Bild 1.141, Affenblume - Affenmenschen
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Bäumen, und manche berühren den Boden nur im Tode. Die Stimme ist nur bei einigen kleinern Arten sanft, sonst schreiend oder grunzend.
Die lebenden Affen [* 1] (25 Gattungen mit über 230 Arten; wegen der fossilen s. unten) bringt man in 3-5 Familien unter. Die früher gleichfalls hierher gerechneten Halbaffen [* 2] (Prosimii) erhebt man jetzt meist zu einer eignen Ordnung.
In Schutz nehmen - Ins
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Insekten.1. Familie: Krallenaffen (Arctopitheci oder Hapalidae). Niedliche Äffchen mit meist dichtem Wollpelz, langem, bebuschtem Schwanz und rundlichem Kopf, platter Nase [* 3] mit seitlichen Nasenlöchern und vorstehenden, oft mit Haarpinseln geschmückten Ohren. Finger mit spitzen Krallennägeln, nur die große Zehe mit Plattnagel; Daumen den andern Fingern sehr wenig oder gar nicht entgegensetzbar. Oben wie unten jederseits 5 Backenzähne (3 Prämolaren, 2 Molaren) mit spitzigen Höckern. Sehr lebhaft, aber furchtsam, meist wenig größer als ein Eichhörnchen; leben gesellig auf Bäumen von Früchten und Insekten, [* 4] leicht zähmbar, ihr Fleisch eßbar. In den tropischen Wäldern Südamerikas. Nur die Gattung Hapale (s. Tafel III) mit über 30 Arten; hierher unter andern H. Jacchus, Seidenaffe (s. d.), H. leonina, Löwenäffchen, etc.
2. Familie: Breitnasen (Platyrrhini oder Cebidae), mit sehr breiter Nasenscheidewand und daher seitlich gerückten, weit voneinander getrennten Nasenlöchern;
oben und unten jederseits 6 Backenzähne (3 Prämolaren, 3 Molaren).
Alle Finger mit Nägeln; Daumen nie vollkommen gegenstellbar, fehlt auch wohl ganz. Der Schwanz ist gewöhnlich sehr lang, nur selten zum Greifen geeignet. Bei mehreren Arten an dem Zungenbein eine weite Knochenblase, die mit dem Kehlkopf [* 5] in Verbindung steht und die Stimme ungemein verstärkt. Namentlich ist dies bei den gesellig lebenden Brüllaffen (Mycetes) der Fall, deren unerträgliches Geheul die Reisenden als eine wahrhafte Plage schildern. Die mit einem Wickelschwanz versehenen Arten schwingen sich mittels desselben nicht nur von Ast zu Ast, sondern hängen sich auch aneinander, indem sie lange Ketten bilden.
Ausschließlich amerikanische Affen, daher auch der Neuen Welt genannt. Meist kleiner als die der Alten Welt, weniger wild und lebhaft und daher leichter zu zähmen. Die zehn Gattungen mit etwa 80 Arten bringt man in zwei oder mehrere Unterfamilien: a) mit schlaffem Schwanz (Pitheciina), unter andern die Gattungen Pithecia, Schweifaffe (s. d.), und Nyctipithecus, Nachtaffe (s. d.); b) mit Greif- oder Wickelschwanz (Cebina), unter andern die Gattungen Mycetes, Brüllaffe (s. d.), und Cebus, Rollschwanzaffe (s. d.). S. Tafel »Affen III«.
Gesicht (Gesichtssinn:
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Gesicht.3. Familie: Schmalnasen (Catarrhini), mit schmaler Nasenscheidewand und daher dicht nebeneinander gelegenen Nasenlöchern. Dem Menschen am ähnlichsten. Gleich ihm im Ober- und Unterkiefer mit jederseits 2 falschen (Prämolaren) und 3 echten (Molaren) Backenzähnen; die Schneidezähne stehen aber nicht wie bei ihm senkrecht, sondern schräg nach vorn, auch ragen die Eckzähne stark hervor. Das Gesicht [* 6] meist dünner und kürzer behaart als der übrige Körper, so daß sich häufig Schnurr-, Kinn- und Backenbärte unterscheiden lassen.
Gliedmaßen lang und dünn; die Füße meist weit vollständiger entwickelt als die Hände, an denen der Daumen zuweilen nur als kleiner Stummel vorhanden ist; Finger und Zehen sämtlich mit Nägeln. Schwanz niemals stark ausgebildet, nie ein Greif- oder Wickelschwanz, häufig kurz oder gar nicht vorhanden. Oft sind Gesäßschwielen vorhanden, d. h. nackte, schwielige Stellen an den Hinterbacken, welche bei der mangelnden Muskelbekleidung der Sitzknorren das Hocken auf dem Hintern erleichtern.
Manche Gattungen mit Backentaschen. Die Schmalnasen heißen nach ihrer Verbreitung auch der Alten Welt. Sie sind in der Jugend sehr gelehrig, klettern sehr gut und gehen mit Hilfe eines Stocks aufrecht. Die ältern Individuen, deren Kopf durch das stärkere Wachstum der Kinnladen oft von dem der Jungen sehr verschieden ist, haben eine erstaunliche Muskelkraft und verteidigen sich kühn mit Stöcken und Steinen. Drei Unterfamilien: a) Die Hundsaffen (Cynopithecina), zum Teil mit Hundegesichtern (d. h. mit hervorragender Schnauze), Backentaschen und Schwänzen, alle mit Gesäßschwielen.
Affen II
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Affen II.Sieben Gattungen mit fast 70 Arten; hierher unter andern Cynocephalus, Pavian (s. d.), Cercopithecus, Meerkatze (s. d.), und Inuus, Makak (s. d.). b) Die Schlankaffen (Semnopithecina), mit langen Schwänzen und runden Gesichtern, ohne vorspringende Schnauze und Backentaschen. Nur die zwei Gattungen (mit etwa 40 Arten) Colobus, Stummelaffe (s. d.), und Semnopithecus, Schlankaffe (s. d.). c) Die menschenähnlichen Affen oder Anthropomorphen (Simiina oder Anthropomorphae), alle ohne Backentaschen und Schwanz, fast alle ohne Gesäßschwielen. Nur die vier Gattungen (mit 12 Arten) Troglodytes, Gorilla (s. d.), Simia, Schimpanse (s. d.), Pithecus, Orang-Utan (s. d.), und Hylobates, Gibbon (s. d.). S. Tafel »Affen I [* 7] und II«.
Was die fossilen Affenreste anlangt, so zweifelte man lange an deren Vorhandensein und war geneigt, anzunehmen, daß vor dem Menschen auch keine Affen auf der Erde gewesen seien. Später aber hat man sie, freilich sparsam, in den Tertiärgebirgen Europas, Asiens und Amerikas aufgefunden. Nur Neuholland entbehrt derselben wie der lebenden Affen. Ihre Formen schließen sich an die der Jetztzeit an; die Alte Welt beherbergte nur Schmalnasen, die Neue nur Breitnasen. In den Knochenhöhlen Brasiliens hat man neben Resten von Hapale, Mycetes, Cebus etc. auch eine ausgestorbene Form von bedeutender Größe, Protopithecus, gefunden.
Tertiärformation II
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Tertiärformation II. (Doppelseitige Monochromtafel).In der ältesten Tertiärzeit bewohnte ein Makak das südöstliche England und Frankreich, doch scheint derselbe seinen indischen Gattungsgenossen näher gestanden zu haben als den jetzt auf dem Felsen von Gibraltar [* 8] hausenden. In der mittlern Tertiärzeit fanden sich orangartige Affen (Pliopithecus und Dryopithecus, [* 9] s. Tafel »Tertiärformation [* 10] II«) [* 11] am nördlichen Fuß der Pyrenäen sowie am Pentelikon in Griechenland. [* 12]
Vgl. Huxley, Zeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur (deutsch von Carus, Braunschw. 1863);
Darwin, Die Abstammung des Menschen (deutsch von Carus, 4. Aufl., Stuttg. 1882);
Audebert, Histoire naturelle des singes (Par. 1800);
Vrolik, Quadrumana (Lond. 1847);
Schlegel, Monographie des singes (Leid. 1876).