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Bild 6.676, Fresnels Spiegelversuch - Freudenstadt

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Seite 6.676

Fresnels Spiegelversuch - Freudenstadt

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Gesetze der Doppelbrechung [* 1] des Lichts in Kristallen und entdeckte mit Arago zusammen die Gesetze der Interferenz des polarisierten Lichts, welche die Grundlage der von Fresnel dann gelieferten Erklärung der schönen Farbenerscheinungen bilden, die das polarisierte Licht [* 2] bei dem Durchgang durch Kristallplatten zeigt. Durch seine geniale Konzeption der zirkularen Doppelbrechung lieferte Fresnel die Erklärung der von Arago und Biot entdeckten Drehung der Polarisationsebene im Bergkristall, und es gelang ihm später, diese zirkulare Doppelbrechung experimentell nachzuweisen. Die praktische Optik bereicherte Fresnel durch die Konstruktion der nach ihm benannten Leuchtturmlinsen, welche die weiteste Verbreitung gefunden haben. Eine Sammlung der Arbeiten erschien auf Kosten der französischen Regierung 1866-70 in 3 Bänden.

Fresnels

Fresnels Spiegelversuc

Bild 6.676: Fresnels Spiegelversuch - Freudenstadt
* 3 Fresnels.

[* 3] Spiegelversuch. Dieser Versuch liefert den Beweis, daß Licht, zu Licht hinzugefügt, unter Umständen Dunkelheit hervorbringt, und daß sonach das Licht nicht ein Stoff sein kann, wie man früher der Emanationstheorie zufolge annahm, sondern nichts andres als eine Wellenbewegung [* 4] ist, wie die gegenwärtig gültige Undulationstheorie verlangt. Von einem Lichtpunkt F (s. Figur), in welchem Sonnenlicht durch eine Linse [* 5] gesammelt wird, fallen die Lichtstrahlen auf zwei Spiegel [* 6] A B und B C aus Metall oder schwarzem Glas, [* 7] welche unter einem sehr stumpfen Winkel [* 8] zusammenstoßen.

Von dem Spiegel AR werden die Strahlen so zurückgeworfen, als kämen sie von dem Punkt N, und von B C derart, als kämen sie von M. Betrachtet man nun die Punkte M und N als Ausgangspunkte zweier sich durchkreuzender Wellenzüge, deren Wellenberge in der [* 3] Figur durch ausgezogene, deren Wellenthäler durch punktierte Kreisbogen angedeutet sind, so wird in den Punkten h und k, wo zwei Wellenberge, und in dem Punkt u, wo zwei Wellenthäler zusammentreffen, verstärkte Bewegung, in den Punkten p, s, t und r aber, wo je ein Wellenberg und ein Wellenthal sich durchkreuzen, Ruhe erzeugt.

Was aber bei Wasserwellen Ruhe heißt, ist bei den Ätherwellen des Lichts Dunkelheit. Stellt man sich daher das Licht als eine Wellenbewegung vor, so begreift man, daß auf einem bei p r aufgestellten Schirm abwechselnd helle und dunkle Stellen oder vielmehr, da die Lichtwellen nicht nur kreisförmig in einer Ebene, sondern im rings vorhandenen Äther kugelförmig sich ausbreiten, abwechselnd helle und dunkle Streifen auftreten, welche zur gemeinschaftlichen Kante R der beiden Spiegel parallel sind.

Ein solches Zusammenwirken zweier Wellensysteme wird Interferenz genannt. Die Entfernung zwischen zwei aufeinander folgenden Wellenbergen nennt man die Wellenlänge. Je länger die Lichtwellen sind, desto weiter müssen die dunkeln Streifen auf dem Schirm voneinander abstehen. Es zeigt sich nun, daß bei Anwendung von blauem Lichte die Streifen enger beisammenstehen als bei rotem Licht, woraus zu schließen ist, daß dem blauen Licht eine kleinere Wellenlänge zukommt als dem roten.

Betuwe - Beugung des L

Bild 2.840: Betuwe - Beugung des Lichts
* 9 Beugung.

Überhaupt entspricht jeder einfachen Farbe eine bestimmte, in der Reihenfolge der Regenbogenfarben vom Rot bis zum Violett immer kleinere Wellenlänge (vgl. Beugung). [* 9] Macht man daher den Spiegelversuch mit weißem Licht, welches aus allen einfachen Farben gemischt ist, so erscheinen die Streifen auf dem Schirm nicht abwechselnd weiß und schwarz, sondern farbig gesäumt, weil wegen der Verschiedenheit der Wellenlängen die Streifen verschiedener Farben nicht aufeinander fallen.

[* 3] ^[Abb.: Fresnels Spiegelversuch.]

Freteur

(franz., spr. frätöhr, von fret, »Fracht«),

Schiffsverfrachter;

fretieren, ein Schiff [* 11] verfrachten, verchartern.

Fretillieren

(franz., spr. -tiji-), zappeln, zucken, sich regen;

fretillant, zappelnd, sich lebhaft bewegend.

Frett

(Frettchen), s. Iltis. ^[= (Stinkmarder, Putorius Cuv., Foetorius Blas. et K.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Raubtiere ...] [* 12]

Fretum

(lat.), Meerenge. ^[= (Straße), schmaler Meeresteil, welcher zwei größere Meere miteinander verbindet.]

Freude

(lat. laetitia) ist der angenehme, wie Trauer (tristitia) der unangenehme Affekt (s. Affekte), während Lust und Unlust das angenehme und unangenehme Gefühl bezeichnen. Dieselbe geht, wenn sie zum dauernden Gemütszustand wird, in Glückseligkeit (s. d.), wie die Trauer in Unseligkeit, wenn sie plötzlich auftritt, in Entzücken (s. d.), wie die Trauer in Entsetzen, über und stellt als jene nach der Ansicht des Eudämonismus (s. d.) das höchste Gut, als dieses nach der Ansicht des Hedonismus (s. d.) den höchsten Grad von Beseligung dar, das oder der dem Menschen zu teil werden kann.

Freudengeld,

s. Bedemund. ^[= (Bettmund, auch unter den Namen Bauernmiete, Brautlauf, Bumede, Busenhuhn, Frauenzins, Schürzenzins ...]

Freuden

Mariä, s. Marienfeste. ^[= die in der katholischen Kirche zu Ehren der Mutter Jesu angeordneten Feste, welche ihr Motiv ...]