Seite 16.285, Vorgebirge - Vormundschaft | eLexikon
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- ️Wed Feb 17 1875
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Vorgebirge - Vormundsc
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26 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Vorgebirge | s. Kap. / 3 |
Vorgelege | (Zwischenmaschinen, Zwischengeschirr, gangbares Zeug), Vorrichtungen, um die Bewegung der Umtriebsma / 74 |
Vorhalt | in der Musik die Substitution eines benachbarten (dissonanten) Tons (große oder kleine Ober- / 71 |
Vorhaut | s. Rute. / 3 |
Vorherbestimmung | s. v. w. Prädestination. / 3 |
Vorhersagung | s. v. w. Prophezeiung (s. Prophet); in der Medizin s. v. w. Prognose (s. d.). / 11 |
Vorhof | (Vestibulum), s. Tempel. In der Anatomie ein Teil des Ohrs (s. d.) und des Herzens (s. d.). / 16 |
Vorholen | der Feuer eines Schiffsdampfkessels, s. Aufbänken. / 7 |
Vorhut | s. Sicherheitsdienst. / 3 |
Vöringen-Expedition | 1876-78, s. Maritime wissenschaftliche Expeditionen, S. 257. / 8 |
Vöring-Foß | ein prachtvoller, 150 m hoher Wasserfall in Hardanger (Norwegen), welcher vom Flüßchen Bjoreia / 16 |
Vorkammer | s. Herz, S. 453. / 5 |
Vorkaufsrecht | (Jus protimiseos), das einer Person in Ansehung einer Sache eingeräumte Vorrecht au Erwerbung / 93 |
Vorkeim | s. Prothallium. / 3 |
Vorkinder | s. Einkindschaft. / 3 |
Vorladung | s. Ladung. / 3 |
Vorlage | (Receptaculum), beim Destillationsapparat der das Destillat aufnehmende Teil. / 9 |
Vorland | s. Deich, S. 620. / 5 |
Vorlauf | das erste Produkt bei der Destillation des Rohspiritus, enthält wesentlich Aldehyd und wird / 23 |
Vorlesekunst | s. Schauspielkunst, S. 414. / 5 |
Vormagen | s. Magen. / 3 |
Vormänner | bei Wechseln alle diejenigen, welche früher den Wechsel indossiert haben, mit Einschluß des / 15 |
Vormark | s. v. w. Priegnitz. / 3 |
Vormeister | bei der Artillerie, s. Gefreite. / 6 |
Vormen | Fluß in Norwegen, s. Laagen 1). / 7 |
Vormundschaft | (Tutel, Kuratel, Pflegschaft), die unter öffentlicher Autorität stehende privatrechtliche / 850 |
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liegenden gewähren und offen halten. Es kann aber auch bei künstlichen Entwässerungsanlagen der Eigentümer verlangen, daß ihm gegen volle Entschädigung das Recht eingeräumt werde, das Wasser durch fremden Grundbesitz auf seine Kosten abzuleiten. Vorausgesetzt wird dabei ein überwiegender Vorteil für die Landeskultur, welchen die betreffende Anlage mit sich bringt. Der Mangel an Vorflut erzeugt leicht Versumpfungen und Überschwemmungen; derselbe wird aber häufig auch künstlich geschaffen, z. B. durch Wehreinbauten oder Stauvorrichtungen in den Flüssen.
Vorgebirge,
s. Kap. ^[= der vorspringende Teil eines Ufers oder einer Küste und insbesondere jede Spitze, in welche ...]
Vorgelege
Schraube
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* 2
Schrauben.(Zwischenmaschinen, Zwischengeschirr, gangbares Zeug), Vorrichtungen, um die Bewegung der Umtriebsmaschine abzuändern und auf die Arbeitsmaschine zu übertragen, besteht aus Rädern, Hebeln, Schrauben, [* 2] Stangen, Seilen, Riemen etc. Im engern Sinn versteht man unter Vorgelege bei Hebemaschinen eine Verbindung zweier Wellen [* 3] durch Räder derart, daß von der Antriebswelle zur getriebenen Welle hin eine Verringerung der Geschwindigkeit mit entsprechender Kraftvergrößerung stattfindet. In diesem Sinn spricht man z. B. von Winden [* 4] mit einfachem oder doppeltem Vorgelege;
Vorhalt,
in der Musik die Substitution eines benachbarten (dissonanten) Tons (große oder kleine Ober- oder Untersekunde) statt des in den Akkord gehörigen Tons, zu dem der vorgehaltene Ton erst nachträglich fortschreitet.
Der Vorhalt ist entweder vorbereitet, wenn der dissonante Ton aus der vorausgegangenen Harmonie gebunden ist (a), oder er tritt frei auf (b):
^[img]
Über den als Vorschlag geschriebenen s. Vorschlag.
Vorhaltsakkorde, s. Akkord, S. 256. Vorhaltslösung, s. v. w. Auflösung (s. d.).
Vorhaut,
s. Rute. ^[= # (Penis), das männliche Begattungsglied, welches den Samen entweder in einer äußern Rinne ...]
Vorherbestimmung,
s. v. w. Prädestination. ^[= (lat.), Vorausbestimmung, besonders im dogmatischen Sinn die Lehre von einem ewigen Ratschluß ...]
Vorhersagung,
s. v. w. Prophezeiung (s. Prophet);
Vorhof
(Vestibulum), s. Tempel. [* 6]
In der Anatomie ein Teil des Ohrs (s. d.) und des Herzens (s. d.).
Vorholen
der Feuer eines Schiffsdampfkessels, s. Aufbänken. ^[= die Feuer eines Schiffsdampfkessels vermindern, indem man weniger Kohlen zuführt, die Ausdehnung ...]
Vorhut,
s. Sicherheitsdienst. ^[= Einrichtungen zur Sicherung lagernder oder marschierender, also nicht gefechtsfähiger Truppen ...]
Vöringen-Expedition,
1876-78, s. Maritime wissenschaftliche Expeditionen, ^[= Obgleich das Meer in seinen mannigfachen Erscheinungen und Wirkungen schon in den ältesten ...] S. 257.
Vöring-Foß,
Schweden und Norwegen
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* 7
Norwegen.ein prachtvoller, 150 m hoher Wasserfall in Hardanger (Norwegen), [* 7] welcher vom Flüßchen Bjoreia gebildet wird.
Vorkammer,
s. Herz, ^[= # (Cor), ein pulsierender Abschnitt in den Gefäßen eines Tiers zur Fortbewegung der in jenen ...] S. 453.
Vorkaufsrecht
(Jus protimiseos), das einer Person in Ansehung einer Sache eingeräumte Vorrecht au Erwerbung derselben. Das Vorkaufsrecht wird zumeist durch Vertrag begründet und unterscheidet sich vom sogen. Näherrecht (s. d.) dadurch, daß letzteres gegen den neuen Erwerber einer Sache, nicht gegen den Veräußerer derselben gegeben ist. Nach dem Entwurf eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuchs (§ 481 ff.) muß der Verpflichtete, falls er den betreffenden Gegenstand an einen Dritten verkaufen will, dem Vorkaufsberechtigten von dem Inhalt des Kaufvertrags unverzüglich Kenntnis geben. Der Berechtigte kann dann unter denselben Bedingungen wie der dritte Käufer in den Kaufvertrag eintreten.
Vorkeim,
s. Prothallium. ^[= (Protonema, griech.), bei den stammbildenden Kryptogamen das aus den keimenden Sporen ...]
Vorkinder,
s. Einkindschaft. ^[= (Unio prolium, Einsetzung zum rechten Vater, resp. zur rechten Mutter), der zwischen Ehegatten ...]
Vorladung,
s. Ladung. ^[= # (Citation), die an eine Person gerichtete Aufforderung zum Erscheinen vor einer Behörde. ...]
Vorlage
(Receptaculum), beim Destillationsapparat der das Destillat aufnehmende Teil.
Vorland,
s. Deich, ^[= Erddamm zum Schutz niedrig gelegener Ländereien vor Überflutung. Deiche werden am Meer, an ...] [* 8] S. 620.
Vorlauf,
Spiritus (Maischmaschi
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* 10
Spiritus.das erste Produkt bei der Destillation [* 9] des Rohspiritus, enthält wesentlich Aldehyd und wird zur Gewinnung des letztern verarbeitet. Vgl. Spiritus, [* 10] S. 167.
Vorlesekunst,
s. Schauspielkunst, ^[= die Kunst, einen dramatischen Vorgang, eine künstlerisch geordnete Handlung zu voller sinnlicher ...] S. 414.
Vormagen,
s. Magen. ^[= (Gaster, Stomachus, Ventriculus), diejenige Höhle im tierischen Körper, in welcher die Verdauung ...] [* 11]
Vormänner,
bei Wechseln alle diejenigen, welche früher den Wechsel indossiert haben, mit Einschluß des Ausstellers.
Vormark,
s. v. w. Priegnitz. ^[= (-P.), Landschaft in der preuß. Provinz Brandenburg, zwischen Hannover, Mecklenburg, ...]
Vormeister
bei der Artillerie, s. Gefreite. ^[= Soldaten von der Rangklasse der Gemeinen, die, gut ausgebildet, als Stubenälteste, Korporalschaftsf ...]
Vormen,
Fluß in Norwegen, s. Laagen ^[= zwei wasserreiche Ströme im südlichen Norwegen: 1) (Gudbrands-L., auch Lougen) der Abfluß ...] 1).
Vormundschaft
(Tutel, Kuratel, Pflegschaft), die unter öffentlicher Autorität stehende privatrechtliche Fürsorge für schutzbedürftige Personen (Bevormundete, Mündel) durch einen nicht selbst gewählten Beistand (Vormund, Tutor, Kurator, Pfleger). Der Inbegriff der Rechtssatzungen über das Vormundschaftswesen heißt Vormundschaftsrecht. Letzteres wird in der Regel als Teil des Familienrechts betrachtet, so auch in dem Entwurf eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuchs (§ 1633 ff.). Unter den Verhältnissen, durch welche eine Vormundschaft veranlaßt wird, steht die Jugend obenan, indem die Vormundschaft ergänzend eingreifen soll, wenn und soweit der hausväterliche Schutz nicht ausreicht oder ganz fehlt.
Geschichtskarten von D

* 12
Deutschland.Das römische Recht unterschied dabei zwischen der tutela und der cura. Die Tutel bezog sich auf Unmündige bis zum 14., resp. 12. Jahr, während Minderjährige von dieser Altersgrenze ab bis zum Volljährigkeitstermin unter Kuratel standen. Nach heutigem Recht sind der Altersvormundschaft alle Minderjährigen unterworfen, in Deutschland [* 12] also nach dem Reichsgesetz vom 17. Febr. 1875 alle Personen bis zum vollendeten 21. Lebensjahr, sofern sie nicht unter väterlicher Gewalt stehen. Im Gegensatz zur Altersvormundschaft werden die übrigen Fälle der als Zustandsvormundschaft bezeichnet.
Eine solche wird nach vorgängiger Entmündigung (s. d.) infolge von Geisteskrankheit, Verschwendung und sogen. Bresthaftigkeit angeordnet, unter welch letzterer man den Zustand solcher Personen (personal debiles) versteht, welche wegen körperlicher Gebrechen, z. B. Blindheit, Taubheit, oder wegen langwieriger Krankheit ihre Angelegenheiten nicht selbst besorgen können. Daneben kommen auch bloße Vermögenskuratelen oder Pflegschaften (curae bonorum) vor, so die Kuratel über das Vermögen eines Verschollenen, über eine ruhende Erbschaft und über das Vermögen, welches für das noch nicht geborne Kind einer Schwangern reserviert wird (cura ventris).
Vorort - Vorparlament
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* 13
Seite 16.286.Der Vormund wird in solchen Fällen Pfleger (Kurator) genannt. Die namentlich im deutschen Recht begründete Geschlechtsvormundschaft, welcher früher jede nicht unter väterlicher Gewalt stehende unverheiratete und volljährige Frauensperson unterworfen war, ist jetzt beseitigt. Die eheliche Vormundschaft des Ehemanns über die Ehefrau, welch letztere sich regelmäßig nicht ohne des erster Zustimmung rechtsgültig verpflichten kann, ist dagegen praktisch geblieben. Auch der Entwurf eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuchs (§ 1300 ff.) hält an dem Grundsatz fest, daß die Zustimmung des Ehemanns zur Gültigkeit von Rechtsgeschäften der Ehefrau unter Lebenden erforderlich ist. Nur wenn die Ehefrau mit Wissen ¶
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und ohne Widerspruch oder mit Einwilligung des Ehemanns ein Erwerbsgeschäft betreibt, so ist die Zustimmung des Ehemanns zu denjenigen Rechtsgeschäften nicht erforderlich, welche ebendieser Geschäftsbetrieb mit sich bringt; ein Grundsatz, der nach dem deutschen Handelsgesetzbuch bereits für die Handelsfrau in Geltung ist. In vielen Staaten ist das Vormundschaftswesen durch ausführliche Vormundschaftsordnungen normiert, so in Preußen [* 14] durch die Vormundschaftsordnung vom 5. Juli 1875. Im Anschluß an das gemeine Recht unterscheidet die letztere zwischen gesetzlichen, berufenen und gewählten Vormündern.
Gesetzliche Vormünder sind der Vater in Ansehung der aus seiner väterlichen Gewalt geschiedenen minderjährigen Kinder, der mütterliche Großvater unehelicher Kinder und der Vorstand der unter Verwaltung des Staats oder einer Gemeindebehörde stehenden Verpflegungsanstalten über die darin aufgenommenen Mündel bis zu deren Großjährigkeit. Berufen zur Vormundschaft sind der Adoptivvater, die Mutter in Ansehung ihrer ehelichen Kinder, die Großeltern, die vom Vater oder von der Mutter im letzten Willen oder in einer gerichtlich oder notariell beglaubigten oder in einer eigenhändig ge- und unterschriebenen Urkunde ernannten Vormünder. Im Mangel berufener Vormünder sind Wahlvormünder zu bestellen.
Diese sowie die berufenen Vormünder bedürfen einer richterlichen Bestallung, die für die gesetzlichen Vormünder nicht erforderlich ist. In der Regel fungiert nämlich der ordentliche Richter (Vormundschaftsrichter), unter welchem der zu Bevormundende steht, als Obervormundschaftsbehörde (s. Obervormundschaft). Durch diese Behörde wird das staatliche Oberaufsichtsrecht über das gesamte Vormundschaftswesen ausgeübt; sie hat die Verpflichtung des Vormundes zu bewirken und dessen Bestallungsurkunde (Tutorium) auszufertigen, sie entscheidet über die Entfernung (Remotion) eines untauglichen oder unredlichen Vormundes und über die etwanige Unfähigkeit eines solchen oder über die Ablehnung eines designierten Vormundes.
Als Ablehnungsgründe (Exkusationsgründe) werden namentlich folgende anerkannt: die Übernahme einer Vormundschaft kann ablehnen, wer das 60. Lebensjahr zurückgelegt hat;
wer fünf oder mehr minderjährige Kinder hat;
wer an einer hindernden Krankheit oder an einem Gebrechen leidet;
wer im Bezirk des Vormundschaftsgerichts nicht seinen Wohnsitz hat.
Nach dem Entwurf eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuchs ist auch eine Frau, soweit sie überhaupt zur Übernahme einer Vormundschaft fähig, zur Ablehnung berechtigt. Unfähig zur Übernahme einer Vormundschaft ist jeder, der selbst der Vormundschaft bedarf, also namentlich Minderjährige, ferner Frauen, die eheliche Mutter und Großmutter und nach dem Entwurf eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuchs auch die berufene Vormünderin ausgenommen, desgleichen der Gemeinschuldner während der Dauer des Konkurses.
Die Rechnungslegung seitens des Vormundes geschieht unter Kontrolle der Obervormundschaft. Außerdem hat die preußische Vormundschaftsordnung noch das französische Institut des Familienrats (s. d.) adoptiert, der dem Vormundschaftsrichter zur Seite steht. Ferner soll in jeder Gemeinde ein sogen. Waisenrat bestellt und den Vormündern für das Erziehungswesen der Mündel beigeordnet werden. Familienrat und Waisenrat sind auch in den Entwurf eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuchs übergegangen.
Für die Vermögensverwaltung endlich ist dem Vormund ein Gegenvormund beizugeben, soweit dies nicht vom Vater oder von der Mutter ausdrücklich untersagt ist. Auch kann die Bestellung eines Gegenvormundes unterbleiben, wenn das Mündelvermögen nur ein geringfügiges ist.
Vgl. Kraut, Die Vormundschaft (Götting. 1835 bis 1859, 3 Bde.);
Rive, Geschichte der deutschen Vormundschaft (Braunschw. 1862-74, 2 Bde.);
Dernburg, Vormundschaftsrecht der preußischen Monarchie (3. Aufl., Berl. 1886);
Christiani, Das Amt des Vormundes (3. Aufl., das. 1886);
Wachler, Die preußische Vormundschaftsordnung (2. Aufl., Bresl. 189).