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Bild 5.978, Exstirpieren - Extension

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Seite 5.978

Exstirpieren - Extension

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letzteres Gerät besitzt jedoch in der Regel scharf (kolterartig) schneidende Zähne [* 1] und dient speziell zum Verjüngen der Wiesen durch Zerstörung des Mooses und Öffnung einer stark verfilzten Narbe. Charakteristisch für alle diese Geräte ist, daß sie mit mehreren schneidenden Instrumenten, Scharen, ausgerüstet sind, welche ihre Befestigung an einem gemeinsamen Gestell finden. Vor den Scharen ist gewöhnlich eine Karre angebracht, welche hoch und niedrig eingestellt werden kann, um den Tiefgang des Geräts zu regulieren.

Hinten befinden sich in der Regel zwei Handhaben, Sterze, mittels welcher der Arbeiter dasselbe führt, aus dem Boden hebt und wendet. Die Arbeitsbreite ist sehr verschieden; sie hängt ab von der Zahl der Scharen und ihrem Abstand voneinander; letzterer kann bei einigen Konstruktionen, z. B. dem Tennantschen Exstirpator, reguliert werden. Selten überschreitet die Breite [* 2] des Geräts 1,5 m, die Zahl der Scharen beträgt alsdann 7-9. Dieselben stehen in zwei oder drei Reihen versetzt hintereinander, derartig angeordnet, daß jede Schar eine Reihe für sich zieht und je zwei Reihen gleichweit voneinander entfernt sind.

Pferde II

Bild 12.947b: Pferde II
* 3 Pferde.

Von größter Wichtigkeit für die gute Wirksamkeit des Exstirpators ist die Form der Scharfüße. Soll derselbe in erster Reihe zum Zerstören der Unkräuter dienen, so müssen dieselben flach und scharf schneidend sein, ferner lösbar von den gekrümmten Scharstielen, damit sie nach erfolgter Abnutzung und Beschädigung ohne zu erhebliche Kosten erneuert werden können. Die erforderliche Zugkraft hängt von der Breite und Tiefe des Instruments ab; in der Regel werden zur Anspannung zwei Ochsen oder Pferde [* 3] benutzt, bei den stärksten Geräten für besondern Tiefgang (36 cm) vier Ochsen. Die Leistung beträgt 1-2 Hektar pro Tag. Der verbreitetste Exstirpator ist der Colemansche, welcher mit stellbaren Vorder- und Seitenrädern sowie mit verschiedenen auswechselbaren Scharen versehen ist.

Exstruieren

(lat.), aufbauen;

auf-, errichten;

Exstruktion, Aufrichtung, Erbauung. ^[= (griech. oikodome), bildlicher Ausdruck, beruhend auf der Paulinischen Vergleichung der Gemeinde ...]

Exsuccieren

(lat.), des Saftes berauben, aussaugen;

Exsuktion, Aussaugung, Entsaftung.

Titel
Elemente zu Exsudat:

1) entweder rein wässerig

2) fibrinös, oder

3) eiterig, oder

4) blutig. Das E. wird entweder in die Maschen der Gewebe selbst abgesetzt

Exsudat

(lat., »das Ausgeschwitzte«),

Gewebe (Zeuge: glatte

Bild 7.281: Gewebe (Zeuge: glatte G.)
* 5 Gewebe.

die Substanzen, welche bei Gelegenheit einer Entzündung aus den Blutgefäßen des Erkrankungsherdes hervortreten. Das Exsudat besteht also aus gewissen Bestandteilen des Bluts; es unterscheidet sich aber, auch in seiner chemischen Zusammensetzung, sowohl von den im Lauf des normalen Ernährungsvorgangs aus den Blutgefäßen in die Gewebe [* 5] übertretenden Säften (dem Gewebssaft, der Lymphe) als auch von dem wässerigen Transsudat, welches bei der Wassersucht aus den Gefäßen austritt und sich in den Gewebslücken anhäuft.

Der Unterschied zwischen Exsudat und den sogen. Transsudaten ist nicht in jedem Fall scharf zu ziehen, da es sich um quantitative und nicht um wesentliche Differenzen handelt. Die Transsudate sind rein wässerig oder mit nur geringem Eiweißgehalt ohne zellige Beimischungen, und man hat lange Zeit hindurch angenommen, daß sie lediglich durch krankhafte Steigerung des Blutdrucks in den Gefäßen entstünden. Neuere sorgfältige Untersuchungen haben dagegen erwiesen, daß eine Zunahme des Blutdrucks allein erst unter ganz extremen Verhältnissen zum Austritt von Wasser aus den Gefäßwandungen führt, daß vielmehr bei jeder Art der Ausschwitzung notwendig eine Erkrankung der Gefäße selbst vorausgegangen sein muß. Je nach der Höhe dieser (anatomisch übrigens nicht erkennbaren) Gefäßveränderung ist die Beschaffenheit der ausgeschwitzten Flüssigkeit

1) entweder rein wässerig, mit einigen Salzen und mehr oder weniger gelöstem Eiweiß untermischt, oder

2) fibrinös, oder

3) eiterig, oder

4) blutig. Das Exsudat wird entweder in die Maschen der Gewebe selbst abgesetzt, wie bei der Rose, bei eiterigen Haut- und Zellgewebsentzündungen, bei Blasen und Pustelbildungen, oder es wird auf freie Oberflächen seröser oder mit Schleimhaut ausgekleideter Höhlen ergossen, wie bei der Brustfell-, Herzbeutel-, Bauchfell- und Gehirnentzündung oder beim Krupp des Kehlkopfes, bei fibrinösen und choleraähnlichen Ergüssen auf die freie Oberfläche des Darms. Vgl. Entzündung. - Jedes Exsudat kann beim Nachlassen der zu Grunde liegenden Entzündung aufgesogen werden und so zur Heilung gelangen; am leichtesten geschieht dies mit rein wässerigen Abscheidungen.

Haut (anatomisch)

Bild 8.231: Haut (anatomisch)
* 6 Haut.

Ist die Resorption unvollständig, so kann das Exsudat zu einer bindegewebigen Haut [* 6] oder Schwiele umgebildet werden; bleibt es endlich an Ort und Stelle liegen, so verliert es allmählich, wenn nicht der Tod eintritt, sein Wasser, wird eingedickt, bildet käsige oder schwarzbraune (blutige) Klumpen, welche eingekapselt werden können und zuweilen durch Kalkaufnahme eine steinharte Beschaffenheit annehmen. Fälschlich wurde bisweilen noch ein schleimiges Exsudat aufgeführt, welches vielmehr als Sekret, d. h. Absonderungsprodukt der Schleimdrüsen, aufzufassen ist. Ebenso gibt es kein diphtheritisches Exsudat, da die als solcherlei Ausschwitzungen angesehenen Schorfe, z. B. in der Kehlkopf- oder Darmschleimhaut, keine freien Ergüsse, sondern die abgestorbenen Oberflächen der Gewebe selbst sind.

Vgl.   Virchow, Cellularpathologie (4. Aufl., Berl. 1871);

Cohnheim, Allgemeine Pathologie (das. 1877).

Extase,

s. Ekstase. ^[= (griech. Ekstasis, "Verzückung"), ein höherer Grad von Begeisterung, in welchem ...]

Extemporale

(lat., Mehrzahl Extemporalia, Extemporalien), das von dem Redner aus dem Stegreif Gesprochene;

Spottiswoode - Sprache

Bild 15.177: Spottiswoode - Sprache (physiologisch)
* 7 Sprache.

dann schriftliche Übung zur Erlernung einer fremden Sprache, [* 7] bei welcher der Schüler das ihm Diktierte beim Niederschreiben sogleich in die verlangte Sprache übersetzen muß.

Die neuere Didaktik erweiterte den Begriff des Extemporale, indem dieselbe auch für Realwissenschaften, wie z. B. die Geographie, nicht bloß Niederschriften, sondern auch Zeichnungen eines Kartenbildes in gegebene Netze einführte. Vgl. Certieren.

Extendieren

(lat.), ausdehnen, ausstrecken;

ausbreiten, erweitern;

extensibel, ausdehnbar;

Extensibilität, Ausdehnbarkeit.

Extension

(lat.), Ausdehnung, [* 8] Ausstreckung, z. B. Extension eines Begriffs, die Anwendbarkeit eines solchen auf verschiedene Gegenstände. In der Chirurgie versteht man unter Extension und Kontraextension die Manipulationen in Gestalt von Zug und Gegenzug, welche von den ärztlichen Gehilfen am obern und untern Ende eines Knochenbruchs oder eines ausgerenkten Gelenks ausgeführt werden, während der Wundarzt seine Aufmerksamkeit auf die Bruchstelle richtet, die er, sobald sie in die gehörige Lage gebracht ist, dann in dieser durch geeigneten Verband [* 9] zu erhalten sucht. Extension und Kontraextension dürfen nie in unmittelbarer

Fortsetzung Extension: → Seite 5.979 || Nähe des Bruches selbst geschehen, damit die ohnehin gequetschten Teile nicht noch mehr verletzt