Seite 16.304, Wachenhusen - Wacholder | eLexikon
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Wachenhusen - Wacholde
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Wachenhusen | Hans, Schriftsteller, geb. 31. Dez. 1827 zu Trier, widmete sich früh der Litteratur und genügte / 454 |
Wachler | Johann Friedrich Ludwig, Litterarhistoriker, geb. 15. April 1767 zu Gotha, studierte in Jena / 165 |
Wacholder | (Juniperus L.), Gattung aus der Familie der Kupressineen, harzreiche Bäume und Sträucher, / 994 |
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und an der Linie Neustadt a. H.-Monsheim der Pfälzischen Eisenbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Schaumweinfabrikation, vorzüglichen Weinbau, Weinhandel und (1885) 2343 meist evang. Einwohner.
Dabei die Schloßruine Wachenburg.
Wachenhusen,
Lager (militärisch)
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* 7
Lager.Hans, Schriftsteller, geb. 31. Dez. 1827 zu Trier, [* 2] widmete sich früh der Litteratur und genügte dem Reisedrang seines Naturells zunächst durch Züge nach dem Norden, [* 3] nach Norwegen, [* 4] Lappland und Island. [* 5] Er übersetzte mancherlei aus dem Dänischen und gab einen Band [* 6] »Märchen« (Leipz. 1853) heraus. Seine Hauptthätigkeit indessen fiel mit den Abenteuern, Gefahren und Eindrücken zusammen, welche er als Kriegskorrespondent großer Zeitungen seit dem orientalischen Krieg von 1854-1856 und in den folgenden Kämpfen erlebte. Er begleitete die türkische Armee an die Donau, und die Bücher: »Von Widdin nach Stambul« (Leipz. 1855) und »Ein Besuch im türkischen Lager« [* 7] (das. 1855) geben neben zahlreichen Feuilletons Zeugnis von seinen Erlebnissen. Nach Beendigung des Krimkriegs begab er sich nach Paris, [* 8] das er in mehreren Schriften, wie: »Das neue Paris« (Leipz. 1855),
»Paris und die Pariser« (Berl. 1855),
Schleswig - Schleswig-
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* 15
Schleswig.»Die Frauen des Kaiserreichs« (das. 1858, 7. Aufl. 1872) u. a., schilderte, ging von dort nach Spanien [* 9] und Afrika [* 10] und trat mit dem Roman »Rom [* 11] und Sahara« (das. 1858, 4. Aufl. 1871) nun auch wieder in die Reihen der belletristischen Schriftsteller. Bei der preußisch-neuenburgischen Verwickelung war er wieder auf dem Platz und schilderte seine Eindrücke im »Skizzenbuch aus Neuenburg [* 12] und der Schweiz« [* 13] (Berl. 1857). 1859 war er als Korrespondent im österreichischen Hauptquartier und faßte seine interessanten Berichte im »Tagebuch vom italienischen Kriegsschauplatz« (Berl. 1859) zusammen; 1860 lockte ihn der Feldzug Garibaldis nach Neapel, [* 14] über den er in »Freischaren und Royalisten« (das. 1860, 3. Aufl. 1867) berichtete; 1864 zog er mit dem preußischen Heer nach Schleswig, [* 15] 1866 nach Böhmen. [* 16] Die Bücher: »Vor den Düppeler Schanzen« (Berl. 164),
»Tagebuch vom österreichischen Kriegsschauplatz« (das. 1866, 4. Aufl. 1867) waren, wie immer, nur ein Teil seiner Niederschriften auf dem Kriegsschauplatz. Nach 1866 lebte er wieder in Paris, schrieb während der Weltausstellung 1867 seine »Pariser Photographien« (Berl. 1868) u. a., wohnte 1869 der Eröffnungsfeier des Suezkanals bei, durchzog dann Ägypten [* 17] und hatte kaum die Skizzen von seiner Nilreise in dem Buch »Vom armen ägyptischen Mann. Mein Fellahleben« (das. 1871, 2 Bde.) gesammelt, als ihn der große deutsch-französische Krieg von 1870 wiederum als Korrespondenten der »Kölnischen Zeitung« auf einen gewaltigen Kriegsschauplatz rief.
Wiesbaden und Umgebung
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* 18
Wiesbaden.Seine Berichte von demselben, als »Tagebuch vom französischen Kriegsschauplatz 1870-71« (Berl. 1871, 2 Bde.) erschienen, fanden unter allen seinen litterarischen Darbietungen den stärksten und verdientesten Beifall. Nach 1871 ging er wieder nach Paris; seit den letzten Jahren lebt er in Wiesbaden. [* 18] Zwischen den zahlreichen Kriegs- und Reiseschilderungen hat er auch bis in die jüngste Zeit eine große Reihe stark auf den äußern Effekt gestellter populärer Romane und Erzählungen verfaßt, von denen einige, wie »Die bleiche Gräfin« (1862),
»Die Gräfin von der Nadel« (das. 1863),
»Rouge et noir« (das. 1864),
»Um schnödes Geld« (das. 1872, 2. umgearbeitete Aufl. 1877),
»Des Herzens Golgatha« (Stuttg. 1873) etc., wiederholte Auflagen erlebten.
Wachler,
Johann Friedrich Ludwig, Litterarhistoriker, geb. 15. April 1767 zu Gotha, [* 19] studierte in Jena [* 20] und Göttingen [* 21] Theologie und Philosophie, ward 1790 Rektoren Herford, [* 22] 1794 Professor der Theologie, dann auch der Geschichte zu Rinteln, 1801 zu Marburg [* 23] und folgte 1815 dem Ruf als Professor der Geschichte und Konsistorialrat nach Breslau. [* 24] Seine bei den Streitigkeiten über das Turnwesen bewiesene Freimütigkeit hatte zur Folge, daß er 1824 von den Schul- und Konsistorialgeschäften zurücktreten mußte, worauf er, mit Beibehaltung seiner Professur, zum Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek ernannt wurde. Er starb 4. April 1838. Von seinen durch Gründlichkeit und selbständiges Urteil ausgezeichneten Schriften sind hervorzuheben: »Lehrbuch der Geschichte« (Bresl. 1817, 6. Aufl. 1838);
»Vorlesungen über die Geschichte der teutschen Nationallitteratur« (Frankf. 1818-19, 2 Bde.; 2. Aufl. 1834);
»Philomathie« (das. 1819-21, 3 Bde.);
»Handbuch der Geschichte der Litteratur« (das. 1804; 3. Umarbeitung, Leipz. 1833, 4 Bde.);
»Geschichte der historischen Forschung und Kunst« (Göttingen 1812-20, 2 Bde.);
»Die Pariser Bluthochzeit« (Leipz. 1826, 2. Aufl. 1828);
»Lehrbuch der Litteraturgeschichte« (das. 1827, 2. Aufl. 1830).
Wacholder
Holywood - Holz
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* 25
Holz.(Juniperus L.), Gattung aus der Familie der Kupressineen, harzreiche Bäume und Sträucher, letztere bisweilen auf den Boden hingestreckt, mit sehr hartem Holz, [* 25] meist unregelmäßig gestellten Ästen, Blättern in alternierenden, dreigliederigen Wirteln oder dekussiert, frei, abstehend, nadelförmig stehend oder schuppenförmig den Zweigen angewachsen, nur an der Spitze frei, diözischen, bisweilen auch monözischen Blüten, von denen die männlichen meist am Ende sehr kurzer Zweige, die weiblichen Zapfen [* 26] im Winkel [* 27] der Blätter oder an kurzen Zweigen endständig sich finden.
Wacholderbranntwein -
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* 33
Seite 16.305.An den Zapfen sind nur die 3, selten 4-6 oder 9 obersten Deckblätter fruchtbar und verwachsen zu einer fleischig werdenden, nicht aufspringenden und erst im nächsten Jahre reifenden Beere. 27 Arten in den gemäßigten und kältern Gebieten der nördlichen Halbkugel. I. Untergattung, Oxycedrus Spach, stets nur mit Nadeln, [* 28] meist ohne Drüsen auf dem Rücken derselben, Fruchtteller zu 3, 6 oder 9 zu einer Beere verwachsen. Gemeiner Wacholder (Knirk, Weckholder, Kranatbaum, Kranwet, Kronawettbaum, Kaddig-, Feuer-, Machandelbaum, Sachhandelbaum, J. communis L.), ein 1-10 m hoher Strauch von pyramidalem Wuchs mit aufsteigenden Zweigen, als Baum bis 15 m hoch mit häufig bis fast zur Erde herabreichender pyramidaler Krone, schmal linienlanzettförmigen, zugespitzten, oberseits seichtrinnigen, hellgrünen Nadeln mit breitem, bläulich-weißem Mittelstreifen, die zu dreien geordnet sind, diözischen Blüten und rundlichen, im zweiten Jahre reifenden, schließlich schwarzbraunen, blau bereiften Zapfenbeeren mit drei nicht immer deutlichen Erhabenheiten am Scheitel und drei harten, oben scharf dreikantigen Samen. [* 29] Er wächst in ganz Europa [* 30] und Sibirien bis Kamtschatka, in Nordamerika, [* 31] Grönland, im kaspischen Gebiet und in Nordafrika, in den mittel- und süddeutschen Gebirgen steigt er bis in die subalpine Region; er gedeiht auf ärmlichstem Boden und erreicht ein Alter von 600-800 Jahren. Man benutzt das Holz zu feinen Drechslerwaren, Spazierstöcken und Peitschenstielen. Die Beeren (Quackelbeeren) riechen aromatisch, schmecken gewürzhaft süßlich-bitterlich, enthalten ätherisches Öl und reichlich Zucker [* 32] und dienen als Küchengewürz, zur Darstellung des Wacholderbranntweins (Genever), als diuretisches Mittel (auch ¶
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in Form eines Muses) und, wie die trocknen Zweige, zum Räuchern. Auch wird aus den Beeren wie aus dem Holz ätherisches Öl gewonnen. Ein aus dem Holz gewonnener Teer ist als Volksheilmittel berühmt. Man pflanzt den Wacholder in mehreren Varietäten als Zierstrauch und benutzt ihn auch zu Hecken. Wacholderreisig gebrauchten die alten Germanen zu ihren Opfern und beim Verbrennen der Toten. Der Rauch verbrannter Zweige schützt nach dem Volksglauben vor Ansteckung und vertreibt Schlangen [* 34] und böse Geister.
Der Zwergwacholder (J. nana Willd., J. sibirica Burgsd.), ein auf dem Boden liegender Strauch mit kurzen, lineal-lanzettlichen, einwärts gekrümmten, sich fast dachziegelig deckenden Nadeln und rundlichen, blauschwarzen Zapfenbeeren ohne deutliche Erhabenheiten am Scheitel, wächst auf hohen Gebirgen Europas, vorzüglich auf den Kalkalpen, auf dem Kaukasus, in Armenien, Sibirien und Nordamerika. Der spanische Wacholder (spanische, griechische Zeder, Zedernwacholder, J oxycedrus L.), ein bis 4 m hoher Strauch vom Habitus des vorigen, aber mit kantig scharfen Ästen, oberseits zweifurchigen und in den Furchen bläulichweißen, unterseits mit scharfem Mittelnerv versehenen Blättern und rostroten, zuletzt rotbraunen Zapfenbeeren, meist mit drei Erhabenheiten am Scheitel, wächst in ganz Südeuropa, Nordafrika, Transkaukasien und Syrien; aus dem widerstandsfähigen Holz schnitzten die Alten Götterbilder, jetzt ist es als weißes Zedernholz im Handel. Auch wird daraus empyreumatisches Öl gewonnen. Der Bermudawacholder (Bermudazeder, J. bermudiana L.), bis 18 m hoher Baum mit länglicher Krone, auf dem konvexen Rücken der Blätter mit einer langen, linienförmigen Drüse und rötlichblauen, aus 6 oder 8 Deckblättern entstandenen, rundlichen Beeren, wächst im südlichsten Florida, auf den Bahama- und Bermudainseln. Das Holz ist als rotes Zedernholz im Handel.
II. Untergattung, Sabina Spach, sämtliche oder fast sämtliche Blätter einander gegenüberstehend und schuppenförmig, mit einer Drüse auf dem Rücken, selten durchaus nadelförmig. Der gemeine Sadebaum (Sagebaum, J. Sabina L.), ein mehr oder weniger liegender Strauch von sehr gedrängtem Wuchs, mit aufrechten Nebenästen, gegenständig und vierreihig gestellten, schuppenförmigen, etwas zugespitzten Blättern, die gegenständigen am Grund verwachsen, mit breitlänglicher Öldrüse auf dem Rücken, blauschwarzen, überhängenden Zapfenbeeren, wächst in der obern Berg- und subalpinen Region der Gebirge Zentral- und Südeuropas, im Kaukasus, in Nordasien und Nordamerika, an trocknen, felsigen, sonnigen Orten, manchmal reine Bestände bildend oder als Unterholz lichter Nadelwälder, wird auch als Zierstrauch kultiviert.
Zweigspitzen und Früchte enthalten ein widrig betäubend riechendes, ätherisches Öl, welchem sie ihre giftigen Eigenschaften verdanken. Sie wirken besonders heftig auf das Uterinsystem, führen bei vorhandener Schwangerschaft fast immer Abortus herbei und in großen Dosen den Tod. Äußerlich wirken sie, namentlich das ätherische Öl, wie Senf. Man benutzt sie jetzt nur noch selten, am meisten äußerlich gegen spitze Kondylome. Um Mißbrauch zu vermeiden, wird der Strauch hier und da im Freien nicht geduldet. J. phoenicea L., ein Baum mit breitlänglichen, meist sechsreihig stehenden Blättern mit großer, länglicher Öldrüse und runden, rostroten, zuletzt dunklern Beeren, wächst in Südeuropa und Nordafrika, auf Morea und den Inseln des Archipelagus.
Palästina
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* 35
Palästina.Die Beeren werden im Haushalt und in der Medizin benutzt, das Holz wurde vielleicht in Palästina [* 35] zu Särgen verbraucht. J. excelsa Bieb., ein cypressenähnlicher Baum mit rundlich rautenförmigen Blättern, langer, sehr schmaler Öldrüse auf deren Rücken und zuletzt blauschwarzen, meist aus vier Deckblättern entstandenen Zapfenbeeren, ist im Orient sehr verbreitet und lieferte den Alten das Zedernholz zu feinen Arbeiten und Särgen. Ebenso J. religiosa L., ein sehr hoher Baum mit vierreihig stehenden, an alten Bäumen rautenförmigen, an jüngern länglich-lanzettförmigen Blättern mit länglicher Drüse und ziemlich großen, blauschwarzen, meist aus sechs Deckblättern entstandenen Zapfenbeeren, wächst auf dem Himalaja und wird als heiliger Baum bei den Tempeln angepflanzt, in welchen man Äste und Zweige als Räucherwerk verbrennt.
Die virginische, rote Zeder (J. virginiana L.), ein 15 m hoher Baum mit pyramidaler, tief hinabreichender Krone, Blättern an den primären Ästen und Zweigen in alternierenden, dreigliederigen Wirteln, nur im obern Teil freien, fast abstehend zugespitzten, an den sekundären Zweigen dekussiert vierteilig, schuppenförmig angedrückt, eiförmig rhombisch oder eilanzettlich, fast stachelspitzig, mit kleinen, meist unregelmäßigen, schwarzblauen Zapfenbeeren, wächst in Nordamerika südlich bis Florida und Neumexiko, wird bei uns (seit 1664) in mehreren Varietäten als Zierstrauch kultiviert, liefert das rote Zedernholz, welches vielfach zu Schiffsplanken, Zigarrenkisten und namentlich zu Bleistiften benutzt wird. Die Zweigspitzen werden in Amerika [* 36] wie bei uns die des Sadebaums benutzt. Eine Varietät ist die Barbadoszeder.