peter-hug.ch

Bild 8.906, Imphee - Importants

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

eLexikon

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Seite 8.906

Imphee - Importants

klein.

mehr

gedeihen nicht auf Sauerkirschen, wohl aber umgekehrt, das Pfirsichreis (Amygdalus) auf dem Pflaumenstamm (Prunus) etc. Die Vereinigung des Edelreises, bez. des Auges mit der Unterlage (sie wachsen niemals zusammen, wohl aber umhüllen neue Jahresringe Unterlage und Edelreis) muß eine möglichst genaue sein, und namentlich müssen die innern Seiten der Rinde (die Kambiumschicht) beider Teile miteinander in Berührung kommen. Am besten gelingt die I., wenn der Trieb der Unterlage bereits angeregt ist, das Edelreis aber sich noch im Zustand der Ruhe befindet, weshalb man letztere zu geeigneter Zeit (Dezember, Januar) schneidet, in Bündel bindet und an schattigem, kühlem, nicht zu feuchtem Ort einschlägt, wo sie zum Wachstum nicht angeregt werden.

Koniferen

Bild 9.1013: Koniferen
* 1 Koniferen.

Die günstigste Zeit für die I. ist im allgemeinen die, in welcher der Safttrieb reger wird, die des ersten Saftes, von Mitte März bis Mai, und des zweiten Saftes, im Juli u. August. Man beginnt das Geschäft mit den zuerst in Saft tretenden Arten: Cerasus, Prunus, Crataegus, Aesculus, Betula, Acer, Fagus, Ulmus etc. und schließt mit Alnus, Fraxinus, Quercus etc. Im Sommer okuliert und veredelt man auch mit Reisern. Im Winter, in besonders dazu geeigneten warmen Vermehrungshäusern, veredelt man angetriebene Unterlagen, zum Teil in Töpfen, auch immergrüne Holzarten, wie Camellia, Rhododendron, Acacia, Koniferen, [* 1] ganz besonders aber Rosen, Obstbäume, Stachel- und Johannisbeersorten, auf Stämmchen von Ribes aureum, Quercus u. a. Bei der I. übertragen sich zuweilen Eigenschaften des Edelreises auf das Subjekt, wie auch die des letztern (Wachstum, Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse, leichtere oder schwierigere Ernährung) sich stets bei ersterm geltend machen.

Bei der Gattung Abutilon hat man bemerkt, daß nach dem Veredeln einer Sorte mit panaschierten Blätter auch das Subjekt solche erzeugt. Versuche mit Kartoffelknollen haben die allgemeine Aufmerksamkeit nicht lange zu fesseln vermocht. Eine Bedingung für das Gelingen der I. ist die, daß die Triebe des Subjekts wohl verkürzt, aber niemals eher ganz entfernt werden dürfen, als bis das Edelreis »festgewachsen« ist. Wenn die Unterlage eine gewisse Varietät nicht annimmt, dann veredelt man doppelt, d. h. zuerst mit einer Abart, die leicht angenommen wird, und daraus mit einer zweiten, die wohl dem ersten Edelreis, nicht aber der Unterlage genügend verwandt ist.

Auge des Menschen

Bild 2.74a: Auge des Menschen
* 2 Auge.

Dies gilt namentlich von mehreren Birnsorten, die von der Quittenunterlage nicht angenommen werden; man setzt deshalb zuerst ein Reis der weißen Herbstbutterbirne auf und veredelt diese mit der schwieriger anwachsenden Sorte. Die I. wird entweder mit dem bloßen Auge [* 2] ausgeführt und heißt dann Okulieren, [* 3] oder mit dem Reis durch das Pfropfen [* 4] in den Spalt oder in die Rinde (s. Figur), auch auf den Wurzelhals, das Kopulieren und Sattelschäften, Ablaktieren, Ansäugen, Absäugen.

Jedenfalls müssen beide Teile bis zum »Anwachsen« genügend miteinander vereinigt bleiben, und die Luft muß von den Verwundungen, auch der obern des Edelreises, abgehalten werden; man benutzt zu diesem Zweck verschiedene Bindematerialien, wie Papierstreifen, Band, [* 5] Woll- und Kautschukfäden, Binsen, Kautschukpapier, Bast [* 6] u. a. Bast (am besten ist Raffiabast), Binsen und Fäden finden beim Okulieren Verwendung, Bänder und Papierstreifen, mit Baumwachs bestrichen, oder Kautschukpapier in schmalen Streifen beim Pfropfen. Man impft auch den Keim einer feinen Kartoffelsorte auf die Knolle einer gröbern, um den Ertrag der erstern zu erhöhen.

Vgl.   Neumann-Hartwig, Pflanzenvermehrung (Weim. 1886);

Teichert, Veredelungskunst (2. Aufl., Berl. 1880);

Göppert, Über innere Vorgänge beim Veredeln der Bäume und Sträucher (Kassel [* 7] 1874);

Gaucher, Die Veredelungen (Stuttg. 1885). -

Beim Wiesenbau heißt I. das Belegen des Bodens mit Rasenstücken.

Imphee - Importants

Bild 8.906: Imphee - Importants
* 8 Imphee.

[* 8] ^[Abb.: Pfropfen in die Rinde. Pfropfen in den Spalt.]

Imphee

(spr. imfi), s. Sorghum. ^[= Pers. (Mohrenhirse), Gattung aus der Familie der Gramineen, in wärmern Ländern heimische große, ...]

Impietät

(lat.), Gottlosigkeit, Mangel an Pietät. ^[= (lat. pietas), Frömmigkeit, kindliche Liebe und Ergebenheit gegen Eltern, Verwandte und Wohlthäter ...]

Impitoyabel

(franz., spr. ängpitoaja-), mitleid-, schonungslos, unbarmherzig.

Implicite

(lat.), in etwas mit Inbegriffen, ohne ausdrückliche Nennung darin enthalten (Gegensatz: explicite).

Import

(lat.), s. v. w. Einfuhr (s. d.).

Importen (engl. Imports), eingeführte Waren.

Importance

(franz., spr. ängportangs, Importanz), Bedeutung, Wichtigkeit;

important, wichtig, bedeutend, erheblich.