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Bild 7.468, Godefroy - Gödöllö

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Fri Apr 15 1814

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Seite 7.468

Godefroy - Gödöllö

klein.

Godefroy

(spr. god'froa), Frédéric, franz. Litterarhistoriker, geb. 1826 zu Paris, [* 1] verfaßte die für Kenntnis der französischen Litteraturgeschichte wichtigen Schriften: »Lexique comparé de la langue de Corneille et de la langue du XVII. siècle en général« (1862, 2 Bde.) und die umfangreiche »Histoire de la littérature française depuis le XVI. siècle jusqu'à nos jours« (1859-78, 8 Bde.; 2. Aufl. 1879 ff., 9 Bde.),

die 1861 von der Akademie preisgekrönt wurde. Neuerdings hat er die Herausgabe eines auf 10 Bände berechneten »Dictionnaire de l'ancienne langue française et de tous ses dialectes du IX. au XV. siècle« unternommen (1880 ff., bis jetzt 5 Bde.).

Titel
Elemente zu Godegisel:

1) der erste bekannte König der Vandalen

2) Zweiter Sohn des Königs Gundioch von Burgund

Godegisel,

1) der erste bekannte König der Vandalen, brach mit denselben 406 in das Gebiet der Franken ein, wurde aber von diesen mit 20,000 der Seinigen erschlagen; nachdem die Vandalen von den Alanen Hilfe erhalten, erzwangen sie den Rheinübergang.

Digynus - Dijon [unkor

Bild 55.307: Digynus - Dijon [unkorrigiert]
* 2 Dijon.

2) Zweiter Sohn des Königs Gundioch von Burgund, erhielt nach dessen Tod 473 Vienne, während sein Bruder Gundobad nach der Ermordung des dritten Bruders, Chilperich, das übrige Burgund an sich riß. Aus Furcht vor diesem schloß ein geheimes Bündnis mit Chlodwig von Franken und kämpfte mit diesem gegen seinen Bruder in der Schlacht bei Dijon [* 2] (500). Gundobad, besiegt, flüchtete nach Avignon, während Chlodwig in sein Reich zurückkehrte und Godegisel Burgund in Besitz nahm, sammelte neue Streitkräfte, schloß in Vienne ein und tötete ihn nach der Einnahme der Stadt unter grausamen Martern.

Gödeke,

Karl, Litterarhistoriker, geb. 15. April 1814 zu Celle, [* 3] studierte 1834-38 in Göttingen [* 4] Philologie und Litteraturgeschichte, lebte dann einige Jahre in Celle seinen Studien und trat im Herbst 1843 als Korrespondent in die Geschäfte des Hofbuchhändlers Hahn [* 5] in Hannover. [* 6] Später lebte er abwechselnd in Celle, Hannover und Göttingen, bis er 1873 zum außerordentlichen Professor der Litteraturgeschichte an der Universität zu Göttingen ernannt wurde. Seine litterarische Laufbahn begann Gödeke unter dem Namen Karl Stahl mit der Komödie in Aristophanischem Geschmack: »König Kodrus, eine Mißgeburt der Zeit« (Leipz. 1839),

welcher »Novellen« (Celle 1840) und ein »Novellenalmanach für 1842« (Hannov. 1841) folgten. Sodann veröffentlichte er die Sammlungen: »Deutschlands [* 7] Dichter von 1813 bis 1843« (Hannov. 1844),

»Elf Bücher deutscher Dichtung von Seb. Brant bis auf die Gegenwart« (Leipz. 1849, 2 Bde.),

»Edelsteine [* 8] aus den neuesten Dichtern« (Hannov. 1851) und »Deutsche [* 9] Dichtung im Mittelalter« (das. 1854, Sachregister 1871; 2. verm. Ausg., Dresd. 1871); die Monographien: »Knigges Leben u. Schriften« (Hannov. 1844) und »Pamphilus Gengenbach« (das. 1856),

denen sich später »Emanuel Geibel« (Stuttg. 1869, Bd. 1) und »Gödeke A. Bürger in Göttingen and Gellinghausen« (Hannov. 1873) anschlossen. Sein Hauptwerk ist der sorgfältig gearbeitete und ungemein reichhaltige »Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung« (Hannov. 1857-81, 3 Bde.),

der gegenwärtig in zweiter, neubearbeiteter Auflage (Dresd. 1884-86, Bd. 1 u. 2) erscheint, und aus dem »Goethe und Schiller« (1859) besonders erschien. Außerdem lieferte Gödeke zu den neuern Cottaschen Ausgaben von Schiller, Lessing und Goethe Biographien und litterarische Einleitungen, aus denen auch sein Buch »Goethes Leben und Schriften« (2. Aufl., Stuttg. 1877) hervorging, gab mit Jul. Tittmann die Sammlungen: »Deutsche Dichter des 16. Jahrhunderts« (Leipz. 1867-83, Bd. 1-18) und »Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts« (das. 1869-85, Bd. 1-15) heraus und leitete die historisch-kritische Ausgabe von »Schillers sämtlichen Werken« (Stuttg. 1867-76, 15 Bde.). Auch gab er die »Geschäftsbriefe Schillers« (Leipz. 1875) heraus.

Godesberg,

Köln

Bild 9.945a: Köln
* 10 Köln.

Pfarrdorf und Badeort im preuß. Regierungsbezirk Köln, [* 10] Kreis [* 11] Bonn, [* 12] in reizender Lage unweit des Rheins und an der Linie Kalscheuren-Bingerbrück der Preußischen Staatsbahn, mit einer neuen kath. Kirche im gotischen Stil, einer evang. Kirche, einer renommierten Kaltwasserheilanstalt, einer Mineralquelle (eisenhaltiger Säuerling), vielen Villen reicher Kaufleute aus Köln, Elberfeld [* 13] und Krefeld, [* 14] Steppdeckenfabrikation, Kalk- und Ziegelbrennerei und (1885) 2901 meist kath. Einwohnern, Dabei die malerische Ruine des 1208-13 vom Erzbischof Theoderich erbauten, im 17. Jahrh. zerstörten Schlosses Godesberg mit herrlicher Aussicht auf das Siebengebirge.

Vgl.   Gerber, Mitteilungen über den Kur- und Badeort Godesberg (Bonn 1874);

Langewiesche, Godesberg und seine Umgebungen (Godesb. 1874).

Godhavn,

Ort, s. Disko. ^[= (Disco), Insel an der Westküste von Grönland, unter 70° nördl. Br., im N. der gleichnamigen ...]

Godin,

A., Schriftstellerin, s. Linz. ^[= # 1) Hauptstadt des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, 348 m ü. M., am rechten Ufer der Donau, ...] [* 15]

Göding

Böhmen, Mähren und Öst

Bild 3.134a: Böhmen, Mähren und Österreich.-Schlesien
* 16 Mähren.

(tschech. Hodonin), Stadt in Mähren, [* 16] an der March (hier Grenze gegen Ungarn) [* 17] und an der Nordbahn, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einer kaiserlichen Familiengutsdirektion, hat ein Schloß mit großer Ökonomie, eine Dekanatskirche, große Tabaksfabrik, Zucker-, Malz- und Wattenfabrik, Dampfmühle und (1880) 6512 Einw. In der Nähe Braunkohlenbergbau, Zuckerfabriken und Glashütten.

In der Umgebung von Göding finden alljährlich große Hofjagden statt.

Godiva,

die junge und schöne Gemahlin des Grafen Leofric von Mercia in England, welche im 11. Jahrh. die Stadt Coventry von einer hohen Strafsumme, die der Graf derselben auferlegte, dadurch befreit haben soll, daß sie die von ihrem Gemahl gestellte Bedingung erfüllte und, nachdem allen Männern bei Todesstrafe verboten war, auf der Straße oder an den Fenstern sich blicken zu lassen, nackt durch die Stadt ritt; ein allzu neugieriger Bäcker erlitt den angedrohten Tod. Coventry feierte diese in einem der schönsten Gedichte Tennysons besungene That der Gräfin lange Zeit durch ein großes Fest.

Godofredus

(lat.), s. v. w. Gottfried. ^[= (althochd. Cótafrit, "der Frieden mit Gott hat", "Gottverbundener"), deutscher ...]

Godolin

(spr. -läng), Pierre de, s. Goudulin. ^[= (spr. gudüläng, Goudelin, Goudouli), Pierre de, der beste der spätern provençalischen ...]

Gödöllö,

Markt im ungar. Komitat Pest, an der ungarischen Staatsbahnlinie Budapest-Kaschau, mit (1881) 3940 ungar. Einwohnern und Bezirksgericht, königlichem Lustschloß nebst großem Park, welches ehemals dem Fürsten Grassalkovich, später dem Baron Sina gehörte, 1867 aber, nach der Krönung, vom Land für die königliche Familie angekauft wurde, die sich daselbst jährlich einige Monate aufhält.

Daselbst finden jährlich große Hofjagden statt.

Vgl.   Zamarski, Die kaiserlichen Burgen [* 18] und Schlösser (Wien [* 19] 1879).