner, viele Fabriken (für Spiritus, [* 5] Seife, Soda, Salami, Zündhölzchen, Tabak, [* 6] Tuch, Ziegel etc.), eine Schiffswerfte, lebhaften Handel mit Getreide, [* 7] Holz, [* 8] Wolle etc., bedeutende Viehzucht, [* 9] Acker-, Tabaks-, Wein-, Gemüse-, Paprikabau, hervorragende Märkte, einen großen Schiffsverkehr, eine Staatsoberrealschule, ein kath. Obergymnasium, eine Lehrerpräparandie und 4 Klöster. S. ist Sitz des Komitats, eines Honvéd-Distriktskommandos, einer Finanz- u. Staatsgüterdirektion, eines Gerichtshofs und hat ein Tabakseinlösungs- und Tabaksmagazin und eine Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank. - S., schon zu Matthias Corvinus' Zeiten eine berühmte ungarische Stadt, fiel nach der Schlacht bei Mohács in Solimans II. Gewalt, welcher sie stärker befestigen ließ. 1686 wurden die Türken geschlagen und mußten S. räumen. Hier 3. Aug. 1849 Haynaus Sieg über die aufständischen Ungarn. [* 10]

Székely

Klaus - Klauwell

Bild 60.396: Klaus - Klauwell
* 11 Klausenburg.

(spr. sséhk-), Bartholomäus, ungar. Maler, geb. 1835 zu Klausenburg, [* 11] studierte in München [* 12] bei Piloty und in Brüssel [* 13] bei Gallait und machte sich seit 1860 durch Bilder aus der ungarischen Geschichte, von denen die Auffindung der Leiche Ludwigs II. zu Mohács, Doboczy tötet seine Gattin (beide im Nationalmuseum zu Pest), die Schlacht bei Mohács, die Frauen von Erlau verteidigen ihre Stadt gegen die Türken und die Flucht Emmerich [* 14] Tökölys aus der Festung [* 15] Lika hervorzuheben sind, bekannt. Er hat auch zahlreiche Illustrationen gezeichnet (zu Eötvös, Petöfi u. a.). S. ist Professor an der königlichen Landesmusterzeichenschule zu Pest und hat eine Schrift über die Grundprinzipien seines Faches (Budap. 1877) veröffentlicht.

Székely-Udvarhely

Bienenzucht (Stöcke mi

Bild 2.908: Bienenzucht (Stöcke mit unbeweglichen Waben)
* 16 Bienenzucht.

(spr. sséhkelj-úddwarhelj), Stadt, Sitz des ungar. Komitats Udvarhely (Siebenbürgen), am Großen Küküllö und an der Ungarischen Staatsbahnlinie Schäßburg-S., mit 2 Kirchen, Burgruine, Franziskanerkloster und (1881) 5003 ungarischen und rumän. Einwohnern, die zumeist Tabaksbau, Bienenzucht [* 16] und verschiedene Gewerbe betreiben. S. hat ein kath. Gymnasium, ein reform. Kollegium, eine Staatsoberrealschule und einen Gerichtshof.

In der Nähe das Bad [* 17] Szejke, mit alkalisch-muriatischer Schwefelquelle.

Székler

(spr. ssék-, ungar. Székely), ungar. Volksstamm, welcher die östlichen und nordöstlichen Gegenden Siebenbürgens bewohnt und den Urtypus des Magyarentums am treuesten bewahrt hat. Ihre alte Freiheit behauptend, galten die S. bis 1848 als adlig, hatten freies Jagd- und Weiderecht, leisteten keine Frondienste und unterstanden nur ihren eignen Richtern. Obgleich treffliche Grenzwächter, sträubten sie sich doch lange gegen den regulären Militärdienst und wurden erst nach Unterdrückung eines Aufstandes dazu vermocht, ein Husarenregiment und zwei Infanterieregimenter zu stellen.

Sie waren 1848 und 1849 die tapfersten Verfechter des Magyarentums in Siebenbürgen, und an ihrer Spitze vornehmlich erfocht Bem seine Siege. Sodann verloren sie mit ihrer Verfassung auch ihre Vorrechte und wurden den übrigen Landesbewohnern gleichgestellt. Das Land der S. war bis 1876 in fünf sogen. Stühle eingeteilt; jetzt bildet es zumeist die Komitate Udvarhely, Csik und Háromszék.

Vgl.   Hunfalvy, Ethnographie [* 18] Ungarns (Leipz. 1877);

v. Herbich, Das Széklerland, geologisch beschrieben (Pest 1878).

Die Volkspoesien der S. wurden von Kriza (»Székely vadrózsák«: »Wilde Rosen der S.«, 1863) gesammelt.

Széll

(spr. ssell), Koloman, ungar. Finanzminister, geb. 8. Jan. 1842 zu Rátót im Eisenburger Komitat, studierte in Pest und Wien, [* 19] ward 1867 zum Deputierten in den Reichstag gewählt und war aus allen bisherigen Reichstagen eins der thätigsten Mitglieder sowie 1868-75 Schriftführer des ungarischen Abgeordnetenhauses. 1875 wurde S. Finanzminister und führte große Ersparnisse ein.

Wegen der großen Kosten der bosnischen Okkupation nahm er Ende 1878 seine Entlassung und wurde Präsident der Ungarischen Kreditbank in Pest.

Szemere



Szene - Szilagy

Bild 15.476: Szene - Szilagy
* 21 Seite 15.476.

(spr. ssé-), Bartholomäus, ungar. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 27. Aug. 1812 zu Vatta im Borsoder Komitat, studierte in Preßburg, [* 20] praktizierte darauf im Borsoder Komitat als Advokat, ward

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1842 zum Oberstuhlrichter, 1846 zum Vizegespan in Borsod und von demselben Komitat als Deputierter in den Reichstag gewählt. Er erwies sich hier als eins der thätigsten Mitglieder der Partei des Fortschritts und bearbeitete als Reichstagsschriftführer eine Reihe der wichtigsten Gesetzentwürfe. Im März 1848 im Ministerium Batthyányi mit dem Portefeuille des Innern betraut, entschied er sich mit Kossuth für entschlossene Revolution, übernahm nach dem Rücktritt des Ministeriums mit jenem die provisorische Leitung der Landesangelegenheiten und trat auch in den Landesverteidigungsausschuß ein. Im Dezember 1848 als Reichskommissar nach Oberungarn delegiert, bildete er hier ein Guerillakorps zur Abwehr des eingefallenen Schlikschen Korps.

Nach der Unabhängigkeitserklärung (14. April 1849) übernahm er das Präsidium des neuen Kabinetts und floh, nachdem Görgei die Waffen [* 22] gestreckt, nach Konstantinopel, [* 23] machte dann eine Reise nach Griechenland [* 24] und ließ sich hierauf in Paris [* 25] nieder. Hier veröffentlichte er die vornehmlich gegen Kossuth gerichteten Charakteristiken: »Ludwig Batthyányi, A. Görgei und L. Kossuth« (Hamb. 1851). 1865 kehrte er, gebrochen an Leib und Seele, in die Heimat zurück und starb 18. Jan. 1869 in einer Privatirrenanstalt zu Ofen. Seine gesammelten Schriften sind 1869 in Pest erschienen.