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Bild 4.731, Deuterogamie - Deutsch-Brod

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Mon Oct 31 1831

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Seite 4.731

Deuterogamie - Deutsch-Brod

klein.

Deuterogamīe

(griech.), zweite Ehe. ^[= (v. altdeutschen Ewa, Euua, Eoa, Ea, d. h. Bündnis, Vertrag, Einigung, auch Gesetz), die nach ...]

Deuterolog

(griech.), s. v. w. Deuteragonist (s. d.). ^[= (auch ), im Drama der alten Griechen der von Äschylos eingeführte zweite Schauspieler, ...]

Deuteronomie

(griech.), s. Pentateuch. ^[= (griech.), die "fünf Bücher" Moses' im Alten Testament. Bei den Juden führen diese ...]

Deuteroskopie

(griech.), s. v. w. Zweites Gesicht. ^[= (engl. Second sight), ein besonders in Schottland und Nordengland herrschender Glaube, daß ...]

Deutinger,

München

Bild 11.873a: München
* 2 München.

Martin, Philosoph, geb. 1815 bei Langenpreising in Oberbayern, studierte in München [* 2] Theologie und Philosophie unter Görres, Schelling und Baader, ward 1837 zum Priester geweiht, 1841 Dozent der Philosophie am Lyceum zu Freising, [* 3] 1846 außerordentlicher Professor der Philosophie an der Universität München, wurde aber 1847 mit Döllinger, Lasaulx u. a. seiner Stelle enthoben und nach Dillingen versetzt, lebte seit 1852, in den Ruhestand getreten, wieder in München und starb 1864 im Bad [* 4] Pfäfers. Deutinger hat in seinem Hauptwerk: »Grundlinien einer positiven Philosophie« (Regensb. 1843-49, 7 Bde.), den Versuch einer Zurückführung aller Teile der Philosophie auf christliche Prinzipien gemacht, der sich auf Grund einer empirisch keineswegs unanfechtbaren und merklich theologisch gefärbten dualistischen Ansicht vom Wesen des Menschen aufbaut.

Das Bewußtsein der Freiheit, verbunden mit jenem der Abhängigkeit, ist ihm zufolge die ursprüngliche Antinomie im menschlichen Selbstbewußtsein; aus der Wechselwirkung des Gegensatzes eines freien und unfreien Lebensgrundes gehen alle spezifisch menschlichen Thätigkeiten und deren Gesetze hervor. Derselben sind drei: je nachdem das freie Menschen-Ich, der Geist, seine Herrschaft übt nacheinander erstens über den idealen oder Gedankenstoff im Denken, zweitens über den realen oder materiellen Stoff im Können, drittens über sich selbst als sein eignes Objekt im sittlichen Handeln.

Werk des erstern ist das Wahre, das also wesentlich Erkenntnis, des zweiten das Schöne, das wesentlich Kunst ist; aus dem dritten entspringt der vollendete sittliche Charakter. Von seinen zahlreichen andern Schriften sind zu erwähnen: »Geschichte der griechischen Philosophie« (Regensb. 1852-53, 2 Bde.) und »Über den gegenwärtigen Zustand der deutschen Philosophie« (das. 1866, aus dem Nachlaß).

Vgl.   Kastner, Deutingers Leben und Schriften (Regensb. 1874);

Neudecker, Studien zur Geschichte der deutschen Ästhetik (Würzb. 1879).

Deutlich,

Bezeichnung eines Begriffs oder einer Vorstellung, wenn man aller einzelnen Merkmale derselben sich bewußt ist.

Die Deutlichkeit ist von der Klarheit insofern verschieden, als diese darin besteht, daß man einen Begriff von andern Begriffen, jene dagegen darin, daß man die einzelnen Merkmale, die im Begriff selbst liegen, unterscheidet.

Deutoplasma,

s. Protoplasma. ^[= (griech., "das zuerst Gebildete", Plasma, Sarkode), diejenige Substanz im tierischen ...]

Deutsch

Spottiswoode - Sprache

Bild 15.177: Spottiswoode - Sprache (physiologisch)
* 5 Sprache.

(got. thiudisk, althochd. diutisc, mittelhochd. diutsch, altsächs. thiudisc, niederd. düdesk, niederländ. duitsch, schwed. tysk, dän. tydsk) stammt von dem gotischen Substantiv thiuda (althochd. diota, »Volk«) ab und bedeutet daher ursprünglich s. v. w. volkstümlich, dem Volk angehörig, teils im Gegensatz zu dem, was bei einzelnen Stämmen vorkommt, teils zu dem Fremden, Ausländischen (zunächst Lateinischen und Welschen), so in Bezug auf Sitte, Leute etc., namentlich aber auf die Sprache. [* 5] Im 10. Jahrh., als die deutschen Herzogtümer und Völker zu einem Reich vereinigt blieben, wurde dann das altdeutsche diutisc (latinisiert theodiscus) zum Volksnamen. Lange schwankte die Schreibweise zwischen deutsch und teutsch, das besonders im 17. Jahrh. im Gebrauch war; die ältere und nach Grimm allein richtige ist jedoch deutsch.

Vgl.   J. Grimm, Exkurs über Germanisch und Deutsch, in der »Deutschen Grammatik« (Bd. 1).

Titel
Elemente zu Deutsch:

1) Emanuel Oskar, Orientalist

2) Nikolaus, Maler und Dichter

[4.731] Deutsch (got. thiudisk

[4.731] Deutsch-Altenburg Dorf in Niederösterreich

[4.731] Deutsch-Brod (tschech. Nēmecký Brod)

[4.792] Deutsch-französischer Krieg von 187071 Die Ursachen des Kriegs

[4.800] Deutsch-Krone Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Marienwerder

[4.912] Deutsch-Landsberg Marktflecken in Steiermark

[4.912] Deutsch-Wartenberg Stadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz

Deutsch,

Neiße (Flüsse) - Neiße

Bild 12.43: Neiße (Flüsse) - Neiße (Stadt und Fürstentum)
* 6 Neiße.

1) Emanuel Oskar, Orientalist, geb. 31. Okt. 1831 zu Neiße [* 6] i. Schl. von jüdischen Eltern, erwarb sich bei einem Oheim frühzeitig eine gründliche Kenntnis der hebräischen und chaldäischen Litteratur, vollendete dann seine Studien in Berlin [* 7] und ging 1853 nach London, [* 8] wo er eine Stelle an der Nationalbibliothek des Britischen Museums erhielt und durch seine der Förderung der semitischen Studien gewidmeten Arbeiten bald zu großem Ruf gelangte. Hierher gehören namentlich seine glänzenden Abhandlungen über den Talmud (deutsche Bearbeitung, 3. Aufl., Berl. 1880) und über den Islam (deutsch, das. 1874) in der »Quarterly Review« sowie seine Artikel über die »Targums« und den »Samaritanischen Pentateuch« in Smiths Bibellexikon; ferner: »Egypt, ancient and modern«, »Hermes [* 9] Trismegistus«, »Judeo-arabic metaphysics«, »Semitic palaeography, culture and languages« u. a. Deutsch starb 13. Mai 1872 in Alexandria, wohin er sich zur Stärkung seiner Gesundheit begeben hatte. Nach seinem Tod erschienen seine »Litterary remains« (Lond. 1874, mit Biographie).

2) Nikolaus, Maler und Dichter, s. Manuel 1).

Deutsch-Brod

(tschech. Nēmecký Brod), Stadt im südöstlichen Böhmen, [* 11] an der Sazawa und der Österreichischen Nordwestbahn, welche sich hier nach Kolin [* 12] und Pardubitz teilt, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat 2 Vorstädte, 5 Kirchen, darunter die Dechanteikirche mit altem Kunstwerk auf dem Turm [* 13] (Ziskas Sieg über Siegmund darstellend), ein Rathaus mit altem Uhrwerk, ein Prämonstratenser-Chorherrenstift mit Oberrealgymnasium, Waisenhaus und (1880) 5436 Einw. An industriellen Unternehmungen bestehen in Deutsch-Brod mehrere Mühlen, [* 14] eine Dampfbrettsäge, Stärke- und Spodiumfabrik, Tuchfabriken und Glasraffinerie. - Deutsch-Brod, das schon 793 bestand, gehörte im 12. Jahrh. den Herren v. Lichtenburg, hatte um 1258 eine Deutschherrenkommende, erhielt 1278 Stadtrechte und ward 1321 zur Bergstadt erhoben. Hier 8. Jan. 1422 Sieg der Hussiten unter Ziska über Kaiser Siegmund. Der Sieger zerstörte die Stadt und vertrieb die deutschen Bewohner, so daß die Stadt erst nach

Fortsetzung Deutsch-Brod: → Seite 4.732 || sieben Jahren wieder bevölkert wurde, dann an die Ritter von Lipa und (1620) an Österreich