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Bild 3.803, Cardamomum - Cardiff

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Tue Sep 24 1501

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Seite 3.803

Cardamomum - Cardiff

klein.

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Brunnenkresse) wächst an schattigen Bächen und Gräben im mittlern Europa [* 1] und nördlichen Asien, [* 2] ist ausdauernd und wird gegen 16 cm hoch. Die Blüten sind ziemlich groß, weiß, auf schlanken Stielchen in lockern Doldentrauben vereinigt, die Antheren blau oder violett, später schwärzlich. Das Kraut ist antiskorbutisch, hat einen der Brunnenkresse ähnlichen, bittern Geschmack und wurde früher in der Medizin angewendet. Im Frühjahr gibt es einen gesunden Salat. Cardamine pratensis L. (gemeine Wiesenkresse) wächst in allen Weltteilen, häufig auf feuchten Wiesen, ist fußhoch, glatt, meist unverzweigt. Öfters hängt am Stengel [* 3] Schaum von der Schaumcikade, daher der deutsche Name. Kraut und Blüten waren früher ebenfalls offizinell und haben einen etwas widrigen, bitterlich-scharfen Geschmack.

Cardamomum,

s. Kardamom. ^[= (Kardamum), Fruchtkapseln verschiedener Arten der Pflanzengattungen Elettaria und ...]

Cardanische

Formel, die von Cardano in der Schrift »Artis magnae sive de regulis algebraicis liber unus« (Nürnb. 1545) veröffentlichte Formel

^[img]

welche eine Lösung der kubischen Gleichung x3 + px + q = o gibt. Scipione Ferro, welcher 1496-1525 in Bologna Mathematik lehrte, ist der erste, welcher gemischte kubische Gleichungen algebraisch löste; er soll aber seine Methode nur einem seiner Schüler, Antonio Maria del Fiore, um 1505 mitgeteilt haben. Als ein Jahrzehnt nach Ferros Tode Tartaglia hörte, daß Fiore im Besitz einer Lösung der kubischen Gleichungen sei, bemühte er sich auch, dieselbe selbständig zu finden, und wie er in seinem Werk »Quesiti et inventioni diverse« berichtet, glückte ihm dies 1535. Er hielt diese Entdeckung anfangs geheim, auf Andringen Cardanos deutete er aber demselben 1539 sein Verfahren in Terzinen an, nachdem letzterer strengste Geheimhaltung zugesagt. Trotzdem veröffentlichte Cardano die Regel und gab ihr den Beweis bei, den man heutzutage in den Lehrbüchern der Algebra trifft; vielleicht, daß er sich durch die selbständige Auffindung des Beweises nicht mehr an sein Versprechen gebunden erachtete, vielleicht auch, weil ihm die Formel inzwischen von andrer Seite mitgeteilt worden war. Gherardi hat es nämlich (vgl. »Grunerts Archiv«, Bd. 52) wahrscheinlich gemacht, daß Ferro seine Methode in einem Heft entwickelt und dieses seinem Schwiegersohn und Amtsnachfolger Annibale della Nave hinterlassen habe, bei dem Cardano und sein Schüler Ferrari 1542 Einsicht von demselben nahmen. So berichtet Ferrari in einer 1547 gegen Tartaglia gerichteten Streitschrift.

Vgl.   Cantor in Schlömilchs »Zeitschrift für Mathematik und Physik«, Bd. 25, historisch-litterarische Abteilung, S. 133.

Cardanischer

Schweriner See - Schwe

Bild 14.769: Schweriner See - Schwerspat
* 4 Schwerpunkt.

Ring, von Cardano angegebene Art der Aufhängung eines Körpers, welcher an gewissen Bewegungen nicht teilnehmen soll. Ein kreisrunder Ring dreht sich an zwei diametral entgegengesetzten Punkten in Stiften, die an einem Gestell befestigt sind. An zwei andern diametral entgegengesetzten Punkten desselben Ringes, deren Verbindungslinie die der ersten beiden Punkte rechtwinkelig schneidet, hängt der Körper, der vor der Teilnahme an der Bewegung des Gestelles geschützt werden soll, und zwar so, daß sein Schwerpunkt [* 4] möglichst tief unter den Aufhängepunkten liegt.

Man benutzt den Cardanischen Ring namentlich auf Schiffen zum Aufhängen der Lampen, [* 5] Chronometer, Barometer, [* 6] des Kompasses etc. Die beschriebene Einrichtung schützt die Instrumente vor den Schwankungen in der Richtung des Kiels und in der Richtung senkrecht auf den Kiel. [* 7] Will man noch Bewegungen in andern Richtungen aufheben, so muß man den Ring wieder in einem Ring hängen lassen, dessen Stiftepaar die eine der aufzuhebenden Bewegungsrichtungen haben muß.

Cardano

Rom

Bild 13.903a: Rom
* 10 Rom.

(latinisiert Cardanus), Hieronymo, Mathematiker, Arzt, Naturforscher und Philosoph, geb. 24. Sept. 1501 zu Pavia, studierte hier und in Padua, [* 8] wo er Doktor der Medizin wurde, lebte dann in Sacco unweit Pavia, folgte 1534 einem Ruf als Professor der Mathematik nach Mailand, [* 9] wo er sich als Lehrer und praktischer Arzt bald großen Ruhm erwarb. Im J. 1547 hielt er längere Zeit medizinische Vorlesungen in Pavia, 1552 ging er nach Schottland, um den Erzbischof Hamilton von einem für unheilbar erklärten Asthma vollständig zu heilen; 1559 wurde er Professor der Medizin in Pavia, später in Bologna, wo er bis 1570 lehrte. In diesem Jahr ward er infolge einer Anklage, die sich später als ungegründet erwies, gefangen gesetzt, im September 1571 aber wieder freigelassen. Er lebte darauf in Rom [* 10] von einer Pension, die ihm der Papst ausgesetzt hatte, und starb daselbst 21. Sept. 1576, nach einigen eines freiwilligen Hungertodes, um seine astrologische Vorherbestimmung des eignen Todesjahrs nicht Lügen zu strafen.

Seine mathematischen Hauptwerke sind: »Practica arithmeticae universalis« (Mail. 1539);

»Ars magna arithmicae« (Nürnb. 1540);

»Artis magnae sive de regulis algebraicis liber unus«, worin die berühmte Cardanische Formel (s. d.) enthalten ist, und »Opus novum deproportionibus numerorum« (beide Nürnb. 1545).

Als Arzt steht Cardano ziemlich selbständig und frei von den Fesseln des Galenischen Systems da. Seine naturwissenschaftlichen und philosophischen Leistungen enthalten zwei Schriften: »De subtilitate« und »De rerum varietate«, voll zusammenhangsloser, ja sich vielfach widersprechender Behauptungen. Merkwürdig bleiben seine Beobachtung der unter gewissen Umständen aus den Haaren des Menschen hervorbrechenden elektrischen Funken, sein Pyrophor aus getrocknetem Menschenblut und seine Kenntnis der Kimmung (s. d.) und der optischen Täuschung, vermöge deren man ein scheinbares Meer auf offenem Land erblickt. In der Ausgabe seiner Werke von Spon (Lyon [* 11] 1663, 10 Bde.) fehlt die »Metoposcopia 800 facieihumanae iconibus complexa« (Par. 1658).

Cardea,

röm. Göttin, s. Carna. ^[= (auch ), eine Göttin der Römer, nach Preller ursprünglich Beschützerin der Kinder ...]

Cardi,

Lodovico, Maler, s. Cigoli. ^[= (spr. tschi-), eigentlich Lodovico ital. Maler und Architekt, geb. 1559 zu Cigoli bei ...]

Cardiff,

Hauptstadt von Glamorganshire (Südwales), liegt in einer flachen Gegend, bei der Mündung des Taff in den Kanal [* 14] von Bristol, mit reinlichen, breiten Straßen, einem restaurierten Schloß, in welchem Robert von der Normandie, Wilhelms des Eroberers ältester Sohn, 20 Jahre gefangen saß, und welches jetzt Sitz des Marquis von Bute ist, und (1881) 82,761 Einw. Am Anfang des Jahrhunderts hatte es nur 2000 Einw., aber infolge der Eröffnung zahlreicher Kohlengruben und Eisenhütten im obern Taffthal stieg die Einwohnerzahl rasch. Cardiff steht an der Spitze aller großbritannischen Städte, was Ausfuhr

Fortsetzung Cardiff: → Seite 3.804 || von Eisen und Steinkohlen betrifft, und sein Verkehr wird gefördert durch die unterhalb der