Bild 4.576, Dauergewebe - Daumen
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- ️Fri Apr 08 1707
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und siedelte, als ihn unüberlegte Streiche in dieser Stellung unmöglich gemacht hatten, 1857 nach Paris [* 1] über, um hier sein Glück als Schriftsteller zu versuchen. In Paris lächelte ihm bald das Glück. Zwar seine ersten litterarischen Versuche, die Dichtungen: »Les Amoureuses« (1858) und »La double conversion« (1861), hatten nur geringen Erfolg;
doch gelang es dem Dichter 1861, als Sekretär [* 2] in den Dienst des Herzogs von Morny zu treten, der sein Talent erkannte und ihm die Mittel zu Studienreisen nach Italien, [* 3] Ägypten [* 4] und dem Orient gewährte.
Die zunächst erscheinenden Werke, wie der Roman »Le [* 5] chaperon rouge« (1863),
die Dramen: »Le dernier idole« (1862) und »L'œillet blanc« (1865),
erregten bereits Aufmerksamkeit. Es folgten die charakteristischen Schilderungen: »Le petit Chose, histoire d'un enfant« (1868; deutsch u. d. T.: »Der kleine Dingsda«, Berl. 1877),
worin der Schmerz und das Glück des Dilettantismus in der Kunst wie im Leben zur Darstellung gelangen, und »Lettres de mon moulin« (1869),
die Novelle »Lettres à un absent« (1872),
ferner die auf dem Hintergrund des großen Kriegs sich abhebende politische Erzählung »Robert Helmont, Journal d'un solitaire« (1874) nebst dem komisch-satirischen Roman »Les aventures prodigieuses de Tartarin de Tarascon« (einer Persiflage des Franctireurwesens) und die »Contes du lundi« (1875; deutsch von Born, Basel [* 6] 1880),
welche den Namen Daudets immer bekannter machten, bis er mit dem Erscheinen des Sensationsromans »Fromont jeune et Risler aîné« (1874; deutsch, Berl. 1876),
welcher über 60 Auflagen erlebte und einen akademischen Preis erlangte, mit einemmal in die Reihe der gelesensten und gesuchtesten Schriftsteller trat. Der bald darauf folgende Roman »Jack«, die Geschichte eines Arbeiters (1876),
vermochte den Ruhm des Schriftstellers nur zu befestigen, während die spätern: »Le Nabab« (1877) und »Les rois en exil« (1879), beide reich an beißenden Anzüglichkeiten auf hervorragende Persönlichkeiten der Gegenwart (z. B. den Herzog von Morny),
Deutsche Altertümer -
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* 7
Deutsche.einen Abfall bezeichnen, obwohl es ihnen nicht an äußerm Erfolg fehlte. Neuere (zumeist auch ins Deutsche [* 7] übersetzte) Werke sind: »Nouma Roumestan« (1882);
»L'évangeliste« (1883);
»L'enfance d'une Parisienne« (1883) und »Sapho« (1884).
Die düstern Gegenstände, welche Daudet zum Stoff seiner Romane wählt, die sittlichen Konflikte, die sozialen Fragen (Kokottenwirtschaft, Ehebruch, Perfidie, Arbeitermisere etc.) scheinen zwar in der pessimistischen Behandlung, die er ihnen obendrein angedeihen läßt, jeder Poesie abhold zu sein und zu widerstehen; gleichwohl kann man nicht leugnen, daß der furchtbare, oft gräßliche und vor keiner Nudität zurückscheuende Realismus des Schriftstellers den Leser oft bis zu der Grenze der Konzession an diese Art von Schriftstellerei hinzureißen vermag, so mächtig ist der Zauber, den Daudets Feder ausübt. Von seinen Theaterstücken sind noch »Lise Tavernier« und »L'Arlésienne« (mit Musik von G. Bizet) und die Dramatisierungen seiner Hauptromane (»Fromont«, »Jack« u. a.) zu erwähnen.
Vgl. Gerstmann, Alphonse Daudet, sein Leben und seine Werke (Berl. 1883, 2 Bde.).
Dauergewebe,
s. Meristem. ^[= (griech., Teilungsgewebe, Bildungsgewebe), in der Pflanzenanatomie ein Verband von Zellen, die ...]
Dauerlaute
(lat. Continuae), s. Lautlehre. ^[= (Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte. I. Die Lautphysiol ...]
Dauersporen,
Sporen, die erst nach längerer oder kürzerer Ruhezeit zu einer neuen Pflanze auskeimen.
Dauletschâh,
Hammer (Dampfhammer)
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* 8
Hammer.Ibn Alâ-addaulah Bachtîschâh, pers. Litteraturhistoriker, geboren zu Samarkand in der ersten Hälfte des 15. Jahrh., begann im 50. Lebensjahr seine »Taskirat alschu'arâ« (Biographien persischer Dichter) niederzuschreiben, die er 1487 vollendete und dem als Wesir wie als Dichter gleich berühmten Mir Ali Schir widmete. Das Werk enthält in sieben Büchern und einem Appendix eine (leider wenig kritische) biographisch-anthologische Darstellung von 140 persischen Dichtern, beginnend mit Rudagi, dem Samanidendichter, wozu noch in der Einleitung zehn berühmte arabische Dichter kommen. Eine umfassende Inhaltsangabe des Werkes mit Auszügen daraus in französischer Übersetzung gab Silv. de Sacy im 4. Bande der »Notices et extraits, etc.«; auch von Hammer [* 8] wurde es für seine »Geschichte der schönen Redekünste Persiens« (Wien [* 9] 1818) exzerpiert, nur leider mit wenig Geschmack und nicht fehlerfrei. Die Biographien des Hafis und Anwari in persischem Text mit lateinischer Übersetzung gab Vullers heraus (Gießen [* 10] 1839 u. 1868).
Daulis,
im Altertum feste Stadt in Phokis, an der Straße nach Delphi auf einem steilen Felsen gelegen, Sitz des Königs Tereus und Schauplatz der Mythe von der Philomele und Prokne; wurde erst von den Persern, dann von Philipp von Makedonien am Ende des phokischen Kriegs zerstört, war aber noch in der Römerzeit durch seine Lage eine starke Festung. [* 11] Sie besaß Heiligtümer der Athene [* 12] Polias, der Artemis [* 13] und des Serapis. Jetzt das Dorf Davlia mit Trümmern der Mauern der alten Stadt.
Daullé
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 14
Kraft.(spr. dolē), Jean, franz. Kupferstecher, geb. 8. April 1707 zu Abbeville, lernte bei R. Hecquet, wurde 1742 durch sein Porträt Rigauds Akademiker und starb 23. April 1763 in Paris. Daullés Historienblätter sind wenig hervorragend, da es seinem Stichel an der nötigen Kraft [* 14] fehlte; sehr gut dagegen hat er die koketten Genrebilder von Fr. Boucher, die glatten Marinen von Jos. Vernet und die gespreizte Eleganz der gleichzeitigen französischen Porträte [* 15] wiedergegeben. Hervorzuheben sind die Bildnisse von Cath. Mignard, Gräfin Feuquières nach Rigaud, Mlle. Favart nach C. van Loo, Marguerite de Valois, Comtesse de Caylus nach Rigaud; Jean Mariette nach J. ^[richtig: A. für Antoine] Pesne, J. B. ^[Jean Baptiste] Rousseau nach Aved. Daullé arbeitete leicht, seine Behandlung ist frei und malerisch.
Daumas
(spr. doma), Eugène, franz. General, geb. 4. Sept. 1803, trat 1822 in die Armee, beteiligte sich seit 1835 an den Feldzügen gegen Abd el Kader, bei welchem er sich 1837-39 als Konsul zu Mascara befand, leitete dann das arabische Departement in Algerien [* 16] und wurde 1850 als Direktor der algerischen Angelegenheiten in das Kriegsministerium berufen. 1858-59 war er Präsident der Pariser Geographischen Gesellschaft. Er starb Anfang Mai 1871 in Camblanes bei Bordeaux. [* 17] Daumas veröffentlichte: »Exposé de l'état actuel de l'Algérie, etc.« (Algier 1844);
»Le Sahara algérien« (Par. 1845);
»Le grand désert, ou itinéraire d'une caravane du Sahara au pays des Nègres« (3. Aufl. 1861);
»La grande Kabylie« (1847, mit Fabar);
»Mœurs et coutumes de l'Algérie« (1853, 4. Aufl. 1864);
»Les chevaux de Sahara« (1851, 7. Aufl. 1874; deutsch, 2. Aufl., Berl. 1858),
sein für die Pferdezucht [* 18] wichtiges Hauptwerk mit einem interessanten Kommentar Abd el Kaders;
»La Kabylie« (1857);
»La vie arabe et la société musulmane« (1869) u. a.
Daumen
(Pollex), der an der Speichenseite gelegene Finger der Hand [* 19] oder im weitern Sinn der Vordergliedmaße. Der menschliche Daumen hat zur Grundlage einen in der Hand selbst verborgenen Knochen [* 20] und zwei frei hervortretende Glieder [* 21] (Phalangen); ¶
Fortsetzung Daumen:
→ Seite 4.577 || ersterer (Metakarpal- oder Mittelhandknochen) ist mit demjenigen des Zeigefingers nur durch