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Bild 3.370, Brautkrone - Bravieren

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Fri Feb 03 1804

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Seite 3.370

Brautkrone - Bravieren

klein.

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Sitte, der Braut einen Kranz von dem der Venus geweihten Myrtenbaum aufzusetzen, ist heidnischen Ursprungs und bürgerte sich bei der christlichen Trauung erst seit dem 4. Jahrh. ein, nachdem die alten Kirchenväter heftig dagegen geeifert hatten. Nach neuerer Sitte wird der am Abend des Hochzeitstags zerteilt und die Zweige unter die unverheirateten Hochzeitsgäste, denen allen ein Tanz mit der Braut zusteht, verteilt (»Abtanzen des Brautkranzes«). Die Gewohnheit, auch den Bräutigam zu bekränzen, wie es schon bei den Juden, auch bei den Griechen und Römern Sitte war, hat sich im Abendland nur noch auf dem Land hier und da erhalten. Verheiratete Frauen werden nach 25jähriger Ehe an ihrem Hochzeitstag mit einem silbernen und nach 50jähriger Ehe mit einem goldenen Brautkranz geschmückt.

Brautkrone,

Schweden und Norwegen

Bild 14.700a: Schweden und Norwegen
* 1 Norwegen.

eine Krone, welche statt des Brautkranzes dient und bald, wie in Norwegen, [* 1] Schweden und bei den Serben, aus Silber, bald, wie in Bayern, [* 2] Schlesien [* 3] etc., aus Golddraht, Glassteinen und Flittern angefertigt ist.

Bei den Finnen sind Papierkronen mit Goldblech, bei den Wenden in der Lausitz die sogen. Borta, bei den Altenburger Bauern der ihr ähnliche Hormt (s. d.) üblich.

Die griechische Braut in Athen [* 4] trägt eine große, aus Filigran gefertigte und mit Perlen verzierte Krone.

Brautlauf,

ein in allen german. Sprachen vorkommendes Wort für »Hochzeit« (angelsächs. brydhleáp, altd. brûtlouf, schwed. bröllop, dän. bryllup, niederländ. bruiloft),

wahrscheinlich, weil nach uralter Sitte die Braut (wie noch Brunhild im »Nibelungenlied«) in Wettspielen (Rennen, Springen, Werfen etc.) erworben werden mußte. Nach Kuhn war es in der Mark bis in die Neuzeit Gebrauch, daß am Schluß des ersten Hochzeitstags Braut und Bräutigam einen Wettlauf hielten, und in Bayern wird bei Hochzeiten noch heute ein Brautlauf von der Kirche nach dem Gasthaus gehalten, allerdings nur von den Hochzeitsgästen. Auch s. v. w. Bedemund (s. d.).

Brautnacht,

für neuvermählte Gatten die erste Nacht nach dem Hochzeitstag. Die Kirche verbot auf mehreren Synoden um 400 n. Chr. mit Berufung auf Tobias 6, 17-23 den Laien die eheliche Begehung der Brautnacht als Entweihung des priesterlichen Trauungssegens. Das Mittelalter schärfte dieses Verbot mehrmals streng ein; später konnte man die Erlaubnis zur Feier der Brautnacht dem Priester abkaufen. Der erste, der diesen kirchlichen Mißbrauch förmlich aufhob, war der Pariser Erzbischof Stephan Poucher. Im Mittelalter soll, wenig verbürgten Sagen zufolge, öfters der adlige Gutsherr seinen Unterthanen gegenüber Anspruch auf das sogen. Jus primae noctis (s. d.) erhoben haben.

Brautschatz,

s. Abfindung ^[= die Beseitigung der Ansprache eines andern durch irgend eine Leistung, namentlich im Weg des ...] und Dos.

Brautschau,

die Reise, die ein heiratslustiger Mann macht, um das fern wohnende, zu seiner Gattin bestimmte Mädchen kennen zu lernen, wobei demselben in manchen Gegenden durch die Art der vorgesetzten Gerichte zu erkennen gegeben wird, ob seine Werbung willkommen ist oder nicht. In manchen Teilen von Rußland besteht die in der Form, daß am Ostersonntag die bräutlich geschmückten Jungfrauen den heiratsfähigen jungen Männern zur Besichtigung und Auswahl vorgestellt werden.

Brautschleier,

Haarananas - Haare

Bild 7.972: Haarananas - Haare
* 5 Haar.

der Schleier, mit welchem bereits seit dem 4. Jahrh. die Braut am Tag der Hochzeit bekleidet erschien, während sie in der ältesten Zeit in langem, aufgelöstem Haar, [* 5] dem Zeichen der bewahrten Unschuld, einherging. Er war von weißer, später auch roter Farbe und sollte ein Symbol der ehelichen Schamhaftigkeit sein.

Die Schließung zweiter Ehen geschah ohne Brautschleier.

Brautsteine,

s. Gräber. ^[= Die Bestattungsarten waren schon in der Vorzeit je nach den verschiedenen Zeitperioden und Völkersc ...]

Brautwerber,

s. Freiwerber. ^[= derjenige, welcher entweder vom Heiratskandidaten selbst oder von dessen Eltern ...]

Brauweiler,

Marktflecken im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Köln, [* 6] mit einer schönen Abteikirche, einer großen, 1024 gestifteten Benediktinerabtei, die 1808 aufgehoben wurde und gegenwärtig als Provinzialarbeitsanstalt dient, und (1880) 1858 Einw.

Brauwer,

Maler, s. Brouwer. ^[= (spr. brauer), Adriaen, niederländ. Maler, geboren um 1605 oder 1606 zu Oudenaarde in Belgien, ...]

Brav

(franz. brave), tüchtig, seiner Bestimmung entsprechend;

rechtschaffen, bieder;

von Soldaten s. v. w. mutig und tapfer.

Titel
Elemente zu Brava:

1) eine der Kapverdischen Inseln, in der südlichen Gruppe

2) (Barawa) Stadt an der afrikanischen Ostküste unter 1° 7' südl. Br. und 44° 4' östl. L. v. Gr. im Somalland

Brava,

Mädchensommer - Madeir

Bild 11.42: Mädchensommer - Madeira (Insel)
* 7 Madeira.

1) eine der Kapverdischen Inseln, in der südlichen Gruppe, 55 qkm (1 QM.) mit (1879) 8156 Einw., von denen die ersten 1680 von Madeira [* 7] und Fogo nach vulkanischen Ausbrüchen kamen. Im Innern bergig, wohlbewässert und sehr fruchtbar, bringt Brava Früchte, Gemüse und Korn in Fülle hervor; es wird daher das Paradies des Archipels genannt. Aus dem Hauptort Furna (5 km vom Hafen) werden Palmöl und Kaffee nach Lissabon, [* 8] Getreide [* 9] nach den übrigen Inseln des Archipels und Madeira ausgeführt. -

2) (Barawa) Stadt an der afrikanischen Ostküste unter 1° 7' südl. Br. und 44° 4' östl. L. v. Gr. im Somalland, zählt nach Guillain, einschließlich der Sklaven, 5000 Einw., meist Somal, die Baumwollweberei, hauptsächlich aber Sklavenhandel treiben. Obschon der Hafen schlecht ist, ist Brava doch der wichtigste Ort zwischen Kap Gardafui und Mombas, dessen Märkte stark besucht sind. Brava ist eine der jüngsten von Arabern an der afrikanischen Ostküste gegründeten Städte; 1822 unterwarf sich die Stadt dem Sultan von Maskat, später stellte sie sich unter britischen Schutz; 1837 mußte sie wieder die Oberhoheit Sansibars anerkennen.

Bravade

(franz.), Prahlerei, Großsprecherei.

Bravallahed

(spr. brow-), Heide in der schwed. Landschaft Småland, unfern Wexiö, berühmt durch die Schlacht, in welcher in alter sagenhafter Zeit die Dänen und Jüten von der tapfern Heldin Blenda und den småländischen Weibern, in Abwesenheit ihrer wider den Feind streitenden Männer, geschlagen wurden. Zum Lohn dafür erhielten jene Weiber besondere Vorrechte, namentlich gleiches Erbrecht mit den Männern und die Erlaubnis, kriegerischen Schmuck zu tragen. Die hierauf bezüglichen Gesetze wurden 1691 von König Karl XI. von neuem bestätigt und haben noch heute Geltung.

Bravieren

(franz.), trotzen, Trotz bieten.