Bild 5.737, Erdbeeräther - Erdbeere
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Wed Mar 06 1872
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Dezember 1857 hinterließ, konstruktiv verband und den Durchschnittspunkt innerhalb der Erde berechnete. v. Seebach hat versucht, die Tiefe des Ausgangspunktes aus guten Zeitbestimmungen des Eintrittes der Erdbeben [* 1] auf der Erdoberfläche abzuleiten, eine Methode, welche namentlich von v. Lasaulx ausgebaut und mehrfach angewandt, allerdings von mehreren in der Natur wohl nicht zutreffenden Voraussetzungen (punktuelles Zentrum, gleichförmige Fortpflanzungsgeschwindigkeit u. a. m.) ausgeht, aber in ihrer leichten Anwendbarkeit, namentlich auch auf weniger schwere Erdbeben, die keine oder doch nur wenige Risse erzeugen, große Vorteile besitzt. In der folgenden Tabelle sind die gewonnenen Tiefenzahlen zugleich mit den Fortpflanzungsgeschwindigkeiten für sieben gut untersuchte Erdbeben gegeben:
Erdbeben | Datum | Tiefe des Zentrums Kilom. | Fortpflanzungsgeschwindigkeit in der See Meter |
---|---|---|---|
Rheinisches Erdbeben | 29. Juli 1846 | 39 | 567.6 |
Neapolitanisches Erdbeben | 15. Dez. 1857 | 5-15 | 259.7 |
Erdbeben von Sillein | 15. Jan. 1858 | 26 | 206 |
Mitteldeutsches Erdbeben | 6. März 1872 | 14-21 | 742 |
Erdbeben v. Herzogenrath | 22. Okt. 1873 | 5-17 | 360.2 |
Erdbeben v. Herzogenrath | 24. Juni 1877 | 27 | 474.8 |
Westdeutsches Erdbeben | 26. Aug. 1878 | 9 | 302.2 |
Auffallend ist das Resultat (bei der geringen Anzahl der untersuchten Erdbeben freilich kein für alle Erdbeben zwingender Beweis), daß das Zentrum ziemlich flach unter der Erdoberfläche liegt.
Ischiadicus - Ischl
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* 2
Ischia.In der Frage nach den Ursachen der Erdbeben ist als größter Fortschritt, welchen die Neuzeit gebracht hat, anzusehen, daß man sich mehr und mehr gewöhnt hat, in den Erdbeben nur ein Symptom zu erblicken, welches verschiedene, ihrem Wesen nach weit auseinander liegende Ursachen haben kann. Die meisten der Geologen, welche sich neuerdings mit der Erdbebenfrage beschäftigt haben, unterscheiden drei Arten von Erdbeben: 1) Einsturzerdbeben, Folgen unterirdischer Auswaschungen. Starke Wirkungen an den betreffenden Orten, aber, dem gewöhnlich ganz flach liegenden Zentrum entsprechend, kein großes Erschütterungsgebiet sind der allgemeine Charakter dieser Erdbeben. Obgleich in einer sehr vulkanischen Gegend sich abspielend, werden auch die Erdbeben, welche Ischia [* 2] 1881 und 1883 betroffen haben, auf Unterwaschungen durch Thermen zurückgeführt (Palmieri, v. Lasaulx). Volger, Mohr u. a. erblicken im Einsturz von Hohlräumen die einzige Ursache aller Erdbeben 2) Den vulkanischen Erdbeben erkennt die neuere Schule nur eine geringe Bedeutung und einen durchaus lokalen Charakter zu, ausnahmslos geknüpft an erumpierende Vulkane [* 3] und ihre nächste Umgebung, während in frühern Zeiten von allen Geologen, neuerdings immer noch von einigen, auf den Vulkanismus alle oder doch die größte Anzahl der Erdbeben zurückgeführt wurden.
Stärke (natürliches Vo
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* 5
Stärke.Man sah in den Erdbeben die »Reaktion des Erdinnern gegen die schon erkaltete Kruste« (v. Humboldt), und namentlich Falb hat neuerdings die Hypothese eines innern glutflüssigen Meers mit Gezeiten, durch die Konstellationen der Sonne [* 4] und des Mondes mitunter zu Springfluten gesteigert, ausgebaut. Daß die Fundierung dieser Hypothese durch die Statistik der Erdbeben eine mangelhafte sei, wurde schon oben betont; auch ist bei wirklich gut untersuchten Erdbeben, wie wir sahen, der Ausgangspunkt überaus flach liegend gefunden worden, so daß man, in Verfolgung der Falbschen Hypothese, der Erdkruste eine sehr unwahrscheinliche geringe Stärke [* 5] zuschreiben müßte, weil nur an der Grenze zwischen fester Kruste und flüssigem Kern der Anschlagspunkt der Flutwellen und damit der Herd der Erdbeben liegen könnte.
3) Die weitaus meisten Erdbeben mit den größten Erschütterungsgebieten werden neuerdings als tektonische bezeichnet. Süß hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, und zahlreiche Beobachtungen haben seine Sätze bestätigt, daß sich Erdbeben längs bestimmter Linien (Erdbebenlinien) zahlreicher abspielen, und daß diese Linien großen Kettengebirgen entweder parallel liegen (Longitudinal-Erdbeben), oder zu der Gebirgslängsachse rechtwinkelig verlaufen (Transversal-Erdbeben). In Übereinstimmung mit den neuern Ansichten über die Gebirgsbildung [* 6] (s. Gebirge) werden diese Erdbeben als Signale einer an die fortdauernde Gebirgsstauung geknüpften Zerreißung und Verschiebung der gespannten Teile der Erdkruste gedeutet und stehen in weitaus den meisten Fällen mit alten Dislokationslinien in Verbindung, so daß sich an tektonischen Erdbeben reiche Gegenden (Schüttergebiete) unterscheiden lassen, denen an Erdbeben arme Gebiete gegenüberstehen, in welchen sich keine Erdbeben oder doch nur kleine Einsturzerdbeben abspielen.
Vgl. Hoff, Chronik der Erdbeben und Vulkanausbrüche (Gotha [* 7] 1840);
O. Volger, Untersuchungen über das Phänomen der Erdbeben in der Schweiz [* 8] (das. 1856-57);
Mallet, On earthquakes (Boston [* 9] 1858);
Derselbe, The great Neapolitan earthquake (Lond. 1862);
Erdbeben. Kluge, Die Erdbeben von 1850 bis 1857 (Stuttg. 1861);
Falb, Grundzüge einer Theorie der Erdbeben und Vulkanausbrüche (Graz [* 10] 1871);
v. Seebach, Das mitteldeutsche Erdbeben vom 6. März 1872 (Leipz. 1873);
Fuchs, [* 11] Vulkane und Erdbeben (das. 1875);
Schmidt, Studien über Erdbeben (2. Aufl., das. 1879);
Hörnes, Erdbebenstudien (Wien [* 12] 1878);
Derselbe, Die Erdbebentheorie Falbs (das. 1881);
Toula, Über den gegenwärtigen Stand der Erdbebenfrage (das. 1881);
Heim, Die Erdbeben und deren Beobachtung (Zürich [* 13] 1880);
Roth, Über die Erdbeben (Berl. 1882);
v. Lasaulx, Artikel »Erdbeben« in Kenngotts »Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie [* 14] und Paläontologie« (Bresl. 1882);
Fuchs' jährliche Berichte im »Neuen Jahrbuch für Mineralogie« (Stuttg.) 1866-72, von da ab in Tschermaks »Mitteilungen« (Wien).
Paris
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* 15
Paris.Perreys Zusammenstellungen von Erdbeben erschienen Paris, [* 15] Dijon, [* 16] Lyon [* 17] 1841-74.
Erdbeeräther,
Fruchtäther vom Geruch der Erdbeeren, besteht aus einem Gemisch von Essigsäureäthyläther, Essigsäureamyläther und Buttersäureäther, dient zu Konfitüren.
Erdbeerbaum,
Pflanzengattung, s. Arbutus. ^[= L. (Sandbeere), Gattung aus der Familie der Erikaceen, baum- oder strauchartige, immergrüne ...]
Titel
Elemente zu Erdbeere:1) Monatserdbeeren: Janus, La Meudonnaise
Erdbeere
(Fragaria L.), Gattung aus der Familie der Rosaceen, meist weich- oder seidenhaarige Kräuter mit perennierendem, dickem, holzigem, fadenförmige Ausläufer treibendem Wurzelstock, grundständigen, langgestielten, meist dreizähligen Blättern, weißen Blüten, meist in Trugdolden an der Spitze des aufrechten, armblätterigen Schaftes, und bei der Reife saftig fleischigem, eine Scheinbeere bildendem Fruchtboden, der auf seiner Oberfläche die Nüßchen als kleine Körnchen trägt.
Die wenigen Arten sind in den gemäßigten und alpinen Klimaten der nördlichen Erdhälfte, Südamerikas und auf den Maskarenen heimisch. Die gemeine Erdbeere (wilde oder Walderdbeere, Knickbeere, F. Vesca L.) hat oberseits weichhaarige Blätter, einen bei der Fruchtreife zurückgekrümmten Kelch, an den Blütenstielen angedrückte Haare [* 18] und findet sich in Wäldern und Gebüschen fast durch ganz Europa; [* 19] in den Gärten der aromatischen Früchte halber bisweilen angepflanzt. Eine Abart, die Monatserdbeere (Felsen- und ¶
Fortsetzung Erdbeere:
→ Seite 5.738 || Alpenerdbeere, F. semperflorens Hayne), blüht vom Mai bis September, trägt sehr wohlschmeckende,