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Bild 9.874, Kniprode - Knobel

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Mon Jun 24 1382

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Seite 9.874

Kniprode - Knobel

klein.

Kniprode,

Winrich von, Hochmeister des Deutschen Ordens, aus einem jetzt erloschenen Geschlecht, das auf Kniprode bei Monheim unterhalb Köln [* 1] saß, ward 1351 zum Hochmeister gewählt. Er hob die Macht des Ordens nach außen hin, indem er 1370 einen Einfall der Litauer durch den Sieg bei Rudau zurückschlug und der Hansa 1370 zu dem glänzenden Frieden von Stralsund [* 2] mit Dänemark [* 3] verhalf. Sein Hauptverdienst ist aber die friedliche Arbeit der Kolonisation, der Begründung einer gerechten, wirksamen Verwaltung, der Förderung von Ackerbau, Gewerbe und Handel, so daß Wohlstand und Bildung einen großen Aufschwung nahmen. Seine Regierung gilt daher mit Recht als die herrlichste und glanzvollste des Ordensstaats. Kniprode starb 24. Juni 1382 und ist in der Marienburg [* 4] beigesetzt.

Knirk,

s. Wacholder. ^[= (Juniperus L.), Gattung aus der Familie der Kupressineen, harzreiche Bäume und Sträucher, ...]

Knisteno

(Knistino, franz. Knistinaux), s. Kri. ^[= # (engl. Crees, Naehiaok), Indianerstamm in Britisch-Nordamerika, längs der James- ...]

Knistersalz,

s. Salz ^[= (Kochsalz, Chlornatrium) NaCl, chemische Verbindung, welche in 100 Teilen 39,34 Teile Natrium ...] [* 5] (Steinsalz).

Knittelfeld,

Krankenhaus zu Stettin

Bild 10.148a: Krankenhaus zu Stettin
* 6 Krankenhaus.

Stadt in der steir. Bezirkshauptmannschaft Judenburg, an der Mur und der Staatsbahnlinie St. Michael-Villach gelegen, hat einen großen Marktplatz mit einer Pestsäule, (1880) 3948 Einw., ein Bezirksgericht, ein Krankenhaus [* 6] und eine Siechenanstalt, eine Eisenbahnwerkstätte, eine Metallwarenfabrik, Sensen- und Drahtstiftfabrik, Dampfsäge, Kunstmühle, Holznägelfabrik.

Knittelverse,

s. Knüttelverse. ^[= Verse, wie man sie aus dem Stegreif, zum Scherz, in Gelegenheitsgedichten macht, mit größtmöglich ...]

Knitten,

s. Läuse. ^[= (Pediculina Burm.), Familie aus der Ordnung der Halbflügler, sehr kleine, flügellose Tiere ...]

Knjäs

(Knäs, russ. Knjas, serb. Knes), ein in wechselnder Bedeutung durch den ganzen slawischen Volksstamm verbreitetes Wort, eigentlich »Herr, Befehlender«. In Rußland bezeichnet Knjäs den hohen Adel, dem deutschen »Fürst« entsprechend. Es gibt drei Klassen von Knjasen: russische, litauische und Knjase tatarischer Abstammung. Die russischen leiten ihren Ursprung von den alten russischen Fürstenfamilien her, welche vor ihrer Unterjochung durch die Großfürsten, besonders durch Iwan III. Wassiljewitsch, die einzelnen Provinzen Rußlands beherrschten und sämtlich zum Haus Rurik (deshalb »Rúrikowitschi« genannt) gehörten.

16.384e

Bild 16.384e: Wappen I (Entwickelung der Wappenkunst, Doppelseitige Farbkarte)
* 9 Wappen.

Bis auf Peter I. waren dies die einzigen Familien, welche den Titel Knjäs führen durften. Ihre Zahl beträgt gegenwärtig noch ungefähr 20, zu denen die Dolgorúkij, Repnin, Wjásemskij, Schtscherbátow, Lobánow-Rostówskij, Gortschaków, Gagárin u. a. gehören. Die litauischen Knjase stammen von den alten litauischen Großfürsten, insbesondere von Gedimin, dem Begründer des litauischen Staatswesens; sie führen noch heute das litauische Wappen [* 9] mit einigen Zusätzen. Zu ihnen gehören die Gollizin, Trubezkoi, Kurákin.

Die dritte, sehr zahlreiche Klasse der Knjase bilden teils solche, welche von ehemals wirklich regierenden tatarischen Chanen abstammen, wie die Urussow, Mestschérskij, Jussuvow u. a., teils solche, deren Vorfahren nur gewöhnliche Adlige (Mursa) waren, von der russischen Regierung aber den Titel Knjäs erhielten. Das Prädikat der russischen Fürsten ist Erlaucht (ssijátelstwo); einigen ist der Titel Durchlaucht (swatlost) besonders verliehen. Durch Ukas vom 14. Juli 1886 werden zu »Fürsten kaiserlichen Geblüts« die Urenkel des Zaren.

Bei den Serben bedeutet Knes bald »Fürst«, bald »Graf«, weshalb der Rettore von Ragusa [* 10] zur Zeit der Republik Knjäs genannt wurde und der Fürst von Montenegro [* 11] noch jetzt diesen Titel führt. Es bezeichnet aber auch häufig den Ortsrichter oder Schulzen einer Dorfgemeinde, so namentlich in Dalmatien und in der ehemaligen Republik Poglizza, deren Regent sich Veliki Knez (Großgraf) nannte. In der Walachei hießen im 13. Jahrh. die Lehnsherrschaften Knezate und die Herren derselben Knezc.

Knjaschewatz

Rumänien, Bulgarien, S

Bild 14.24a: Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro
* 12 Serbien.

(bis 1859 Gurgusowatz genannt), Kreisstadt im Königreich Serbien, [* 12] am Fluß Timok, mit Realschule und 3459 Einw. Auf einer Anhöhe die Überreste des 1859 niedergebrannten Turms (Kula), 1842-58 das berüchtigte Gefängnis für politische Verbrecher. Im Krieg 1876 wurde Knjaschewatz durch die Türken eingenommen und fast gänzlich zerstört.

Der Kreis Knjaschewatz umfaßt 1637 qkm (29,73 QM.) mit 80,050 Einw., meist eingewanderten Bulgaren, welche sich hauptsächlich mit Viehzucht [* 13] beschäftigen.

Der Kreis Knjaschewatz wurde erst 1833 an Serbien abgetreten.

Knjashnín,

Jákow Borissowitsch, russ. Dichter, geb. 3. Okt. (a. St.) 1742 zu Pskow, erhielt seine Bildung in Petersburg [* 14] und machte sich namentlich mit der französischen, deutschen und italienischen Litteratur bekannt. Nach beendigten Studien arbeitete er zuerst im Ministerium des Auswärtigen und auf dem Kontor des Bauwesens, trat darauf in den Militärdienst und nahm später als Major seinen Abschied. 1783 von der Petersburger Akademie zu ihrem Mitglied erwählt, nahm er an der Abfassung des von dieser herausgegebenen Wörterbuchs teil.

Zugleich ward er Lehrer der russischen Litteratur in den obern Klassen des Kadettenkorps. Er starb 14. Jan. (a. St.) 1791 als Hofrat in Petersburg. Knjashnín schrieb unter anderm die Trauerspiele: »Dido«, »Rossláw«, »Sophonisbe«, »Wladissán«, die Lustspiele: »Chwastún« (»Der Prahlhans«),

»Tschudakí« (»Die Sonderlinge«),

mehrere Opern, ein Melodrama und dichtete auch Oden, Fabeln, Lieder und andre kleine Gedichte. Sein letztes Werk war die Tragödie »Wadim Nowgoródskij« (»Wadim von Nowgorod«),

welche 1789 beim Ausbruch der französischen Revolution geschrieben war, aber erst nach seinem Tod 1793 im Druck erschien. Sie wurde als Aufruf zur Revolution gedeutet und sollte öffentlich von Henkershand verbrannt werden; doch begnügte man sich damit, alle Exemplare zu kassieren und zu vernichten. Eine vollständige Sammlung seiner Werke erschien zuletzt in 2 Bänden (Petersb. 1847-48).

Knobel,

Karl August, protestant. Theolog, geb. 7. Aug. 1807 zu Tzschecheln bei Sorau, [* 15] ward 1831 Privatdozent und 1835 außerordentlicher Professor der Theologie in Breslau [* 16] und 1838 ordentlicher Professor zu Gießen. [* 17] Er starb 25. Mai 1863. Von seinen Werken nennen wir die Kommentare über Koheleth (Leipz. 1836), Jesaias (das., 3. Aufl. 1861), die

Fortsetzung Knobel: → Seite 9.875 || nesis (das., 2. Aufl. 1860), Exodus und Leviticus (das. 1858), Numeri, Deuteronomium und Josua